Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Elbling vom 11.02.2024, 20:30:01
.............................
Edita, es ist angezeigt das sich die Regierung endlich befleißigt mal mit den Menschen zu reden, ohne großes Palawer, so 'wie der Schnabel gewachsen ist'. .................
So unterschiedlich "Die Regierung" ist, so unterschiedlich auch "Die Menschen". Wäre es deiner Meinung nach angezeigt, dass die Regierenden das Regieren sein liessen und ihre Tage damit verbringen würden, auf der Strasse hunderttausend Menschen zu befragen, was "Das Richtige Regieren" wäre?
Florentine
Florentine
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Florentine
als Antwort auf schorsch vom 11.02.2024, 22:23:14

Ja, @Schorsch, das wäre ja sooo richtig. Nicht nur den Meckerern 'aufs Maul geschaut', sondern bei denen dabeisein und sich danebenstellen, die sich Sorgen machen und zu Tausenden auf der Strasse stehen. Und im Gespräch sein als Politiker auf eben dieser Strasse, wo die da stehen, die sich Sorgen machen. Ich hoffe auch auf mehr Präsenz von Politikern. Und Ich freue mich, dass sooo viele auch von 'meinesgleichen ' da stehen,  wo ich dabei sein kann, denn ich lebe ja in der Schweiz, doch zum Demonstrieren gegen Rechts fahre ich weit über die Grenze. Florentine

aixois
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Elbling vom 11.02.2024, 20:44:37

Die jetzt stattfindenden Demonstrationen müßten die Politiker anführen - jetzt sieht es eher so aus als wenn die Politiker getrieben werden von den Demonstranten,

Sie haben aber nichts angeführt, sondern waren allesamt - wie auch die Bevölkerung - überrascht von der Wucht mit dem die Leute gegen rechts und damit für den Erhalt der Demokratie, gegen Fremdenhass usw. auf die  Streaße gingen.

1989 war dagegen ein Prozess der allmählich stärker wurde, der aber nur möglich war, weil es oben nicht verboten wurde, wozu aber in erster Linie die Lockerungspolitik Gorbatschows den Rahmen setzte.

1990 wurde die Volkskammer demokratisch gewählt und die Gewählten stimmten mehrheitlich für den Beitritt der DDR zu BRD. Wieso war das "gegen die Menschen" ?

Die Ansicht, dass die da oben  "Richtung und Weg " bestimmen sollen,  ist eben Ursache (gewesen,  hoffe ich) für die Passivität und die "wir- wollen- bedient- werden- Mentalität" im Volk.
Dass das nicht klappt wird gerade jetzt deutlich, wo das Schiff in schwere Wetter oder dichten Seenebel gerät, und die Offiziere auf der Brücke genau wissen sollten, welchen Kurs sie einschlagen müssten. Da die Meinungen darüber aber uneins sind, wird das Ruder mal nach steuerbord, mal nach backbord gedreht, der Kahn fängt zu schaukeln an, ohne recht voran zu kommen, den Passagieren wird schwindelig oder noch mehr ...

Ich bemühe noch mal Gramsci (politischer Philosoph, Italiener 1891-1937) : es braucht erst "unten"  einen kollektiven Konsens darüber , was als gesellschaftliches Allgemeininteresse angesehen wird,  bevor diese Idee nach "oben" (zu den Politikern) weitergereicht werden, mit dem Auftrag, dieses Kollektivziel   umzusetzen .
Blumige Wahlprogramme (die eh keiner richtig liest) und bunte Plakate mit lächelnden Konterfeis bringen dieses  'Allgemeininteresse' nicht zum Ausdruck .

Wenn Politiker auch Intellektuelle sind, dann gefällt mir ein Zitat Gramscis besonders gut :
"Der Irrtum der Intellektuellen besteht in ihrem Glauben, dass es möglich sei, sich Wissen anzueignen, ohne es zu verstehen und darüber hinaus, ohne es zu fühlen und sich dafür zu begeistern."
 

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Edita
Edita
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Edita
als Antwort auf Elbling vom 11.02.2024, 20:44:37

Die jetzt stattfindenden Demonstrationen müßten die Politiker anführen - jetzt sieht es eher so aus als wenn die Politiker getrieben werden von den Demonstranten, ohne das die Politiker wirklich von der Notwendigkeit überzeugt sind.
Wir erwarten doch von der Politik, das sie 'Richtung und Weg' der Entwicklung in der Gesellschaft aufzeigen. Nur habe ich den Eindruck sie wissen noch nicht mal wo sie sich überhaupt gerade befinden. Wie im "Londoner Nebel"...
Die Politiker müßten anführen???

