Fernsehen und Film Fritz Langs "Metropolis"
Diesen Film habe ich noch nie gesehen. Nachdem ich aber den folgenden, in Erzählform geschriebenen, Beitrag gelesen habe, werde ich ihn mir morgen, Freitag, 20.40 Uhr, bei ARTE angucken oder zumindest aufzeichnen. Ganz spannend die Geschichte über die Restaurierung!
http://www.zeit.de/2010/07/Metropolis-07
http://www.zeit.de/2010/07/Metropolis-07
Für Berliner/Leute vor Ort auch interessant:
"Live-Übertragung von Metropolis ans Brandenburger Tor
Nach der Öffnung des Vorhangs am 12. Februar wird auf einer Leinwand die Welturaufführung der restaurierten Originalfassung von Fritz Langs Metropolis live aus dem Friedrichstadtpalast zum Brandenburger Tor öffentlich übertragen. Das Publikum ist eingeladen, dieses filmhistorische Ereignis – gratis - vor dieser ganz besonderen Kulisse zu erleben."
"Live-Übertragung von Metropolis ans Brandenburger Tor
Nach der Öffnung des Vorhangs am 12. Februar wird auf einer Leinwand die Welturaufführung der restaurierten Originalfassung von Fritz Langs Metropolis live aus dem Friedrichstadtpalast zum Brandenburger Tor öffentlich übertragen. Das Publikum ist eingeladen, dieses filmhistorische Ereignis – gratis - vor dieser ganz besonderen Kulisse zu erleben."
Ich habe mir gestern Metropolis angesehen - muss gestehen, unfreiwillig nicht ganz bis zum Ende des Films - doch was ich gesehen habe, reichte mir persönlich um mich zu fragen, warum heute noch Metropolis als Kultfilm betrachtet wird.
Abgesehen von der Tatsache, dass es ein Vorläufer des Genres Science-Fiction ist und auch abgesehen davon, dass es ein Stummfilöm ist: die überzogene melodramatische Interpretation der Schauspieler, ist fast schon unerträglich.
Um dem Argument des Zeitgeistes etwas vorzubeugen: zwei Jahre vor der Entstehung von Metropolis, drehte Sergei Eisenstein seinen legendär gewordenen Stummfilm Panzerkreuzer Potemkin (1925).
Ich habe mir im Laufe der Zeit diesen Film einige male angesehen. Wenn man von seiner ideologischen Tendenz absieht, bleibt Panzerkreuzer Potemkin ein Meisterwerk.
Miriam
Abgesehen von der Tatsache, dass es ein Vorläufer des Genres Science-Fiction ist und auch abgesehen davon, dass es ein Stummfilöm ist: die überzogene melodramatische Interpretation der Schauspieler, ist fast schon unerträglich.
Um dem Argument des Zeitgeistes etwas vorzubeugen: zwei Jahre vor der Entstehung von Metropolis, drehte Sergei Eisenstein seinen legendär gewordenen Stummfilm Panzerkreuzer Potemkin (1925).
Ich habe mir im Laufe der Zeit diesen Film einige male angesehen. Wenn man von seiner ideologischen Tendenz absieht, bleibt Panzerkreuzer Potemkin ein Meisterwerk.
Miriam
Re: Fritz Langs "Metropolis"
Miriam,
den eigentlichen Film habe ich auf arte nicht sehen können, da ich nicht zu Hause war. Aber noch kann man in den nächsten 7 Tagen auf arte+7 sich eine 57minütige Dokumentation ansehen, welche glücklichen Umstände überhaupt dazu geführt haben, dass Langs Werk uns erhalten geblieben ist. Ich empfehle, sich die Dokumentation anzusehen. Der Film selbst ist nicht in der Videothek zu finden. Es gibt aber viele Wiederholungen der Dokumentation auf arte
den eigentlichen Film habe ich auf arte nicht sehen können, da ich nicht zu Hause war. Aber noch kann man in den nächsten 7 Tagen auf arte+7 sich eine 57minütige Dokumentation ansehen, welche glücklichen Umstände überhaupt dazu geführt haben, dass Langs Werk uns erhalten geblieben ist. Ich empfehle, sich die Dokumentation anzusehen. Der Film selbst ist nicht in der Videothek zu finden. Es gibt aber viele Wiederholungen der Dokumentation auf arte
Ja so ist es! Wenn keiner mehr wirklich verstehen kann, was mit dem Kunstwerk gemeint ist, kann man es gefahrlos vermarkten und ungekürzt wieder zeigen. Der wahre Kern bleibt leider heute größtenteils noch ein Geheimnis, folgt man den unerträglichen Kommentaren, unerträglicher Moderatoren, die lieber sich selbst zuhören, als ein Kunstwerk zu betrachten.
Heute würde man ich manchen Kreisen wahrscheinlich darauf hinaus wollen, Westerwelle in der Rolle des Mittlers zu propagieren , um die Sache endgültig ad absurdum zu führen.
Metropolis:
Ein großer Film, mit einem wahren Kern und auch heute noch erschütterndem Drum Herum. Schauspielerisch absolut eine Glanzleistung, man kann sich die Schminke bei den Männern ja wegdenken.
Fritz Lang hat Filmgeschichte geschrieben, daß war schon bei der gekürzten Fassung klar, von der heute ungekürzten, kann, Dank arte, auch das Fernsehen profitieren!
Heute würde man ich manchen Kreisen wahrscheinlich darauf hinaus wollen, Westerwelle in der Rolle des Mittlers zu propagieren , um die Sache endgültig ad absurdum zu führen.
