Die unbelebte Natur Aus für Deutschlands Kernenergie !

Hallo,

Fa. Siemens hat für einen noch unbekannten Preis ihre 34 %-ige
Beteiligung am Weltmarktführer für Nukleartechnik, Areva NP,
an den französischen Hauptaktionär abgetreten. Damit gibt es in
der BRD keine Firma mehr, die das Know How für den Bau
neuer Kernkraftwerke besitzt.

Viele Grüße
--
arno

Wenn überhaupt, dann sollte der Titel" Aus für deutsche Nukleartechnik " heissen.

Oscar kauft sie aus eigener Tasche zurück, keine Angst

Deine reisserischen Titel haben Bildzeitungsniveau!
--
susannchen

Na, da ist doch die Schlagzeile der Welt reißerischer "Atom-Deutschland gibt sich Frankreich geschlagen". Ich persönliche finde es gut, wenn wir auf regenerative Energien setzen.
--
karl

Ich finde es ja auch gut dass auf regenerative Energien gebaut wird,
allerdings ist der Titel irreführend.

--
susannchen

Doch, Siemens hat sein know how noch nicht in den Papierkorb geworfen bzw. an die Chinesen verschenkt!
--
eliza50

@arno,
nun wäre es natürlich interessant, zu erfahren, wie du zu dieser Meldung stehst.

Ich persönlich halte das zunächst 1X für eine Entscheidung eines Industrieunternehmens.
Es bedeutet nicht automatisch, dass die Forschung auf diesem Gebiet in Deutschland völlig am Ende ist, aber sicher weiter erheblich erschwert wird.

Deutschland hat sich in den letzten 10 Jahren- nämlich mit Beginn der Rot-Grünen Koalition- ohnehin langsam aus der praktischen Forschung verabschiedet, da die Beschlüsse dieser Regierung keine andere Alternative zuließen.
Die Atomforschung in Deutschland wurde ab etwa 2000 auf's Abstellgleis gesetzt. Der einstige Technologieführer hatte damit den internat. Anschluss verloren.
Hunderte Forscher waren gezwungen, Deutschland den Rücken zu kehren. Sie fanden in den USA und z.B. auch in Frankreich neue Wirkungsstätten.
So ist diese Meldung nur eine Folge der Atomausstiegspolitik der Schröderregierung.

Ich nehme mal an, dass diese Meldung die Befürworter des deutschen Sonderweges in Sachen Atomausstieg erfreuen wird.

Meine Meinung zum Atomausstieg will ich nicht weiter vertiefen, da ich den schnellen Ausstieg immer für falsch hielt und erst recht im Rahmen der Klimaveränderungen, die heute genauer erforscht sind, für noch unangemessener halte.
Mir war immer bewusst, dass die Atomforschung schwer darunter leiden musste und das ist ein Armutszeugnis für Deutschland.
--
klaus

Hallo, klaus,

Du willst wissen, wie ich zu der Meldung stehe?
Ich nehme zur Kenntnis, daß ein großer Markt aufgegeben worden ist.
Für die weitere Atom-Forschung benötigt man keine Kernkraftwerke.
An verschiedenen Universitäten gibt es weiterhin Forschungsreaktoren.
Die Kernenergie findet in der Bevölkerung keine Akzeptanz.
Soviel dazu in aller Kürze.

Viele Grüße
--
arno

@arno,
"Ich nehme zur Kenntnis, daß ein großer Markt aufgegeben worden ist."

Das ist keine Meinung dazu, sondern "lauwarmer Kaffee".

Eine Meinung ist deine Überschrift: "Aus für Deutschlands Kernenergie !"
Die allerdings stimmt dann wieder nicht mit deinen Hinweisen überein, dass es in Deutschland noch Forschungsreaktoren gibt und weiter geforscht werden kann.

Findest du nicht, dass das ein ziemliches Durcheinander ist?


--
klaus

Was ist das denn wieder für eine Schlagzeile, so recht für geBILDete Leser geeignet!

Der deutsche Ausstieg aus der Kernenergie wurde im Koalitionsvertrag der Regierung Schröder/Fischer 1998 beschlossen.

Siemens hat schon lange keine kompletten Kernkraftwerke gebaut, sondern nur Turbinen, also einen höchst "un-atomaren" Teil einer solchen Anlage.

In den paar rein deutschen Forschungsreaktoren (an Universitäten, wirklich???, an welchen denn?) liegt der Schwerpunkt nicht gerade auf der Forschung zum Bau von neuen Kernkraftwerken, wie wir sie bisher kennen, dafür kriegen die nämlich gar kein Geld mehr von Vater Staat, siehe Regierungsbeschluss von 1998. Ein schäbiger Rest Forschungsgelder für nationale Einrichtungen geht in die Fusions- und Transmutations- und Entsorgungsschwerpunkte, das meiste wird hier aber auf europäischer Ebene gemacht.

Siemens hat sich zurückgezogen, weil es als Juniorpartner gemerkt hat, dass es bei den Franzosen nicht viel zu melden hatte. Der französische Konzern hat von einer sehr lange bestehenden Kaufoption - durch den französischen Staat - Gebrauch gemacht. Sarkozy wollte schon lange ein rein französisches Unternehmen. Praktisch ist daran, dass auf diese Weise sein Spezi Buygues als neuer Teilhaber am Konzern zum Zug kommen kann.

Ich würde mir außerdem wünschen, dass bei solchen aufgeregten Berichten zwischen Bau und Betrieb unterschieden wird. Die bestehenden Anlagen erhalten womöglich alle eine deutliche Laufzeitverlängerung. Ansonsten bleibt immer noch der Import, und es gibt eine weitere Abhängigkeit, wie schon beim Öl und Gas. Denn sonst kommt kurzfristig in Deutschland nicht mehr immer der Strom aus der Steckdose.
--
silhouette

Zitat arno:

"An verschiedenen Universitäten gibt es weiterhin Forschungsreaktoren."

Ach arno, kläre mich Unwissenden doch bitte mal darüber auf, an welchen Universitäten es solche Forschungsreaktoren denn gibt.

Ich weiß nur von zwei deutschen Kernforschungszentren, einmal Karlsruhe und einmal Jülich. Wie es in Jülich aussieht, kann ich nicht sagen, ich weiß aber definitiv, dass der Forschungsreaktor in Karlsruhe längst abgeschaltet und überdies auch schon entsorgt wurde, denn dabei hat man auch Erkenntnisse über Entsorgung gesammelt.

Und dass die Meinung in der Bevölkerung dann sehr schnell kippen würde, würde man alle Kernkraftwerke in Deutschland abschalten, das ist ja wohl keine Frage.

Und was dann?

Ach ja, dann importieren wir eben Atomstrom aus anderen Ländern. Gelle?

Ach, geh mir doch weg mit alternativer Energie, das ist doch kalter Kaffee! Oder glaubst Du im Ernst, Du könntest z.B. die Petrochemie in Ludwigshafen mit Windrädchen betreiben?

--
eko