Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Vermieten an anerkannte Flüchtlinge

andere gesellschaftliche Themen Vermieten an anerkannte Flüchtlinge

olga64
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RE: Vermieten an anerkannte Flüchtlinge
geschrieben von olga64
als Antwort auf Malinka vom 03.10.2023, 18:02:01

Ich habe doch keinerlei Interesse, in Spanien Immobilien zu vermieten. Mir reicht meine Wohnung, die ich seit fast 50 Jahren besitze und vermiete, die in München eine hohe Rendite bringt und die ausschliesslich für mich einNotgroschen ist, wenn ich z.B. mal für meine Pflege viel Geld benötige. So war es von Anfang an geplant. Olga

Lenova46
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RE: Vermieten an anerkannte Flüchtlinge
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Nick42 vom 03.10.2023, 11:34:39

Dein Beispiel ist interessant zu lesen.
Die syrische Familie lebt also bereits seit ein paar Jahren hier.

......."dass die Eltern immer noch kaum deutch sprechen, die Mutter gar nicht. Und keiner Arbeit nachgehen...."

Wer kennt die Verhältnisse näher. Sind die Eltern krank? Traumatisiert durch Kriegseinwirkungen? Verletzt, krank?

Sind sie in der Lage Deutschkurse zu belegen?
Wer vor Ort lädt sie mal ein?
 

Lenova46
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RE: Vermieten an anerkannte Flüchtlinge
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf mirisfad vom 03.10.2023, 11:54:48

Gerade fällt mir ein, ob du schon lange oder erst kurz vermietest und also über keine Erfahrungen verfügst.

M. W. gilt für die Vermietung eines möblierten Zimmers ein kürzerer Kündigungsschutz als für eine leerstehende Wohnung.

Wie kam es eigentlich dazu, dass der Jobcenter an dich als Vermieterin herangetreten ist? Hast du dich dort beworben, dass du Mieter aufnehmen willst?
Vermietest du vergleichsweise günstiger als andere Angebote.

Bitte, verzeih meine neugierigen Fragen und Anmerkungen.
Ich lerne gerne dazu. 


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Nick42
Nick42
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RE: Vermieten an anerkannte Flüchtlinge
geschrieben von Nick42
als Antwort auf Lenova46 vom 03.10.2023, 19:37:12
Dein Beispiel ist interessant zu lesen.
Die syrische Familie lebt also bereits seit ein paar Jahren hier.

......."dass die Eltern immer noch kaum deutch sprechen, die Mutter gar nicht. Und keiner Arbeit nachgehen...."

Wer kennt die Verhältnisse näher. Sind die Eltern krank? Traumatisiert durch Kriegseinwirkungen? Verletzt, krank?

Sind sie in der Lage Deutschkurse zu belegen?
Wer vor Ort lädt sie mal ein?
 
Mich interessiert das jetzt auch mal näher. Ich bin mit der Familie des Vermieters gut befreundet und werde mich bei nächster Gelegemheit mal erkundigen. Der Vermieter ist der  einzige im Dorf, der gelegentlich Kotakt hat.

Nick42
olga64
olga64
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RE: Vermieten an anerkannte Flüchtlinge
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nick42 vom 03.10.2023, 20:16:36
Dein Beispiel ist interessant zu lesen.
Die syrische Familie lebt also bereits seit ein paar Jahren hier.

......."dass die Eltern immer noch kaum deutch sprechen, die Mutter gar nicht. Und keiner Arbeit nachgehen...."

Wer kennt die Verhältnisse näher. Sind die Eltern krank? Traumatisiert durch Kriegseinwirkungen? Verletzt, krank?

Sind sie in der Lage Deutschkurse zu belegen?
Wer vor Ort lädt sie mal ein?
 
Mich interessiert das jetzt auch mal näher. Ich bin mit der Familie des Vermieters gut befreundet und werde mich bei nächster Gelegemheit mal erkundigen. Der Vermieter ist der  einzige im Dorf, der gelegentlich Kotakt hat.

