Forum Blog-Kommentare Ist denn die Rentenreform überhaupt gerecht?

Blog-Kommentare Ist denn die Rentenreform überhaupt gerecht?

nnamttor44
nnamttor44
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Fazit:
geschrieben von nnamttor44
die eigene und die Zukunft unserer Kinder und Enkel macht einem richtig Angst - und die Politiker füllen sich mit ihrem (Un-)sachverstand die Taschen ...

nnamttor44
Dnanidref
Dnanidref
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Beunruhigend ist für mich,
geschrieben von Dnanidref
wie gleichgültig, fast schon apathisch die jungen Generationen auf Politikvorhaben und daraus resultuerende Regierungsbeschlüsse reagieren, nämlich fast kaum noch, höchstens mit Schulterzucken. Selbst Gewerkschaften, die früher eine Arbeitnehmermacht waren und studentische Bewegungen (Hochschulzeiten sollen nicht mehr bei der Rente berücksichtigt werden)verhalten sich seltsam ruhig. Das alles bestärkt Regierungen in ihren Vorhaben und Beschlüssen richtig zu handeln. Dabei wird Deutschland immer mehr abgewrackt. Was die Wirtschaft und ihre Interessen nicht ganz schaffen, erledigt die Regierung... und keiner will was merken!

Armes Deutschland! - Wirst immer wahrscheinlicher!
nnamttor44
nnamttor44
Mitglied

!!!!!!!
geschrieben von nnamttor44
!!!!!

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boris1-xl
boris1-xl
Mitglied

Nicht
geschrieben von boris1-xl
Nicht Merseburg - Meseburg!
Merseburg liegt in Sachsen - Anhalt
Dnanidref
Dnanidref
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Danke boris1-xl,
geschrieben von Dnanidref
dass ist korrekt, war ein Schreibfehler von mir, den ich im Beitrag berichtigt habe. War in den vergangenen Jahren häufig in Merseburg bei Halle und sicher ein wenig gedanklich in Erinnerungen. Danke, dass Dumich drauf aufmerksam gemacht hast,
Gruß, Ferdinand
Maritt
Maritt
Mitglied

An Dnanidref
geschrieben von Maritt
In Deinem Profil deutest Du an, dass Du es nicht leiden kannst, wenn Leute nur mit Halbwissen diskutieren. Deine Meinungen zur Rentenreform sind sehr interessant und Du hast das Papier sicherlich gründlich studiert, was ich von mir nicht sagen kann.

Ich kann deshalb auch keine exakten Gegenargumente bringen.

Die Frage nach der Gerechtigkeit in verschiedenen Bereichen des Lebens habe ich mir abgewöhnt, weil ich denke, dass es nie die perfekte Gerechtigkeit geben kann, die ein Mensch so gerne hätte.

Ich aber finde es gerecht, dass jene, die 45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben, auch eher in Rente ohne Abzüge gehen können.

Und wer glaubt, dass das die große Masse ist, hat sich sowie so verrechnet.

Ich habe mit 17 eine Lehre begonnen, dann 4 Jahre studiert und bin sofort danach ins Arbeitsleben eingestiegen und hatte das Glück, nicht einen Tag arbeitslos gewesen zu sein. Ich arbeite jetzt 36 Jahre und die 45 Berufsjahre hätte ich erreicht, wenn ich 69 bin.

Dass meine Studienjahre nicht angerechnet werden, sehe ich ein. Ich habe ja auch nicht eingezahlt. Wir leben in einer Gesellschaft wo im Großen und im Kleinen das Geld regiert. Wer da glaubt, Arbeitslosenzeiten o.a. angerechnet zu bekommen, der irrt meines Erachtens gewaltig.

Und was unsere jungen Leute betrifft: Das Interesse an Demokratie ist sehr gering. Wenn ich daran denke, dass die Wahlbeteiligung junger Menschen deutlich im Hintertreffen liegt, etwa bei 60 %), wie sollen sie darüber nachdenken, was in 30 Jahren ist.

Wussten wir denn mit 20 oder 30 Jahren, wie unsere Renten aussehen? In dem Alter sind ganz andere Sachen interessant.
Deine Frage nach der Verantwortung weiterführender Schulen bezüglich der Rentendiskussion kann ich leider nicht teilen. Es ist leichter wie immer alles auf die Schulen abzuschieben.
Wozu läuft heute jeder mit Smartphones und anderem Internet herum ? Überall kann sich jeder informieren. Dazu gehört allerdings auch ein bisschen mehr Eigenverantwortung.
Und ich bezweifle, dass gerade diese Eigenschaft dem Menschen je höher eine Zivilisation ausgeprägt ist abhanden kommt.
Eine Frage hätte ich noch.

Warum bist Du eigentlich kein Politiker ???

