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Innenpolitik Das Internet holt zum nächsten Schlag aus

Mitglied_5ccaf87
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Re: Das Internet holt zum nächsten Schlag aus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Zitat aus der Einleitung in der Dissertation von Dr. Kristina Köhler:
In dieser Arbeit soll empirisch die Verbreitung dieser normativen Positionen untersucht werden. Dabei geht es um die empirische Geltung von Werturteilen über Gerechtigkeit, nicht um ihre wie auch immer geartetete wissenschaftliche Begründung. Eine solche hält die Autorin als Anhängerin des Postulats Max Webers zur Werturteilsfreiheit der Wissenschaften für gar nicht möglich.
Damit ist geklärt dass sie ohne neue wissenschaftliche Erkenntnisse eine akademische Gradierung erhielt. Sie lehnt sogar vorsätzlich eine wissenschaftliche Begründung ab oder habe ich da was falsch verstanden?
navallo
navallo
Mitglied

Re: Das Internet holt zum nächsten Schlag aus
geschrieben von navallo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2011, 11:48:40
„... neue wissenschaftliche Erkenntnisse“ sind nicht das ausschließliche Ziel einer Dissertation. Sie sind eher selten und ein Glücksfall für Doktorväter und Promoventen. So kann auch schon eine wissenschaftliche Überprüfung bereits andernorts bearbeiteter Themen für eine Promotion ausreichen. Dabei heraus kommt dann z. B. eine Bestätigung, Ablehnung oder Korrektur. Vorrangig soll der Kandidat den Nachweis erbringen, wissenschaftlich arbeiten zu können. Dazu gehört z. B. auch, korrekt zu zitieren und benutzte Literatur lückenlos anzuführen. Ob man das dann jedes Mal als „neue wissenschaftliche Erkenntnis“ ausgeben darf, ist Auffassungssache. Ich tendiere nicht dazu.
Re: Das Internet holt zum nächsten Schlag aus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hinterwaeldler,
die Formulierung "Das Internet holt zum nächsten Schlag aus"
ist Kokolores

Wer soll denn "das Internet" sein?

Allenfalls kann man glauben "mittels Internet" würde zum nächsten Schlag ausgeholt werden.

das war nix
Sorella

(Achtung Crossposting: das Gleiche gilt für "Netz besiegt Minister")




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rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Das Internet holt zum nächsten Schlag aus
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2011, 22:07:52
Das ist genauso Kokolores, wie "Das hat Brüssel beschlossen" oder "Das hat Berlin verkündet".
Re: Das Internet holt zum nächsten Schlag aus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 02.03.2011, 22:36:13

naja, das könnte man noch als Abkürzung für eine Gruppe erkennen.

Aber "das Internet" ist nichts dergleichen.

rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Das Internet holt zum nächsten Schlag aus
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2011, 22:49:28
Die Gruppe der Türken in Berlin oder die Gruppe der Nationenvertreter in Brüssel oder ....
Auch wenn man z.B. "Berlin" auf das Regierungszentrum beschränkt bleiben noch Parlament, Regierung, Fraktionen, einzelne Abgeordnete usw., also auch keine homogene Menge.
Was ist beim Ausdruck Netz bzw. Internet denn anders?
Auch hier kann man erst aus dem Kontext entnehmen, wer, also welche Gruppierung, im Einzelfall gemeint ist.

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Re: Das Internet holt zum nächsten Schlag aus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf rolf † vom 02.03.2011, 23:08:16
Das Internet ist das MITTEL der Kommunikation,
so wie Papier (und der Vertrieb) bei der Zeitung oder Telefone oder Funkgeräte.


Wenn die politischen Folgen "des Internets" diskutiert werden,
dann geht es um Fragen der möglichen Massebildung,
weil inzwischen Computer und damit Internetzugang zur privaten Standardausstattung gehören.

Es ist der Bevölkerung damit möglich, schnell und weitgestreut kommunizieren zu können.

