Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Menschen, die die Welt besser gemacht haben

andere gesellschaftliche Themen Menschen, die die Welt besser gemacht haben

Zwergohreule
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RE: Menschen, die die Welt besser gemacht haben
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf olga64 vom 14.03.2022, 18:38:37

Ich glaube, alle Frauen, die damals in der Politik tätig sein wollten, mussten sehr mutig sein. Und wenn man sie gar nicht mehr vermeiden konnte, hat man auch den besten höchstens das Familienministerium zugestanden (z.B. Angela Merkel und Ursula von der Leyen) ...

olga64
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RE: Menschen, die die Welt besser gemacht haben
geschrieben von olga64
als Antwort auf Zwergohreule vom 14.06.2022, 19:28:13

Frau Süssmuth hatte dieses "Frauenamt" auch.
ABer ich denke, nicht nur frühere Frauen, sondern alle Menschen - ob weiblich oder männlich - müssen muitig sein, wenn sie sich bereiterklären, politisch tätig sein zu wollen.
Natürlich ist das heutzutage bei den Ausbrüchen und Unappetitlichkeiten, die über asoziale Medien verbreitet werden, bis hin zu Morddrohungen noch viel brutaler als es früher war. Wo man sich dann im Parlament oder in Partei-Sitzungen beschimpfte, aber nicht so öffentlich wie es nun virtuell in Echtzeit möglich ist.
Das dürfte auch viele davon abhalten, wertvolle Lebens- und Berufszeit in den Dienst der Gesellschaft zu stellen, wenn diese solche Engagements doch nicht anerkennen mag. Olga

Zwergohreule
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RE: Menschen, die die Welt besser gemacht haben
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf olga64 vom 14.06.2022, 19:33:09

Da stimme ich Ihnen zu.
Und es fallen mir da die Ehe- und Lebenspartnerinnen von Bundespräsidenten ein, von denen man bis heute erwartet, dass sie ohne Arbeitsvertrag und Gehalt einen Fulltimejob zum Wohle des Volkes machen.
Die meisten von ihnen haben trotzdem die Welt besser gemacht, z.B. (weil das am bekanntesten ist) Elly Heuss-Knapp mit dem Müttergenesungswerk und Mildred Scheel mit der Deutschen Krebshilfe.


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Mitglied_3fbaf89
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RE: Menschen, die die Welt besser gemacht haben
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Erst vor wenigen Tagen, am 31. Mai, verstarb hoch betagt und von den meisten Menschen in ihrer Stadt nicht erkannt, die ehemalige belgische Lehrerin Andrée Geulen. 
 

 
geulen.jpg
 
 
Sie war als junge Lehrerin an einer Schule in Brüssel, als eines Tages einige ihrer Schüler mit dem gelben Stern auf ihren Kleidern in die Klasse kamen. Es war 1942 und der gelbe Stern war Pflicht für Juden, da gab es nicht viel zu tun.
Aber Andrée Geulen, geborene und überzeugte Atheistin,  konnte diese Erniedrigung für ihre Schüler nicht akzeptieren, also bat sie alle, jüdischen und Nicht-jüdischen, in der Schule eine Schürze zu trage un d zwar so, dass der diskriminierende Stern unter der Kittelschürze verborgen war.

Doch die Verfolgungen nahmen zu, Deportationen begannen und die junge Lehrerin begriff, dass sie nicht stehen und zusehen konnte. Und auch, dass eine Schürze nicht ausreichen würde, um ihre jüdischen Schüler zu schützen.
Sie brauchten Hilfe, jüdische Kinder zu verstecken und sie vor Deportation und Tod und so schloss sie sich einer geheimen belgischen Organisation zur Rettung von Juden an.

Es war keine leichte Aufgabe, auch weil Eltern dazu gebracht werden mussten, sich von ihren Kindern zu trennen. Einige Kinder wurden in der Schule versteckt, andere wurden an sichere Orte gebracht.

Doch eines Nachts brachen deutsche Soldaten nach Berichten eines Whistleblowers, der bereit war, das Leben unschuldiger Kinder zu verkaufen, in einem der Verstecke ein und verhafteten sie und alle anwesenden jüdischen Menschen.. Die Direktorin der Schule und ihr Mann wurden deportiert und im KZ ermordet. 

Als die Deutschen die Lehrerin geringschätzig fragten, ob sie sich nicht schämen würde, diese 
"Untermenschen" zu unterrichten, antwortete sie:  "Schämst ijr euch h nicht, gegen Kinder Krieg zu führen? "


Zum Glück gelang Andrée Geulen der Verhaftung zu entkommen und so schnell sie konnte, warnte sie alle anderen Kinder in ihren Verstecken. Trotz der großen Gefahr, der sie sich aussetzte, mobilisierte sie ihren ganzen Mut und ihre ganze Kraft, um so vielen jüdischen Kindern wie möglich zu helfen. So änderte sie auch ihren Namen und schmuggelte und versteckte über zwei Jahre immer wieder jüdische Kinder und schaffte es, sie bei christlichen Familien oder in Klöstern zu verstecken und viele konnte sie ins sichere Ausland bringen lassen.

Bei allen wurden die Namen und Identitäten geändert, aber nicht ohne die Chance, sie später nicht wiederzufinden und mit ihren Eltern zu vereinen. , 

Als der Krieg endlich endete, hörte Andrée Geulen nicht auf, sich um ihre Kinder zu kümmern, diesmal die Rückverfolgung ihrer Familien, obwohl sehr, allzu oft keine Spur von ihren ursprünglichen Familien mehr da war. Andrée Geulens intensive illegale Aktivität konnte laut Zeugenaussagen etwa 300 jüdische Kinder und Jungen retten.