Menschen mit Meinungen und vielen kritischen Gedanken braucht das Land.

Sag jetzt aber nicht, es wäre wie im Fußball. Die draußen stehen können nämlich auch immer besser spielen. -:)

Danke für Deinen Beitrag, es hat Spaß gemacht, zu antworten.

Herzlichen Gruß von Maritt

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Dnanidref
Dnanidref
Mitglied

Hallo Maritt, vorab bedanke ich mich ganz herzlich
geschrieben von Dnanidref
für diesen umfassenden Kommentar, der in diesem Umfang keine Selbstverständlichkeit ist und will nun versuchen, möglichst präzise darauf einzugehen.

Halbwissen in Diskussionen einzubringen ist nicht grundsätzlich eine Schande und völlig in Ordnung,… solange es zu keinerlei fehlerhaftem Verhalten führt. Was ich also nicht mag sind Verhaltensfehler durch Halbwissen, wie es zu gerne den Menschen durch wirtschaftliche oder politische Interessenmanipulation vorgegaukelt und gestreut wird.

Das Rententhema ist sehr kompliziert, ein riesiges Paket, das von vielen Fakten abhängig ist und intensives Fachwissen erfordert. Ich bin sowohl mit allen Rentenarten, als auch mit den Vorschlägen zur Rentenreform sehr gut betraut, auch mit der Sozialgesetzgebung und den Behindertenrechten……, dass sollte zu meiner Person hier genügen.

Die Gründe für meine Überlegungen habe ich in meinem Beitrag weitgehend benannt! Möchte aber zusätzlich einige Aussage von Norbert Blüm (78, CDU, von 1982 – 1998 Arbeits- und Sozialminister) hierzu aus BILD am Sonntag, vom 26. Januar 2014, festhalten:

„Die Rente ist kein staatliches Almosen, und die Rentner sind keine Bittsteller. Die beitragsbezogene Rente ist ein Element der Selbstachtung der Arbeitnehmer. Sie ist Alterslohn für Lebensleistung!“ Und weiter: „Die Altersgrenze 63 für Rentner ohne Abschlag ist eine peinliche Verlegenheitslösung. 45 Versicherungsjahre wird in der Regel kein Arbeitnehmer in prekären Arbeitsverhältnissen mit Erwerbsunterbrechungen erreichen. Das sind aber die Kandidaten der neuen Rentenarmut.

Die Mütterrente ist gerecht. Denn Erziehungsarbeit ist für die Rentenversicherung so wichtig wie Erwerbsarbeit. Ohne Kinder heute gibt es morgen keine Beitragszahler. Wenn die Mütterrente allerdings aus der Rentenversicherung gezahlt wird, ist das ungerecht. Nicht alle Kinder von Rentnerinnen werden Beitragszahler. Manche sind Beamte, andere sind Selbständige. Das Dilemma könnte durch eine Familienkasse gelöst werden, in die wirklich alle
(Anmerkung von mir: auch Beamte und Selbständige) Beiträge zahlen. Aus dieser Familienkasse würden alle familienpolitischen Altersleistungen bezahlt. Das ist auch systematisch richtig, denn drei Generationen bilden den Generationsvertrag.“

Hierzu noch ein Vergleich von Herrn Blüm, über den ich trotz des Ernstes der Situation schmunzeln musste: „Wenn ein Hemd am Kragenknopf falsch eingeknöpft wird, lässt sich das am siebten Knopf nicht reparieren. Das gilt auch für die Rentenreform von Andrea Nahles.“
Zitat Ende

Übrigens zu Deinen eigenen Angaben und dem Erreichen von 45 Berufsjahren mit 69, kann etwas nicht stimmen, denn wohlgemerkt nach Deinen Aussagen würdest Du, grob überschlagen, mit 66 Jahren, 45 Berufsjahre voll haben.

Das Interesse junger Generationen an Demokratie und Zukunftsorientierung hatten wir seinerzeit „größtenteils“ in Eigenverantwortung immer vor Augen. Und an den Schulen hatten wir dazu auch eine Menge im damaligen „Sozialkundeunterricht“ gelernt.

Aus Smartphones und Internet die richtigen Zusammenhänge dazu zu erkennen, wird schwierig, denn da wird fast ausschließlich das wohl „unerwünschte Halbwissen“ verbreitet. Besser ist da schon sich über die Gesetzestexte und entsprechende, kostenlose Publikationen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zu informieren. So zum Beispiel durch das neue Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz, das die neue Rentenanpassungsformel, Anhebung der Altersgrenzen (alt, müsste neu jetzt heißen: vorübergehende Absenkung der Altersgrenzen), Ausbildungszeiten an Schulen und Hochschulen, Zeiten der Berufsausbildung, Zeiten der Arbeitslosigkeit und Zeiten von Sozialhilfe, ausführlich erläutert.

