Innenpolitik armes deutschland

sittingbull
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Re: armes deutschland
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Felide1 vom 18.05.2014, 12:42:57
das ist meine Meinung und hat für alle Menschen Gültigkeit.


dann muss ich mir keine sorgen machen , dass du einer umverteilung
des gesellschaftlichen reichtums , hin zu einer nivellierung der
einkommensunterschiede widersprichst ...

freut mich zu hören .

sitting bull
Crimmscher
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Re: armes deutschland
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf sittingbull vom 18.05.2014, 12:37:33
Ja, alle Parteiführer der Blockparteien wurden nicht müde, es neben der "Zweiten Lohntüte" zu verkünden.

Nur das Volk wollte Bananen, die D-Mark und Weltreisen.

So ging es als "wir sind das Volk" auf die Straßen und bekam was es erkämpfte.

Es bekam sogar einen Bundespräsidenten und eine Bundeskanzlerin aus der ehemaligen DDR.

Findsch als Saggse doll!

Crimmscher
nostalgie
nostalgie
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Re: armes deutschland
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf Crimmscher vom 18.05.2014, 17:32:26
Ich habe immer ein ungutes Gefühl bei der Bezeichnung: da ging das Volk auf die Strasse!
Gemessen an der Anzahl der Bewohner der ehemaligen DDR , konnte man da von " Volk " reden?

Aus meiner gesamten Verwandtschaft, und das sind nicht wenige, ist niemand auf die Strasse gegangen.Auch von meinen ehemaligen Klassenkameraden oder sonstigen Bekannten war niemand dabei.

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Crimmscher
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Re: armes deutschland
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf nostalgie vom 18.05.2014, 18:55:01
Als es das Begrüßungsgeld gab, waren so ziemlich alle unterwegs.
Sogar die 1,2 Millionen Genossen der führenden Partei.

Danach ärgerten sie sich, dass es keine Inter-Shops mehr gab.

Crimmscher
Felide1
Felide1
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Re: armes deutschland
geschrieben von Felide1
als Antwort auf sittingbull vom 18.05.2014, 13:01:13
sittingbull,

Ja, ich bin für einen Ausgleich (obwohl ich total Parteilos bin).
In einer Zeitung habe ich einmal gelesen, dass es in DE keine Obdachlosen geben müsste, wenn man ihnen die leerstehenden Wohnungen zur Verfügung stellen würde. Ja, ich bin für einen Ausgleich, weil ich meine es soll jeder genug zum Leben haben. Aber in unserer Gesellschaft gibt es Leute, ganz egal ob die Konjunktur läuft oder stillsteht, immer noch ein vielfaches einstecken und ein Verlust gar nicht aufkommt. Keiner soll da jetzt dagegen reden. Das weiß ich, weil vor einigen Jahren als DE noch sehr zu kämpfen hatte und ich einen Bekannten aus DE darauf ansprach, bekam ich die Antwort: das ist mir doch egal, ich verdiene immer. Diese Worte sind hängen geblieben.
Eine Soziale Einstellung ist dies sicher nicht. Mir ist es egal von wo ein Mensch abstammt, aber ich lege Wert auf die Einstellung die jeder in irgend einer Form hat und bilde mir daraus für mich ein Bild des Gegenüber.
Ich finde auch dieses Hickhack zwischen Ost und West-De für nicht anständig. Ich erinnere mich wie beim Mauerfall ALLE gejubelt haben und jetzt entsteht der Eindruck, dass die Mauer am liebsten wieder gebaut werden soll.

Felide
boris1-xl
boris1-xl
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Re: armes deutschland
geschrieben von boris1-xl
als Antwort auf Felide1 vom 19.05.2014, 06:13:51
Antwort auf die ursprüngliche Frage
Das mit der 25 % Besteuerung auf Kapitalerträge wird sich innerhalb der nächsten 3-5 Jahren erledigen. Die Steueroasen werden weiter ausgetrocknet, dass die BRD dazu übergehen kann,
wieder den persönlichen Steuersatz für alle Einkünfte einzuführen.

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Re: armes deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nostalgie vom 18.05.2014, 18:55:01
"Gemessen an der Anzahl der Bewohner der ehemaligen DDR , konnte man da von " Volk " reden?"