In ihren Interviews sagte sie oft, dass sie immer noch litt und an die Momente dachte, in denen sie gezwungen war, Kinder von ihren Eltern wegzunehmen, ohne ihnen sagen zu können, wohin sie sie sie bringen würde. 

1989 wurde sie in die Gemeinschaft der  Gerechte unter den Völkern aufgenommen. Noch mit 99 Jahren erklärte sie mit der Klarheit einer jungen Frau und mit der Weisheit ihrer Jahre:
"Was ich getan habe, war nur meine Pflicht. Damals die Gesetze zu missachten, war das einzig Normale.
Sie starb im 101. Lebensjahr. Ich schreibe das hier, weil wir alle von Ihr gelesen haben solltet. 

 
Zwergohreule
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RE: Menschen, die die Welt besser gemacht haben
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.06.2022, 21:20:57

Das ist sehr beeindruckend!
Ich freue mich, dass sie damals davongekommen ist, viele haben ja ihren Einsatz mit dem Leben bezahlen müssen.

olga64
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RE: Menschen, die die Welt besser gemacht haben
geschrieben von olga64
als Antwort auf Zwergohreule vom 14.06.2022, 20:41:41
Da stimme ich Ihnen zu.
Und es fallen mir da die Ehe- und Lebenspartnerinnen von Bundespräsidenten ein, von denen man bis heute erwartet, dass sie ohne Arbeitsvertrag und Gehalt einen Fulltimejob zum Wohle des Volkes machen.
Die meisten von ihnen haben trotzdem die Welt besser gemacht, z.B. (weil das am bekanntesten ist) Elly Heuss-Knapp mit dem Müttergenesungswerk und Mildred Scheel mit der Deutschen Krebshilfe.
Es ist nicht nur immer nur die persönliche Entscheidung einer Partnerin eines Bundespräsidenten oder einer anderen hierarchisch hochgestellten Persönlichkeit, wenn sie (oder er) nicht mehr ihrem eigenen Beruf nachgehen - und sie werden auch weniger.
Oft sind das auch Sicherheitsaspekte -diese PartnerInnen müssten separat mit einem hohen Sicherheitsaufwand vor Attacken geschützt werden.
Bei der Ehefrau von Herrn Wulff war es sicher auch so, weil sie noch zwei recht kleine Kinder hatte.

Die Ehefrau von Herrn Steinmeier geht jetzt wieder zurück in ihren Job als Verwaltungsjuristin, zumindest halbtags und ich finde das auch richtig so.
Der Ehemann von Frau Merkel war immer in seinem international anerkannten Bereich in der Forschung für Chemie tätig und auch bis zu seiner Emeritierung Professor in Berlin.
Es ist lange her, dass sich die Partnerinnen z.B. von Bundespräsidenten in Wohltätigkeitsbereiche "abschieben" liessen - aber auch dieGesellschaft hat sich geändert und mit ihr auch das Selbstbewusstsein von Frauen und die Tatsache, dass diese eigene Berufe haben, die sie nicht aufgeben wollen.

Die Ehefrau von Mr Biden arbeitet weiter als Lehrerin, obwohl sie schon über 70 Jahre alt ist und dies sicherlich negativ b eurteilt werden würde, wenn es in Deutschland geschähe. Olga

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Zwergohreule
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RE: Menschen, die die Welt besser gemacht haben
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf olga64 vom 15.06.2022, 17:21:11

Die Ehefrau von Herrn Steinmeier geht jetzt wieder zurück in ihren Job als Verwaltungsjuristin, zumindest halbtags und ich finde das auch richtig so.
Der Ehemann von Frau Merkel war immer in seinem international anerkannten Bereich in der Forschung für Chemie tätig und auch bis zu seiner Emeritierung Professor in Berlin.
...
Die Ehefrau von Mr Biden arbeitet weiter als Lehrerin, obwohl sie schon über 70 Jahre alt ist und dies sicherlich negativ b eurteilt werden würde, wenn es in Deutschland geschähe. Olga
Der Ehemann von Frau Merkel ist ja auch ein Mann, da wird so etwas nicht erwartet 😉 ...!
Bei Frau Schadt als politische Journalistin hätte es zwischen "dem Amt" und ihrem Beruf auch einen erheblichen Interessenskonflikt gegeben. Das Beispiel von Frau Büdenbender zeigt aber, dass sich auch in Deutschland (wie in Amerika) etwas ändert.
Sogar in Bayern, wo die Uhren angeblich langsamer gehen, tut sich was: eingeleitet von Frau Beckstein, die ihren Beruf beibehalten und sich geweigert hat, zum Wiesn-Anstich ein Dirndl anzuziehen. Bei Frau Baumüller-Söder regt sich schon keiner mehr auf, dass sie weiterhin Unternehmerin ist ...
(Es mag ja Zufall sein, aber es hat den Anschein, daß in manchen Bereichen die Franken (nein, falsch: die Fränkinnen) Bayern ganz gut tun! 😉)
Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
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RE: Menschen, die die Welt besser gemacht haben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.06.2022, 17:21:11

--- mir fehlt jetzt der Bezug zur Weltverbesserung, die diese Damengemacht haben?

Eleni.
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RE: Menschen, die die Welt besser gemacht haben
geschrieben von Eleni.

Felix Hofmann (Apotheker  und Chemiker) entdeckt 1897 ASS, also Aspirin

Lorena
Lorena
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RE: Menschen, die die Welt besser gemacht haben
geschrieben von Lorena

Wurde hier schon Wilhelm Conrad Röntgen genannt?

Er entdeckte die Röntgenstrahlen.
Seine Entdeckung revolutionierte die moderne Medizindiagnostik.
Weitere Erkenntnisse daraus führten im 20. Jahrhundert zur Entdeckung
und der Erforschung der Radioaktivität. 

Lorena 

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