Fernsehen und Film Die neue Effi-Briest-Verfilmung
Die neue Effi-Briest-Verfilmung wird zwar von der Kritik nicht sonderlich gelobt, aber ich werde mir den Film dennoch ansehen, allein um einen Vergleich zu den beiden Verfilmungen ziehen zu können, die ich bisher gesehen habe.
Einmal habe ich den Film “Rosen im Herbst” aus 1955 gesehen mit Ruth Leuwerik als Effi Briest und Bernhard Wicki als Instetten .
Die Darsteller habe ich ähnlich wie die Rezensentin gesehen. Allerdings war Ruth Leuwerik trotz ihrer schauspielerischen Qualitäten eigentlich nie so ganz mein Fall, denn für mein Empfinden hatten ihre Frauenrollen sehr häufig so eine “Herzschmerz--Aura”. Aber das war wohl auch typisch für viele Filme der Fünfziger Jahre.
Wen es interessiert, etwas mehr über “Rosen im Herbst” zu lesen, kann das in einer Rezension aus 1955 tun , hier:
Gut gefallen hat mir “Fontane Effi-Briest” von dem Regisseur und Drehbuch-Autor Fassbinder aus 1974.
Aber das lag mit Sicherheit auch an der Darstellung der Effi durch Hanna Schygulla.
Schygulla hat mich immer schon fasziniert, ihre Ausdruckskraft und Wandlungsfähigkeit zeigen sich auch in anderen Filmen und vor allem auch heute noch, denn sie ist ja immer noch aktiv. Mehr Infos über Hanna Schygulla - she. Linktipp!
Auch zu diesem Film eine Rezension von Dieter Wunderlich
hier:
In der Rezension von Wunderlich wird auch hingewiesen auf das literarische Vorbild von Fontane, Elisabeth von Plotho, später Frau von Ardenne.
Und in der “wahren Geschichte” von Frau von Ardenne gibt es Parallelen zu der neuen Verfilmung mit Julia Jentsch, denn auch Frau von Ardenne starb nicht an ihrem Schmerz, sondern führte nach ihrer Scheidung ein eigenes Leben mit Berufstätigkeit und nahm später auch wieder Kontakt zu ihren Kindern auf.
Mein Fazit: Gespannt bin ich doch auf den für mich dritten Film.
Gruß
--
enigma
Einmal habe ich den Film “Rosen im Herbst” aus 1955 gesehen mit Ruth Leuwerik als Effi Briest und Bernhard Wicki als Instetten .
Die Darsteller habe ich ähnlich wie die Rezensentin gesehen. Allerdings war Ruth Leuwerik trotz ihrer schauspielerischen Qualitäten eigentlich nie so ganz mein Fall, denn für mein Empfinden hatten ihre Frauenrollen sehr häufig so eine “Herzschmerz--Aura”. Aber das war wohl auch typisch für viele Filme der Fünfziger Jahre.
Wen es interessiert, etwas mehr über “Rosen im Herbst” zu lesen, kann das in einer Rezension aus 1955 tun , hier:
Gut gefallen hat mir “Fontane Effi-Briest” von dem Regisseur und Drehbuch-Autor Fassbinder aus 1974.
Aber das lag mit Sicherheit auch an der Darstellung der Effi durch Hanna Schygulla.
Schygulla hat mich immer schon fasziniert, ihre Ausdruckskraft und Wandlungsfähigkeit zeigen sich auch in anderen Filmen und vor allem auch heute noch, denn sie ist ja immer noch aktiv. Mehr Infos über Hanna Schygulla - she. Linktipp!
Auch zu diesem Film eine Rezension von Dieter Wunderlich
hier:
In der Rezension von Wunderlich wird auch hingewiesen auf das literarische Vorbild von Fontane, Elisabeth von Plotho, später Frau von Ardenne.
Und in der “wahren Geschichte” von Frau von Ardenne gibt es Parallelen zu der neuen Verfilmung mit Julia Jentsch, denn auch Frau von Ardenne starb nicht an ihrem Schmerz, sondern führte nach ihrer Scheidung ein eigenes Leben mit Berufstätigkeit und nahm später auch wieder Kontakt zu ihren Kindern auf.
Mein Fazit: Gespannt bin ich doch auf den für mich dritten Film.
Gruß
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enigma
Sorry Longtime, Deinen Beitrag hatte ich noch nicht gesehen und habe darum an den Beitrag von Pea angeknüpft.
Gruß
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enigma
Gruß
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enigma
War mir klar, enigma! - Ich habe deinen Beitrag ja auch erst gesehen, nachdem ich meinen noch berichtigt hatte.
*
Über die Gründe, das Effi-Schicksal über den Fontane-Roman hinaus zu verändern und auf die Wirklichkeit der historischen Vorbild-Figur der Effi Bezug zu nehmen, Elisabeth von Ardenne (1952 verstorben im Alter von 98), berichtet die Frau Huntgeburth in einem Interview. S. TIPP!
