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Die Insel Senoria Insel Aurora auf Senoria

pelagia
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Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von pelagia
Auf den Wunsch von "olivenzweig" stelle ich ihren Buchtipp in den Leseturm, wo er eigentlich auch erscheinen sollte.

Mit Mörike von Ort zu Ort geschrieben von olivenzweig am 22.02.2010 12:04

Eine feine Geschichte über Mörikes Leben und Schaffen, untermalt mit Gedichten, seinen Skizzen und vielen anderen Bildern.



Danke für diesen Tipp, dieses Buch werde ich mir kaufen! An einem dieser Orte lebte ich einige Jahre. Clara





Hinweisen möchte ich hier auch auf ein Buch, dass "rutger" im Forum zur Diskussion gestellt hat. Er schrieb mir zu den Beiträgen in dem thread diesen persönlichen Satz: „…dies ist das erste Mal, das ich lese, wie Deutsche sich damit auseinandersetzen.“

Sein Gedicht "Dresden" im Gedichte blog ist zu diesem Buch entstanden.

Dresden

der Sieger kommt,
schnell und unvermutet,
aus der Luft.

das Hochdruckgebiet
ist atemberaubend,

und glühend
sehe ich meine Geliebte aufsteigen
bis in eine nie vergessene Vergangenheit


Jörg Friedrich: Der Brand: Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945
List-Verlag, Berlin/München, 2004. TB. 592 Seiten. € 10,95
ISBN-10: 3548604323



Herzliche Grüße von der
Insel Aurora, wo der Regen heute allen Schnee wegwäscht
Pelagia
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Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von pelagia
Durch einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung wurde ich aufmerksam auf folgendes Buch:

Sven Hillenkamp: Das Ende der Liebe: Gefühle im Zeitalter unendlicher Freiheit.
Verlag Klett-Cotta, Stuttgart. 3.Aufl. 2009. 311 Seiten. € 22,90.
ISBN-10: 360894608X



Pressestimmen zu dem Buch:

Sven Hillenkamp erzählt von unbegrenzten Möglichkeiten - der Liebe und des Sex, der Wohnortwahl und Lebensformen, der Karriere und Therapie. Er erzählt von einer Welt, in der die Menschen unter Sehnsucht und Scham leiden, weil sie stets hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben.

»Ein großartiges, brillantes Buch über die Unvereinbarkeit von Freiheit und Liebe in unserer Zeit! Es fesselt und hält dem Leser den Spiegel vor.«
Ulrich Beck

»Eine wortgewaltige, beschwörende Grabrede auf die Liebe. Bestechend, elegant formuliert.«
Ursula Nuber, Psychologie heute, 12/2009

»Hillenkamps Buch bietet einen Statusbericht des Themas Liebe, und wie die Gesellschaft mit ihr umgeht.«
3sat-Kulturzeit, 30.9.2009

»Prägnante Sätze, starke Bilder und Metaphern.« --Marion Lühe, Tages-Anzeiger, 21.09.2009

»Hillenkamp schreibt in seinem Buch immer wieder Sätze, die geradezu leuchten, die man sofort unterschreiben möchte.« Gerrit Bartels, RBB Kulturradio, 15.09.2009

»Fassung heißt: Grenzen des Machbaren, des Steuerbaren setzen, Identität anstreben. Hillenkamp konstatiert, dass die Menschen dies anstreben, aber nicht die Kraft dazu haben. Sie leben wie Prominente immer in der Öffentlichkeit und können sich nicht zurückziehen, nicht konzentrieren. Und daran werde sich sobald nichts ändern.« --Christophe Fricker, Welt-Online, 22.8.2009

»Wie es bei einem außergewöhnlich guten Buch nicht anders sein kann, bleibt jede Zusammenfassung, auch jede Rezension auf signifikante Weise hinter dem zurück, was der Text an Gedankendichte bietet und an bestürzend heller Einsicht ermöglicht. Hillenkamps Essay ist mehr als das, was man an Thesen, Schlagworten oder Kernsätzen aus ihm herauslösen kann. ... Ich widerstehe der Versuchung, ich versage mir die allzu billige Möglichkeit, auch nur eine einzige dieser anrührenden, dieser wahrhaft herzöffnenden Stellen zu zitieren. Viel schöner, viel heilsamer ist es, sie am Wegrand des Lesens selbst zu entdecken.« Georg Klein, Süddeutsche Zeitung, 15.10.2009

Der Link führt zu den beiden Artikeln in der Süddeutschen Zeitung vom 22.Februar 2010

1. Gott zu spielen macht müde
2. Müde geworden vor der Zeit

Auf der Insel Aurora kommt zaghaft die Sonne durch und ich schicke euch ein paar ihrer Strahlen.
Pelagia
immergruen
immergruen
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Re: Geburtstag Erich Kästners
geschrieben von immergruen
als Antwort auf pelagia vom 23.02.2010, 15:00:04
1899 geboren feiern wir heute den 111. Geburtstag Kästners. Ich würde ihn gern ehren mit einem Gedicht, das ich zu seinen bissigsten und schönsten zähle.


