Aktuelle Themen Wut oder Volkszorn - aber auch die kontroverse Diskussion
Re: Wut oder Volkszorn - aber auch die kontroverse Diskussion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
oh, dann habe ich das überlesen,
tut mir leid, marija,
nix für ungut
roseluise
tut mir leid, marija,
nix für ungut
roseluise
Re: Wut oder Volkszorn - aber auch die kontroverse Diskussion
Danke Karin - für solche Korrekturen bin ich dankbar, da ich ja nie eine Deutsche Schule besucht habe.
Alle Achtung, miriam, dann bist du entweder ein Sprachtalent oder du hast immer sehr hart an deinem Deutsch gerabeitet.
Übrigens, geht auf n-tv gleich die Doku weiter: Deutschland 1933 - 1945.
Du bist doch an solchen Beiträgen immer sehr interessiert - dies als mein Tipp.
Schönen Sonntag.
loretta
oh, dann habe ich das überlesen,
tut mir leid, marija,
nix für ungut
roseluise
null Problemo, meine Liebe, ich freue mich, dass du deinen Eintrag zur Kenntnis gegeben hast.
Grüßle
Marija
Re: Wut oder Volkszorn - aber auch die kontroverse Diskussion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ok, Marija, ich habe im Archiv gegraben,
Du hast in Deinem Thread statt Wutbürger das Wort Mutbürger gefordert,
Wutbürger oder Mutbürger
der Spiegel hat in seinen Essays tatsächlich beide einander gegenüber gestellt,
also beide Seiten der Medaille beleuchten wollen.
Was der Leser allerdings daraus macht,
haben auch die Zeitungsmacher nicht in der Hand.
Ein Wort, losgelassen, geht seinen eigenen Weg
und kann nicht mehr zurückgenommen werden.
Es exaltiert, oder es wird erst gar nicht beachtet.
C'est la vie.
roseluise
Du hast in Deinem Thread statt Wutbürger das Wort Mutbürger gefordert,
Wutbürger oder Mutbürger
der Spiegel hat in seinen Essays tatsächlich beide einander gegenüber gestellt,
also beide Seiten der Medaille beleuchten wollen.
Was der Leser allerdings daraus macht,
haben auch die Zeitungsmacher nicht in der Hand.
Ein Wort, losgelassen, geht seinen eigenen Weg
und kann nicht mehr zurückgenommen werden.
Es exaltiert, oder es wird erst gar nicht beachtet.
C'est la vie.
roseluise
Den Weg dieser Wortspielereien (Wut- bzw. Mutbürger), würde ich nicht unbedingt einschlagen – hier geht es um etwas ganz anderes.
Sogar der Wutbürger sollte kritisch betrachtet werden und man sollte sich die Frage stellen, warum so viele Bürger in so unterschiedlichen Konstellationen mit Wut reagieren und wieder mal vergessen, dass dieses Land über ein reiches und vielfältiges Instrumentarium verfügt, welches uns erlaubt uns zu positionieren, unsere Meinung (nicht nur in Affekte umgesetzt!), zu äußern.
Wenn ich länger über den wutgeladenen Bürger nachdenke, assoziiere ich diesen auch mit vielfältigen Aktionen, die sich mir persönlich als Verbrechen eingeprägt haben: brennende Synagogen, Grausamkeiten die sich während des Krieges abgespielt haben, usw.
Übrigens: seinen Meinung hierzulande zu äußern, ob individuell oder im Rahmen einer Demonstration, ist auch kein Beweis für Mut.
Warum bleibt eigentlich die in den Anfängen der Bundesrepublik als große Errungenschaft betrachtete repräsentative Demokratie auf der Strecke, warum wird der politische Diskurs (auch eine rationale Ausdrucksform), viel zu wenig genutzt?
Heiner Geissler hat uns gezeigt wie notwendig dies ist. Und wer die Gespräche verfolgt hat, kann nicht behaupten, dass da nicht auch ein großer Anteil an Gefühl vorhanden war.
Miriam
Sogar der Wutbürger sollte kritisch betrachtet werden und man sollte sich die Frage stellen, warum so viele Bürger in so unterschiedlichen Konstellationen mit Wut reagieren und wieder mal vergessen, dass dieses Land über ein reiches und vielfältiges Instrumentarium verfügt, welches uns erlaubt uns zu positionieren, unsere Meinung (nicht nur in Affekte umgesetzt!), zu äußern.
