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Aktuelle Themen Schmerzensgeld für Kindsmörder?

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Schmerzensgeld für Kindsmörder?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2011, 10:10:19

GG Art. 1 (1) - Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Wolfgang
[/quote]


Das ist schon alles richtig, aber hat das opfer keine würde und wird die würde des opfers nicht verletzt, wenn man ihn, obwohl rettung möglich wäre, einfach verrecken läßt.
In diesem fall geht eindeutig täterwürde vor opferwürde.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Schmerzensgeld für Kindsmörder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 07.08.2011, 10:22:16
das stimmt nicht, gram. es gibt kein ranking von würdevolleren oder nicht so würdevollen oder gar würdelosen menschen (würde man ein ranking zulassen, könnte man GG Art. 1 (1) gleich in die tonne kloppen). - sämtliche gerichte haben das im falle gäfgen bestätigt. foltern ist verboten - auch die folter durch polizisten, denen eine lautere absicht zugestanden wurde.

--
Wolfgang
Mareike
Mareike
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Re: Schmerzensgeld für Kindsmörder?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf schorsch vom 07.08.2011, 09:35:56
Gesetze entstehen nicht in Orientierung am Einzelfall.
Die Verhörsituation ist eben nicht davon bestimmt, das der Ermittler alles weiß.
Wenn ich mich am Einzelfall orientiere, kann ich auch umgekehrt argumentieren.
Vor Jahren wurde hier eine junge Frau ermordet aufgefunden auf einem stillgelegten Betriebsgelände. Eine Gruppe von Jugendlichen, die sich dort verbotenerweise regelmäßig trafen und aufhielten,wurde verhört. Einer von ihnen wurde in Untersuchungshaft genommen und gestand die Tat. Er und seine Freunde hatten jedoch nichts mit dem Mord zu tun ...

Offenbar ist die Verhörsituation ohnehin schon so extrem , dass Unschuldige gestehen ...
auch das könnte dein Sohn sein, oder du, oder du ..

Mareike

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Re: Schmerzensgeld für Kindsmörder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 06.08.2011, 20:25:38


Ich bin unangenehm berührt von einigen Beitragsschreibern, die unter gewissen Bedingungen Folter zulassen würden.

Clara

Clara, deine Beiträge in dieser Diskussion sind mir sehr wichtig, es erweist sich immer wieder, dass du eine kluge und umsichtige Diskutantin bist, vielen Dank dafür.
Ich bin auch sehr unanagenehm berührt, habe aber vorher nichts anderes ewartet. Und wenn man eine Umfrage stellen würde, wer wieder für die Todesstrafe ist, auch dann würde sich wahrscheinlich sogar eine Mehrheit finden.
So ist es leider, man kann nur immer wieder auf die besseren Gründe hinweisen, die gegen diese Praktiken sprechen, aber auch das wird viele nicht überzeugen, weil sie ihren "Bauch" sprechen lassen.

Wolfgang, dir auch vielen Dank.
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Schmerzensgeld für Kindsmörder?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2011, 10:40:40
Marina, es geht hier nicht um die todesstrafe.
Aber wenn Du das schon ansprichst.
In solcher situation und bei solcher gesetzgebung bedeutet das immer die todesstrafe für das opfer.
Das ist das was mir nicht und auch den opferverbänden und erst recht nicht angehörigen und betroffenen gefallen will.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Schmerzensgeld für Kindsmörder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2011, 10:40:40
was mir in diesem strang auffällt, ist die ewige litanei der propagandisten der rechtlosigkeit. aus unrecht soll recht gemacht werden. nicht mit dem recht wird argumentiert, sondern mit einer - so wirkt es auf mich - geheuchelten betroffenheit.

dem "gesunden volksempfinden" wird hemmungslos gefrönt.

ich ahne, wie dünn die firnis des rechts ist. den propagandisten der rechtlosigkeit ist noch nicht einmal bewusst ihre nähe zu den tätern, die auch das recht mit füßen treten.

