Diskussion historischer Ereignisse Erinnerungskultur

miriam
miriam
Mitglied

Re: Erinnerungskultur
geschrieben von miriam
Liebe Freunde,

natürlich hatte ich nicht vor die Erinnerungskultur nur auf Deutschland und seine Geschichte einzuschrenken.

Ich war selber überrascht, wie Vieles aber zum Thema, bezogen auf Deutschland, zu erwähnen ist.

Wie sollte aber gerade ich, die doch nicht von hier stamme, das Thema auf dieser Weise einengen?

Natürlich ist über Deutschland viel dazu zu sagen - denn eine der wichtigsten Fragen bleibt, wie findet man einen Gleichgewicht zwischen Erinnerung aufrecht erhalten und andererseits Erinnerung ruhen lassen?

Gruß von Miriam
hugo
hugo
Mitglied

Re: Erinnerungskultur
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 09.01.2011, 10:33:29
Es heißt ja immer, daß die Geschichte von den Siegern geschrieben wird. Das stimmt nicht ganz. Sie wird gleichzeitig auch von denen auf der Verliererseite geschrieben, die die Niederlage zu verantworten haben.(adam)

hm adam, biste Dir da so sicher ??

ich hab große Zweifel das im Normalfall (und die Geschichte beweist ja das es oft keine Überlebenden Geschichtsschreiber der Verlierer mehr gibt) die Verlierer danach keinen Zugriff auf die Medien, auf das Schul-, und Bildungssystem, auf die ideologische Basis haben, welche eine eigenständig ausreichende Verteidigung (und sei sie auch noch so bescheiden oder gar subjektiv) ermöglichen.

Du siehts ja auch hier, das es nur vereinzelte Stimmen gibt, die den Versuch unternehmen die -ich wills mal vorsichtig ausdrücken- Nichtsiegersicht zu Wort kommen zu lassen (auch ohne sich selber als Verlierer zu fühlen, oder den Verlierern nachzuweinen) also nur der Wahrheitsfindung zu liebe.

Ein so überwältigender Sieg, ein dermaßen mächtiger Sieger wie die BRD sollte es eigentlich gar nicht nötig haben, sich vor dem zu fürchten was aus Verlierersicht noch erwähnenswert erscheint.

dazu will ich es hier nochmal betonen, Wir werden hier keine Verantwortlichen der Niederlage die die Verantwortung von sich schieben oder gar übernehmen, finden können, also kannste sie auch nicht festnageln oder direkt ansprechen,,,alles was Du -was jeder hier- an Mituser gerichtet von sich gibt, kann nur beleidigend sein.

Ich kann mir nicht vorstellen das ausgerechnet hier unter uns, ehemalige Politbüromitglieder, hohe Parteifunktionäre, Vorzeigeideologen oder sonstige ehemalige hohe Posteninhaber sich die Ehre geben und gar mit Ihrem damaligen Anspruchsgebaren hier auftrumpfen,,

die werden sich sicher -falls überhaupt- an anderen Stelle artikulieren,,die haben es sicher nicht nötig sich hier immerzu den, wenn auch berechtigten Anfeindungen auszusetzen.

hier findest Du maximal ein paar Leute die eine andere Erinnerung an Details(als es jetzt offizielle bzw vorrangige Behauptung ist) in sich tragen und dabei nicht bereit sind sich von diesem Wissen zu trennen bzw mit einer fremden andersartige Weisheit zu übertünchen.

Nur damit Du als Wessi im Recht bist, will ich nicht beginnen müssen zu lügen,,das wirst Du sicher verstehen und billigen, so wie ich -wenn auch oft mit Kopfschütteln hinnehme, was ich mir von Andersdenkenden an -mir wirr erscheinenden- Behauptungen, an den Kopf werfen lasse,,

hugo
adam
adam
Mitglied

Re: Erinnerungskultur
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 09.01.2011, 20:50:17
@hugo,

ich habe auf den Beitrag von Dir geantwortet, der wieder voller Vorurteile gegenüber der alten Bundesrepublik steckte. Keine Bange, ein ehemaliges Politbüromitglied sehe ich in Dir nicht.

Aber wenn ich im Fernsehen einen Beitrag über Die Linke verfolge und Egon Krenz sitzt auch da, weiß ich, wessen Erinnerungen von der Szene verbreitete werden, zusätzlich der Bücher von diesem und ähnlichen alten Genossen.

