Aktuelle Themen Katholische Kirche: Kardinal Marx bietet Papst seinen Rücktritt an.

Als ganz junges Mädchen hatte ich mal (ich zitiere @Xalli:) "ein kleines bißchen Hoffnung auf eine, zumindest kleine, Wende", nämlich bei Papst Johannes XXIII. Mit jedem der folgenden Päpste ist ein weiteres Stück dieser Hoffnung entschwunden.
Ich glaube auch, von diesen "kleinen Wenden" haben wir schon genug. Gefragt ist jetzt etwas Grundsätzliches!

Ich neige auch zu dem Gedanken von @Der-Waldler: "Manchmal denke ich, die römisch-katholische Kirche kann sich nur reformieren, indem sie sich selbst auflöst und ganz neu anfängt."
Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass die Frösche freudig daran mitwirken werden, wenn man ihren Teich austrocknen will!

Nun, @ingo, wenn es so wäre, wie du vertrauensvoll annimmst, müßte Marx doch jetzt jubilieren. Er wirkt aber auf mich recht bedrückt. Warum wohl? Weil er den von mir genannten Aspekt auch sieht?

Ich kann es nicht beurteilen bei jemanden,den ich nicht persönlich kenne oder einschätzen kann, ob er "bedrückt" ist oder nicht.
Ich weiss auch nicht, wie ein mir unbekannter Mann jubelt oder ob er solche emotionalen Ausbrüche für sich in der Öffentlichkeit nicht besonders schätzt.

Kann ja sein, dass ein 67-jähriger gerne aufgehört hätte, es aber seine Pflicht zum Gehorsam dem Papst gegenüber unmöglich macht, seine privaten Wünsche in den Vordergrund zu stellen.
Ausserdem hat er sehr deutlich gesagt, dass er jetzt über alles intensiv nachdenken müsse und deshalb von Kommentaren Abstand nimmt.
Das sollten wir ihm gönnen, oder? Olga

Aber sicher gönnen wir ihm das!
Ich bin sehr gespannt, was er nach dieser Denkpause sagen oder tun wird.
Dann wird sich von selbst erschließen, wer von uns mit seinen Vermutungen richtig lag!

Ich habe es vermutet, dass der Papst den ersuchten Rücktritt von Kardinal Marx nicht akzeptieren würde. Schließlich steht Kardinal Marx in Gegensatz zu Kardinal Woelki recht unbescholten da. Und was Kardinal Wolki anbelangt, letzten Endes kann die Öffenlichkeit ihn wohl kaum sachgerecht be- und verurteilen.

Ich habe es vermutet, dass der Papst den ersuchten Rücktritt von Kardinal Marx nicht akzeptieren würde. Schließlich steht Kardinal Marx in Gegensatz zu Kardinal Woelki recht unbescholten da. Und was Kardinal Wolki anbelangt, letzten Endes kann die Öffenlichkeit ihn wohl kaum sachgerecht be- und verurteilen.

Und warum sollte dieser Mann und sein Tun bzw. Nichttun nicht kritisiert werden? Und was verstehst Du unter "sachgerecht"?

Gruß

DW

Natürlich möge Woelki kritisiert werden. Ob diese Kritik aber in jedem Fall sachgerecht ist, muss immer mit etwas Zweifel versehen werden. Sachgerechte Kritik können nämlich m. E.  nur diejenigen üben, die im unmittelbarem Umfeld von Kardinal Woelki tätig sind. - Übrigens bin ich kein "Verteidiger" von Woelki, sondern von Jugend an ein überzeugter "Anti-Katholik". Gleichwohl ist mir Kardinal Marx nicht unsymphatisch, genau so nicht der verstorbene Kardinal Lehmann aus Mainz.

Ich weiß aber immer noch nicht, was "sachgerecht" ist?  😉 Verurteilen sollte man ihn nicht, beurteilen ist auch nicht unsere Aufgabe. Aber ihn kritisieren, das dürfen alle. Und ganz besonders die, die durch sein Schweigen oder Vertuschen erneut zu Opfern wurden.

Aber vielleicht verstehe ich Dich ja immer noch nicht richtig?!?!?!

Schönen Gruß

DW

Die Öffentlichkeit kann deshalb selten sachgerecht urteilen, weil sie kein unmittelbarer Zeuge des Geschehens war/ist, sondern alles nur durchs  "Hören und Sagen" aufgenommen hat.

Die Öffentlichkeit kann deshalb selten sachgerecht urteilen, weil sie kein unmittelbarer Zeuge des Geschehens war/ist, sondern alles nur durchs  "Hören und Sagen" aufgenommen hat.

Aber man muss doch nicht bei allem dabei gewesen sein, um etwas kritisieren (und evtl. sogar darüber urteilen) zu können/dürfen. Wir kritisieren doch auch Hexenverfolgung, Krieg, Hitler, Stalin, Mao, den Vietnamkrieg usw., ohne "dabei" gewesen zu sein. Das kennen wir alles nur durch "Hören und Sagen". Dennoch haben wir das Recht, das zu kritisieren und ja, ggfs. auch zu verurteilen. Woelki hatte viele Jahre lang Zeit, reinen Tisch zu machen. Stattdessen vertuschte er bis zum geht nicht mehr, wie sein eigenes Gutachten mittlerweile offenlegt. Und das sollen wir nun auch noch "belohnen", indem wir den Mantel des Schweigens und des Nichtkritisierens drüber ausbreiten?

Och nee, Uli, das kann doch nicht sein...