Wenn ich länger über den wutgeladenen Bürger nachdenke, assoziiere ich diesen auch mit vielfältigen Aktionen, die sich mir persönlich als Verbrechen eingeprägt haben: brennende Synagogen, Grausamkeiten die sich während des Krieges abgespielt haben, usw.
Übrigens: seinen Meinung hierzulande zu äußern, ob individuell oder im Rahmen einer Demonstration, ist auch kein Beweis für Mut.
Warum bleibt eigentlich die in den Anfängen der Bundesrepublik als große Errungenschaft betrachtete repräsentative Demokratie auf der Strecke, warum wird der politische Diskurs (auch eine rationale Ausdrucksform), viel zu wenig genutzt?
Heiner Geissler hat uns gezeigt wie notwendig dies ist. Und wer die Gespräche verfolgt hat, kann nicht behaupten, dass da nicht auch ein großer Anteil an Gefühl vorhanden war.
Miriam
Den Weg dieser Wortspielereien (Wut- bzw. Mutbürger), würde ich nicht unbedingt einschlagen – hier geht es um etwas ganz anderes.
Sogar der Wutbürger sollte kritisch betrachtet werden und man sollte sich die Frage stellen, warum so viele Bürger in so unterschiedlichen Konstellationen mit Wut reagieren und wieder mal vergessen, dass dieses Land über ein reiches und vielfältiges Instrumentarium verfügt, welches uns erlaubt uns zu positionieren, unsere Meinung (nicht nur in Affekte umgesetzt!), zu äußern.
Wenn ich länger über den wutgeladenen Bürger nachdenke, assoziiere ich diesen auch mit vielfältigen Aktionen, die sich mir persönlich als Verbrechen eingeprägt haben: brennende Synagogen, Grausamkeiten die sich während des Krieges abgespielt haben, usw.
Übrigens: seinen Meinung hierzulande zu äußern, ob individuell oder im Rahmen einer Demonstration, ist auch kein Beweis für Mut.
Warum bleibt eigentlich die in den Anfängen der Bundesrepublik als große Errungenschaft betrachtete repräsentative Demokratie auf der Strecke, warum wird der politische Diskurs (auch eine rationale Ausdrucksform), viel zu wenig genutzt?
Heiner Geissler hat uns gezeigt wie notwendig dies ist. Und wer die Gespräche verfolgt hat, kann nicht behaupten, dass da nicht auch ein großer Anteil an Gefühl vorhanden war.
Miriam
@miriam
Ich könnte nun einfach schweigen und nicht schreiben.
Das wäre nach meinem Empfinden feige.
Miriam, ich bin nicht intelligent genug für diesen Strang.
...tut mir leid....Tschüss
Marija
Re: Wut oder Volkszorn - und die Protestbewegungen
Es tut mir Leid Marija - es geht hier um ein Thema, der höfliche Hinweis eines Threaderöffners, dass man sich vom Thema entfernt, den sollte man schon akzeptieren.
Doch nun zurück zum eigentlichen Thema:
Tatsache ist, dass in fast allen Ländern Europas Protestbewegungen stattfinden.
Doch kann man dies auch mit dem gemeinsamen Nenner Wut oder Volkszorn versehen?
Nach meinem Empfinden und auch Sprachverständnis - dazu ein klares nein.
Protestbewegungen haben eine andere Dimension – auch wenn sie als Ursache immer einen aktuellen und konkreten Anlass haben, welcher Unzufriedenheit und das Gefühl der Ungerechtigkeit erzeugt.
Was bei Protestbewegungen immer mitschwingt, ist die Infragestellung eines politischen Systems, der eigentlich den konkreten Anlass verursacht hat.
Meines Erachtens ist dies der fundamentale Unterschied zum Volkszorn.
Welche sind heute europaweit die Hauptgründe für die Protestbewegungen?
Es sind natürlich die von den Staaten vorgenommenen Sparmassnahmen, die meist die Ärmeren treffen – und die die eigentlichen Verursacher vieler Missstände, ungeschoren lassen.
Vielleicht sollte man hier noch erwähnen, dass die Proteste in vielen Ländern sich gegen die Ausgabenkürzungen an den Hochschulen bzw. höhere Studiengebühren, richten.
