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Aktuelle Themen Tag der deutschen Einheit

hockey
hockey
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von hockey
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.10.2012, 17:05:47
Klaus

es waren nicht nur Sozialdemokraten sondern ueberzeugte Kommunisten die wie diese Dame im Knast bei Stalin und dann bei Hitler sassen. Es ist ein sehr interessantes Buch da Buber-Neumann im Hotel Lux (MOskau) mit den spitzen der Kommunisten Deutschlands wohnte.

1937 wurde Margarete Buber-Neumann, KPD-Delegierte in Moskau, verhaftet und nach Sibirien verbannt. Nach drei schrecklichen Jahren lieferte Stalin sie an Hitler aus: Es folgten weitere fünf Jahre Gefangenschaft im Frauenlager Ravensbrück. Mit schier unglaublicher Willenskraft überlebte Margarete Buber-Neumann die täglichen Schikanen, die Prügelstrafen und Dunkelhaft. Ihre Memoiren, ohne jedes Selbstmitleid verfasst, sind ein packendes Plädoyer gegen die Unmenschlichkeit totalitärer Systeme.
(quote from Amazon. Als Gefangene bei Stalin und Hitler - Eine Welt im Dunkel )

Hockey

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sammy
sammy
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von sammy
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 11.10.2012, 16:32:10
Es ist doch logisch, dass aggressive Antworten vorprogrammiert sind, wenn man 20 Jahre immer und immer wieder vorgehalten bekommt, dass man zu den „Versagern“ der Nation gehört.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich

..meinst du wirklich "aggressive Antworten müssen vorprogrammiert" sein....? Eine Verständnisfrage hätte ich da noch, wurden hier im St die "ehemaligen DDR-Bürger"
als "Versager" tituliert? Gebe DIR Recht, wenn dem so wäre gehört sich solch ein unverschämtes Verhalten nicht!

sammy
Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hockey vom 11.10.2012, 17:33:41
"Es ist ein sehr interessantes Buch da Buber-Neumann im Hotel Lux (MOskau) mit den spitzen der Kommunisten Deutschlands wohnte."


Ich habe das Buch ( als Broschüre ) bei mir zu Hause.
Das Problem totalitärer Herrscher sind selbständig denkende Menschen in dem Moment, wo die Auffassungen nicht mit den Herrschern übereinstimmen.

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von hugo
als Antwort auf gerry vom 11.10.2012, 12:36:50
Ich bin auch in der DDR aufgewachsen und habe hier mein ganzes Leben verbracht.
Warum wohl, Hugo, sind wir im Herbst 1989 in die Kirchen und auf die Straße gegangen?
Warum wohl haben Tausende junger Menschen das Land über Ungarn oder über die Prager Botschaft verlassen?
Warum wohl haben die Menschen vor Freude geweint, als die Grenzen aufgingen


Ich bin auch in der DDR aufgewachsen und habe hier mein ganzes Leben verbracht.
Warum wohl, gerry, sind viele im Herbst 1989 nicht in die Kirchen und auf die Straße gegangen, haben das Land nicht über Ungarn oder über die Prager Botschaft verlassen?

,,und trotzdem haben WIR uns (und ich denke damit erfasse ich den überwiegeden Teil der DDR Bevölkerung)tüchtig über den Mauerfall und über die Wiedervereinigung gefreut,

aber ohne dabei zu vergessen das nun nicht nur goldene Zeiten sondern für Viele auch ein ungewohnt grauer Alltag das Leben beherrschen wird,,,

denen die anfänglich und als Vorreiter in die Kirchen und auf die Strassen gingen wurde Ihr Sieg über das DDR-Regime und die sich daraus erhofften Möglichkeiten auf unverschämte Weise gestohlen.

gerry ob Du das nun wahrhaben willst oder nicht, jene die Deiner Meinung sind und die sich hier zu Wort melden sind mit Sicherheit nicht die überwältigende Mehrheit (zumindest nicht in meinem Bundesland)

Jene denen es nicht so gut erging und ergeht wie uns beiden haben erst mal keinen Zugang zu diesem Forum und zweitens keine Lobby,,deren Stimmen werden schlicht und einfach überhört, absichtlich nicht wahrgenommen bzw als blöd hingestellt,,

oder wie deutest Du die Tatsachen das es bei Umfragen zu solchen -Deiner Behauptung und Meinung entgegenstehenden- Ergebnissen kommt.

