Forum Wissenschaften Geisteswissenschaft / Philosophie Warum soll es gut sein, daß der Mensch nicht alles weiß?

Geisteswissenschaft / Philosophie Warum soll es gut sein, daß der Mensch nicht alles weiß?

Re: Warum soll es gut sein, daß der Mensch nicht alles weiß?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 22.05.2008, 13:34:29
Arno, ich stimme Dir zu,
aber nun weiß ich noch immer nicht, was ja der Ausgang Deines Beitrages war,
warum es gut sein soll, nicht alles zu wissen, bzw. wissen zu wollen.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass Wissen Stillstand bedeutet,
denn jedes Wissen lässt sich umsetzen,
wobei, die Umsetzung wäre dann schon wieder neues Wissen?

Wie definiere ich "Wissen"?
Ich weiß dass ich eines Tages sterben werde oder
ich weiß, dass ich nichts weiß?
Es gibt sicher hier noch einige Filosofen, die helfen können, die Frage etwas zu klären.

Gruß Luise
arno
arno
Mitglied

Re: Warum soll es gut sein, daß der Mensch nicht alles weiß?
geschrieben von arno
als Antwort auf hafel vom 22.05.2008, 13:36:28
Hallo, hafel,

Deine Anmerkung sehe ich aber anders. Vom Wissen zur Umsetzung zum Nutzen
für die Menschen ist viel Arbeit und Engagement notwendig.
Einen Fortschritt wird es immer geben, weil sich die Bedürfnisse
der Menschen ständig verändern!
Nicht alles Wissen heißt auch, mehr Fehlentscheidungen, mehr Kosten
(Anmerkung für angelottchen), letztlich ein höheres Risiko.

Ich halte den Beitrag von Astrid für richtig.

Viele Grüße
--
arno
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Warum soll es gut sein, daß der Mensch nicht alles weiß?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf arno vom 22.05.2008, 14:03:26


Wissenwollen setzt ausser Neugier eine Menge Arbeit voraus, aber nicht jeder ist dazu geschaffen, diese auch umsetzen zu können. Da darf auch die Intuition oder Vision nicht fehlen, und die ist wohl doch begrenzt vorhanden. Wissen falsch eingesetzt bringt mehr Schaden als Nutzen.
--
luchsi35

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Warum soll es gut sein, daß der Mensch nicht alles weiß?
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 22.05.2008, 14:29:29
Genau, das sehe ich ähnlich.


@ Arno:
Und gerade von den Fehlentscheidungen lernen (oder sollte man lernen) wir am meisten. Fehler zu maschen sind wichtig, um die Realität besser zu verstehen.
--
hafel
Re: Warum soll es gut sein, daß der Mensch nicht alles weiß?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 22.05.2008, 14:29:29
Ja luchsi, da stimme ich Dir schon zu,
nur wer entscheidet, von wem wie Wissen umgesetzt wird?
Das eben habe ich ja in meinem Beitrag weiter oben gemeint.

Was ist mit einer Entdeckung (siehe Dürrenmatts "Physiker"),
die eventuell weit reichende negative Folgen hat?
Soll/kann man sie verschweigen?
Otto Hahn hatte ja auch große Probleme, als er sah, was aus seiner und Lise Meitners Entdeckung gemacht wurde.
Aber, hätten sie das verschwiegen, hätte es dann nie einer entdeckt und öffentlich gemacht?
Außerdem war diese Entdeckung nicht nur zum Nachteil der Menschheit.

Dies ist nur ein Beispiel aus einem sehr weiten Feld, und auch auf diesem ist unser Wissen begrenzt.

Gruß luise
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Warum soll es gut sein, daß der Mensch nicht alles weiß?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2008, 15:37:07

Das ist leider so, Luise, vieles an Wissen wurde und wird später falsch ausgewertet und missbraucht, davor ist man nie sicher. Aber muss man deshalb die Augen verschliessen? Denn genauso viel an Wissen wurde zum Segen der Menschheit.
--
luchsi35

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navallo
navallo
Mitglied

Re: Warum soll es gut sein, daß der Mensch nicht alles weiß?
geschrieben von navallo
als Antwort auf luchs35 vom 22.05.2008, 17:58:34
Es ist gut, nicht alles zu wissen, weil unsere Verhaltens- und Handlungsmuster hinter der technischen Entwicklung weit hinterherhinken. Während sich die Triebe seit 10 00 Jahren kaum verändert haben, sind die Gelegenheiten zu ihrer Verwirklichung um ein Vielfaches gestiegen. Von diesen Möglichkeiten profitiert die sog. westliche Welt, aber auch der Terrorismus. Nur aus der Diskrepanz zwischen archaischen Wunschvorstellungen und technisch Machbarem ist z. B. der irrsinnige Einsatz von Atomwaffen faßbar. Diese Gefahr ist keineswegs für alle Zeit gebannt.

Alles zu wissen, bedeutet nicht zwangsläufig Fortschritt. Zum Wissen gehört es, die Wertigkeit des Gewußten einordnen zu können. Dadurch, daß wir nutzloses Wissen über Bord werfen können, schaffen wir für Wesentliches mehr freien Speicher. Manche (Stichwort Autismus) können Lexika oder Lehrbücher auswendig, versagen aber im Alltag. Das ist nicht klug. Begrenzter Speicher dürfte auch Grund für Spezialisierungen sein. Durch diese bleibt das kollektive Wissen selbst über zunächst unwesentlich erscheinende Dinge im eventuellen Bedarfsfall lange abrufbar.

--
navallo

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