Fernsehen und Film Heute Abend - Bayerisches TV - 19.00 "Politiker derbleckn"
In einschlägigen Kreisen wird seit längerem gerne verschwörungstechnisch geraunt, man könne nicht mehr sagen, was man gerne möchte - vor allem "in der Politik".
Der Bayerisches Rundfunk macht jährlich eine Ausnahme mit dem Starkbieranstich am Münchner Nockherberg, wo PolitikerInnen sauber derbleckt werden.
Es ist ein Pflichttermin nicht nur bayerische Politiker, die dann aufgereiht vor der Bühne sitzen und sich ihre Watschn abholen und sich bemühen, zumindest kramphaft darüber zu lachen.
Noch schlimmer wäre für PolitikerInnen, überhaupt nicht erwähnt zu werden, was als Strafe zu werten ist.
Heute Abend geht es wieder los und es ist zu erwarten,dass gerade Leute wie der Demokratie-Zurückholer-Schreiwanger mit seinem Flugblatt erwähnt werden und natürlich auch andere, wofür sich das Singspiel hervorragend eignet.
Viel Spass - Olga
Das Spiel habe ich noch nicht gesehen, aber aufgenommen, das werde ich mir heute anschauen. So lange schaffe ich es abends einfach nicht am TV.
Die "Fastenpredigt" von Maxi Schafroth war grandios! Sie war eine der härtesten, seitdem ich diese jährliche TV-Sendung im TV anschaue (seit 2012). Söder, aber vor allem Aiwanger entglitten die Gesichtszüge immer wieder, obwohl sie sich krampfhaft bemühten, über das alles fröhlich zu lachen. Selbst beim Kurz- Interview nach der Predigt sah man beiden an, dass sie innerlich vor Wut bebten, besonders Aiwanger, aber gute Miene machen mussten. Natürlich bekam auch die Ampel ihr Fett ab, und auch SPD und Grünen (an Kata Schulze gewandt, sinngemäß: Zuhören ist mindestens genauso wichtig wie reden!).
ÄUSSERST gelungen war der Schluss, als Schafroth sich an die nicht eingeladenen AfD-Politiker wandte, und er sagte, dass er alles dafür tun werde, dass diese Leute niemals in einem Saal mit der (anwesenden) Charlotte Knobloch würden sitzen können. Das war sehr berührend, und man sah Frau Knobloch an, wie gut ihr das tat. Der Appell, endlich wieder zu einer Diskussionskultur zu kommen, die diesen Namen verdient, wurde dann mit eine riesigen Schlussapplaus gewürdigt, der in standing ovations überging.
DW
Bin gespannt auf deine Meinung dazu.
Vielleicht haben noch einige vor, sich zu äussern, ich überlege noch.😏
Lieber D.W. - ich war ganz begeistert von Maxi Schafroth.
Er war ja letztes Jahr schon sehr deutlich als er erklärte, wem es bei uns zu bunt sei, der solle gehen und Platz machen für die, die das anders sehen.
Herr Söder hat es m.E. wieder gut geschafft, seinen Ärger zu verbergen. Aber der Schreiwanger wurde immer nervöser. Man sieht das, wenn er seine Zunge im Mund rollen lässt. Das ist mir schön öfters bei ihm aufgefallen.
Das Singspiel fand ich sehr unterhaltend - insbesondere die Darstellung des Friedrich Merz.
Schade eigentlich ,dass sich aus der Bundespolitik bis auf Kevin Kühnert keiner bereiterklären konnte,s ich diesem Derbleckn zu stellen.
Herr Habeck war tagsüber sogar auf der Handwerksmesse - da hätte er doch wirklich kommen können..... Olga
Liebe Olga,
ja, auch das Singspiel war sehr unterhaltsam. Und "Merz" war ja perfekt, fast 1 zu 1, nicht nur äußerlich... Etwas weniger unterhaltsam fand ich dann die Diskussionsrunde am Schluss, aber ich finde, die ist fast jedes Jahr schwächer als die ersten beiden Teile des Abends.
Ich kann mir vorstellen, dass Regierungsmitglieder, die nicht in Bayern leben oder Bayern nicht sehr gut kennen, dieses Derblecken auch schwer aushalten können, bzw. dass sie Angst haben, ihre Gesichtszüge nicht so "perfekt" im Griff zu haben wie die Hiesigen.
Auf jeden Fall ein rundum gelungener Fernsehabend, kritisch, witzig und: im nächsten Jahr sicher wieder!
DW
P.S. Schön fand ich, wie gut Ilse Aigner und Dieter Reiter wegkamen, ja, irgendwie wurden sie sogar gelobt (was in der Fastenpredigt ja GANZ selten vorkommen), was ich bei beiden aber sehr berechtigt finde.
SChön, dass wir das ähnlich sehen, lieber D.W.
Die Diskussionsrunde im Anschluss schaue ich mir nicht mehr gerne an. Auch dieses Mal - ich war einige Minuten zusehend - fand ich die Art und Weise, wie dann Frau Heller vom BR unbedingt nach Lanz-Manier Gäste und Kollegen unterbrechen muss, um selbst mehr im Vordergrund zu stehen wieder mal zu anstrengend.
Die Bundespolitiker schauen sich das vermutlich selbst am TV über Mediatheken an; ich finde die aber feige bis peinlich. Insbesondere vom Kanzler-Azubi Herrn Merz hätte ich mir mehr Rückgrat erwartet. Wenn man selbst immer ganz vorne steht, um andere zu beschimpfen, könnte man sich doch auch mal in diese Rolle versetzen, "was das mit einem macht".
Mir gefällt auch, dass anscheinend in anderen Bundesländern immer versucht wird,dieses bayerische Format selbst zu übernehmen - klappt aber nirgendwo so richtig. Dann ist es wohl doch so,dass wir Bayern zwar sehr gerne austeilen, aber auch einstecken - Hauptsache, man kann darüber noch lachen.
Olga