--

adam


Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: Erinnerungskultur
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 09.01.2011, 21:41:34
danke adam für diese Vorlage,

du schreibst von meinen Vorurteilen und gleichzeitig bestätigst Du ungewollt und sicher unwissentlich diese meine Position.

Du denkst das die Linke und der Krenz unweigerlich zusammengehören, weil Du solche TV -Beiträge verinnerlichst,,,,
ich kann mich zwar jetzt nicht direkt daran erinnern, aber es ist sicher möglich das hin und wieder sowas auf dem Bildschirm erscheint.

(ich denke das es auch heute an der Rosa-Luxemburg Gedenkstätte zu solchem Zusammentreffen kam)

aber die Zusammenhänge werden Dir mit solchen subjektiv und absichtlich für Dich zurechtgeschneiderten Inhalten nicht zufällig vermittelt,,
ein BLick ins Net könnte Dich von einem Irrtum befreien.

Der ehemalige DDR-Staats- und SED-Chef Egon Krenz ist bei den Linken nicht mehr willkommen. Auch nach seiner Haftentlassung bleibe der seit 1990 bestehende Ausschluss wegen "Egoismus" und "Schönfärberei" bestehen.
so erst letztes Jahr in der Welt getitelt

Du solltest nicht die Sicht einzelner Ostmenschen egal ob Parteimitglieder oder nicht mit der offiziellen Parteiraison und Linie mischen,,das ist nicht fair.

ok, ich kenn mich zumindest in meiner Stadt gut aus und ich weiss das es z.B Modrow und Krenz und co mit Leichtigkeit schaffen ganze Kulturräume für eine Lesestunde zu füllen,, aber das schaffen andere auch, der Informationsbedarf ist wohl größer als gedacht. Daraus jedoch nun eine Ideologische Gemeinsamkeit mit den Interessenten und Besuchern abzuleiten ist sehr gewagt,,

ich glaube auch wenn ein sonstiger Mensch mit hohem Bekanntheitsgrad hier im Literatursalon auftauchen und entsprechend angekündigt wäre,, die Bude wäre voll. Aber was willst Du daraus ableiten ??

frag mal bei bekannten Buchhandlungen im Westen nach, auch dort solltest Du auf erstaunliche Autoren treffen die Du dort nicht vermutest,,und da kommste sicher nicht auf die Idee die negative Verbreitungsidee in den Vordergrund zu stellen.

hugo



loretta
loretta
Mitglied

Re: Erinnerungskultur
geschrieben von loretta
als Antwort auf hugo vom 09.01.2011, 22:14:19

(ich denke das es auch heute an der Rosa-Luxemburg Gedenkstätte zu solchem Zusammentreffen kam)
geschrieben von hugo


Aber selbstverfreilich, hugo, und das zum 95. Jahrestag. Und die Linke war in kleidsamen Rot gehalten geschlossen vertreten.

Guckst du

Kommunismusdebatte - Oskar Lafontaine 09.01.2011

loretta

hugo
hugo
Mitglied

Re: Erinnerungskultur
geschrieben von hugo
als Antwort auf loretta vom 09.01.2011, 22:30:20
danke loretta

kommt jedoch nicht so richtig zum Tragen der Egon Krenz, zumindest kann man daraus nicht adams Schlüsse ziehen.

aber ich hab gerade etwas feines im BLick und im Ohr und zwar auf dem Sender 3Sat
Oliver Stone trifft Fidel Castro

Mit seinem außergewöhnlichen Porträt-Film schafft Stone eine bisher nie gesehene Nähe zu Fidel Castro. Er konnte ihn zwei Wochen lang ohne Restriktionen mit der Kamera begleiten; auch bei den Gesprächsthemen gab es keinerlei Beschränkungen. Diese Offenheit ist eine der Stärken des Dokumentarfilms, der auch zur Diskussion über den Máximo Líder herausfordert. (so der Vorspanntext)

die Kommunismusfrage wird hierin desöftern angeschnitten und sehr informativ beantwortet.

ich hoffe der Film ist irgendwo im Net auffindbar oder es gibt bald mal eine Wiederholung,,es lohnt

hugo

Anzeige

adam
adam
Mitglied

Re: Erinnerungskultur
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 09.01.2011, 22:14:19
Du denkst das die Linke und der Krenz unweigerlich zusammengehören, weil Du solche TV -Beiträge verinnerlichst,,,,
ich kann mich zwar jetzt nicht direkt daran erinnern, aber es ist sicher möglich das hin und wieder sowas auf dem Bildschirm erscheint.

