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Aktuelle Themen Danke, dass wir Dich essen dürfen

Re: Danke, dass wir Dich essen dürfen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 01.04.2011, 20:33:42
Hallo Dutch,

"dutchweepee 01.04.2011 19:47: Ich kenne aus Holland das koschere Halal-Fleisch der Moslems und Juden, dass man dort in vielen Fleischereien bekommt. Das schmeckt nach meinen Erfahrungen herzhafter und aromatischer, als gewöhnliches Supermarktfleisch und wird auch von christlichen Holländern aller Konfessionen gerne gekauft. Außerdem darf man sich diese "Schächtung" wie du brutal schreibst keineswegs als leidvoll für das Tier vorstellen. Dies versicherte der NL-Tierschutzbund des öfteren."

In den Niederlanden ist Schächten ohne vorherige Betäubung sicher nicht erlaubt.
Ich glaube nicht, dass "geschächtes Fleisch" besser schmeckt als "normal geschlachtetes" von einem Metzger. Man kann sich auch sehr viel einbilden.

Wie von mir erwähnt, sah ich den Doku-Film "Wüstenhochzeit" (zu anderem Thema sehr sehenswert).
Plötzlich kam folgende kurze Szene.
Inmitten fröhlicher Menschen lag ein Schaf seitlich im Sand.
Das Tier versuchte "wegzulaufen", jedoch die Vorder- und Hinterläufe waren jeweils zusammengebunden.
Es es konnte nicht mal seine irrsinnigen Schmerzen und Qual hinausschreien,
denn seine Kehle war durchgeschnitten.
Duchgeschnitten, damit das Blut langsam und qualvoll aus ihm rausfliessen kann.
Der Todeskampf durch Ausbluten dauert sehr, sehr lange.
Es ist "der Krone der Schöpfung" unwürdig, dies einer Mitkreatur anzutun.

dutchweepee 01.04.2011 20:33: [/Das Zebra oder die kleine Antilope wundert sich gewiss auch, wenn der Leopard ohne vorherige Betäubung in den Hals beißt - soll der Leopard deswegen auf Grünkern-Antilopen wechseln?

Wie schnell der Tod durch einen Jäger (in diesem Fall einen Geparden) ist, zeigt dieses Video. Im Gegensatz zum langen qualvollen Tod beim Schächten ist der Tod für das Beutetier in freier Natur "sanft und schnell".
Bitte schau das Video an.

Gepard-Jagd - im Gegensatz zum Schächten ein "sanfter" Tod

LG Margarit

hafel
hafel
Mitglied

Re: Danke, dass wir Dich essen dürfen
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.04.2011, 10:16:50
Ich finde es ebenso ein recht egoistisches Verhalten, weil das Fleisch einem etwas besser schmeckt, ein Tier langsam ausbluten zu lassen.

Vielleicht kommt jemand noch auf die Idee, dem Schwein lebendig die Ohren ab zuschneiden, weil dann die Lende besser mundet.

Hafel
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Danke, dass wir Dich essen dürfen
geschrieben von rolf †
als Antwort auf hafel vom 02.04.2011, 10:31:38
Das Verwerfliche am Schächten ist nicht das Ausblutenlassen, sondern daß dies ohne Betäubung geschieht.
Zu biblischen Zeiten gab es wohlkaum die Kenntnisse darüber, ob das Ausbluten nach Betäubung genauso erfolgt, wie mit.
Mangels Kühlung und anderer Konservierungsverfahren vergammelte Fleisch, das noch viel Blut enthielt schneller, also wurde zum Schutz der Menschen vorgeschrieben, daß Tier richtig ausbluten zu lassen.
Heute stehen dies Vorschriften in Gesetzen und Verordnungen, damals wachte halt der Priester darüber.

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Re: Danke, dass wir Dich essen dürfen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 02.04.2011, 10:31:38
Dass dieses Fleisch besser schmeckt, halte ich für reine Einbildung. Denn am Ende nachdem das Blut ausgelaufen ist, macht es keinerlei Unterschied zu anderem Fleisch. Ich habe mal mit einer türkischen Großfamilie in einem Haus gewohnt (übrigens wurden mir auch dadurch Klischees und Vorurteile gründlich ausgetrieben), von denen kriegte ich immer zum Opferfest ein Stück Fleisch von einem geschächteten Tier, das ist bei den gastfreundlichen Türken üblich, dass sie die Nachbarn mitbeschenken. Und ich konnte beim besten Willen keinen Unterschied zu anderem Fleisch feststellen. Oder eher einen negativen: Das Fleisch war immer voller Sehnen und durchzogen von Fettstreifen, die ich nur mühsam oder kaum abkriegte, weil ich kein Fleischermesser hatte. Aber das lag vielleicht auch daran, dass sie mir nicht gerade das beste Teil geschenkt hatten, das wollten sie natürlich selber essen (was ich genauso machen würde an ihrer Stelle ).
Re: Danke, dass wir Dich essen dürfen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 02.04.2011, 10:47:56
Ja, Hafel, ich bin Deiner Ansicht und Rolf dankbar für seine Ausführungen.
Schächten, die ur-ur-alte Konservierungsmöglichkeit ist heutzutage aber wirklich nicht mehr nötig und schon gar nicht ohne Narkose !!!