Die wichtigste Säule, auf der eine Demokratie steht ist die Volkssouveränität und keine "anführenden Politiker"!
Der Souverän, das Volk muß überzeugt sein und dem haben sich die Politiker anzuschließen, was sie ja auch nachweislich tun!
Die Macht geht vom Volke aus und nicht vom Politiker, das ist Demokratie, es gab noch nie in der Geschichte der Bundesrepubklik so ein gravierendes Zeichen dafür wie jetzt, das Volk will Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte, keinen Deut nach Rechts, auch nicht ein bißchen, auch keinen mm, wie es Merz und andere Politiker ausprobiert haben!
NEIN - wir brauchen keine anführenden Politiker, wir sind selber groß und sagen unseren gewählten  Politikern wo es lang geht, denn danach, nach unseren Vorstellungen, wählen wir sie ja, das ist Demokratie!



Edita
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Elbling vom 11.02.2024, 20:44:37
Die jetzt stattfindenden Demonstrationen müßten die Politiker anführen - jetzt sieht es eher so aus als wenn die Politiker getrieben werden von den Demonstranten, ohne das die Politiker wirklich von der Notwendigkeit überzeugt sind.

In etwa sehe ich das auch so. Wobei sich einige Politiker sehr spät nun hinten anhängen, weil sie sich Stimmen davon erhoffen.

Dennoch bin ich froh, DASS man jetzt auf die Straße geht. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das sehr starke Zeichen sind.

DW
Granka
Granka
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Granka
als Antwort auf Edita vom 12.02.2024, 07:00:00

Die jetzt stattfindenden Demonstrationen müßten die Politiker anführen - jetzt sieht es eher so aus als wenn die Politiker getrieben werden von den Demonstranten, ohne das die Politiker wirklich von der Notwendigkeit überzeugt sind.
Wir erwarten doch von der Politik, das sie 'Richtung und Weg' der Entwicklung in der Gesellschaft aufzeigen. Nur habe ich den Eindruck sie wissen noch nicht mal wo sie sich überhaupt gerade befinden. Wie im "Londoner Nebel"...
Die Politiker müßten anführen???

Die wichtigste Säule, auf der eine Demokratie steht ist die Volkssouveränität und keine "anführenden Politiker"!
Der Souverän, das Volk muß überzeugt sein und dem haben sich die Politiker anzuschließen, was sie ja auch nachweislich tun!
Die Macht geht vom Volke aus und nicht vom Politiker, das ist Demokratie, es gab noch nie in der Geschichte der Bundesrepubklik so ein gravierendes Zeichen dafür wie jetzt, das Volk will Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte, keinen Deut nach Rechts, auch nicht ein bißchen, auch keinen mm, wie es Merz und andere Politiker ausprobiert haben!
NEIN - wir brauchen keine anführenden Politiker, wir sind selber groß und sagen unseren gewählten  Politikern wo es lang geht, denn danach, nach unseren Vorstellungen, wählen wir sie ja, das ist Demokratie
Falsch Edita, wir wählen, die Partei, die unserer Vorstellung nach die richtigen politischen Weichen stellt, aber wie das geschieht, darauf haben wir Wähler keinen Einfluss mehr, erst bei der nächsten Wahl können wir wieder entscheiden, wem wir unsere Stimme geben. .
Führung wollte Olaf Scholz selbst zeigen, tut er nicht, er sieht zu, wie grüne Ideologie zum Schaden des Landes umgesetzt wird, auch was seine eigene Partei anbelangt, er ist nicht in der Lage, seine öffentlich streitende Koalition zumindestens hinter die Kulissen zu verbannen. 
​Die Deindustrialisierung Deutschlands hat längst begonnen und ich habe auch nicht vergessen, dass am derzeitigen Fiasko auch eine GRKo unter Merkel schuld ist, die wurde gewählt und so gut wie nie kritisiert. Also welchen Einfluss haben wir? Wir strafen die regierende Partei bei der nächsten Wahl ab, aber da ist das "Kind schon längst in den Brunnen gefallen" Lies mal den Artikel, es ist sehr hilfreich.
Granka
.https://www.welt.de/politik/deutschland/article250020734/Steven-Chu-Physik-Nobelpreistraeger-kritisiert-Gruene-Viele-Falschinformationen.html

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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Florentine vom 12.02.2024, 00:14:36

Schön, dass Du das tust, @Florentine 👍

Ich denke, es gäbe genug Möglichkeiten, dass sich Politiker mal "unters Volk mischen" und zwar nicht nur, wenn Wahlen sind, und man alberne Fähnchen und evtl. Rosen verteilt.

Obwohl es mir fast peinlich ist 😉, aber ich muss und will hier mal unseren CSU-Landtagsabgeordneten (den ich NICHT gewählt habe!) loben, der einen großen Teil seiner Arbeitszeit damit verbringt, hier durch die kleinen Dörfer des Landkreises zu fahren und regelmäßige (!) Bürgersprechstunden abzuhalten. Ich weiß nicht, ob so etwas anderswo auch gemacht wird (ich meine damit nicht die Bürgersprechstunden in seinem Büro, nein, er fährt durchs Land, und zwar nicht nur zu Wahlzeiten, sondern die ganze Legislatur hindurch). Ich selbst habe schon zwei Gespräche mit ihm gehabt, und ich merke, dass er die Fragen/Sorgen/Probleme der Menschen auch ernst nimmt, und versucht, "in München" etwas zu bewirken (und er hat auch schon einiges, was den kleinen Kommunen auf der Seele brennt, getan!).

