Innenpolitik Anne Will

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Anne Will
geschrieben von silhouette
und das Sprachreinigungsverständnis der Gesine Schwan.

Wer am Mittwoch bei der ARD (oder gestern bei ARD Tagesschau 24) die Sendung gesehen hat, konnte feststellen, dass Herr Lucke von der AfD offensichtlich zu keinem anderen Zweck eingeladen worden war, als ihn mit den üblichen Unterstellungen in die Enge zu treiben, ohne ein einziges griffiges Argument gegen den Inhalt des Parteiprogramms vorzubringen.

Den Gipfel schoss allerdings Frau Gesine Schwan ab, als sie nicht aufhören konnte, sich über das Wort "Entartung" und seine "biologistische" Herleitung auf seinen heutigen Anwendungsbereich zu ereifern und damit die Nähe der AfD zum Rechtsextremismus zu demonstrieren. Die Physik hat sie vergessen, macht nichts. Politologen können schließlich auch nicht alles wissen, auch wenn sie das selber manchmal gerne glauben.

Aber ein bisschen zuhören und sich erinnern, was Politiker in der Vergangenheit so von sich gegeben haben, das sollten sie eigentlich schon.

Es sagte z.B. Wolfgang Schäuble im Jahre 2011 vor dem Bundestag:

Das Gedenken an den Bau der Berliner Mauer lädt unweigerlich zum Nachdenken über Entartungen von Macht und Politik ein. Es sind solche Entartungen, die die Mauer vermeintlich notwendig und dann auch möglich gemacht haben, und nur sie haben ihren Bestand für viel zu lange 28 Jahre sichern können.

Wolfgang Schäuble 2011

Oder Helmut Schmidt in einem Interview, das er 1992 der Frankfurter Rundschau gab: (letzter Absatz!)



(Sorry, habe ich nur als Scan, damals war das digitale Publizieren noch nicht eingeführt)

Und niemand in dieser erlauchten Politiker- und Journalistenrunde hat darauf aufmerksam gemacht? Ist es damals niemandem aufgefallen? Wie finde ich das denn????

Oder sind die obigen beiden Herren auch in die Nähe des Rechtsextremismus zu rücken???????

Mein lieber Schwan! Pardon, Schwänin, im Zeitalter des genderisierten Neusprech.

Wäre das eigentlich nicht ein Job für die Grünen, für die Verabschiedung von ein paar Sprachreinigungsgesetzen zu sorgen? Damit jedermann_frau endlich weiß, wie er_sie sich korrekt auszudrücken hat, damit er_sie mit einer neuen Partei keine Unruhe stiftet ?
nostalgie
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Re: Anne Will
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf silhouette vom 27.09.2013, 19:38:12
Ich habe mir das auch angesehen . Peinlich peinlich, kann ich da nur sagen.
Re: Anne Will
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nostalgie vom 28.09.2013, 18:17:54
man muß sich darüber klar sein, daß heutzutage mit allen Mitteln, nur nicht mit Argumenten, versucht wird politische Konkurrenz auszuschalten. Dazu liegen jeweils die richtigen Keulen parat. Auch bei den Piraten hat man das selbe versucht.

Dass es mit dem Euro schlecht steht, muß man nicht bei der AfD lesen, da reicht eine Interview von Ifo-Chef Sinn bei Phönix. Das gleich äußert sinn hier. Der Ifo-Chef analysiert sehr nachvollziehbar wo der Holzwurm nagt.

else

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silhouette
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Re: Anne Will
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.09.2013, 10:16:51
Nicht nur Sinn, sondern auch der wenig umstrittene und von allen Parteien und TV-Sendern eingeladene "Börsen-Guru" Dirk Müller hat sich schon lange und oft in derselben Richtung geäußert und sachlich mit der AfD außeinandergesetzt. Er hat in einem Interview sogar angedeutet, ihretwegen zum ersten Mal in seinem Leben wählen zu gehen. Sorry, ich suche das nicht bei youtube raus. Es schaut hier doch keiner rein.

Und vor den Piraten, denen vergleichsweise kleine Keulen übergebraten wurden, waren die Grünen mal die großen Störenfriede. Sie sind, in der Wahrnehmung durch die etablierten Parteien und Medien, von den geschmähten APO-Jüngern und deren späteren Nähe zur RAF zu der etablierten Partei mutiert, die heute landauf landab von den Akademikern gewählt wird, die nicht an die ganz dicken Posten in der Industrie drangekommen sind. Mit einer kleinen Ausnahme einer Gruppe: der Gruppe, die sich das eigene kritische Denken noch nicht ganz hat abgewöhnen lassen, sich nicht für den Rest ihres Lebens vom "angesagten" neuen Mainstream hat missionieren lassen.
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Re: Anne Will
geschrieben von silhouette
als Antwort auf silhouette vom 30.09.2013, 13:00:20
Nachtrag: es war ein Klacks und ich habe gerade Zeit.

Dirk Müller
clara
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Re: Anne Will
geschrieben von clara
als Antwort auf silhouette vom 30.09.2013, 13:31:45
Der wirbt ja im Video gewaltig für die neue Partei! Seine engagierte Rede und auch das Wahlprogramm sprechen zuerst mal nicht gegen die AfD. Ob ich die geforderte Senkung der Reichensteuer auf höchstens 25% gut finde, muss ich mir noch überlegen. Am wichtigsten bleibt für mich nach wie vor die Frage, ob etwas an einer Unterwanderung von Rechten dran ist. Lucke bestreitet dies natürlich, s. im Focus.