"Erwarteten im Jahr 1989 im Osten Deutschlands 71 Prozent, dass sich ihre persönlichen Lebensverhältnisse verbessern würden, so sagen heute nur noch 46 Prozent, dass dies eingetroffen sei. Im Westen sind es sogar nur 40 Prozent (1989: 52 Prozent)."die Welt/Umfrage

also diese Menschen sind m.M.n. in diesem Forum weit, weit unterrepräsentiert,,aber die paar welche in deren Sinne diskutieren werden mehr oder weniger Niedergeschrieen: "Schaum vor dem Mund,,"

hugo
Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 11.10.2012, 18:23:38
",,und trotzdem haben WIR uns (und ich denke damit erfasse ich den überwiegeden Teil der DDR Bevölkerung)tüchtig über den Mauerfall und über die Wiedervereinigung gefreut,"
geschrieben von hugo


DU AUCH ?
Lilly49
Lilly49
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von Lilly49
als Antwort auf olga64 vom 11.10.2012, 15:31:04
Habe diesen Thread mit Interesse gelesen. Danke für viele gute Beiträge. Habe darauf hin auch viel im Netz nachgesehen.Was ich nicht so richtig finden konnte, und darum meine Frage, wie geht es jetzt nach 20 Jahren den Opfern der DDR Justiz. Viele haben unsäglich gelitten und leiden noch heute, wie ich den Medien entnehme.
Sind alle Peiniger bestraft worden?
Habe gelesen Opfer erhalten eine Rente von 250€. Ihre Peiniger wurden zum Teil in den Staatsdienst der BRD übernommen und bekommen jetzt wohl eine gute Rente.
Wie verlaufen zufällige Begegnungen? Wollen die Opfer nur noch vergessen?
Nachdenklich Lilly

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wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Lilly49 vom 11.10.2012, 20:18:53
wie geht es jetzt nach 20 Jahren den Opfern der DDR Justiz.


Interessante Frage, der ich aber eine andere voranstellen muss.
Wie definierst Du "Opfer der DDR-Justiz"?
Der offiziellen Geschichtsschreibung gemäß war die DDR ja bekanntlich ein Unrechtsstaat, in welchem bspw. Gerichtsurteile willkürlich gesprochen, das jeweilige Strafmaß von oben vorgegeben wurde.
Delikte, die den Diebstahl oder die mutwillige Zerstörung soz. Eigentums betrafen, wurden meiner Erinnerung nach besonders hart bestraft. Der Delinquent wurde, so er noch sehr jung war, u.U. der Möglichkeit beraubt, ein Studium aufzunehmen, oder er wurde gar, da staatsfeindlich orientiert, inhaftiert. Auch diese Leute erhielten nach der Wiedervereinigung den Status des "Politisch Inhaftierten", und haben ebenso, wie die echten "Widerständler", Anspruch auf eine sog. "Opferrente", so sie mindestens 6 Monate einsaßen.

Und wie es sich in einem ordentlichen Rechtsstaat gehört, wird diese Leistung mit dem Einkommen verrechnet, d.h., ein Single darf nicht mehr als 1.077,-€ , und Verheiratete nicht mehr als 1.436,-€ verdienen, um die volle Rente zu bekommen. Das ist dann rechtens.