Nick42
Aber Nick42 - wäre das nicht ein sehr guter Anlass, direkt mit den Menschen, die bereits seit 4 Jahren in Ihrer Nähe leben und auch den Kindern in Kontakt zu kommen und diese zu befragen und evtl. auch Hilfe anzubieten? Z.B. wenn es um behördliche Angelegenheiten geht, um Deutschunterricht (der bei den Kindern ja sicher nicht mehr erforderlich ist)?
In unserer Gemeinde leben seit 2015 einige Geflüchtete, die damals ihre Länder verliessen, weil dort Krieg oder Not herrschte.
Mittlerweile haben die Kinder (einge sind hier in Deutschland geboren) die Kitas, die Schulen besucht, machen jetzt eine Ausbildung bzw. planen ein Studium.
Die Eltern haben Jobs, Kontakte zu uns als Bevölkerung, sind fester Bestandteil bei Gemeindefesten - aber das geschah hauptsächlich dadurch, dass wir uns alle auch um den ersten SChritt bemühten und Kontaktanbahnungen nicht über Dritte machen wollten, sondern direkt.
Wünsche viel Erfolg! Olga
mirisfad
mirisfad
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RE: Vermieten an anerkannte Flüchtlinge
geschrieben von mirisfad
als Antwort auf Lenova46 vom 03.10.2023, 19:47:42

Hallo Lenova,

im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit habe ich auch mit dem Mieten von Wohnungen für Mitarbeiter zu tun gehabt. So ganz unwissend bin ich also nicht auf diesem Gebiet. 
Die Flüchtlingshelferin hatte auf einer Orts-Internet-Seite geschrieben, daß ein Flüchtling eine Einzimmerwohnung sucht. Da habe ich mich dann gemeldet.
Der Preis wird ja mehr oder weniger vom Jobcenter vorgegeben; viel Spielraum ist da nicht, und ich kenne ja auch in etwa die hiesigen Preise (Raum München). 

Zufrieden :-)
M.


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Nick42
Nick42
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RE: Vermieten an anerkannte Flüchtlinge
geschrieben von Nick42
als Antwort auf olga64 vom 04.10.2023, 17:14:31
Dein Beispiel ist interessant zu lesen.
 
Aber Nick42 - wäre das nicht ein sehr guter Anlass, direkt mit den Menschen, die bereits seit 4 Jahren in Ihrer Nähe leben und auch den Kindern in Kontakt zu kommen und diese zu befragen und evtl. auch Hilfe anzubieten? Z.B. wenn es um behördliche Angelegenheiten geht, um Deutschunterricht (der bei den Kindern ja sicher nicht mehr erforderlich ist)?.....
 

Hallo Olga,
Ich hatte jetzt Gelegenheit mit dem Vermieter mal zu sprechen. Er ist der einzige im Dorf, der Kontakt zur syrischen Familie hat  und kennt ihre Geschichte.

Als der Bürgerkrieg in Syrien ausbrach und es gefährlich wurde, ist die Familie sofort in die Türkei geflohen. Dort kamen sie in einfache Massenunterkünfte. Der damals ca 12 jährige Sohn hat in einer Schneiderei gearbeitet, der Vater auch, um die Familie durchzubringen. Als ca 2015 sich die Gelegenheit bot, nach Deutschland auszureichen, sind sie mit dem Flugzeug nach Deutschland weitergereist.

Hier wurden sie als Flüchtlinge behandelt,  Baden - Württemberg zugeteilt und in unserem Landkreis in der Flüchtlingsunterkunft des Landkreises untergegracht, die in unserer Gemeinde ist.

Nach einiger Zeit hatten sie als Familie mit 4 Kindern Anspruch auf eine eigene Wohnung und so kamen sie in das kleine Häuschen mit kleinem Garten in unserem Dorf. Der Vermieter sagt mir, dass er damals bewust an Flüchtlinge vermieten wolllte, um Flüchtlinge zu unterstützen. Sie leben jetz seit ca 7 Jahren hier. Seit kurzem haben sie ein 5. Kind, ein Mädchen ca 4 Monate alt.

Die Familie hat ein Auto, häufig Besuch, offenbar von syrischen Bekannten, die auch in Deutschland leben. Die 4 Kinder gehen/gingen mit dem Schulbuss mit den anderen Dorfkindern in die Gemeinschaftsschule unserer Gemeinde. Der äteste Junge 18, macht gerade eine Ausgildung zu Kfz-Mechaniker, die anderen älteren Kinder gehen noch zur Schule.

Ob die Eltern mal einen Deutsch-Kurs besucht haben, weiß der Vermieter nicht, Beide sprechen immer noch kaum deutsch, haben keinen Kontakt zum Dorf und offensichtlich auch kein Interesse daran. Sie sind oft mit Landsleuten zusammen, die zu Besuch kommen. Die Kinder sind gut in der Gemeinde integriert, vor allem die beiden Jungs sind aktiv im lokalen Fußballverein.

Der Vermieter erzählt mir, dass er mal bei einer Bsprechung eher zufällig Einsicht in Unterlagen bekommen hat aus denen hervorgeht, wie viel Sozialleistungen die Familie bekommt. 3.600,- Euro + Miete mit Nebenkosten, die der Vermieter von der zuständigen Sozialbehörde bekommt.

