Forum Blog-Kommentare Diskussion zum Artikel "Brief an die Mutter - damit es nicht vergessen wird"

Blog-Kommentare Diskussion zum Artikel "Brief an die Mutter - damit es nicht vergessen wird"

therese
therese
Mitglied

Dein Brief....
geschrieben von therese
macht mich sprachlos, erschüttert und lässt meine Haut zu Gänsehaut werden. Wenn ich mir versuche vorzustellen was für Gefühle die Kinder da erlebten wird mir übel. Die Panik und das Leid in den Seelen dieser Kinder ist unvorstellbar und auch in deiner Seele werden sicher Narben zurückgeblieben sein. Dazu das Leid der Mütter, wenn deren Seelen schreien könnten würden wir taub. Danke, dass du uns deinen Brief lesen lässt.

Herzlichst, Therse
minu
minu
Mitglied

Mir fehlen die Worte
geschrieben von minu
Herzlichst Emy
immergruen
immergruen
Mitglied

Nicht ganz
geschrieben von immergruen
die Generation, die wie Du ein solchen Erlebnis in der Erinnerung mit sich herumträgt,hatte ich doch oft mit meiner Mutter Diskussionen über die Zeit und das Schweigen.
Auch ich lebte in einem Staat, der totalitär regiert wurde und ich weiß, was Angst ist. Nicht um meinetwillen, aber um meines Sohnes willen habe auch ich nicht protestiert, wo mancher, der hier gelebt hat, vielleicht sagen würde."Warum hast du geschwiegen?"
Wir hatten immerhin die Möglichkeit zu gehen, auch das war kein leichter Weg, aber es war ein Weg, den viele Menschen in der von Dir beschriebenen Zeit nicht hatten.

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marlenchen
marlenchen
Mitglied

Das macht nachdenklich
geschrieben von marlenchen
Ich war zu klein um mich an sowas zu Erinnern,weiß nur das meine Mutter mit uns 4Kindern auf der Flucht gestorben ist,aber mein Vater,Tante Oma erzählten viel über diese Zeit,die auch heute noch in Erinnerung zurück gerufen das Herz ergreift.
minu
minu
Mitglied

Habe darüber geschlafen nun habe ich
geschrieben von minu
die Worte gefunden.
Ich danke Dir Horst, dass Du stellvertretend, für viele, diesen Brief geschrieben hast.
Was wissen wir denn schon, in der Schweiz, was bei Euch geschehen ist, nur vom lesen.
Wir hatten bloss ein bisschen Hunger, weil die Lebensmittel rationiert waren.
Doch was es heisst, mittendrin gewesen zu sein, das wissen wir nicht.
Ich verstehe auch, dass nicht jeder darüber reden mag, der Schmerz muss gewaltig sein.
Auch viele nicht Juden, einfach Menschen mitten im Krieg, müssen einen grossen Schmerz in sich herum tragen, jeder geht anderst damit um.
Ich habe eine grosse Hochachtung für Euch alle, man sieht ja nur bis zur Gartentür, was sich dahinter verbirgt , das sieht man nicht.
Danke Horst, das war sehr wichtig.
Mein Vater...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
...wurde 1922 geboren und mit 17 Jahren in den Krieg "geschickt". Ihn haben bis zu seinem Tod 1994 Alpträume geplagt. Viele seiner Alpträume betrafen die Kriegsgeschehnisse, die Ohnmachtsgefühle, die Ängste und das Unglauben aus dieser Zeit. Nie konnte er die Judenverfolgung, die Hetzjagd verstehen. Es raubte ihm bis zum Schluss fast den Verstand.

Ich kann nur erahnen, welche grausamen Ängste von Dir, als 6jährigen Jungen, Besitz ergriffen haben müssen. Um das ganze Mass überhaupt erfassen zu können, muss man in dieser Zeit gelebt haben.

Du schreibst so tiefgreifend, dass mir vor Erschütterung Tränen gekommen sind.


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olympedegouges
olympedegouges
Mitglied

Ich gelte
geschrieben von olympedegouges
als kühl und beherrscht, doch ich weine über deinen Zeilen. Ich bin Jüdin, 65 Jahre alt und habe nur überlebt, weil meine Mutter von Bauern versteckt wurde. Sie hat mein erstes Lebensjahr nicht überlebt, diese Bauern haben mich als ihr Kind ausgegeben. Ich verlor alle Angehörige im KZ. Marie - Olympe
Mitglied_dd88ebb
Mitglied_dd88ebb
Mitglied

unfaßbar wozu Menschen fähig waren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Lieber Horst Deine Zeilen haben auch mich zutiffst erschüttert. Auch meine Eltern hatten eine jüdische Familie versteckt und damit uns selbst sehr gefährdet. Sie leben zwar heute nicht mehr, aber ich bin heute noch stolz auf sie, daß sie Menschenleben retten konnten.

Monika
harfe
harfe
Mitglied

Herzlichen Dank
geschrieben von harfe
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2008, 22:39:09
für all eure Kommentare, die mir zeigen, dass die Wiedergabe eines derartigen in die Vergangenheit zurückgreifenden Textes angenommen und bedacht wird.
Ganz liebe Grüße und bis bald
Horst
kolli
kolli
Mitglied

Harfenklang
geschrieben von kolli
sag, welche Töne lässt du klingen!?
würd deine Mama auch so singen?
Lebte sie noch, würd sie wohl sagen?:
„Hab nicht verdrängt, ich musst es tragen
um uns gefahrlos „durchzubringen“
musst ich „deren Lieder singen“
Ich find’s wirklich unerhört
wenn du schreibst; (was mich sehr stört)
>“Wenn Du, Mama, und all ihr anderen,
statt ... zu verdrängen ... geredet hättet, dann wüsstet ihr . . .
und es würde nicht noch einmal Leben definiert, nach wert und unwert . . .
Euthanasie eingeführt und sich alles von neuem wiederholen“<.
>>
ganz arg:
gegen deine Mamm und ’nem Großteil ihrer Generation !
Ist:
„>Doch ich fürchte, ihr habt dies alles nicht gewusst, weil ihr es nicht wissen wolltet.“<
Aua!!!
In meinem Lebensumfeld sind viele Menschen (inzwischen
müsste ich schreiben) gab's; denen du mit diesem > Doch ich fürchte< . . schwer unrecht tust. Ich schreibe nicht aus Polemik sondern weil es mir weh tut.
kolli
monika
ich freu mich mit dir.

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