Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege Am Rhein entlang: Der Zauber der stillen Tage

Gruppenbeitraege Am Rhein entlang: Der Zauber der stillen Tage

luchs35
luchs35
Mitglied

Zwischen den Jahren....
geschrieben von luchs35
....nennt der Volksmund die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Um diese Nächte, auch Rauhnächte (Raunächte) genannt, ranken sich viele Bräuche, deren eigentlicher Ursprung unbekannt ist, aber die bei vielen Menschen noch immer lebendig sind- meist mit einem leisen Augenzwinkern.

"Zwischen den Jahren" soll keine Wäsche gewaschen werden, sagten noch meine Großmutter und meine Mutter. Sie haben das noch beherzigt. Sie konnten echte Schauergeschichten erzählen, wenn man gegen diese "Ordung" verstieß.

So hieß es u.a., dass zwischen den Jahren ein weißer Reiter durch das Land reiten soll. Flatterte Wäsche brachte dies sein Pferd zum Scheuen. Der weiße Reiter verfluchte deshalb das Haus und seine Einwohner und wünschte viel Unglück.

Aber woher stammt der Brauch urtümlich? Wie viele Bräuche soll auch dieser heidnischen Ursprungs sein.

Diese Geschichte stammt vom alten heidnischen Brauch aus Skandinavien: es waren zwölf Götterboten, die um die Mitwinterzeit ihr Unwesen trieben und Wäsche, die während dieser Tage aufgehängt wurde, einfach stahlen, woraus dann später der Aberglaube seine Existenzberechtigung gezogen habe, zwischen den Jahren um Himmelswillen keine Wäsche zu waschen.

" Die Zeit zwischen den Jahren", könnte auch von alten Kalendern herrühren, die sich nach dem Mond richteten. Denen zufolge bleiben in jedem Jahr 12 Tage übrig, die weder zum alten noch zum neuen Jahr gehören. Schon die kalendarisch versierten Maya nutzten diese Tage als "Lostage", die besonders wahrsagekräftig waren.

Zu den Bräuchen dieser Tage gehört auch, dass man sich seine Träume aufschreibt, denn sie verkünden, was einem im Laufe des kommenden Jahres passiert. Natürlich ist es dann ein Spaß ein Jahr später zu vergleichen und zu deuten, was tatsächlich geschehen ist.

Wisst ihr auch noch solche Bräuche ?

Luchs
anjeli
anjeli
Mitglied

Korrektur meines Beitrages
geschrieben von anjeli
Ich hatte geschrieben, dass es 11 Raunächte sind...
Es sind 12 Nächte, aber 11 Tage...
Die 11 Tage sind die Differenz zwischen dem Sonnenkalender
(365 Tage) und dem Mondkalender (354 Tage)



Wie Luchsi schon schrieb, werden sie auch Lostage genannt...
einige sagen auch "Tote Tage"...

Meine Mutter hat auch keine Wäsche zwischen den Jahren gewaschen... die bösen Geister sollten sich nicht in den Wäscheleinen verfangen... und damit für immer im Haus bleiben...

Bräuche von anno dazumal sind: es durfte nicht ausgemistet, gesponnen und gedroschen werden.... bestimmte Nahrung sollte auch nicht gegessen werden und
es durfte kein Knopf an der Kleidung fehlen...

Bleigießen und Formulieren von Vorsätzen für das neue Jahr haben auch eine uralte Tradition...

ebenso das Feuerwerk... früher durch Schellen und Peitschen die lauten Geräusche erzeugt, damit die Geister verjagt wurden...

anjeli
anjeli
anjeli
Mitglied

Alte Bräuche in Westfalen
geschrieben von anjeli
Bei uns in Westfalen gibt es auch, wie in jedem Landesteil
gute Bräuche...

So war es eine alte Sitte, dass sich der Schmied und die Gesellen am Amboss versammelten und mit kräftigen Schlägen das alte Jahr ausgehämmert haben...

In der heutigen Zeit werden an Silvester die Raketen in die Luft gejagt...

Früher erzeugten die Menschen mit Schellen und Peitschen den lauten Knall, um die bösen Geister zu vertreiben...

anjeli

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luchs35
luchs35
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Alle Jahre wieder ....
geschrieben von luchs35
...und doch immer wieder neu: die vorweihnachlichen Tage, die auf so unterschiedliche und doch allen vertraute Weise erlebt werden. Der Duft der Weihnachtsbäckerei zieht durchs Haus und vermischt sich mit der ersten und dann den drei nachfolgenden Kerzen, bis es Zeit ist, die Lichter am Weihnachtsbaum zu zünden.
Die geheimnsivolle Zeit der Geschichten und Legenden hat begonnen.




