Fernsehen und Film Giacomo Casanova
(1725 - 1798) hatte mit 16 Jahren bereits Rechtswissenschaft studiert, studierte danach noch
Theologie, Medizin, Chemie und Mathematik - und er war nach heutigen Begriffen ein notorischer
Schwindler und Betrüger. Damals sah man das nicht so eng...
Er liebte Frauen und wurde von ihnen geliebt - emsige Erbsenzähler finden in seinen Memoiren
116 bis 130 Frauen, mit denen er kürzere oder längere Zeit zusammenlebte. Erst 1960 wurde der
komplette Originaltext der 'Histoire de ma vie' publiziert. Das Buch gehört zur Weltliteratur - eine
grandiose Gesellschaftsdarstellung seiner Epoche, die mit der französischen Revolution zu Ende
ging. Die Frauen liebten ihn wegen wegen seines großen Einfühlungsvermögens und seiner
Potenz. Dass Papst Clemens XIII. ihn deshalb 1760 zum 'Ritter des goldenen Sporns' ernannte,
dürfte aber eine böswillige Unterstellung sein.
Er war nicht der skrupellose Schürzenjäger,
als der er in div. verkürzten und 'bearbeiteten' Raubdrucken erscheint; sein Anliegen war eher,
schöne Erinnerungen zu hinterlassen, und das scheint ihm zumeist auch gelungen zu sein.
Friedrich d. Gr. hat ihm einen Posten am Hof angeboten (den er ablehnte), und in Potsdam hatte
er ein mehrtägiges philosophisches Streitgespräch mit Voltaire, zu dem er in Venedig ein Buch
schrieb. In seinen letzten 13 Jahren schrieb Casanova als Bibliothekar auf Schloss Dux in Böhmen
nicht nur die zwölfbändigen Memoiren, sondern auch einen fünfbändigen utopischen Roman
(eine gekürzte deutsche Ausgabe ist im Internet herunterzuladen), in dem er Auto, Flugzeug,
Fernsehen und Giftgas vorwegnahm, und ca. 20 wissenschaftliche und politische Schriften -
bei einer täglichen Arbeitszeit von neun Stunden - die im Staatsarchiv in Prag verwahrt sind.
Heute um 19:30 ist auf ZDF eine Doku über ihn zu sehen.
Auf ORF III kann man um 20:15 Wagners Tannhäuser bewundern, und unmittelbar davor, um
18:50, 'Tannhäuser in 80 Minuten' - eine Persiflage darauf, die Nestroy wenige Tage vor der
feierlichen Premiere der Wagner-Oper in Wien aufführen ließ - ein großer Erfolg damals (aber
wohl weniger beliebt bei Wagnerianern...)
Theologie, Medizin, Chemie und Mathematik - und er war nach heutigen Begriffen ein notorischer
Schwindler und Betrüger. Damals sah man das nicht so eng...
Er liebte Frauen und wurde von ihnen geliebt - emsige Erbsenzähler finden in seinen Memoiren
116 bis 130 Frauen, mit denen er kürzere oder längere Zeit zusammenlebte. Erst 1960 wurde der
komplette Originaltext der 'Histoire de ma vie' publiziert. Das Buch gehört zur Weltliteratur - eine
grandiose Gesellschaftsdarstellung seiner Epoche, die mit der französischen Revolution zu Ende
ging. Die Frauen liebten ihn wegen wegen seines großen Einfühlungsvermögens und seiner
Potenz. Dass Papst Clemens XIII. ihn deshalb 1760 zum 'Ritter des goldenen Sporns' ernannte,
dürfte aber eine böswillige Unterstellung sein.
Er war nicht der skrupellose Schürzenjäger, als der er in div. verkürzten und 'bearbeiteten' Raubdrucken erscheint; sein Anliegen war eher,
schöne Erinnerungen zu hinterlassen, und das scheint ihm zumeist auch gelungen zu sein.
Friedrich d. Gr. hat ihm einen Posten am Hof angeboten (den er ablehnte), und in Potsdam hatte
er ein mehrtägiges philosophisches Streitgespräch mit Voltaire, zu dem er in Venedig ein Buch
schrieb. In seinen letzten 13 Jahren schrieb Casanova als Bibliothekar auf Schloss Dux in Böhmen
nicht nur die zwölfbändigen Memoiren, sondern auch einen fünfbändigen utopischen Roman
(eine gekürzte deutsche Ausgabe ist im Internet herunterzuladen), in dem er Auto, Flugzeug,
Fernsehen und Giftgas vorwegnahm, und ca. 20 wissenschaftliche und politische Schriften -
bei einer täglichen Arbeitszeit von neun Stunden - die im Staatsarchiv in Prag verwahrt sind.
Heute um 19:30 ist auf ZDF eine Doku über ihn zu sehen.
Auf ORF III kann man um 20:15 Wagners Tannhäuser bewundern, und unmittelbar davor, um
18:50, 'Tannhäuser in 80 Minuten' - eine Persiflage darauf, die Nestroy wenige Tage vor der
feierlichen Premiere der Wagner-Oper in Wien aufführen ließ - ein großer Erfolg damals (aber
wohl weniger beliebt bei Wagnerianern...
) 
miriam
Mitglied
Re: Giacomo Casanova
Danke dir quilin für diese Hinweise.
Ich erinnerte mich dabei auch an die Tatsache, dass mein Interesse für Giacomo Casanova, ebenfalls durch einen Film geweckt wurde – und zwar durch einen Film von Ettore Scola ("Flucht nach Varennes" - original: "La nuit de Varennes).
Casanova wurde darin von Marcello Mastroianni interpretiert – und so hat sich eigentlich der Interpret Mastroianni (in der Rolle von Casanova), bei mir eingeschlichen bzw eingenistet.
Ob er von dieser Stelle weicht und den Platz dem echten(?) Casanova überlässt, wird sich ja zeigen...
Miriam
Ich erinnerte mich dabei auch an die Tatsache, dass mein Interesse für Giacomo Casanova, ebenfalls durch einen Film geweckt wurde – und zwar durch einen Film von Ettore Scola ("Flucht nach Varennes" - original: "La nuit de Varennes).
Casanova wurde darin von Marcello Mastroianni interpretiert – und so hat sich eigentlich der Interpret Mastroianni (in der Rolle von Casanova), bei mir eingeschlichen bzw eingenistet.
Ob er von dieser Stelle weicht und den Platz dem echten(?) Casanova überlässt, wird sich ja zeigen...
Miriam
Danke für den Hinweis, qilin!
An Mastroianni als Casanova kann ich mich auch erinnern, miriam.
Ich hoffe, dass in der Doku auch Ausschnitte des Films "Casanova auf Schloss Dux" von 1981 mit den von uns Ostdeutschen unvergessenen Schauspielern Wolf Kaiser und Marianne Wünscher zu sehen sein werden. Bin gespannt!
LG - G.
An Mastroianni als Casanova kann ich mich auch erinnern, miriam.
Ich hoffe, dass in der Doku auch Ausschnitte des Films "Casanova auf Schloss Dux" von 1981 mit den von uns Ostdeutschen unvergessenen Schauspielern Wolf Kaiser und Marianne Wünscher zu sehen sein werden. Bin gespannt!
LG - G.