Diskussion historischer Ereignisse Gibt es "Stolpersteine" in Eurer Stadt?

Ich finde nicht, dass durch die Stolpersteine die Erinnerung an
die Opfer der Nazi-Verbrechen mit Füßen getreten wird. Jeden-
falls stehe ich achtungsvoll vor den Steinen, die an die Menschen
erinnern, die vormals in einem Haus lebten. Und ich mache mir
Gedanken darüber, was diese Menschen erleiden mussten, nach-
dem sie in die Lager verschleppt und dann getötet wurden.

xenia

danke, es wird sich zeigen, seit ich das Thema aufmerksam verfolge, bin ich umso mehr dafür, die 4000 Stolpersteine, glitzernd, in München zu sehen, nicht nur 117.

WEltweit sind es inzwischen an die 80 000, die verlegt sind, fast alle auf öffentlichem Boden.

München war mal die Hauptstadt der Bewegung, letzteres könnte auch Anstoss sein für den bewegten Einbau von 4000 Steinen, die an die gequälten Juden erinnern.
Sie sind genauso trittfest wie jeder versiegelte Boden, ob Steinplatten, Bitumen oder sonstige Befestigungen.

Auch auf der Via Appia Antica in ROM liegen als Zeitzeugen über tausende von Jahren erhaltene geschichtliche Stolpersteine, unverwüstlich.

 

Bei youtube gibt es einige Videos über Stolpersteine etc., hier mal ein Beispiel, wo man auch was über den Bezug der AFD dazu erfährt:
 

Im übrigen lesen viele von euch in diesem thread, danke dafür.

Ich will euch nicht nerven, aber es gibt eine positive Wende, eine Miniwende in München:

gestern wurden um und im Ägyptischen Museum nunmehr die 6 Stolpersteine verlegt, zum Teil auf öffentlichem Grund, was aber, das dämpft ein wenig, die Gegner sofort zu rechtlichen Schritten veranlasst hat.

6 Stolpersteine beim/im ägyptischen Museum




Servus

Diesen Herrn Grube kenne ich persönlich, er ist eine Säule der Bewegung "Initiative Stolpersteine für München.
 

Schön, dass du die Stolpersteine thematisierst!
Ja, in unserem Städtchen gibt es schon einige davon, und es werden auch immer mal wieder neue Solpersteine angebracht. Bei Gelegenheit mache ich mal Fotos, wird aber ein Weilchen dauern.

@JuergenS

Wie gut, dass Du diesen thread wieder belebt hast. In einem anderen thread (Holocaust?), der geschlossen wurde, war dieses Thema nur kurz angeklungen. Da schrieb ich über eine Initiative in einem Berliner Stadtbezirk zu jüdischen Bürgern, die Opfer des Holocaust wurden, die Recherchen anstellte, um Stolpersteine verlegen zu können. In Berlin wurden seit 1996 in 76 Berliner Ortsteilen 8.765 Stolpersteine verlegt, es gibt sie nicht nur in ganz Deutschland sondern auch in 26 anderen Ländern.

 

Vor über zwei Jahren waren wir in der Familie das letzte Mal in der Späth'schen Baumschule im Berliner Stadtbezirk Treptow, da gibt es das Arboretum, den Pflanzenmarkt, einen Hofladen, ein Café und auch jahreszeitliche Veranstaltungen. Dieser Familienbetrieb ist seit 1720 im Besitze der Familie Späth, der zwischen 1920 und 1930 die größte Baumschule der Welt war. Hellmut Späth, Direktor der Baumschule seit 1912, war in zwei Ehen jedes Mal mit Jüdinnen verheiratet, seine Kinder waren Halbjuden. Er trennte sich nicht von seinen jüdischen Mitarbeitern und pflegte trotz Warnung weiterhin Kontakte zu jüdischen Freunden, was ihm den Vorwurf der versteckten Wühl- und Hetzarbeit einbrachte und einen Schutzhaftbefehl mit der Begründung, er würde den "Bestand und die Sicherheit des deutschen Volkes gefährden". Er war Mitglied der NSDAP und wurde aus o.g. Gründen ausgeschlossen und wegen "fehlender charakterlicher Eignung."  Dr. Hellmut Späth kam in die JVA Bautzen und anschließend ins KZ Sachsenhausen. Am 15. Februar 1945 wurde er gemeinsam mit anderen Häftlingen dort erschossen. Der Stolperstein befindet sich vor dem Wohnhaus der Späth's auf dem Gelände der Baumschule.