Schon Rolf Hochhuth hat ein kurzes, ergreifendes Theaterstück über diese Original-Effi-Dame geschrieben 1996: "Effis Nacht. Monolog".
--
longtime
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Über die Gründe, das Effi-Schicksal über den Fontane-Roman hinaus zu verändern und auf die Wirklichkeit der historischen Vorbild-Figur der Effi Bezug zu nehmen, Elisabeth von Ardenne (1952 verstorben im Alter von 98), berichtet die Frau Huntgeburth in einem Interview. S. TIPP!
Schon Rolf Hochhuth hat ein kurzes, ergreifendes Theaterstück über diese Original-Effi-Dame geschrieben 1996: "Effis Nacht. Monolog".
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longtime
Der Produzent selber, Günter Rohrbach, mit einem Interview:
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longtime
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longtime
Hallo, aurora -
man (und frau) braucht beim Humanisten und Realisten Theodor Fontane keine Angst zu haben, dass er um der menschlichen Tragödie(n) willen erzählt.
Wo er Opfer, Schwierigkeiten, schlimme Schicksale (Trennungen, Tötungen, Morde, Suizide...) in den Mittelpunkt seiner balladenmäßigen oder erzählerischen Handlungen stellt, sind es sorgfältig strukturierte udn erzählerisch komponierte, in den Ausgangssituationen (Familie, Stand, Staat, Kirche...) und Verwicklungen nachvollziehbare Individualschicksale als allgemeine Sozialisations-Schritte.
Ich habe hier einen Aufsatz eingestellt, der das kindliche Gewissen der Effi Briest, die ja nie als verheiratete "Innstetten" benannt wird, am Beispiel der Ballade "Die Gottesmauer", die Effi als Kind auswendig lernen musste und als frustrierte Ehefrau ihrem späteren Verführer Crampas (immer ohne Vornamen...) zitiert, so dass der sich erstaunt und indigniert abwendet - aber sich am Modell der Kindfrau Effi natürlich mannhaft-erfolfreich erproben will...
Fontane erzählt nie um des "Fehltritts" oder der Katastrophe willen, sondern um soziale und psychische und moralische Einsichten und Entscheidungen aufzuzeigen und beim Leser Konsequenzen zu ermöglichen.
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longtime
man (und frau) braucht beim Humanisten und Realisten Theodor Fontane keine Angst zu haben, dass er um der menschlichen Tragödie(n) willen erzählt.
Wo er Opfer, Schwierigkeiten, schlimme Schicksale (Trennungen, Tötungen, Morde, Suizide...) in den Mittelpunkt seiner balladenmäßigen oder erzählerischen Handlungen stellt, sind es sorgfältig strukturierte udn erzählerisch komponierte, in den Ausgangssituationen (Familie, Stand, Staat, Kirche...) und Verwicklungen nachvollziehbare Individualschicksale als allgemeine Sozialisations-Schritte.
Ich habe hier einen Aufsatz eingestellt, der das kindliche Gewissen der Effi Briest, die ja nie als verheiratete "Innstetten" benannt wird, am Beispiel der Ballade "Die Gottesmauer", die Effi als Kind auswendig lernen musste und als frustrierte Ehefrau ihrem späteren Verführer Crampas (immer ohne Vornamen...) zitiert, so dass der sich erstaunt und indigniert abwendet - aber sich am Modell der Kindfrau Effi natürlich mannhaft-erfolfreich erproben will...
Fontane erzählt nie um des "Fehltritts" oder der Katastrophe willen, sondern um soziale und psychische und moralische Einsichten und Entscheidungen aufzuzeigen und beim Leser Konsequenzen zu ermöglichen.
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longtime
Re: Die neue Effi-Briest-Verfilmung
Danke für das engagierte und informative Plädoyer. Darauf hin gehe ich da bestimmt demnächst mal rein.
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silhouette
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silhouette
Re: Die neue Effi-Briest-Verfilmung
Ich komme gerade aus dem Kino und bin sehr angetan von der "Effi Briest" im neuen Gewand. Da ich nichts vorwegnehmen möchte, sage ich nur: ich finde den Film sehenswert, Effi zerbricht nicht an ihrem Schicksal, sie geht mutig ihren neuen Weg.
M.
M.
Re: Die neue Effi-Briest-Verfilmung
Danke, medea. Noch eine Bestätigung. Also dann, nächste Woche.
Lieben Spezialgruß!
U.
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silhouette
Lieben Spezialgruß!
U.
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Re: Die neue Effi-Briest-Verfilmung
Nimmsch mich mit? (
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eko
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eko
Re: Die neue Effi-Briest-Verfilmung
Aber sofort!
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silhouette
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silhouette