Du solltest nicht die Sicht einzelner Ostmenschen egal ob Parteimitglieder oder nicht mit der offiziellen Parteiraison und Linie mischen,,das ist nicht fair.
geschrieben von hugo


@hugo,

ich verinnerliche nichts, sondern sah den Krenz vorgestern in einer Nachrichtssendung bei einer Veranstaltung der Linken.

Beschwer Dich nicht über angebliche Unfairness, solange Du alle Bürger der alten Bundesländer so beurteilst, als hätten sie nie etwas anders im Sinn gehabt als denen der neuen Bundesländern eine Nase zu drehen oder sie über den Tisch zu ziehen.

--

adam

adam
adam
Mitglied

Re: Erinnerungskultur
geschrieben von adam
als Antwort auf miriam vom 09.01.2011, 16:33:36
Da teile ich deine Meinung nicht, Adam. Fragen sollten immer möglich sein, auch wenn wir bei manchen festellen müssen, dass wir sie nicht beantworten können - oder sie nicht beantworten wollen.


@miriam,

vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Natürlich muß man weiterhin Fragen stellen. Ich befürchte ja gerade, daß keine Fragen mehr gestellt werden, wenn eine Stunde Null angenommen wird.

--

adam

hugo
hugo
Mitglied

Re: Erinnerungskultur
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 10.01.2011, 01:57:21
ich verinnerliche nichts, sondern sah den Krenz vorgestern in einer Nachrichtssendung bei einer Veranstaltung der Linken. (adam)

und genau darauf antwortest Du:
Beschwer Dich nicht über angebliche Unfairness,,,(adam)

um dann nochmal nachzulegen mit der gleichen Unfairness (Du merkst das schon gar nicht mehr) indem Du das, was Dir der Fernsehmoderator in indoktrinierender Art und Weise -weil extra ausgewählt- anbietet, genau so wie der das von Dir haben will ,,interpretierst

Zitat: "Aber wenn ich im Fernsehen einen Beitrag über Die Linke verfolge und Egon Krenz sitzt auch da, weiß ich, wessen Erinnerungen von der Szene verbreitete werden," (adam)

was würdest Du dazu sagen.,, und wenn ich einen Beitrag sehe VIETNAM: Großer Bahnhof für Egon Krenz, Empfang beim Staatspräsidenten in Hanoi
ud wenn ich genau diesen Staatspräsidenten in einer der nächsten Fernseheinstellung mit der
schweizerischen Bundespräsidentin Leuthard beim Empfang mit allen miltärischen Ehren sehe ?

dann konstruiere ich mir doch auch keinen näheren Zusammenhang, und warum wohl ? weil das Medium diesen schon von vornherein in der Art der Berichterstattung ausschließt.

anders wäre es wenn das TV innerhalb der Sendung erst eine herzliche Umarmung mit E.Krenz anbieten und dann das Abschreiten der Schweizer Ehrengarde zeigen würde,, dann würde ich dazu sagen: manipuliert.

und ganau darauf fällt der Fernsehzuschauer -so er denn anfällig ist, und dazu wurde er ja 50 Jahre lang erzogen- herein.

warum willst gerade Du die große Ausnahme sein ??

gucke mal als Beispiel die taz von gestern

Die Schlagzeile: "Genosse Krenz isst Würstchen"
das Bild darunter: "eine winkende Gesine Lötzsch"
und der Text beginnt mit Egon Krenz, und beschreibt anschließend die Konferenz als: "Art politischer Parallelkosmos zu der Welt da draußen, die im hiesigen Jargon "BRD" heißt. Die Szene wird von ganz Alten und ganz Jungen dominiert, von 80-jährigen DDR-Nostalgikern mit Kordhose und 20-Jährigen mit rot gefärbten Haaren. Man trifft hier Exmaoisten, Stasi-Schönredner, Exterroristen, ETA-Sympathisanten, Autonome. Und Gesine Lötzsch, Linkspartei-Chefin."
(man beachte die Zusammenstellung)

und erst nach diesen Schmutzattacken, nachdem vermutlich der geneigte Leser schon weitergeblättert oder entnervt das Blatt zu Seite geworfen hat, erscheint der eigentliche Text.
schwarz weiss-Darbietung


hugo

miriam
miriam
Mitglied

Re: Was hat das noch mit der Erinnerungskultur zutun?
geschrieben von miriam
als Antwort auf hugo vom 10.01.2011, 10:10:24
Na ja - und so geht auch dieses Thema den Bach runter.

Miriam

Anzeige