--
Wolfgang

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Re: Schmerzensgeld für Kindsmörder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2011, 11:05:20
Du triffsst den Nagel auf den Kopf.
adam
adam
Mitglied

Re: Schmerzensgeld für Kindsmörder?
geschrieben von adam

Natürlich ist es schmerzhaft für das Rechtsempfinden, wenn ein Verbrecher im Rahmen seines Verbrechens Recht bekommt. Aber bei genauerem Hinsehen stellt man fest, daß es bei der Schmerzensgeldverhandlung nicht um die Tat oder den Verbrecher ging, sondern allein um das Recht. Dem Recht wurde Genüge getan, wie es sein muß.

Und in diesem Zusammenhang empfinde ich auch große Genugtuung für mein Rechtsempfinden. Einmal haben die Gerichte nach meiner Meinung beispielhaft Recht gesprochen und zum anderen glaube ich, daß sich Gäfgen einen Bärendienst erwiesen hat, indem er nach seiner Verurteilung einmal sein Jurastudium beendet und dann auch noch versucht hat, für sich das Menschenrecht einzuklagen, sowie Schmerzensgeld.

Durch sein ganzes Leben, vor, während und nach der Tat hat er eine Egozentrik bewiesen, für die er alles tut, um sie zu befriedigen. Vor allem sein Handeln nach dem Urteil beweist, daß er völlig uneinsichtig ist, was seine Tat betrifft. Dies wird bei der Beurteilung seiner Tat auch in Zukunft eine Rolle spielen.

Das Gericht hat beim Urteil die besondere Schwere seiner Tat festgestellt. Seine Uneinsichtigkeit wird verhindern, daß er vor Ablauf der Frist frei kommt und ich sehe sogar die Möglichkeit, daß durch einen weiteren Prozess in der Zukunft Sicherheitsverwahrung möglich ist. Gäfgen hat bewiesen, daß seine Ichbezogenheit eine permanente Gefahr für die Gesellschaft ist. Wie gesagt: Der Schuß, den Gäfgen abgegeben hat, wird nach hinten los gehen.

--

adam

netarip
netarip
Mitglied

Re: Schmerzensgeld für Kindsmörder?
geschrieben von netarip
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2011, 10:40:40
Auch ich möchte mich bei einigen,Namen möchte ich umgehen, weil ich dann doch einige übersehen würde, für ihre Beiträge bedanken. Aber es gibt hier sehr viele denen ich nicht in die Hände fallen möchte. Da kann man schon Gram bekommen. Der Hauptauslöser dieser Diskussion, die Springerpresse hat sich ja schon längst anderen Themen zugewandt aber hier wird ja noch gefightet. Aber die größte Enttäuschung hat mir ein Redakteur der Süddeutschen bereitet, Heribert, was hat Dich geritten. Gibt es bei euch kein betreutes Denken ? Die Auflage die man mit diesem Beitrag erhöht kann man schnell wieder verlieren wenn man mainstreamig wird.

Aber das bedrückenste habe ich gestern erlebt, da hat mich eine Frau angesprochen, die hat nach eigenen Worten schon mehrere, man sagt ja wohl Schwangerschaftsunterbrechungen, auch so sei Wort, hinter sich und diese Frau sagt dann plötzlich, wer meinem Kind was antut den bringe ich um.Jetzt frage ich mal so in die Runde, was soll man da antworten ? Ich war feige und habe "nur" auf die Menschenrechtskonventionen verwiesen, was für meinen Gesprächspartner nur, unter anderen, als "Typisch Deutsch" negiert wurde. Nur so nebenbei, diese Frau ist Lehrerin. Aber ich schweife ab, noch einen schönen Sonntag. Grüße aus Hamburg von Netarip.

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Schmerzensgeld für Kindsmörder?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2011, 11:05:20

ich ahne, wie dünn die firnis des rechts ist. den propagandisten der rechtlosigkeit ist noch nicht einmal bewusst ihre nähe zu den tätern, die auch das recht mit füßen treten.

Wolfgang[/quote]


Wolfgang, sind opferverbände Deiner (und Marinas) meinung nach propagandisten der rechtlosigkeit oder sind sie in die nähe der täter zu rücken?

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