Es GIBT Möglichkeiten, zu erfahren, wo es bei den Bürgern brennt, aber dazu sind zwei Bedingungen notwendig: Politiker, die bereit sind, sich immer wieder mal dem Bürger direkt zu stellen, und Bürger, die in der Lage sind, Gespräche zu führen, ohne ausfallend zu werden.

LG

DW

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf aixois vom 12.02.2024, 01:29:25
Die Ansicht, dass die da oben  "Richtung und Weg " bestimmen sollen,  ist eben Ursache (gewesen,  hoffe ich) für die Passivität und die "wir- wollen- bedient- werden- Mentalität" im Volk.
 

Für mich wäre es überzeugender gewesen, lieber aixois, wenn Politik UND Volk gemeinsam etwas getan hätten. Politiker sollen keinen "Weg" bestimmen, aber ihn in so einem Fall mittragen. Und das fehlte mir am Anfang. Dass dann Bedenken (zumindest bei mir) aufkommen, ob diese Politiker, die jetzt dabei sind, wirklich überzeugt sind oder wahltaktisch handeln, darf doch dann nicht überraschen.

Aber ich wie gesagt, ich bin froh, DASS etwas getan wird, DASS die Menschen auf die Straße gehen.

LG

DW
Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf aixois vom 12.02.2024, 01:29:25

Sie haben aber nichts angeführt, sondern waren allesamt - wie auch die Bevölkerung - überrascht von der Wucht mit dem die Leute gegen rechts und damit für den Erhalt der Demokratie, gegen Fremdenhass usw. auf die  Streaße gingen.

Dass das nicht klappt wird gerade jetzt deutlich, wo das Schiff in schwere Wetter oder dichten Seenebel gerät, und die Offiziere auf der Brücke genau wissen sollten, welchen Kurs sie einschlagen müssten. Da die Meinungen darüber aber uneins sind, wird das Ruder mal nach steuerbord, mal nach backbord gedreht, der Kahn fängt zu schaukeln an, ohne recht voran zu kommen, den Passagieren wird schwindelig oder noch mehr ...

Ich bemühe noch mal Gramsci (politischer Philosoph, Italiener 1891-1937) : es braucht erst "unten"  einen kollektiven Konsens darüber , was als gesellschaftliches Allgemeininteresse angesehen wird,  bevor diese Idee nach "oben" (zu den Politikern) weitergereicht werden, mit dem Auftrag, dieses Kollektivziel   umzusetzen .
 

@ aixois,

danke für Deine letzten Beiträge!

Es war und ist auch genau richtig, dass diese Demos gegen rechts allein aus der Bevölkerung heraus entstanden sind!
"Im Osten" jedenfalls hätten sich wahrscheinlich nicht so Viele angeschlossen, wenn Bundes- oder Landesregierungen dazu aufgerufen hätten!
Ich "bete" auch dafür, dass die Parteien jetzt nicht demnächst diesen Widerstand gegen Nazi-Ideologie für ihre eigenen Wahlkampfreden benutzen werden!
Davor habe ich durchaus etwas Bange! Erneut GEGEGEINANDER - und das Anliegen der Proteste würde zur Nebensache...
Du hast Recht: die Demokraten in der Bevölkerung UND in der Politik können nur gemeinsam der weiteren Erstarkung der Rechtsradikalismus entgegen treten!

Dein Bild vom "schaukelnden Kahn" und auch von dadurch entstehendem "Schwindel" , bis hin zur Übelkeit der Passagiere trifft die Situation gut!
Es zeigt vor allem, dass es eben doch auch und unbedingt auf die Politik ankommt!
Einen kollektiven Konsens gibt es in Bezug auf den Erhalt der Demokratie!
Wenn aber gewählte Politiker selbst nicht wissen, wohin der Kahn fahren soll, hat die Bevölkerung keine direkte Möglichkeit, daran etwas zu ändern!
Es schwindet das Vertrauen, dass sie in der Lage sind, Nebel und schwere Wetter zu umfahren oder durchzustehen! Misstrauen entsteht!
Klare Konzepte, ehrliche Aussagen sind nötig - und Schiffsoffiziere, die daraufhin dann einen sicheren Kurs bestimmen können.

Katja
 
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 12.02.2024, 08:42:45
Ich "bete" auch dafür, dass die Parteien jetzt nicht demnächst diesen Widerstand gegen Nazi-Ideologie für ihre eigenen Wahlkampfreden benutzen werden!
Davor habe ich durchaus etwas Bange! Erneut GEGEGEINANDER - und das Anliegen der Proteste würde zur Nebensache...
 

Liebe Katja,

und genau DAS befürchte ich. Das werden sicherlich nicht alle sein, aber manche werden dieser "Chance" nicht widerstehen können.😒 Ich war selbst sehr lange parteipolitisch aktiv, ich glaube, ich traue mir zu, zu sagen, dass ich wahltaktisches Denken und Vorgehen durchaus kenne.

LG

DW

 

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