Zu erwähnen wären auch die Protestbewegungen die sich gegen die immer mehr ausgefeilten Überwachungsmethoden richten – dazu zählen natürlich auch die Überwachungen am Arbeitsplatz, bzw. die immer raffinierter werdenden Methoden unser Privatleben auszuspionieren.
Zurück aber zu den Protestbewegungen allgemein.
Kann es sein, dass die Politiker etwas übersehen haben? Die heutigen Bürger bzw. Wähler, kann man viel schwerer mit inhaltslosen Floskeln und mit nicht eingehaltenen Versprechungen vertrösten.
Die Information ist unvergleichbar besser als in früheren Zeiten – sie erreicht auch dank Internet den Bürger – und die Politik hat es mit einem neuen Typ Wähler zutun: einer, der meist weis was von den Versprechungen nicht umgesetzt wurde, Wähler die die Mogelpackungen erkennt, der – oh Schreck! – oft gut argumentieren kann.
Dies ist auch die Basis, auf der ein richtiger Widerstand gedeihen kann, eigentlich eine Basis ohne die ein sich Einmischen in politischen Themen, nicht möglich ist.
Miriam
Doch nun zurück zum eigentlichen Thema:
Tatsache ist, dass in fast allen Ländern Europas Protestbewegungen stattfinden.
Doch kann man dies auch mit dem gemeinsamen Nenner Wut oder Volkszorn versehen?
Nach meinem Empfinden und auch Sprachverständnis - dazu ein klares nein.
Protestbewegungen haben eine andere Dimension – auch wenn sie als Ursache immer einen aktuellen und konkreten Anlass haben, welcher Unzufriedenheit und das Gefühl der Ungerechtigkeit erzeugt.
Was bei Protestbewegungen immer mitschwingt, ist die Infragestellung eines politischen Systems, der eigentlich den konkreten Anlass verursacht hat.
Meines Erachtens ist dies der fundamentale Unterschied zum Volkszorn.
Welche sind heute europaweit die Hauptgründe für die Protestbewegungen?
Es sind natürlich die von den Staaten vorgenommenen Sparmassnahmen, die meist die Ärmeren treffen – und die die eigentlichen Verursacher vieler Missstände, ungeschoren lassen.
Vielleicht sollte man hier noch erwähnen, dass die Proteste in vielen Ländern sich gegen die Ausgabenkürzungen an den Hochschulen bzw. höhere Studiengebühren, richten.
Zu erwähnen wären auch die Protestbewegungen die sich gegen die immer mehr ausgefeilten Überwachungsmethoden richten – dazu zählen natürlich auch die Überwachungen am Arbeitsplatz, bzw. die immer raffinierter werdenden Methoden unser Privatleben auszuspionieren.
Zurück aber zu den Protestbewegungen allgemein.
Kann es sein, dass die Politiker etwas übersehen haben? Die heutigen Bürger bzw. Wähler, kann man viel schwerer mit inhaltslosen Floskeln und mit nicht eingehaltenen Versprechungen vertrösten.
Die Information ist unvergleichbar besser als in früheren Zeiten – sie erreicht auch dank Internet den Bürger – und die Politik hat es mit einem neuen Typ Wähler zutun: einer, der meist weis was von den Versprechungen nicht umgesetzt wurde, Wähler die die Mogelpackungen erkennt, der – oh Schreck! – oft gut argumentieren kann.
Dies ist auch die Basis, auf der ein richtiger Widerstand gedeihen kann, eigentlich eine Basis ohne die ein sich Einmischen in politischen Themen, nicht möglich ist.
Miriam
Am ohnmächtigsten fühlen sich jene, die wissen oder glauben, sie könnten es besser machen, aber keine Chance haben, das zu beweisen.
Aus dem Lot geraten ist mittlerweile weit mehr.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich möchte auf einen Artikel im STANDARD hinweisen. Titel: Ist es zu viel? Ist es zu wenig? von Martin Prinz, 26. Mai 2012
Er ist aufgehängt an KHG, einem ehemaligen Finanzminister, Sunnyboy und Schwiegermuttertraum. Aber dieser ist nur ein Symbol und der Artikel darf trotzdem bis zum Ende gelesen werden.
Er ist aufgehängt an KHG, einem ehemaligen Finanzminister, Sunnyboy und Schwiegermuttertraum. Aber dieser ist nur ein Symbol und der Artikel darf trotzdem bis zum Ende gelesen werden.