Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik 20% der deutschen latent antisemitisch?

Innenpolitik 20% der deutschen latent antisemitisch?

olga64
olga64
Mitglied

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 16:48:06
Sehen Sie, liebe Marina, die 20% habe ich genau aus diesen Gründen angezweifelt und höher eingeschätzt. Sie müssen ja auch alle Fussball-Stadien und Stammtische berücksichtigen; deren Aussagen werden ja nicht ständig im TV übertragen oder in den Medien zitiert. Von irgendwoher müssen junge Menschen ja diese Tendenz bekommen - die Basis bilden die Elternhäuser, wo solche Meinungen vertreten werden. Olga
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 14:04:36
Zum anderen wird oftmals durch den Staat und durch die Presse suggeriert, das wir Deutschen ja schuld am Holocaust seien und uns praktisch vor jedem Juden entschuldigen sollten.

wer ihn durchgeführt hat ???


ICH NICHT !!!! Und darum ist das für mich nur ein düsterer Teil deutscher Geschichte, den ICH mir keineswegs auf MEINE Fahnen schreiben werde !

Irgendwann mus auch mal gut sein .....
geschrieben von asray


Dass wir Deutsche Schuld an der Shoa sein sollen ist nur eine Fama die uns Von Staat und Presse suggeriert wurde?

Wer ihn durchgeführt hat den millionenfachen Mord an jüdischen Menschen?

DU NICHT? Was taten dein Vater, deine Mutter, die Großeltern, Onkels und Tanten? Oder bist Du nicht Kind elner deutschen Familie, und war diese Familie nicht Teil des deutschen Volkes, und somit Teil deutscher Geschichte?

DEINE Fahnen? [Bösartige Unterstellung gelöscht. Bitte argumentiere sachlich, WM]

"Irgendwann mus auch mal gut sein", so lange es Leute gibt, die wie Du schwadronieren, so lange liegt das "Irgendwann mus auch mal gut sein" in weiter Ferne.

S.
yuna
yuna
Mitglied

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von yuna
als Antwort auf olga64 vom 24.01.2012, 15:57:20
Olga, ich habe versucht mir die 20% zu erklären.
Es ging nicht darum Schuldgefühle zu dezimieren.
Aber: Schuld kann nur tragen, wer auch schuldig ist. Der Punkt ist doch, dass nicht vergessen werden darf, was passiert ist auch und besonders um zu verhindern, dass es sich wiederholt. Das ist die Aufgabe der Erben jener Generationen, die tatsächlich Schuld tragen.
Und jeder, der den Holocaust nicht leugnet, weiß um die Last, die er trägt - aber Schuld?
Ich persönlich z.B. stufe mich nicht als antisemitisch ein. Keiner aus meiner Familie hat etwas mit dem zu tun, was den Juden geschah, auch frühere Generationen nicht. Wir waren und sind schon immer rebellischer Natur gewesen.
Ich akzeptiere aber, da ich in Deutschland aufwuchs, dass ich als Teil der deutschen Gesellschaft eine besondere Verantwortung trage weiter zu verhindern, dass erneut Judenhass aufflammt oder gar gesellschaftlich akzeptiert wird.

Und es war und ist richtig, wenn Schüler in KZ`s, nach Auschwitz usw. fahren - diese Verbrechen dürfen nie vergessen werden. Viele junge Leute sind auch sehr daran interessiert - hängt natürlich immer damit zusammen, welcher Stil in den betreffenden Elternhäusern gepflegt wird.

Richtig. Ich schrieb ja auch, es wird so gehandhabt und so ist es auch in Ordnung und wichtig.
Und gerade weil dies geschieht und die Jugendlichen Bescheid wissen, beschweren sie sich schnell, wenn man sie mit Schuld konfrontiert, die sie geerbt haben, für die sie sich auch verantwortlich fühlen, aber die sie nicht bereit sind ihr "eigen" zu nennen. Denn sie sind nicht die Schuldigen, nur weil sie Deutsche sind. Sie können ja nichts dafür, dass sie hier geboren wurden.
Heißt: Sie tragen als einzelne die Verantwortung, aber nicht die Schuld.
Aufklärung ist etwas anderes, als Schuldzuweisung.

Wer in seiner Familie noch Generationen hat, die an den Machenschaften in Nazi-Deutschland beteiligt waren, kann sich mitschuldig fühlen, aber niemals trägt er die wahre Schuld.

Der entscheidende Punkt ist, dass man sich besonders im Internet z.B. oft speziell von US-Amerikanern anhören muss, man sei Schuld am Holocaust.
Nicht Deutschland sei Schuld, oder die Menschen aus der damaligen Zeit, sondern wir (alle Generationen nach dem Holocaust). Heute. Im Hier und Jetzt - wir sind Schuld am Holocaust, wir töten Juden. Als geschehe dies immer noch.

Wie natürlich ist es da, als junger Mensch, mit 'Nein' zu reagieren? Genervt zu reagieren?
20%.
Und ja, vermutlich liegt die Zahl sogar noch höher, wenn diese Umstände als "latent antisemitisch" gezählt werden.