Sogenannte Klassefrauen



Sind sie nicht pfui teuflisch anzuschauen?
Plötzlich färben sich die "Klassefrauen",
weil es Mode ist, die Nägel rot !
Wenn es Mode wird, sie abzukauen
oder mit dem Hammer blauzuhauen,
tun sie`s auch. Und freuen sich halbtot.

Wenn es Mode wird, die Brust zu färben
oder, wenn man die nicht hat, den Bauch.....
Wenn es Mode wird, als Kind zu sterben
oder sich die Hände gelbzugerben,
bis sie Handschuhn ähneln, tun sie`s auch.

Wenn es Mode wird, sich schwarzzuschmieren......
Wenn verrückte Gänse in Paris
sich die Haut wie Chinakrepp plissieren.....
Wenn es Mode wird, auf allen vieren
durch die Stadt zu kriechen, machen sie´s.

Wenn es gälte, Volapük zu lernen
und die Nasenlöcher zuzunähn
und die Schädeldecke zu entfernen
und das Bein zu heben an Laternen -
morgen könnten wir`s bei ihnen sehn.

Denn sie fliegen wie mit Engelsflügeln
immer auf den ersten besten Mist.
Selbst das Schienbein würden sie sich bügeln!
Und sie sind auf keine Art zu zügeln,
wenn sie hören, dass was Mode ist.

Wenn`s doch Mode würde, zu verblöden !
Denn in dieser Hinsicht sind sie groß.
Wenn`s doch Mode würde, diesen Kröten
jede Öffnung einzeln zuzulöten !
Denn dann wären wir sie endlich los.


Das alles passt vielleicht nicht zum Thema aber in den Leseturm ganz sicher.
immergruen

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pelagia
pelagia
Mitglied

Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von pelagia
Danke liebes immergruen, Du hast Recht, in den Leseturm passt Literatur und alle, die sich darum bemüht haben.
Gern feiern wir den 111. Geburtstag von Erich Kästner mit.Und für Dich als Dankeschön für diesen Hinweis ein Gruß aus Lilly's Teestube:



Wir werden ein paar Buchtitel von Erich Kästner für den Leseturm zusammenstellen.

Vorab ein Hinweis auf ein sehr gelungenes, kleines Museum in Dresden. Unbedingt anschauen, wenn nicht direkt in Dresden, dann doch die Internetseite.

Lassen wir Erich Kästner noch einmal zu Wort kommen zum Thema Buch:

Hinz kam zu Kunz um Rats gelaufen.
"Was schenkt ein Vater seinem Sohn?"
Kunz schlug ihm vor, ein Buch zu kaufen.
"Ein Buch? Ach nein. Das hat er schon."


Grüße aus dem Leseturm
Pelagia
senhora
senhora
Mitglied

Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von senhora
als Antwort auf pelagia vom 23.02.2010, 16:39:33
Ein Buch, welches ich wiederholt gelesen haben ist "Wenn ich dich je vergesse, oh Jerusalem.." von der Angelika Schrobsdorff .




Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423132396

Wer die Autorin nicht kennen sollte, hier sind Angaben zur Person.
Angelika Schrobsdorff