Es gelingt mir nicht, ein Link zu setzen.
Auf http://www.spiegel.de findet ihr einen recht guten Artikel "Geschlachtet in der Schule /Tschüss liebes Kaninchen", auf den ich durch Clara aufmerksam wurde.

PROTEST DER SCHÜLER
"Einen Tag vorher versuchten einige Fünftklässler, das Tier zu retten und sammelten 30 Unterschriften gegen die Schlachtung. Davon habe er nichts gewusst, sagt der Landwirt.
Die Lehrer zeigten sich von der Aktion unbeeindruckt.
"Wir haben diese Form der Petition zurückgewiesen", sagten die Lehrer den "Lübecker Nachrichten".
"Man kann ja auch keine Unterschriften gegen eine Mathe-Arbeit vorlegen!"




Zitat Von Elia Canetti (1981 Nobelpreis)

"Es schmerzt mich, daß es nie zu einer Erhebung der Tiere gegen uns kommen wird,
der geduldigen Tiere, der Kühe, der Schafe, allen Viehs,
das in unsere Hand gegeben ist und ihr nicht entgehen kann.

Ich stelle mir vor,
wie eine Rebellion in einem Schlachthaus ausbricht und von da sich über eine ganze Stadt ergießt ....

Ich wäre schon erleichtert über einen einzigen Stier, der diese "Helden", die Stierkämpfer,
jämmerlich in die Flucht schlägt und eine ganze blutgierige Arena dazu.

Aber ein Ausbruch der minderen, sanften Opfer, der Schafe, der Kühe wäre mir lieber.
Ich mag es nicht wahrhaben, daß das nie geschehen kann;
daß wir vor ihnen, gerade ihnen allen, nie zittern werden."




LG Margarit

rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Danke, dass wir Dich essen dürfen
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.04.2011, 10:54:18
Du weißt doch:
Nem geschenkten Barsch...
oder wars der Gaul?
Egal, jedenfalls geschenkt.

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Re: Danke, dass wir Dich essen dürfen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 02.04.2011, 11:06:07
Verstehe ich nicht, Rolf, was ist geschenkt, lache ???
Nachsatz:
HAB'S KAPIERT; lache, bezieht sich auf den geschenkten Gaul ...
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Danke, dass wir Dich essen dürfen
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.04.2011, 11:04:26
Die Lehrer hätten auch berücksichtigen müssen, daß Kaninchen bei Stadtkindern nur noch Schmusetiere sind und kein Lebensmittel.
Für den Landwirt war es doch ganz natürlich und seine Tochter kannte es wohl auch von zu Hause.
Re: Danke, dass wir Dich essen dürfen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 02.04.2011, 11:38:40

Rolf, eine Schlachtung "im Klassenzimmer" (oder wo auch immer dieser "fortschrittliche Unterricht" stattfand) ist unnötig.

Es gibt genügend vernünftige Lehrmittel und -möglichkeiten, den "Kids" beizubringen,
dass Kühe nicht nur lila sind und geräucherter Schinken nicht vom Marzipanschweinchen stammt.

LG Margarit
clara
clara
Mitglied

Re: Danke, dass wir Dich essen dürfen
geschrieben von clara
als Antwort auf dutchweepee vom 01.04.2011, 23:13:22
@ dutchweepee

Nur noch zur Klärung: Es geht (mir) hier nicht nur um unterschiedliche Meinungen zur Sache, bzw., ob pädagogisch sinnvoll oder nicht (ein Lehrer hat gewisse Entscheidungsfreiheit in der Unterrichtsmethode), sondern einfach um das Schulrecht. In diesem Fall ist es mit dem Tierschutzgesetz verbunden und ich verweise nochmal auf § 10 (s.oben).
Es ist nun mal so, dass ein Lehrer als Beamter wegen eines Verstoßes gegen gewisse Bestimmungen disziplinarisch belangt werden kann.

Gruß, Clara

Edit @ Margarit: Gut, dass Du dies nochmal erwähnst - habe ich weiter oben auch schon getan!

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