Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!

Innenpolitik Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.09.2009, 09:35:55


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Ich habe ganz bewusst meine Kinder erst in einem kath. Kindergarten, dann eine kath. Grundschule und später einem privatem kath. Gymnasium angemeldet. Ich habe es nicht einen Tag bereut. Auch beide Kinder haben ihre Schulzeit in guter Erinnerung.

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lara
geschrieben von lara


Gratuliere. Dann hast du deine Kinder ja zu guten Untertanen im Sinne der Kirchenfürsten erziehen lassen.

Und was hast du selber punkto Erziehung zur Menschwerdung deiner Kinder getan?


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schorsch
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!
geschrieben von silhouette
als Antwort auf arno vom 23.09.2009, 09:12:17
Arno, Arno,

auch der Spiegel ist nicht frei von plakativen, sensationell klingenden Artikeln. Schließlich muss auch er die Auflagenziffer halten.

Mit dem Grundgesetz direkt hat diese Regelung nur wenig zu tun. Sondern mit dem, was danach gekommen ist, und das sind eine Menge Gesetze auf verschiedensten Gebieten. Dieses hier behandelt das Arbeitsrecht in Betrieben und heißt Betriebsverfassungsgesetz. Und in diesem BetrVerfGes gibt es einen sog. „Tendenzschutzparagraphen“, der u.a. Kirchen und deren (meist soziale) Einrichtungen ganz oder teilweise vom Geltungsbereich des BetrVerfGesetzes ausnimmt:

§ 118 BetrVG
Geltung für Tendenzbetriebe und Religionsgemeinschaften
Fünfter Teil (Besondere Vorschriften für einzelne Betriebsarten)
Dritter Abschnitt (Tendenzbetriebe und Religionsgemeinschaften)

(1) Auf Unternehmen und Betriebe, die unmittelbar und überwiegend

1. politischen, koalitionspolitischen, konfessionellen, karitativen, erzieherischen, wissenschaftlichen oder künstlerischen Bestimmungen oder

2. Zwecken der Berichterstattung oder Meinungsäußerung, auf die Artikel 5 Abs. 1 Satz 2 des Grundgesetzes Anwendung findet,
dienen, finden die Vorschriften dieses Gesetzes keine Anwendung, soweit die Eigenart des Unternehmens oder des Betriebs dem entgegensteht. Die §§ 106 bis 110 sind nicht, die §§ 111 bis 113 nur insoweit anzuwenden, als sie den Ausgleich oder die Milderung wirtschaftlicher Nachteile für die Arbeitnehmer in Folge von Betriebsänderungen regeln.

(2) Dieses Gesetz findet keine Anwendung auf Religionsgemeinschaften und ihre karitativen und erzieherischen Einrichtungen unbeschadet deren Rechtsform.


Journalisten müssten darüber eigentlich differenzierter schreiben, denn auch sie sind davon betroffen. Ich selber war übrigens während meines halben Berufslebens auch damit konfrontiert, als Mitglied der Personalvertretung in einem „Betrieb mit wissenschaftlicher Bestimmung“. Dort betraf die Einschränkung der Mitbestimmung allerdings nur das, was im Dunstkreis des Themas "Erstellung des Wirtschaftsplans" angesiedelt ist.

Der Paragraph gilt übrigens auch für das Personal von Parteien oder parteinahen Stiftungen. Und wenn man dann an den ach so schweren Kampf der Parteien um die Wahrung der Grundrechte denkt, ergeben sich mitunter drollige Situationen.

Also Arno, die Kirche im Dorf lassen! Dieser § 118 ist so alt wie das ganze BetrVG. Dass der Spiegel diese Meldung jetzt bringt, lässt in meinen Augen nur darauf schließen, dass es ihm für die betreffende Ausgabe an anderen Sensationsmeldungen gefehlt hat.

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silhouette
Re: Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 23.09.2009, 11:03:27
Zitat Schorsch:
Gratuliere. Dann hast du deine Kinder ja zu guten Untertanen im Sinne der Kirchenfürsten erziehen lassen.

Und was hast du selber punkto Erziehung zur Menschwerdung deiner Kinder getan?



Ach Schorsch,
bist du in einer dieser Schulen gegangen?

Zur Menschwerdung nichts, das hat die Natur von selbst getan.

Aber ich habe versucht meine Kinder zu rechtschaffenden Menschen zu erziehen, ihnen die Achtung vor Menschen und der Natur beizubringen. Für sie und für mich sind Menschen, egal ob sie einer Religion angehören oder nicht erst einmal Menschen. Wenn du aus deiner Lebensgeschichte heraus, mit Kirchen nichts am Hut hast, heißt das doch nicht das andere Menschen genau so denken müssen.
Lara

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marianne
marianne
Mitglied

Re: Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!
geschrieben von marianne
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.09.2009, 11:23:18
Lara,
ich bewundere dich, wie sachlich du den Spöttern antwortest.