luchs35
luchs35
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Eine heitere weihnachtliche Geschichte
geschrieben von luchs35
Als Josef mit Maria von Nazareth her unterwegs war, um in Bethlehem anzugeben, dass er von David abstamme - was die Obrigkeit so gut wie unsereins hätte wissen können, weil es ja längst geschrieben stand - um jene Zeit also kam der Engel Gabriel heimlich noch einmal vom Himmel herab, um im Stalle nach dem Rechten zu sehen.
Es war ja sogar für einen Erzengel in seiner Erleuchtung schwer zu begreifen, warum es nun der allererbärmlichste Stall sein musste, in dem der Herr zu Welt kommen sollte, und seine Wiege nichts weiter als eine Futterkrippe. Aber Gabriel wollte wenigstens noch den Winden gebieten, dass sie nicht gar zu grob durch die Ritzen pfiffen, und die Wolken am Himmel sollten nicht gleich wieder in Rührung zerfließen und das Kind mit ihren Tränen überschütten, und was das Licht in der Laterne betraf, so musste man ihm noch einmal einschärfen, nur bescheiden zu leuchten und nicht etwa zu blenden und zu glänzen wie der Weihnachtsstern.
Der Erzengel stöberte auch alles kleine Getier aus dem Stall, die Ameisen und Spinnen und die Mäuse, es war nicht auszudenken, was geschehen konnte, wenn sie die Mutter Maria vielleicht vorzeitig über eine Maus entsetzte! Nur Esel und Ochs durften bleiben, der Esel, weil man ihn später ohnehin für die Flucht nach Ägypten zu Hand haben musste, und der Ochs, weil er so riesengroß und so faul war, dass ihn alle Heerscharen des Himmels nicht hätten von der Stelle bringen können.
Zuletzt verteilte Gabriel noch eine Schar Engelchen im Stall herum auf den Dachsparren, es waren solche von der kleinen Art, die fast nur aus Kopf und Flügeln bestehen. Sie sollten auch bloß still sitzen und Acht haben und sogleich Bescheid geben, wenn dem Kind in seiner nackten Armut etwas Böses drohte. Noch ein Blick in die Runde, dann erhob der Mächtige seine Schwingen und rauschte davon.
Gut so. Aber nicht ganz gut, denn es saß noch ein Floh auf dem Boden der Krippe in der Streu und schlief. Dieses winzige Scheusal war dem Engel Gabriel entgangen, versteht sich, wann hatte auch ein Erzengel je mit Flöhen zu tun!
Als nun das Wunder geschehen war, und das Kind lag leibhaftig auf dem Stroh, so voller Liebreiz und so rührend arm, da hielten es die Engel unterm Dach nicht mehr aus vor Entzücken, sie umschwirrten die Krippe wie ein Flug Tauben. Etliche fächelten dem Knaben balsamische Düfte zu und die anderen zupften und zogen das Stroh zurecht, damit ihn ja kein Hälmchen drücken oder zwicken möchte.
Bei diesem Geraschel erwachte aber der Floh in der Streu. Es wurde ihm gleich himmelangst, weil er dachte, es sei jemand hinter ihm her, wie gewöhnlich. Er fuhr in der Krippe herum und versuchte alle seine Künste und schließlich, in der äußersten Not, schlüpfte er dem göttlichen Kinde ins Ohr.
"Vergib mir!" flüsterte der atemlose Floh, "aber ich kann nicht anders, sie bringen mich um, wenn sie mich erwischen. Ich verschwinde gleich wieder, göttliche Gnaden, lass mich nur sehen, wie!"
Er äugte also umher und hatte auch gleich seinen Plan. "Höre zu", sagte er, "wenn ich alle Kraft zusammennehme, und wenn du still hältst, dann könnte ich vielleicht die Glatze des Heiligen Josef erreichen, und von dort weg kriege ich das Fensterkreuz und die Tür... "
"Spring nur!" sagte das Jesukind unhörbar, "ich halte still!"
Und da sprang der Floh. Aber es ließ sich nicht vermeiden, dass er das Kind ein wenig kitzelte, als er sich zurechtrückte und die Beine unter den Bauch zog.
In diesem Augenblick rüttelte die Mutter Gottes ihren Gemahl aus dem Schlaf. "Ach, sieh doch!" sagte Maria selig, "es lächelt schon!"

Mit dieser heiteren Weihnachtsgeschichte von Karl Heinrich Waggerl wünsche ich allen unseren Mitgliedern, Lesern und Leserinnen eine frohe vorweihnachtliche Zeit ....Luchs
anjeli
anjeli
Mitglied

Danke Luchsi, für diese wunderbare Weihnachtsgeschichte
geschrieben von anjeli


Ich wünsche einen schönen ersten Weihnachtsabend und morgen noch mal einen besinnlichen Feiertag...

anjeli

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anjeli
anjeli
Mitglied

Für 2016 wünsche ich allen ein glückliches Jahr
geschrieben von anjeli


falls ihr einige Vorsätze gefasst haben solltet... denkt an den Schweinehund... der bei euch auf dem Sofa sitzt...

Grüßle von anjeli

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