Clara

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silhouette
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Re: Anne Will
geschrieben von silhouette
als Antwort auf clara vom 30.09.2013, 14:45:15
"Sollen..........."(gemeint ist: angeblich). Und dann eine Weitergabe einer Aussage aus den Reihen der NPD. Toll, Focus! War jemand von Focus dabei? Nöö, hat nur das "schlagende Bild" von der Braunschweiger Zeitung abgekupfert. Genau diese Art von Journaille steht doch zur Debatte.

Die Reichensteuer ist ein alter Hut, schon bei Kohl diskutiert und durchgefallen. Und X Mal durchgerechnet, dass damit keine Gerechtigkeit hergestellt würde, sondern nur ein Unterschied von ein paar wenigen Milliarden Plus oder Minus im Staatshaushalt, noch nicht ein mal in der Größenordnung von einem Prozent. Aber Neidkomplexe könnten befriedigt werden. Um den Preis, dass noch mehr Besserverdienende ins Ausland gehen. Denk an den Ärztemangel, da ist die Abwanderung Richtung Schweiz und Holland längst im Gange.

Aber ursprünglich ging es mir nur um den verkommenen Stil der politischen Diskussionen und Methoden. Ich warte immer noch auf die große Plagiatsaffäre eines AfD-Mitglieds. Oder vielleicht solche Äußerungen wie von Bürgermeister Buschkovsky/Berlin zum Anteil der islamischen Gruppe innerhalb der sog. Migrationshintergründler.
yuna
yuna
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Re: Anne Will
geschrieben von yuna
als Antwort auf silhouette vom 30.09.2013, 15:12:21
Gleich vorweg: Ich habe die Sendung nicht gesehen, kann mir aber gut vorstellen, wie sie verlaufen ist.
[...] Aber Neidkomplexe könnten befriedigt werden. Um den Preis, dass noch mehr Besserverdienende ins Ausland gehen. [...]

Es ist ganz einfach: Geld wird nicht verdient, sondern verschoben. Damit einer mehr haben kann, muss es einem anderen weggenommen werden. Die wohlhabenden Menschen wissen das größtenteils, aber den armen Menschen wird immer noch das Märchen erzählt jeder könne in diesem System reich werden, wenn er nur hart genug arbeitet.
Das kann und darf so überhaupt nicht funktionieren, sonst würde man seinen Lohn ja direkt aus der Gelddruckmaschine beziehen.
Das Wort "Tauschmittel" ist schließlich kein Zufall.

Da die Reichen immer weiter anhäufen, bleibt für die Armen immer weniger zu "verdienen".
Logische Konsequenz: Am Anfang ist das kapitalistische System noch ganz nett, weil die Karten mehr oder weniger gleich verteilt sind.
Danach zieht sich die Schlinge nur noch zu. Es liegt in der Natur der Sache.
Wie bei Monopoly: Irgendwann gehören einem alle Straßen, Bahnhöfe, Wasser-/Elektrizitätswerk und Hotels - nur einer kann der Gewinner sein.

Ich denke, dass Neid inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle spielt - es geht um ausgewachsene Ungerechtigkeit derer sich immer mehr bewusst werden, auch wenn sie noch die Füße stillhalten. Und auch, wenn der Neid einiger medial gerne immer wieder neu angestachelt wird in Form von "Dokus" wie "Wie leben die Superreichen?".
Mehr Ehrgeiz bei der Arbeit Leute, so wollt ihr doch schließlich auch mal leben!
silhouette
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Re: Anne Will
geschrieben von silhouette
als Antwort auf yuna vom 30.09.2013, 16:05:49
Es ist ja so einfach, yuna, in den Interviews, Reden und Talks alles auf die Reichen zu lenken. Und gleichzeitig durch fromme Reden dafür zu sorgen, dass solche Wahlergebnisse zustande kommen - mit leerem Geschwätz oder Hetze.

Mein Thread-Anfang war der Hetze gewidmet.
yuna
yuna
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Re: Anne Will
geschrieben von yuna
als Antwort auf silhouette vom 30.09.2013, 16:14:41
Richtig, es ist sicherlich nicht sonderlich hilfreich, jetzt alle Probleme auf den wohlhabenden Menschen abzuladen, denn sie machen ja lediglich das, was nahezu jeder Mensch tun würde, wenn er die Möglichkeit dazu hätte: Sie profitieren vom System.
Jetzt den Reichen mehr Geld über die Steuern abzunehmen mag auf lange Sicht betrachtet blauäugig sein. Zumal wir dann eine Zwischenstation hätten - den Staat. Und ob der das Geld zurück in seinen Kreislauf bringt, wage ich zu bezweifeln.

Es ist sicherlich auch nicht förderlich, die wohlhabenden Menschen samt ihres Geldes aus dem Land zu treiben - auch, wenn es vorerst überhaupt keinen Unterschied macht, ob die ihr Geld irgendwo horten, wo es praktisch tot rumliegt, oder ob sie es mit ins Ausland nehmen und dort irgendwo rumliegen lassen.

Sinn wäre es, die Menschen dazu zu bringen ihr Geld zu investieren (und ich rede nicht von Aktien oder so was). Alles ab einen bestimmten Betrag, der benötigt wird um laufende Kosten zu decken und ein minimales Polster zu haben, müsste ausgegeben werden und zurück in seinen Kreislauf kommen.
Scheiß auf Wachstum.
Tausch es gegen Waren und tausch es später wieder in Waren zurück.

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