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Blog-Kommentare Fast ein Krimi

Starker Tobak,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
was für eine Geschichte. Weit mehr als ein Fast-Krimi. Du zeigst uns wieder einmal, dass du es verstehst, über Tabu´s zu schreiben. Sehr mutig von dir. Es klingt am Ende fast logisch, dass man sich so eine Situation wegsaufen muss. Es wäre todtraurig, wenn ich nicht wüsste, dass du es trotzdem geschafft hast.
Chapeau!
Salzbaron
uschipohl
uschipohl
Mitglied

Hallo Ferdinand
geschrieben von uschipohl
klasse, sehr spannend geschrieben.

Mich wunderte es, dass der Franz, obwohl der Schlüssel am Bord hing, nicht auf dem Dachboden nachschaute. Ich denke, ich hätte es trotzdem getan, aber vielleicht war bei ihm, um diesen Gedanken auszuführen, der Alkohol im Weg.
Schade, dass Franz nicht die Kraft aufbrachte, um seinen Stammhalter selbst zu adoptieren.
Irgendwann, wenn diese Geschichter weitergehen würde, wird das Kind, der Mann, vor ihm stehen und Antworten haben wollen und was sagt man dann

herzliche Grüße
uschi
nnamttor44
nnamttor44
Mitglied

Also, ich sehe das etwas anders!
geschrieben von nnamttor44
Es ist noch nicht lange her, dass nicht eheliche Kinder nicht dem Vater zugesprochen wurden. Er hätte seinen Sohn gar nicht adoptieren können, wenn man nur 20 Jahre zurück geht. Wenn dann noch der "Verdacht" auf Alkoholiker bestand - ging vom Jugendamt aus überhaupt nicht. Kommt doch drauf an, wann das geschah (für die Geschichte ja eher unwichtig).

Herzlichen Gruß

Uschi - nnamttor44

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Ein bisschen Aufklärung ….
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@ uschipohl @nnamttor_uschi - Der Schlüssel am Bord war deswegen so wichtig in Franz´ Annahme, dass sie nicht am Dachboden sein konnte, weil diese alten Türen nur von außen zu verschließen waren. Erst ein Techniker der Kripo stellte fest, dass es einen kleinen Trick gab, die Tür von innen zu verschließen. Melitta hatte das offenbar gewusst - Franz leider nicht. (Trotzdem, liebe Uschi, danke für den Hinweis, ich schreibe das noch um, dass es verständlicher wird) .

Franz Fink war damals (1971) knapp fünfundzwanzig Jahre alt. Seinen Sohn selbst zu adoptieren war undenkbar und gesetzlich nicht möglich. Hätte Franz der Adoption nicht zugestimmt, wäre das Kind im Heim aufgewachsen, oder, wie es Franz anfangs ja organisiert hatte, bei einer Pflegemutter, wobei er allerdings die Kosten unterschätzt hat, nämlich fast 50 Prozent seines Verdienstes. Die wieder aufflackernde Alkoholabhängigkeit führte erst recht in den völligen Absturz.

Erst viel später klärte ein Gericht die Sache so auf, dass Franz, der seinerzeit voller Freude die Vaterschaft anerkannt hatte, zur Zahlung der Alimente (bis zur Adoption) verurteilt wurde. Andererseits ermittelte die Kripo weiter und stellte fest, dass Franz gar nicht der leibliche Vater von seinem „Stammhalter“ war. Das war möglicherweise (genau konnte es nicht mehr ermittelt werden) der Grund des Suizids von Melitta.
Dieses Kapitel spielt ungefähr in der Mitte der gesamten Handlungszeit, von diesem Zeitpunkt ging es noch zehn Jahre weiter. Die Spirale drehte sich hin und her, aber die Tendenz zeigte nach Unten. Ganz unten.
Bis zur alles entscheidenden Frage: Warum tu ich mir das alles an? Mein Gott hat mich lange schon verlassen, oder ist da noch irgendwo ein Funken Hoffnung?

Und ja, die Geschichte ist ein Teil meines Romans und geht weiter. Der Junge stand tatsächlich mit achtzehn vor der Tür und bekam die richtete Antwort und ein Chance. Aber das ist eine andere Geschichte, ein zweites Buch und ich will der Story nicht vorgreifen.

Es bleibt hoffentlich für euch spannend.
Liebe Grüße
Ferdinand
nnamttor44
nnamttor44
Mitglied

Ganz bestimmt!!
geschrieben von nnamttor44
Allein Dein Schreibstil lässt mich auf die nächste Geschichte warten!

Herzl. Gruß von Uschi
uschipohl
uschipohl
Mitglied

Hallo Ferdinand
geschrieben von uschipohl
habe die Zeit nicht bedacht, klar, Adoption ging nicht, dann war die Pflegefamilie natürlich die richtige Entscheidung.

Eine wahre Geschichte ist es, dann ist das natürlich eine sehr traurige Angelegenheit gewesen. Den Partner durch Suizid zu verlieren, wirft eine Unmenge von Fragen auf... .

Danke dir für die Information
herzliche Grüße
uschi

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Wahre Geschichte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es gibt Geschichten, die kann man wahrscheinlich nur erzählen, wenn man sie in irgendeiner Form selbst er- oder miterlebt hat. Mein narrativer Ich-Erzähler Franz Fink hilft mir, die lang zurückliegenden Ereignisse zu fokussieren, so gut wie möglich zu stilisieren und vergessene Wahrheiten abzurunden und für den Leser in Fluss zu bringen.

Es wird keine Sozialstudie werden und die Unmengen auftretender Fragen zum Suizid, wird auch Franz Fink nicht beantworten können. Es stellt sich viel mehr die Frage: Wie soll es weitergehen?
Nach der Trauerphase kommt die Wut auf den Partner, der ihm das angetan hat, dann das Selbstmitleid im Suff, später die Selbstanklage und irgendwann kehrt Vernunft ein und realistisches Denken wird möglich.

Ferdinand
Hallo
geschrieben von ehemaliges Mitglied
.
Authentisch
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich glaube nicht, dass man noch näher an die Figur des Franz Fink rücken kann. All´seine Fehler und seine Gedankengänge darüber machen dein Werk aus. Gerade weil die Geschichte so authentisch rüberkommt, solltest du meiner Meinung nach die Lebensfehler des Franz Fink im nachhinein nicht korrigieren. Alkoholbedingte Fehlleistungen passieren nunmal genau so, wie du sie beschreibst, nämlich ungewollt und unbemerkt vom Protagonisten. Moralische Einwände von Lesern würde in ich diesem Fall nicht 1:1 übernehmen.

Mach weiter so!
Salzbaron
Monioma
Monioma
Mitglied

Spannung pur!
geschrieben von Monioma
Man kann sich in diese Geschichte wohl nur hinein versetzen, wenn man die Verhaltensweisen von Alkoholikern relativ gut nachvollziehen kann! Authentisch oder nicht, auf jeden Fall mitreißend!
Monioma

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