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Aktuelle Themen "Denk nicht an den Tod..."

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2015, 06:27:44
Als der frühere OB von Stuttgart Manfred Rommel
gefragt wurde, ob er Angst vor dem Tod habe,
sagte er:
"Noi, bis jetzt hots no jeder gschafft!"


So isch no au wieder!

Clematis
geschrieben von gudrun_d


Hab zur Zeit nicht viel Zeit........

aber,gelesen habe ich schon,was geschrieben wurde.

Rommels Worte,liebe Clematis,

sollte man sich wirklich zu eigen machen!

Ich bin todkrank,2x43 lebendige Auguste zähle ich als gelebte Lebensjahre,
hab "mei Sach schon lange gerichtet"
weiß absolut um meine Endlichkeit!

Aber,
und dieses aber gibt meinem Leben stündlich Sinn:

ich lebe ganz einfach gerne!

Habe mit der bald beziehbaren letzten Wohnung =Bungalow am Waldrand und doch nicht am Ende der Welt,einen Ort gefunden,wo ich -mit entsprechender Hilfe selbstständig leben kann mit meinem großen Hund Yamo

und meiner Susi

und freue mich sehr auf:
"Meinen Hinmmel auf Erden" dort!



Der Hang vor der mit Schiebetüren verglasten Terrasse wird schon bald noch mit herbstlichen Farbtupfern erfreuen,weil ich aus meinem jetzigen Garten--auch vor meiner Haustür auf der anderen Seite
Blühendes einsetzen werden-lasse-
steht alles schon in Kübeln und Pflanztüchern bereit!

Ich lebe und das geniesse ich!

Gudrun

Shakespeare läßt seinen Cäsar u.a. sagen:

-----der Feige stirbt schon vielmals,eh er stirbt------

si isset


liebe Gudrun,

wie lieb von Dir, dass Du auf den witzigen Manfred Rommel geantwortet hast. Ich dachte schon, ich muss hier gar nichts mehr schreiben, auf meine Postings gibt es nichts zu sagen, außer ab und zu eine gewisse Dame, die sowieso alles besser weiss.

Dir wünsche ich für Deine neue Heimat von Herzen
alles Gute. Wir lesen uns...

Auch ich lebe gerne, jetzt erst recht, seitdem kein Chef und keine Kollegin neben mir vor Neid das Leben schwer und schwerer machen kann.

Grüß Deine schönen Tiere von mir.

Dir winke ich zu mit allen guten Gedanken
Clematis
(ich bin vor ein paar Tagen mit einer Freundin auf dem Hohenasperg gwesen, haben uns mit Schubart und allen dort eingesperrten Menschen beschäftigt, auf der Heimfahrt von Marbach zu mir kam zwischendrin ein Schild ... Deines Dörfchens. Hab Dir einen Gruß rübergeschickt.)
Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2015, 08:36:04
Liebe Gudrun,

den Wünschen von Clematis schließe ich mich gern an. Alles Gute für Dich im neuen Haus.

Beste Grüße
rehse
Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2015, 08:52:20
Gestern gab es eine interessante und informative sowie emotionale Sendung zu diesem Thema auf SWR im Nachtcafe "Den Tod vor Augen"
Wiederholung heute vormittag
Mediathek: http://swrmediathek.de/tvshow.htm?show=bb4eac93-9bdc-11df-b44d-00199916cf68

Grüße von Elbstromerin

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Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2015, 10:17:42
Danke für den Hinweis. Leider kann ich SWR gerade nicht sehen, weil wir noch einen analogen Fernseher haben, der sonst noch gut läuft. Somit ist der Wechsel zu digital noch nicht erfolgt. Werde es mir in der Mediathek anschauen.
Grüße zurück
rehse
mane
mane
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von mane
Im übrigen denke ich nicht so viel über mein Sterben - meinen Tod nach sondern eher an andere Beteiligte, so wie es bei Mascha Kalecko heisst:
Bedenke, den eigenen Tod, den stirbst Du nur,
doch mit dem Tod der anderen musst Du leben......


Hallo Johanna,

Der Anfang des Gedichts von Mascha Kalecko lautet:

"Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?"

Da geht es um mich und meine Trauer - ich stehe im Mittelpunkt. Ich bemitleide mich, weil ich diese geliebten Menschen nicht mehr an meiner Seite habe. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen, deshalb weine ich um mich selbst.
Siehst Du das anders?