Metropolis:
Ein großer Film, mit einem wahren Kern und auch heute noch erschütterndem Drum Herum. Schauspielerisch absolut eine Glanzleistung, man kann sich die Schminke bei den Männern ja wegdenken.
Fritz Lang hat Filmgeschichte geschrieben, daß war schon bei der gekürzten Fassung klar, von der heute ungekürzten, kann, Dank arte, auch das Fernsehen profitieren!
ich hab es aufgenommen, und werde in ruhe ansehen.
gestern hat es mich nach smarte männer gelüstet, hab also *the rock* mit connery, nicholas cage und ed harris geschaut
gestern hat es mich nach smarte männer gelüstet, hab also *the rock* mit connery, nicholas cage und ed harris geschaut
Hallo Miriam,
von Deinem Kommentar zu “Metropolis” hätte jedes Wort von mir stammen können.
Thematisch hat der Film mich überhaupt nicht erreicht, weil ich die Darstellung für mich fast unerträglich trivial-kitschig fand und in Gestik und Mimik der Schauspieler ganz einfach maßlos überzogen, und das auch unter Einbeziehung des Zeitgeistes.
Etwas weniger theatralisch wäre mir bestimmt auch das Thema eines frühen Arbeiteraufstandes näher gekommen.
Aber ich glaube, dass die Gründe dafür, dass der Film sich zum Kultfilm entwickelt hat, wahrscheinlich überwiegend von der Technik bestimmt wurden, denn bei der Beurteilung von “Metropolis” habe ich schon Lobendes über die Trickaufnahmen und die Bildführung gelesen.
Und das bezieht sich natürlich auf die damaligen technischen Möglichkeiten.
Gruß von Enigma
von Deinem Kommentar zu “Metropolis” hätte jedes Wort von mir stammen können.
Thematisch hat der Film mich überhaupt nicht erreicht, weil ich die Darstellung für mich fast unerträglich trivial-kitschig fand und in Gestik und Mimik der Schauspieler ganz einfach maßlos überzogen, und das auch unter Einbeziehung des Zeitgeistes.
Etwas weniger theatralisch wäre mir bestimmt auch das Thema eines frühen Arbeiteraufstandes näher gekommen.
Aber ich glaube, dass die Gründe dafür, dass der Film sich zum Kultfilm entwickelt hat, wahrscheinlich überwiegend von der Technik bestimmt wurden, denn bei der Beurteilung von “Metropolis” habe ich schon Lobendes über die Trickaufnahmen und die Bildführung gelesen.
Und das bezieht sich natürlich auf die damaligen technischen Möglichkeiten.
Gruß von Enigma
Re: Fritz Langs "Metropolis"
Danke dir Enigma - und das nicht weil unsere Meinungen betreffend "Metropolis" sich decken, sondern weil du m.E. dies besser zum Ausdruck bringst.
Noch ein irritierender Faktor für mich, ist die Science-Fiction-Welt, die mit so viel Melodramatik übergossen wird. Und da komme ich nochmals zurück auf Sergei Eisensteins Film: er schildert eine reelle Gegebenheit, natürlich betrachtet aus seinem persönlichen Blickwinkel.
Übrigens schien in der Dokumentation zu Metropolis (entstanden in den 70. Jahren), auch Fritz Lang in seinem Rückblick auf dem Film), sein Werk kritisch zu betrachten - natürlich gab er aber die Schuld seiner Exfrau, Thea von Harbou, die maßgeblich verantwortlich für das Drehbuch gewesen ist.
Liebe Grüße
Miriam
Noch ein irritierender Faktor für mich, ist die Science-Fiction-Welt, die mit so viel Melodramatik übergossen wird. Und da komme ich nochmals zurück auf Sergei Eisensteins Film: er schildert eine reelle Gegebenheit, natürlich betrachtet aus seinem persönlichen Blickwinkel.
Übrigens schien in der Dokumentation zu Metropolis (entstanden in den 70. Jahren), auch Fritz Lang in seinem Rückblick auf dem Film), sein Werk kritisch zu betrachten - natürlich gab er aber die Schuld seiner Exfrau, Thea von Harbou, die maßgeblich verantwortlich für das Drehbuch gewesen ist.
Liebe Grüße
Miriam
Liebe Miriam,
das ist mir neu, dass Herr Lang seiner Frau da die Verantwortung für das inhaltliche Konzept zugeschoben hat.
Na ja, er hat aber doch wohl Regie geführt? )
Mit SF-Filmen habe ich auch nicht so viel am Hut, von Ausnahmen abgesehen.
Den "Panzerkreuzer Potemkin" habe ich auch vor langen Jahren mal gesehen, ist mir aber leider nicht mehr so in Erinnerung.
Beste Grüße und ein schönes WE.
Enigma
Jetzt muss ich mich sputen, ein Programm durchziehen.
das ist mir neu, dass Herr Lang seiner Frau da die Verantwortung für das inhaltliche Konzept zugeschoben hat.
Na ja, er hat aber doch wohl Regie geführt? )
Mit SF-Filmen habe ich auch nicht so viel am Hut, von Ausnahmen abgesehen.
Den "Panzerkreuzer Potemkin" habe ich auch vor langen Jahren mal gesehen, ist mir aber leider nicht mehr so in Erinnerung.
Beste Grüße und ein schönes WE.
Enigma
Jetzt muss ich mich sputen, ein Programm durchziehen.