@ all:
Arno ist wahrscheinlich katholisch (gewesen), es hört sich bei ihm an, als gäbe es nur Katholiken!

Sil und Marina:
DANKE!!
..es wird, leider, wahrscheinlich nichts nützen...

Marianne
lissi
lissi
Mitglied

Re: Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!
geschrieben von lissi
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.09.2009, 10:14:38
...Marina, so schlimm ist es wohl nicht,
die Militärpfarrer haben nur die Waffen gesegnet!Oder hat der Vatikan doch die Finger dabei ? Die ehrlichen "Kirchenchristen" unterschätzen die Verfilzung des Vatikans mit absolut nicht stubenreinen Dingen.
Dass innerhalb der Konfessionen auch Christen arbeiten, ich meine damit, die die Lehre Christi in ihrem Alltag auch anwenden, an sich und den Anderen, daran würde ich nie zweifeln mögen. Dein Beispiel wie du es hautnah erlebst, zeigt es auch klar auf.
Eine Gotteslästerung finde ich persönlich es aber, wenn der Katholizismus sich christlich nennt.
--
lissi
marianne
marianne
Mitglied

Re: Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!
geschrieben von marianne
als Antwort auf lissi vom 23.09.2009, 11:35:32
Jetzt fehlt noch Hema!
Ach, liebe Mitforisten, manchmal ist es schon zum....

marianne

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Re: Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.09.2009, 10:09:58
"Vorwürfe beziehen sich auf einen Einzelfall, dazu noch im erzkatholischen, stockkonservativen Bayern,...
Da gab es etliche Paare, die ohne Trauschein zusammlebten, auch ledige Mütter und Schwule, das war allerdings eine protestantische Behörde im liberalen Nordrhein-Westfalen."


Interessant - dein Hinweis, dass man auf einen Einzelfall keine Verallgemeinerungen aufbauen sollte. Das sehe ich auch so - es ist ganz einfach unzulässig.

Interessant , dass du selbst aber gleich anschließend eine Verallgemeinerung für ein ganzes Bundesland von dir gibst.
Ich bin befreundet mit einem schwulen Ehepaar in Berchtesgaden - 2 ältere Herren, die erst ohne Trauschein zusammenlebten und seit einigen Jahren verheiratet sind.
Also - nicht ganz Bayern ist stockkonservativ. Das ist eine unzulässige Verallgemeinerung.

Hervorragend - deine Schlussbetrachtung: "Es gibt überall gute und schlechte Beispiele, ob bei der Kirche oder anderswo. Genauso gut könntest du einen Einzelfall aus einer städtischen Behörde einsetzen, da wird es auch so einiges Unerfreuliche geben.
Alle Pauschalisierungen sind von Übel und sollten besser unterlassen werden, vor allem, wenn man selber keinen persönlichen Einblick hat!"

--
klaus
Re: Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.09.2009, 11:47:52
Ach Klaus, spar dir doch deine Retourkutsche. Sie ist ganz einfach zu schwach, deshalb werde ich weiter nicht darauf eingehen, sonst müsste ich wieder ellenlange Erklärungen abgeben, was du in meinen Beitrag implizierst, das ich nicht gesagt habe. Und da ich Dauerzankereien nicht mag. . . no comment

Viele Grüße und noch einen schönen Tag wünsche ich dir! Lass dir nicht von einer Marina die Laune verderben, es lohnt sich nicht, so wichtig ist sie nicht. Jedenfalls bei weitem nicht so wichtig wie du und einige andere in diesem Forum.
--
marina
Re: Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.09.2009, 12:10:03
"...sonst müsste ich wieder ellenlange Erklärungen abgeben, was du in meinen Beitrag implizierst, das ich nicht gesagt habe..."


Entschuldige - du hast natürlich nicht GESAGT, dass Bayern stockkonservativ ist, sondern du hast es geschrieben.
Marina(23.09.09 10.09): "...dazu noch im erzkatholischen, stockkonservativen Bayern..."

Besonders lustig deine Bemerkung : "Und da ich Dauerzankereien nicht mag..."
--
klaus
Re: Angestellte in Gottes Hand haben weniger Rechte!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.09.2009, 13:01:10
Wo bleibt eigentlich Hugo? Es wird Zeit, dass er wiederkommt, dann hast du wieder einen Dauerkontrahenten zum Fetzen, der scheint dir zu fehlen.
Ich bin dafür nicht so geeignet, du solltest Ausschau nach einem anderen Ersatz suchen. )
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Himmel, ich muss jetzt endlich dringend was anderes tun und verzettele mich schon wieder,jetzt bin ich aber wirklich "dann mal weg". Marina, reiß dich am Riemen und tu, was du dir vorgenommen hast!. )

Nochmal Gruß
marina

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