Warum ich, trotz lukrativer Angebote, kein politisches Mandat angenommen habe, hatte ich Dir ja bereits in einer PN erläutert - dazu ist hier nichts zu sagen.

Der Vergleich mit dem Fußball hinkt, denn das eine ist Sport und sollte Spaß machen und die Rentenreform ist bitterer Ernst!

Auch ich werde zur Fußball-WM, aus Spaß, sicher ein bisschen fußballerische Besserwisserei von mir geben, denn davon habe ich wirklich keine Ahnung, denn als Spieler bin ich nie über die Bezirksliga hinausgekommen, allerdings war zu meiner Zeit die Spielklasseneinteilung noch eine andere.

Zur guten Letzt wünsche ich mir, noch mehr so freudige Kommentatoren zu erreichen,

netten Gruß
Ferdinand
Maritt
Maritt
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Hallo Ferdinand....
geschrieben von Maritt
Es macht ja richtig "Gedanken"-arbeit sich auf Deine Kommentare einzulassen.
Ich habe sogar dazu gelernt, denn die Probleme um die Mütterrente habe ich gar nicht so gesehen.
Muss also überlegen, was passiert, wenn mein Kind mal im Ausland bleibt und so hier keine Versicherungsbeiträge zahlt.

Meine "Rentenjahre-Berechnung" und einige andere Aspekte sende ich per PN -:))))))))))

Herlichen Gruß
Maritt
Dnanidref
Dnanidref
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Die "Gedanken"-arbeit
geschrieben von Dnanidref
ist persönlich hervorragend für eine Weiterentwicklung und wenn man dabei nur ein "bisschen" dazulernt.

Die Ausführungen von Herrn Blüm, im Zusammenhang mit der Mütterrente: "Manche sind Beamte, andere sind Selbständige", sind lediglich als einige wenige Beispiele zu betrachten, die alle aufzuführen wohl hier müsig wäre und den Rahmen sprengen würde.

Ergänzen möchte ich aber noch folgendes:

Viele Menschen lassen so wichtige Themen, vor allem die sie selber betreffen, einfach so vor sich hinplätschern ohne sich wirklich ernsthaft damit zu befassen und sich an den richtigen Stellen darüber zu informieren.

Daraus resultiert, dass häufig eigene Unterlagen (Rentennachweise, ärztliche Befunde, Lehrzeugnisse, Meisterbriefe, Belege über Weiterbildungsmaßnahmen, Arbeitslosigkeit, ozialleistungen, usw., unvollständig sind und zeitaufwendig ergänzt werden müssen. Schnell kann was - auch von der Rentenberechnungsstelle - übersehen werden und somit zu einer falschen Rentenberechnung führen. Ich würde nicht davon schreiben, wenn ich das in Einzelfällen nicht erlebt hätte.

Man kann nicht früh genug damit anfangen, alles zusammenzutragen, was für die Zeit nach dem Arbeitsleben bindend wichtig ist und das, zum Beispiel in einem gesonderten Ordner, für den "Ernstfall" zu deponieren.

Nebenbei bemerkt: Ärztliche Befunde sind sehr wichtig für eine mögliche Schwerbehinderung oder gar Erwerbsminderung oder für eine Umschulung. Niemand kann wissen, ob es sie/ihn
treffen kann. Die Versorgungsämter fordern zwar auf, gesundheitliche Einschränkungen der letzten zwei Jahre aufzuführen für einen GdB und Merkmale, ist aber nicht zwingend alleine richtig. So konnte ich in mehreren Fällen durch sorgfälltige Recherchen einen höheren Grad der Behinderung für manche erreichen.

Ähnlich ist es bei den Rentenarten, also fleißig solche Unterlagen - gut verfügbar - sammeln, Sie tun es für sich!
Dnanidref
Dnanidref
Mitglied

Liebe Maritt,
geschrieben von Dnanidref
bindende Aussagen zu Deinem Rentenverlauf habe ich Dir, soweit Notwendig, in einer PN beschrieben.
Wichtige persönliche Daten wickle ich lieber, wegen Datenschutz, über meine private E-Mail-Anschrift ab.

Beruhigender sind alle Rentenauskünfte sicherlich von offizieller Stelle, die auch bereitwillig alle Auskünfte hierzu erteilen.

Nachzulesen oder Ausdrucke zur Sache kann jeder erhalten im Internet unter: www.bfa.de und Nachfolgenden, bei Ihrer örtlichen Rentenversicherung, durch die örtlichen Versichertenberater, am kostenlosen Service-Telefon, durch die Versicherungsämter der Stadt- und Landkreise und nicht zuletzt durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung.

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