Als der frühere OB von Stuttgart Manfred Rommel
gefragt wurde, ob er Angst vor dem Tod habe,
sagte er:
"Noi, bis jetzt hots no jeder gschafft!"

So isch no au wieder!
Clematis


So kann man es auch sehen, liebe Clematis.
Vielleicht ist der Tod auch nur mit Humor zu ertragen, wenn man ihm schon nicht entkommen kann.

Ich sehe das Leben und weiss, dass am Ende unausweichlich der Tod auf mich wartet.

Und dann sehe ich mein Leben, auf dem ich, wie auf einem Balken, balanciere - und am Ende des Balkens liegt eine Wolke aus Watte; ich muss nur noch den kleinen Absprung machen!


Hallo Schorsch,

sich den Übergang in den Tod, als einen Sprung in eine Wolke aus Watte vorzustellen, kann nur ein Poet kommenen, wie Du einer bist.

Je älter ich werde, desto öfter denke ich an das Sterben und meinen Tod. Aber ich gerate dadurch nicht in Panik - ich frage mich nur, wie es sein wird, wann es soweit ist und ob es nicht gar so grausam vor sich geht.
Ansonsten orientiere ich mich am klugen Woody Allen, der da sagt: ich habe keine Angst vorm Sterben - ich möchte nur nicht dabei sein. Olga
geschrieben von Olga


Hallo Olga,

Woody Allen ist sowieso "unsterblich".
ich verstehe Das Zitat in dem Sinne, dass er nur vor dem Sterben Angst hat, jedoch nicht vor dem Tod - wie viele von uns.

Mit zunehmendem Alter kommt der Tod uns näher und somit vermehrt auch unsere Gedanken an ihn. Aber auch, wenn wir häufig mit Krankheit und Tod konfrontiert werden und das ist bekanntlich nicht nur im Alter.

Gruß Mane
Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wer mit Humor zu sterben verstünde,
hätte die höchste Stufe
der Kultur erreicht.

Curt Goetz
17. 11. 1888-12. 9. 1960


Ludwig van Beethoven hat es - fast - geschafft.
Als der Arzt seinen Aszites (Wassersucht) öffnete
und abfließen ließ, meinte er, der Arzt käme ihm
vor wie Moses, der mit dem Stab an den Felsen
schlug und Wasser sprudelte.

Clematis

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Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2015, 16:38:57
"
Ludwig van Beethoven hat es - fast - geschafft.
"

Ehrgeiz bis zum Tod?
Muß nicht sein, meine ich.
Warum darf man nicht seine Angst und seine
Befürchtungen und seine Schmerzen zeigen?
Zumindestens dann, wenn das Ende naht!

Gruß von Musidora
mane
mane
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von mane
als Antwort auf Klaro vom 18.09.2015, 20:06:43
Hallo Mane,

anfangs war ich ganz interessiert, als ich die Themenüberschrift las. Ich wollte auch antworten und meine Erfahrungen schildern, aber dann kamen mir Zweifel. Sollte ich hier wirklich meine eigenen Gefühle und Ängste mitteilen? Hier im ST? Einige versuchen - das Thema ist ja nicht neu und wurde hier schon öfters diskutiert - es mit Humor abzutun, um zwar zu antworten, aber nichts über sich preiszugeben...

Ich bin jetzt fast Mitte 60, ein Alter, wo es schon viele "erwischt" hat und man genau weiß, es gibt kein ZURÜCK, es kommt unweigerlich auf einen zu. Wenn man Glück hat, dann lebt man vielleicht noch 20 Jahre bei guter Gesundheit, wenn man Pech hat, liegt man in einem halben Jahr auf dem Friedhof...
Tja, lieber nicht dahinsiechen mit 90 im Altenheim, gefesselt ans Bett und dem "Gutwill" der Altenpfleger ausgeliefert...oder lieber eine mehrmonatige "schmerzvolle" Zeit durchstehen, aber dann ist es mit 65 auch gut!? Natürlich am Liebsten im Schlaf "überrascht" werden...das wäre schön...! Aber ich lebe ja noch so gerne, jetzt bitte noch nicht! Wann...wann...soll es geschehen?

Nein, nein, ich bin leider kein "Verdrängungskünstler", entweder ich fühle mich gut und wohl und dann sind die Gedanken an den Tod auf natürliche Weise auch weit weg, ohne sie verdrängen zu müssen. Dann fühle ich mich noch mitten im Leben...