Also - wenn z.B. in Berlin 500.000 Menschen zur Demo erschienen - oder in Leipzig Woche für Woche über 100.000 ... oder in meiner Heimatstadt ( 26.000 Einwohner) Anfang Oktober 5200 Menschen ...kann man schon von "Volk" sprechen.
Einige musste auch zu Hause bleiben ( Kinder, Kranke, Schwerbehinderte...), manche hatten auch Dienst( Krankenhaus,Bahn Polizei,..., Stasi-Innendienst )
Du darfst auch nicht vergessen, dass z.B. bei den Montagsdemos in Leipzig oder Berlin oder... nicht nur Demonstranten auf der Straße waren, sondern jede Menge Beschützer der Demonstranten ( Stasileute).
Davon, dass du und deine Familie nicht dabei waren, kannst du nicht ableiten, dass es keine "Volksdemos" waren.
Wann gilt denn das bei dir?
justus39
justus39
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Re: armes deutschland
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.05.2014, 09:11:07
Es waren ja auch nicht nur die Menschen, die demonstrativ auf die Straße gingen.

Die Demos waren praktisch nur die Fahne, der die ganze Aufbruchstimmung folgte.
In den Kirchen, aber auch in den Betrieben wurde schon offen diskutiert und dem Unmut Luft gemacht. Die Ausreiseanträge häuften sich ebenso wie die Fluchtversuche über Ungarn, und die Ausreisewilligen in der Prager Botschaft waren dann dar Höhepunkt.
Als ihnen die Ausreise gestattet wurde, und sie noch einmal durch die DDR gekarrt wurden, versammelten sich spontan Menschenmengen an den Bahnhöfen.
Ungarn und die CSSR lockerten ihre Grenzen, und Michail Gorbatschow zeigte Bereitschaft zu politischen Reformen.
Die Flut kam von allen Seiten, und nach Schabowskis Versprecher vor laufenden Kameras war sie nicht mehr aufzuhalten.

Es passte alles so glücklich zusammen, dass es nicht besser hätte inszeniert werden können.

justus
Crimmscher
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Re: armes deutschland
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf justus39 vom 19.05.2014, 10:23:48
Der Grundstein für diese Zeit und ihre Entwicklung wurde Ende der 70er Jahre mit den Protesten der Werftarbeiter in Danzig gelegt.

1980 als Walesa die "Solidarnos" zur treibenden Kraft in Polen vorantrieb, schloss Leonid Breschnew die Grenze zu Polen.

Damals musste ich über die Waldkarpaten der Tschechoslowakei in die Ukraine/SU einreisen.

In dieser Zeit bildeten sich auch in der DDR die Friedensseminare der kirchlichen Kräfte und das Symbol "Schwerter zu Pflugscharen"
gewann zunehmend an Bedeutung.

Besonders bei jungen Leuten
.
Die Aktivitäten des Friedensseminar in Königswalde/Sachsen lassen sich über Google abrufen

Die Grenzverletzungen an den ungarischen und tschechoslowakischen Grenzen zu Österreich und der BRD häuften sich.

Anfang Oktober 1989 begannen bereits in Plauen die ersten abendlichen Friedensdemonstrationen mir Kerzen als Symbol.

Diese Bewegung schwappte auf Leipzig über und fand in den Montagsandachten in den Kirchen mit anschließenden Montags-Demos ihren Höhepunkt zur friedlichen Revolution.

Der Gedanke an eine bessere Zukunft, eine bessere DDR hatte die Menschen erfasst.

In vielen Städten setzte sie die Bewegung der Demos "wir sind das Volk, nicht die Partei" fort.

Während die Deutsche Botschaft in Prag mir DDR Flüchtlingen fast aus den Nähten platzte, bildeten sich überall in den Städten und Gemeinden die "Runden Tische" des "Neuen Forums" und der Bewegung "Demokratie jetzt!"

Von Beitritt oder Anschluss zu oder an die BRD wollten nur die Wenigsten etwas wissen.

Die Funktionäre der SED wie der Blockparteien waren total überfordert, plötzlich fiel die Mauer.

In dieser Phase sprangen einige "Friedenskämpfer" und "Freiheitsprediger" auf den fahrenden Zug auf.

Helmut Kohl, gab dann der Stampede die Marschrichtung mit dem "Begrüßungsgeld" vor.

Von da ab hieß die Parole "wir sind ein Volk" und "kommt die D-Mark nicht zu uns, dann kommen wir zu ihr.

Alles weitere kennt schließlich jeder hier im Forum der Politik.

Crimmscher
lupus
lupus
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Re: armes deutschland
geschrieben von lupus
als Antwort auf boris1-xl vom 19.05.2014, 08:21:03
Endlich mal ein Beitrag zur Überschrift und dazu noch sachlich sehr zutreffend!

lupus

PS.: Sinngemäß ist ja wohl doch die Kavallerie ausgeritten! Und sie reitet noch!

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