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Aktuelle Themen Heute ist Welt-Autismus-Tag

Rispe
Rispe
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RE: Heute ist Welt-Autismus-Tag
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Edita vom 24.04.2024, 11:00:22

Ja, Edita, darüber habe ich auch gelesen. Es muss furchtbar sein für das Kind sowie für die Angehörigen, hoffentlich wird das Kind bald gefunden.
Und hoffentlich in einem einigermaßen einigermaßen gesunden Zustand und mit nicht allzu großen Schäden an Körper und Seele.

Und bei meinem Sohn gab es eben in der Schule eine Bombendrohung, wie er mir per Whatsapp mitteilte. Da mache ich mir jetzt auch Sorgen und denke fast ans Beten. Und naturgemäß steht mir diese Sorge jetzt näher als ein fremdes Kind.

aixois
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RE: Heute ist Welt-Autismus-Tag
geschrieben von aixois
als Antwort auf Rispe vom 24.04.2024, 11:38:42

Die von mir letzte Woche berichtete Drohung entpuppte sich als fake, als m.E. unterirdisch üblen "Scherz". 2/3 der Schülereltern ließen ihre Kinder zuhause.

olga64
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RE: Heute ist Welt-Autismus-Tag
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 24.04.2024, 11:00:22

Ja, liebe Edita - das verstehe ich gut. Ich hörte soeben in den Nachrichten, dass die Suche nach diesem kleinen Jungen noch nicht aufgegeben wurde und nun auch im Umkreis die Bewohner aufgefordert werden, auf  ihren 'Grundstücke und evtl. 'Verstecken gründlich zu suchen, ob sich der Bub dort versteckt und Hilfe benötigt.
Ich hoffe sehr, dass es sich bald gut klärt und alle aufatmen können - sowohl die Eltern, das Kind als auch die vielen Helfer. Olga


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Rosi65
Rosi65
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RE: Heute ist Welt-Autismus-Tag
geschrieben von Rosi65

Erinnerung

Eines Tages kam Christian in meine Jugenddorf-Gruppe. Es war eine berufliche Vorbereitungsmaßnahme, die später bei positiver Eignung der jungen Teilnehmer in eine Ausbildung zum Verkäufer münden sollte.
Das Arbeitsamt hatte uns Christian geschickt, mit dem primären Ziel, sich erst einmal in einer Gruppe zu integrieren, denn dieser Junge war ein Autist.
Niemand war überraschter als ich, denn ich hatte darin doch absolut gar keine Erfahrung.

Er war sehr still und konnte mir anfangs noch nicht mal in die Augen sehen, wenn ich ihn ansprach.
Der Gruppe erklärte ich, dass der Christian schon als Baby in ein Heim gegeben wurde, also niemals Eltern, Geschwister oder ein richtiges Zuhause besaß, und somit sicher nur wenig Liebe und Geborgenheit in seinem jungen Leben erfahren hatte. Alle erklärten kollektiv mir zu helfen, damit Christian sich in unserer Gruppe auch wohl fühlen konnte.

Doch noch nie zuvor hatte ich solch einen Kontrast von unterschiedlichen Fähigkeiten erlebt.
Einerseits gab es Defizite in der Umsetzung der einfachsten Motorik (z.B. Schuhe zubinden), und andererseits verblüffte Christian mich oft mit seiner Genialität.

Abgesehen von dem Coca-Cola-Servicemann, hatte so jeder seine Probleme die beiden komplizierten Schlösser an unserem neuen Getränkeautomat zu öffnen. Ich selber natürlich auch. Doch Christian schaffte es auf Anhieb, denn alles was technisch war (Ladenkasse, Computer) interessierte ihn sehr.

Besonders beeindruckend: Bei einer Aufräumaktion fiel ein kleines Handy versehentlich in einen
riesigen Abfallcontainer und drohte im Müllberg zu ertrinken. Mit meinem Handy konnte ich das Verluststück zwar anrufen, aber den Antwortton nicht orten, ohne das Risiko einzugehen es noch tiefer im Müll versinken zu lassen. In der Zwischenzeit umringten viele besorgte Personen bereits den Container. Aber niemand fand eine Lösung.
Doch dann erschien Christian plötzlich und griff spontan in den Müll. Unglaublich, wie schnell er die Situation erkannt und das Problem gelöst hatte!