Aber ich weiß genau, der Zeitpunkt kommt...kommt für uns alle, für was lebe ich denn jetzt noch? Okay, ich fühle mich gesund - bis auf ein paar Wehwehchen, da lebt man noch für Vieles. Aber eigentlich - eigentlich kommt doch nichts Besonderes mehr, alle "Hochs" des Lebens hat man erlebt, ja, was soll jetzt noch kommen? Naja, die Frage stellt man sich natürlich mit Mitte 70 erst recht...ist es dann ein Warten auf diesen einen "Moment"? Es ist einem ja klar, dass einen dieser Moment jederzeit ereilen kann, verdrängen klappt eben auch nicht bei jedem Menschen, aber seien wir uns doch mal ehrlich, auf was wartet man denn wirklich, wenn man Mitte/Ende 70 ist?
...fragt
Klaro


Hallo Klaro,

schön, dass Dein Interesse Deine Zweifel überstimmt hat und Du etwas zum Thema beiträgst. Dies lässt sich von so vielen Seiten beleuchten, so dass jeder etwas dazu schreiben kann, ohne seine eigenen Gefühle und Ängste preiszugeben. Jede/r so, wie sie/er will oder auch nicht will. Wie Du schreibst, wurde es nicht nur einmal erörtert und manche wollen nicht schon wieder....

Was Du weiterhin schreibst, über das Leben in hohem Alter in einem Pflegeheim, sehe ich wie Du. So ein Ende wünscht sich wohl keiner.

Wir beide sind im gleichen Alter und ich sehe das Leben zum jetzigen Zeitpunkt etwas anders als Du. Ich erwarte noch "Besonderes" und weitere "Hochs" - die werden noch kommen, genauso wie die "Tiefs", die ja auch zum Leben gehören. Eines davon erlebe ich gerade und erwarte sehnlichst den Zeitpunkt, an dem ich wieder aus dem Rollstuhl herauskomme und meine Beine mich wieder tragen können. Dann gehts los, wir gehen wieder mit unserem Wohnmobil auf Reisen.

Tja, wie es uns mit 70 oder 80 Jahren gehen wird? Es ist gut, dass wir nicht wissen, was noch alles auf uns zukommt.
LG Mane
Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.09.2015, 17:27:49
"
Ludwig van Beethoven hat es - fast - geschafft.
"

Ehrgeiz bis zum Tod?
Muß nicht sein, meine ich.
Warum darf man nicht seine Angst und seine
Befürchtungen und seine Schmerzen zeigen?
Zumindestens dann, wenn das Ende naht!

Gruß von Musidora


Ehrgeiz?
Versteh ich nicht.
Ich nenne es Humor.

Gruss
Clematis
Klaro
Klaro
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von Klaro
als Antwort auf mane vom 19.09.2015, 19:15:34
Wir beide sind im gleichen Alter und ich sehe das Leben zum jetzigen Zeitpunkt etwas anders als Du. Ich erwarte noch "Besonderes" und weitere "Hochs" - die werden noch kommen, genauso wie die "Tiefs", die ja auch zum Leben gehören. Eines davon erlebe ich gerade und erwarte sehnlichst den Zeitpunkt, an dem ich wieder aus dem Rollstuhl herauskomme und meine Beine mich wieder tragen können. Dann gehts los, wir gehen wieder mit unserem Wohnmobil auf Reisen.
geschrieben von Mane


wenn du Reisen ansprichst, das sind für mich natürlich auch "Hochs", aber diese habe ich nicht gemeint. Ich meinte eigentlich den Beginn des Erwachsenwerdens, die Freude auf eine Partnergemeinschaft, auf Kinder...sie wachsen zu sehen...diese Höhepunkte erleben wir halt nicht mehr so, wie es mal gewesen ist - vor Jahrzehnten.
Und bei Reisen...da müssen natürlich beide Partner gesund sein, was bei uns leider nicht ist und wir desweg. auch eingeschränkt sind. Das Leben noch in vollen Zügen und kraftvoll zu genießen, dass ist nur bei wirklicher Gesundheit möglich.

Ich wünsche dir, dass deine Vorfreude auf Eure Wohnmobilreisen bald in Erfüllung geht.

LG

Klaro

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