Eine Leseprobe:
"Und wenn ich sie gewesen wäre", sagte ich, "und mit so unerwarteten, ungebetenen Gäste wie euch hätten leben müssen, Gästen, die darüber hinaus behaupten,eigentlich seien sie die Eigentümer des Landes und mich gäbe es überhaupt nicht, Gästen, die immer aggressiver wurden und anfingen zu verfolgen, zu unterdrücken, zu zerstören - ganze Dörfer und Landstriche, ich hätte möglicherweise genauso gehandelt wie sie. Ich hätte mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass ihr alle verschwindet, auf welche Art auch immer, so wie ihr euch wünscht, dass sie verschwinden, und seit Jahrzehnten alles dazu tut, um den Wunsch wahr zu machen."
[....]
"....Das, was der Welt unter dem Decknamen Krieg verkauft wird, rechtfertigt
jedes Verbrechen, denn man tut es, um sein eigenes Volk zu schützen und zu verteidigen. Und die Menschen, in diesem Fall die israelischen, die durch den Gerhirnwaschgang gingen und von allem eigenständigen Denken, von Kritik,
Gewissen und Vernunft reingeschrubbt wurden, machen mit. .....
Die Armee vollstreckt blindlings, was ihr befohlen wird, und einiges, was ihr nicht befohlen wird. Die Soldat besetzen mit einem Überaufgebot an Panzern die autonomen palästinensischen Gebiete, bombardieren sie, verwüsten und besudeln .......,
Sie schlagen, treten, schießen, verhängen strikte Ausgangssperren, treiben die männliche Bevölkerung der Orte zusammen, fesseln sie, verbinden ihnen die Augen, sperren sie zu Hunderten.....,registrieren sie und lassen häufig Verwundete, Schwerkranke und Hochschwangere so lange an den Checkpoints warten, bis sich die Weiterfahrt erübrigt hat."

Für mich ein bedrückendes und verstörendes Buch, geschrieben von einer Insiderin.

Senhora
Medea
Medea
Mitglied

Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von Medea
als Antwort auf senhora vom 23.02.2010, 19:09:10
Von Zeit zu Zeit nehme ich längst gelesene Bücher in die Hand und blättere darin, erinnere mich an die Situation, als ich es kaufte und so habe ich mir gerade

Das Glasperlenspiel


von Hermann Hesse aus dem Regal geangelt.
Gekauft: August 1968 habe ich darin vermerkt.,
damaliger Preis: DM 5,80, Fischer-Verlag.

Richtig, da war ja die große Hesse-Manie ausgebrochen und überall wurde über Das Glasperlenspiel diskutiert.

In einer "pädagogischen Provinz wird von einer Ordensgemeinschaft das Glasperlenspiel geübt, ein Spiel mit sämtlichen Inhalten und Werten unserer Kultur, in dem sich das Ideal einer Synthese von Geistes- und Naturwissenschaften und Kunst verwirklicht."
(Einleitung)

Ich möchte daraus das Gedicht

Stufen


einstellen, eine Erinnerung an Hermann Hesse..

Stufen


Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegensenden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!






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pelagia
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Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von pelagia
Und hier die versprochenen Buchtipps zu Erich Kästner.

Zwei Bücher aus meiner Bibliothek, in denen ich gern immer wieder lese sind:

Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke
Deutscher Taschenbuchverlag, München. 22. Aufl. 2007. 213 Seiten. € 7,50
ISBN 3-423-11001-5
Erich Kästner: Der tägliche Kram. Chansons und Prosa.1945-1948.
Deutscher Taschenbuchverlag, München. 3. Aufl. 1999. 214 Seiten. € 7,00
ISBN 3-423-11011-2
Beides Lizenzausgaben Dressler Verlag, Hamburg, ungekürzte Ausgaben nach dem Text der „Gesammelten Schriften“, Atrium Verlag, Zürich 1948.




Sehr bewegt hat mich, wie die Werke Kästners in dem Band „Der tägliche Kram“ hinein gewoben sind in die Geschichte nach 1945. Im Klappentext steht der Kommentar von Hans Nicklisch, der im Tagesspiegel zu dem Buch schrieb:
„Durchaus nicht frei von Skepsis, doch in der unerschrockenen sokratischen Hoffnung, dass der Mensch dennoch durch Einsicht zu bessern sei, zieht er (Kästner) aus dem Chaos jener Jahre unmittelbar nach dem Kriege ans Licht, was ihm der Heuchelei, der Unvernunft, des Rückfalls in historisch gewordene Unarten verdächtig erscheint.“

Mich hat „Das Lied vom Warten“ sehr berührt, das Lied einer Frau, die auf die heimkehrenden Kriegsgefangenen wartet in der Hoffnung, ihr Mann könnte dabei sein. Im Refrain dieses Liedes heißt es:

„Wir warten stumm,
dass sich die Welt erbarme.
Schickt sie doch heim.
Schickt sie doch endlich heim in unsre Arme.“



In der „Lyrischen Hausapotheke“ finden sich Gedichte für jede Stimmungslage:
„Humorvolle, ironische und bissige Gedichte gegen Weltschmerz, Liebeskummer, Ärger und andere Störungen des seelischen Gleichgewichts. Einzig bekannte Nebenwirkungen: Einsicht und befreites Lachen“, steht im Klappentext dieses Bandes.