Was ich Dich fragen möchte, wo ist die Grenze zu ziehen, zwischen "echten politischen Gefangenen" und den Trittbrettfahrern?
Lilly49
Lilly49
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von Lilly49
als Antwort auf wandersmann vom 11.10.2012, 21:02:11
Hallo Wandersmann, danke für die Antwort. Deine Frage nach den Trittbrettfahrern kann ich nicht beantworten, kenne mich nicht aus. Weiß auch das Gerechtigkeit schwierig ist. Denke an Inhaftierte in einem Stasigefängnis, an denen Verbrechen an der Menschlichkeit begangen wurde. Was ist aus diesen Menschen jetzt geworden? Gibt es Reue der ausführenden Organe?
Viele Fragen!
Herzlich Lilly
hugo
hugo
Mitglied

Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von hugo
als Antwort auf Lilly49 vom 11.10.2012, 20:18:53
Sind alle Peiniger bestraft worden?
Habe gelesen Opfer erhalten eine Rente von 250€. Ihre Peiniger wurden zum Teil in den Staatsdienst der BRD übernommen und bekommen jetzt wohl eine gute Rente.


dieses Thema hatten wir schon öfter mal, konnte uns selber z.T nur unbefriedigende Antwort/Auskunft geben.

vor 2 Jahren schrieb ich mal folgendes:

",,einen Staat, der seinen Bürgern nicht erlaubt, das Land zu verlassen, Menschen, die das dennoch versuchen, zu langjaehrigen Haftstrafen verurteilt oder sie sogar erschiesst. " als Unrechtsstaat zu bezeichnen,,das dürfte wohl fast Jedem auf den ersten Blick einleuchten.

bleibt jedoch immer noch die Frage an wen oder was kann man, muss man, dieses Unrecht festmachen. Das praktizierte Unrecht wird ja niemals durch eine Regierung, eine Institution, ein Parlament, ein Politbüro, eine Partei realisiert,,dafür werden immer auch Menschen, Bürger, Personen benötigt welche die Entscheidungsträger sind, aber auch die Ausführenden beauftragen, anführen, leiten, kontrollieren überwachen usw..

Einfach zu sagen die Stasi, das ZK, die SED war schuld,,ist doch blöd, die kann man nicht greifen, nicht packen nicht vor ein Gericht bringen oder gar anklagen,,das sind vorerst wertneutrale Allgemein-Begriffe, Titel, Namen, Schall und Rauch,,,

Aber -auch hier- les ich stets und ständig derartige verharmlosenden Beiträge welche diese nichtssagenden scheinbaren Anklagen hervorbringen die eigentlich Niemandem so richtig weh tun, eigentlich Keinen so richtig treffen, sondern nur die eigene Wut, den eigenen individuellen Frust in den luftleeren Raum stellen und oft unbeteiligte Mitmenschen trifft die dafür kein Verständnis aufbringen.

aber sag mal was, dann biste sofort Stasifreund, Verfechter der Unrechtsregierung, Systemnah usw,,

Wenn also jemand die Stasi aufs Korn nimmt, sich daran ergötzt oder aufpeppt und so richtig in Rage bringt, was bewirkt er dann ??
Weiter nichts als das Diejenigen, welche sich tatsächlich schuldig gemacht haben hinter dieser Definition verstecken, ihnen ein Schutzumhang übergehängt wird, worunter sie nicht mal hervorlugen brauchen und gemütlich die Zeit für sich arbeiten lassen.
(oft hab ich das Gefühl das dann ausgerechnet auch ehemalige Bösewichte zumindest Mitmacher, selber gewaltig solche Töne gegen diese Definitionen/Institutionen anschlagen, weil sie auf diese Weise großen Abstand zu Ihren Vergehen gewinnen können.)

Naja und wir unterstützen eben solches Geschehen und düngen das wachsende Gras durch unser scheinbar engagiertes Eindreschen auf die leeren Säcke.

ein Staat der massenhaft Unholde, Verbrecher, Menschenrechtsverletzer, vereinnahmt ihnen unbestraft ein flottes schönes Leben gewährt, ohne auch nur halbwegs Aufarbeitung zu betreiben, die Opfer zu entschädigen die Täter zu bestrafen,,steht nach meinem Dafürhalten sehr nahe an der Stelle eines Unrechtsstaates oder ?

hugo
Lilly49
Lilly49
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Re: Tag der deutschen Einheit
geschrieben von Lilly49
als Antwort auf hugo vom 11.10.2012, 22:40:44
Danke Hugo für die lange Antwort, leider hat sie mich bei meinen Fragen nicht weiter gebracht.
Gute Nacht, herzlich Lilly

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