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Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sysiphus vom 24.01.2012, 16:57:45
Du hast das Zitat allerdings vermischt. Der erste Teil ist von ekkih56, nicht von Asray.
Das macht die Sache allerdings nicht besser. Fürchterlich, was hier alles von mehreren Leuten zusammenschwadroniert wird, da kann einem speiübel werden, am besten hört man auf, sich die Lektüre hier zuzumuten.
olga64
olga64
Mitglied

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von olga64
als Antwort auf yuna vom 24.01.2012, 17:07:53

Keiner aus meiner Familie hat etwas mit dem zu tun, was den Juden geschah, auch frühere Generationen nicht. Wir waren und sind schon immer rebellischer Natur gewesen.

Da bin ich nach wie vor sehr skeptisch - es ist ja eine deutsche Spezialität, "nie dabei gewesen zu sein, von nichts gewusst zu haben usw." Das war nach den Nazis so und nach dem Niedergang der ruhmreichen DDR mit ihren Stasi-Aktivitäten.
Und Rebellen zu Zeiten der Nazis haben schwer überlebt oder mussten das Land verlassen.
Ich fühle mich in 2. Generation nach meinem Nazi-Vater schuldig - andererseits bin ich ja auch stolz auf deutsche Kultur oder gute deutsche Dinge, auch aus der Vergangenheit. Wenn ich die Schuldfrage für mich ablehnen würde, müsste ich auch den Stolz auf Gutes ablegen - soviel Konsequenz sollte sein. ABer dies beurteilt sicher jeder für sich - ich bin auch Rebellin (mein Leben war dadurch nie in Gefahr) aber auch keine Verdrängerin. Olga



Grenzlandfrau
Grenzlandfrau
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Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von Grenzlandfrau
als Antwort auf olga64 vom 24.01.2012, 17:18:36
Soweit ich es verstanden habe, geht es um Antisemitismus HEUTE. Und was passiert heute? Palaver über Schuld, Verantwortung, nicht dabei gewesen sein - damals!

Wie einfach macht es sich da manch einer? Statt sich dem Thema zu stellen, werden alte Geschichten hervorgeholt: die bekannte Märchenstunde! Die Realität wird verschwafelt!

Schade! Ich denke mal, wenn gestandene Leute das Thema zum Stammtischgegenstand machen, statt nachzudenken, wie sollen denn die Springerpresseleser, die jungen Menschen, die Uninformierten damit umgehen?


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olga64
olga64
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Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Grenzlandfrau vom 24.01.2012, 17:25:03
....und wo und wie stellen Sie sich konkret diesem wichtigen Thema? Ihre Belehrungen an uns brauchen wir gar nicht so richtig, oder? Olga
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2012, 16:48:06
Liebe Mart und Marina, mir gefallen z.b. das schächten nicht und der ganze humbug um die koscheren speisen.
Das darf ich doch sagen, oder bin ich deswegen antisemit?
Mir geht auch der ständige sauberkeitstrieb meines nachbarn, der ständig straße und hof fegt, auch wenns blitzsauber ist, auf den keks.
Das darf ich doch sageh oder bin ich deshalb latenter feind meines nachbarn?
Mir geht auch fürchterlich auf den keks, wenn einer strengster veganer ist und alle fleischfresser am liebsten in die wüste schicken mochte.
Das darf ich doch sagen oder bin ich deshalb latent veganerfeindlich?
Ich weiß ja inzwischen, daß ihr in bestimmten dingen ganz fanatisch
reagiert, aber darf ich deshalb nicht mehr sagen, was mir nicht gefällt, nur weils Euch nicht gefällt und habt ihr die wahrheit gepachtet?
yuna
yuna
Mitglied

Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von yuna
als Antwort auf olga64 vom 24.01.2012, 17:18:36
Olga, sicherlich dürfen Sie skeptisch sein, aber es beruhigt Sie vllt. auch etwas, dass der größte Teil meiner Familie auch gar nicht aus Deutschland stammt.
Sie dürfen mir (müssen es aber natürlich nicht) also glauben, dass tatsächlich kein Zweig unserer Familie damals in diese Geschehnisse verwickelt bzw. daran beteiligt war.

Vllt. ist es auch eine Frage der Definition von Schuld, dass ich es als wichtiger empfinde, Verantwortung zu tragen und sich dieser stetig bewusst zu sein, die Geschichte des Landes zu kennen, zu wissen, was sie bedeutet, als eine ganze Gesellschaft über viele Generationen durch die Last geerbter Schuld bewegungsunfähig zu machen oder ihnen die Argumente zu nehmen.

edit: Weil Sie auch die Stasi ansprachen: Unsere Familie hat auch Leute versteckt oder gedeckt, die von der Stasi gesucht wurden und das obwohl unser Nachbar Spitzel war.
Glücklicherweise kein sonderlich cleverer. Und ja, wir waren nicht sonderlich beliebt auf einigen "Veranstaltungen", schon deshalb, weil wir immer merkwürdige Fragen zu stellen pflegten.
Re: 20% der deutschen latent antisemitisch?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 24.01.2012, 17:28:01
Gram, ich frage noch einmal: Was sind "aus der historie oder der religion geborene verhaltensweisen der Juden" ???
Die Frage ist noch nicht beantwortet.

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