Ein anderes Mal sollte er Ware für einen Dekorations-Aufbau nach Farben sortieren. Also eine leichte Aufgabe. Nein, das machte er nicht. Seine Antwort: „Wozu? Das macht doch gar keinen Sinn.“😏

Christian konnte aber auch sehr anstrengend sein, denn nach zwei Wochen begleitete er mich ständig wie ein Schatten. Außerdem spürte er mich auch immer auf, egal in welcher Besprechung oder in welchem Gebäude ich mich gerade befand. Er muss wohl ganz feine Antennen besessen haben.
Was später aus Christian geworden ist weiß ich leider nicht.

Liebe Edita, Du wirst meine Geschichte sicher gut nachvollziehen können, weil Du ja selber Mutter einer autistischen Tochter bist, um die Du Dich ganz liebevoll kümmerst.
Und dafür gebührt Dir mein größter Respekt.💖

Herzliche Grüße
    Rosi65



 

Edita
Edita
Mitglied

RE: Heute ist Welt-Autismus-Tag
geschrieben von Edita
als Antwort auf Rosi65 vom 24.04.2024, 21:10:18

Ja liebe Rosi, ich kann Deine Geschichte sehr gut nachvollziehen. 
Die unterschiedlichen Inselbegabungen von Autisten, sofern sie welche haben, sind phänomenal und auf der anderen Seite kriegen sie die einfachsten Dinge nicht gebacken. 
Das ist manchmal so krass, daß es mir noch heute die Sprache verschlagen kann und ich mich zusammenreißen muß, daß ich nicht austicke!

Herzlichen Dank für Deine an mich gerichteten Worte! 

Und das Bangen um den kleinen Arian geht weiter, wenn er sich irgendwo versteckt hält und nichts zu trinken hat, wird es langsam kritisch! 
Ich kann meine Gedanken um dieses Kind gar nicht richtig in Worte  fassen, für mich unvorstellbare Qualen, die schwer auszuhalten sind, jetzt wird er mit Süßigkeiten und Luftballons 
„gelockt“, hoffentlich geht das alles gut aus …….   


Edita

 

Rosi65
Rosi65
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RE: Heute ist Welt-Autismus-Tag
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf Edita vom 25.04.2024, 08:06:30

Die Einsatzkräfte und Helfer tun ja wirklich alles was irgendwie möglich ist, liebe Edita. Heute kommen noch 250 Leute von der Bundeswehr hinzu.
Hoffentlich hat der kleine Arian einen guten Schutzengel.

Rosi65

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Malinka
Malinka
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RE: Heute ist Welt-Autismus-Tag
geschrieben von Malinka
als Antwort auf Rosi65 vom 25.04.2024, 15:52:47

Es ist so traurig und man kann nur hoffen, dass der kleine Junge lebend gefunden wird. Und ja ich hoffe sehr dass ich so ein Fall wie hier in Galizien nicht wiederholt. Da war vor einiger Zeit auch ein kleiner autistischer Junge verschwunden, die Eltern machten immer wieder Aufrufe im Fernsehen die Bilder der weinende Mutter und des verzweifelten Vaters haben alle erschüttert und zum Schluss kam heraus die Eltern hatten den kleinen Jungen selbst getötet weil sie der Belastung nicht mehr gewachsen waren. Ein ganz furchtbarer Gedanke

Edita
Edita
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RE: Heute ist Welt-Autismus-Tag
geschrieben von Edita
als Antwort auf Malinka vom 25.04.2024, 16:13:34

Eine Überwachungskamera hat festgehalten, daß der Knirps das Haus alleine verlassen hat! 



Edita

Malinka
Malinka
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RE: Heute ist Welt-Autismus-Tag
geschrieben von Malinka
als Antwort auf Edita vom 25.04.2024, 16:19:43

Vielen Dank edita leider konnte ich den ganzen schrecklichen Fall nicht verfolgen. Hoffentlich ist er irgendwo untergekrochen oder untergekommen denn bei den Temperaturen und ohne warme Nahrung führt es sehr sehr eng für den kleinen Kerl

olga64
olga64
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RE: Heute ist Welt-Autismus-Tag
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 25.04.2024, 16:19:43

Liebe Edita, ich habe in den Nachrichten soeben gehört, dass Autisten weniger Hunger und Durst haben und auch nicht so schnell frieren. Das wäre eine Überlebenschance für den Buben, wenn eine höhere Robustheit vorhanden wäre.
In dem Umfeld, wo der Bub verschwunden ist, werden jetzt auch alle Mülltonnen und -container untersucht, für den Fall, dass er sich dort versteckt hat. Auch Durchsagen mit der Stimme seiner Mutter,d ass er mit den Helfern mitgehen dürfe, sind geschaltet.
Es ist schon gut, zu erleben, wie sich dort eine ganze Region darum kümmert und mithilft,dass der Bub lebend wieder auftaucht. Olga


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