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Aktuelle Themen Erdbeben - Katastrophe in der Türkei und Syrien.

aixois
aixois
Mitglied

RE: Erdbeben - Katastrophe in der Türkei und Syrien.
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.02.2023, 18:09:15

Für mich als Betroffene wäre es sicher unerträglich, wenn ich mich in meinem Leid von Fremden beobachtet fühlen müsste.

@Simiya,

Du sprichst mir aus der Seele.
Als einer der aus eigener Erfahrung weiss, wie sehr sich alle immer 'freuen', wenn in Situationen der unmittelbaren Not, wo jede Hand zur schnellen Hilfe gebraucht wird, wo man nicht weiss, was zuerst zu machen ist, wo sich einem der Kopf dreht, sich 'hoher Besichtigungs-Besuch' mit seinem umfangeichen Tross angesagt hat, um sich "ein Bild vor Ort zu machen", den Opfern (denen die Besucher nichts sagen)  persönlich das Mitleid auszusprechen, sich mit verletzten Kindern zu treffen, mit ernstem Blick eingestürzte Gebäude in Augenschein zu nehmen,  und das alles in Anwesenheit von vielen Fotografen ... , dann kann man die politische Einfärbung solcher Besuche auch ohne Brille nicht  nur vermuten, sondern ganz gut erkennen.

Was mich angeht, ich kann mir sehr gut vorstellen und auch empathisch mitfühlen mit den Opfern anhand der ausführlichen Bildberichte wie groß die Verzeiflung und Not vor Ort ist, ganz ohne störenden Blitzbesuch vor Ort., um mir 'ein Bild' zu machen.
olga64
olga64
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RE: Erdbeben - Katastrophe in der Türkei und Syrien.
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rosi65 vom 22.02.2023, 20:07:21

Vielen Dank, liebe Rosi. Ich denke,das grösste Problem bei Türken, die solche Visa beantragen wollen, ist der Verlust der Dokumente und Pässe usw., die irgendwo in den Ruinen vergraben sind.
Hoffentlich gibt es hier Auswege sowohl von deutschen als auch türkischen Behörden.

Ich bin jetzt wieder etwas verunsichert, dass der Besuch unserer Ministerinnen im Erdbebengebiet nun einige DisputantInnen wieder so negativ beurteilen. Obwohl sie sich vermutlich - wie sicher fast alle von uns - nicht in diese so stark betroffenen Menschen hineindenken können, wird dies nun getan, weil man vermutlich damit die Chance ergreift, mal wieder gegen PolitikerInnen Negatives zu schreiben.

Ich bleibe dabei und denke auch, dass mehrheitlich die Türken, die in unserem Land sowieso meist übersehen werden, sich über diese Geste der persönlichen Anteilnahme freuten - das war und ist der Sinn dieses Besuches gewesen. Damit bleibt die Katastrophe hoffentlich noch einige Zeit im Gedächtnis auch bei uns in Deutschland und verschwindet nicht zu schnell wieder, abgelöst durch die nächste Katastrophe. Olga


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