Beide sehr zu empfehlen. Und zu Risiken und Nebenwirkungen… Ihr wisst ja Bescheid.

Herzliche Grüße
Pelagia –Inselgouverneurin zu
Aurora



pelagia
pelagia
Mitglied

Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von pelagia
Für die Freunde des Hörbuchs

Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war. Sprecher Eva Brumby, Martin Held, Stephan Chrzescinski. Audio CD
Verlag Oetinger. 3. Aufl. 2006. € 9,95
ISBN-10: 383730132X


Als Buch
Dressler Verlag, Hamburg. 30. Aufl. 1957. 190 Seiten. € 12.90
ISBN-10: 3791530100

Kurzbeschreibung:
Erich Kästner, 1899 in Dresden geboren, erzählt von den Jahren 1907 bis 1914 in seiner Heimatstadt, aber auch sehr anschaulich von der Kindheit seiner Eltern und seiner Großeltern. Er beschreibt das Alltagsleben seiner Familie, die gesellschaftlichen Zwänge und Konventionen, das Treiben auf den Straßen und Plätzen Dresdens. Besonders liebevoll erinnert sich Erich Kästner an seine Mutter, der er mit diesem Buch ein Denkmal setzt.Erich Kästner, geboren am 23. Februar 1899 in Dresden, studierte nach dem Ersten Weltkrieg Germanistik, Geschichte und Philosophie. Neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten war Kästner Theaterkritiker und freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen. Von 1945 bis zu seinem Tode am 29. Juli 1974 lebte Kästner in München und war dort u.a. Feuilletonchef der "Neuen Zeitung".

Pelagia und das Leseturmteam von Aurora wünschen eine gute Nacht.
olivenzweig
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Mitglied

Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von olivenzweig




Das Buch erinnert mich immer wieder an die vielen Jahre in Amerika, gemischt mit etwas Heimweh und Liebe fuer den Staat Vermont-Neu England, meinem Lebenstraum einer einfachen Huette in den Waeldern dort...

Carl Zuckmayer schrieb folgendes Gedicht zum Geleit:

DIE FARM IN DEN GRUENEN BERGEN

Auf freier Hoehe, doch von Wald umfriedet,
Stehst du getrost in Wind und Wetter da,
Als waerst du an den Himmel festgeschmiedet.
Mir gabst du Heimat in Amerika.

Mit blutigen Fingern lernt ich dich betreuen
Viel hartes Holz, verheizt ich im Kamin.
Und wie die Monde gehn und sich erneuen
Lebt ich mit Quelle, Tier und Baum dahin,

Bis mich ein neues Stichwort auf die Szene
Des Tages bannte, in ein brennend Stueck,
Doch wenn ich mich in Traeumen heimwaerts sehne,
Kehr ich im Nordlicht auf die Farm zurueck.
pelagia
pelagia
Mitglied

Re: Insel Aurora auf Senoria
geschrieben von pelagia
Nachtrag zu dem vorgestellten Buch:

Alice Herdan-Zuckmayer: Die Farm in den grünen Bergen.
Fischer (Tb.), Frankfurt, 45. Aufl. 1956, 240 Seiten. € 7,95
ISBN-10: 359620142X

Die Autorin schreibt zu ihrem Buch:

»Dieses Buch sollte ursprünglich gar kein Buch werden. Es entstand aus einer Serie von Briefen, die ich nach Kriegsende an die Eltern meines Mannes schrieb. Sie hatten die Zerstörung ihres Hauses durch Brandbomben überlebt und warteten, hochbetagt, auf unsere Rückkehr. Da es damit nicht so rasch gehen wollte, begann ich, ihnen über unser Ergehen in Amerika während der langen Trennungsjahre zu berichten. Unsere Existenz in diesen Jahren hatte sich in vieler Hinsicht ganz anders gestaltet, als man sich die Lebensumstände eines emigrierten Schriftstellers vorstellen würde. Gerade dieses Leben aber in seiner primitiven, ländlichen Umgebung hatte uns eine Kenntnis und Schätzung des amerikanischen Alltags geschenkt, wie sie vielen Einwanderern vorenthalten blieb. Als Erich Kästner bei einem Besuch der Eltern Zuckmayers einige dieser Briefe zu Gesicht bekommen hatte, erschienen sie plötzlich, zu meinem größten Staunen, in seinem Feuilleton. Dadurch ermutigt, und durch viele Fragen angespornt, verfaßte ich den vorliegenden Bericht.«

Carpe Diem
Pelagia

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