Warum sollte der Vater sich unter diesen Umständen um eine Arbeisstelle bemähen? Oder deutsch lernen? Der Vermieter schätzt die Eltern als clever ein die spüren, was für sie gut ist und das sehe ich auch so.

Das Problem ist für mich in solchen Fällen die deutsche Politik. Warum schafft die Politik nicht, was ein ohne Vorurteile gegen Flüchtlinge denkender Mensch (wie ich oder der Vermieter) meint: Die Erhaltung von deutschen Sozialleistungen und Flüchtlingshilfe wird an die Bedingung geknüpft, die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen.

Und die bekommt rasch und schnell jeder, der sich als Mensch und Bürger aktiv bewährt. Konkret, wer sich bemüht und dabei gefördert wird, die deutsche Sprache zu erlernen, sich um Arbeit bemüht und sich und seine Angehörigen versorgen kann, was in Deutschland für jeden kein Problem ist, hier werden bekanntlich Arbeiskräfte gesucht in allen Berufen. Und diesen Staat im Sinn des GG achtet.

Nach dem Motto: Nicht nur fördern, sondern auch fordern.

Nick42


 
olga64
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RE: Vermieten an anerkannte Flüchtlinge
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nick42 vom 12.10.2023, 01:30:14

Danke Nick.

Aber ich lese auch immer, dass es teilweise jahrelang dauern kann, bis jemand einen Sprachkurs besuchen kann und daran dürften ja nur mit viel Fantasie dann die GEflüchteten selbst Schuld haben.
Ich denke auch, dass eine Mutter mit vier Kindern zeitlich stark eingespannt ist - aber eines der Kinder macht ja schon eine Ausbildung.
Die Kinder dürften keine sprachlichen Probleme mehr haben, wenn sie unser Schulsystem seit Jahren durchlaufen haben.
Diese genannten 3.600.-- Euro vermutlich Bürgergeld plus Miete dürften der normale, gesetzliche Satz sein - m.W. kommen dazu noch die Krankenversicherungsbeiträge für alle.
DAs Kindergeld für 5 Kinder ist wohl anteilig angerechnet an die Leistungen des Job-Centers.Das wäre in anderen Fällen mit Nicht-Ausländern ebenso.
Worüber soll man sich hier aufregen (ich mache es nicht), sondern hoffe, dass diese vielen Kinder eine gute berufliche Chance bei uns erhalten und dann schon bald durch eigene Steuerzahlungen und Zahlungen an Sozialleistungen unseren Land helfen, dass wir hier Lücken schliessen können, die leider dadurch entstehen, wenn eine Gesellschaft älter und weniger produktiv wird. Olga

Nick42
Nick42
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RE: Vermieten an anerkannte Flüchtlinge
geschrieben von Nick42
als Antwort auf olga64 vom 12.10.2023, 18:39:30
Danke Nick.

......Diese genannten 3.600.-- Euro vermutlich Bürgergeld plus Miete dürften der normale, gesetzliche Satz sein......Das wäre in anderen Fällen mit Nicht-Ausländern ebenso......
Worüber soll man sich hier aufregen....
Hallo Olga,
ich sehe, dass jetzt vor allem der Krieg in Israel die Menschen, auch hier im ST, beschäftigt. Ich will trotzdem nochmal kurz antworten, weil das Thema Flüchtlinge und ihre Versorgung durch die atuellen Landtagswahlergebnisse in Bayern und Hessen eine neue Atualität hat.

Die AfD ist bei den Wahlen zweitstärkste Partei in Deutschland geworden. Spätestens jetzt muss die deutsche Politik ernst nehmen, warum die AfD so viel Zulauf bekommt. Und für mich hat das etwas damit zu tun, wie Flüchtlinge an meinem Beispiel in Deutschland versorgt werden.

Es gibt in Deutschland viel Menschen die arbeiten, und längst nicht so viel Geld haben, wie die Flüchtlingfamilie in meinem Beispiel. Und diese Menschen bekommen das auch mit und empfinden das als ungerecht. Für mich nachvollziebar und verständlich, und viele wählen dann eben AfD.

und das ist, milde ausgedrückt, nicht gut für die deutsche Gesellschaft, die Politik muss eine Antwort finden. Für mich ist das Thema hier abgeschlossen.

Nick42  .

 
minerva
minerva
Mitglied

RE: Vermieten an anerkannte Flüchtlinge
geschrieben von minerva
wenn ein ehepaar mit 4 kindern trotz arbeit weniger geld hat, kann es ergänzendes bürgergeld beantragen und hat dann mehr als die flüchtlinge.

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