Und - das wird jetzt beklagt - es kann nicht gesteuert werden wie über die bisherigen Medien.
Es ist üblich, dass Nachrichtenagenturen Informationen (zunächst) unterdrücken,
und dass Redaktionen sich in die Pflicht nehmen lassen über die Art ihrer Berichterstattung
(Aufmachung der Information, Kommentierung, Selektion der Informationen und der Leser/Zuschauerkommentare).

Dies funktioniert so im Internet nicht, da beispielsweise über Twitter jetzt in der Regel
VOR der Verbreitung durch Nachrichtenagenturen die Informationen zur Verfügung stehen.
Es fallen die Aufbereitungszeiten von Printmedien und Fernsehsendungen weg,
die Wege sind schnell bis hin zur Liveübertragung.

Es ist möglich, sich zur Kommunikation zu verabreden,
sich also "zusammenzurotten".
Das Mittel der Ausgangssperre würde nicht mehr ausreichen,
deshalb entsteht Sorge in Fragen der Regierbarkeit.

Regierbarkeit über planmäßige Informationsunterdrückung ist Vergangenheit.
Ich glaube nicht, dass eine flächendeckende Zensur in der westlichen Welt widerstandslos hingenommen würde.
Das Sperren einzelner Plattformen würde schnell kompensiert werden, siehe beispielsweise Wikileaks. Auch bei den Kinderpornografieseiten scheint es bisher offensichtlich nicht zufriedenstellend zu funktionieren.


Falschinformationen (wie man sie im Internet natürlich findet) gab es auch bisher schon in den alten Medien,
da sehe ich keine neue Gefahr.

Auch bei der Auswahl der Informationsquelle musste man selektieren.

Der alleinige Unterschied ist die Vielfältigkeit und die gleichzeitige Möglichkeit
der Kommunikation durch die Konsumenten der Informationen.

Dies ist eine schwerwiegende Konkurrenz zu den alten Medien.
Sollte aus dieser Ecke also pro Internetzensur argumentiert werden,
dann unterstelle ich Befangenheit und bin besonders skeptisch.



Sorella

mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Das Internet holt zum nächsten Schlag aus
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.03.2011, 05:47:39
Wunderbar hast Du das dargestellt und auch gleich die genannt, die immer wieder an der großen Freiheit, sowohl der Information als auch der Kommunikation, herumbasteln möchten. Dabei geht es doch zum allerwenigsten um die genannten "edlen" Gründe, sondern wohl eher um die Pfründe, oder einfach um das Erhalten und Ausleben primitiver Machtgefühle.
Natürlich sollte jedem Leser irgendwelcher im Internet verbreiteter Meinungen und "Berichte" klar sein, dass auch diejenigen, die diese Sachen ins Netz stellen, ebenso oft gerade die, also ihre eigenen Wünsche, damit erfüllen. Manchmal, und das stellt vielleicht sogar die Masse(?) dar, ist es auch nicht ganz so tragisch, sondern eben einfach nur ausgelebte Schwatzhaftigkeit.
M.F.Radefeld
ingo
ingo
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Doktorarbeit von Kristina Schröder
geschrieben von ingo
Um von der leidigen Diskussion über Hinterwäldlers Formulierung wegzukkommen, habe ich mal probeweise eine andere Überschrift gewählt. Nach dem, was ich heute gelesen habe, werde ich wohl immer lachen, wenn Frau Schröder mit Frau Dr. Schröder angesprochen wird oder der Titel auf einem Podiumschild steht. Und beim Vorwort ihrer Arbeit ist mir spontan eingefallen, dass ich sie bisher eher als unsichere Stotterliese wahrgenommen habe und ihr solche Formulierungen nie zutrauen würde. Und noch eine ironische Anmerkung: Ihr Mann ist ja Parlamentarischer Staatssekretär im Innenministerium. Vielleicht war der Titel ja sein Hochzeitsgeschenk an sie, und Doktorvater Jürgen.W Falter war nur das Helferlein. Um diesen Satz zu verstehen, müsste man allerdings nachlesen, was bei "Forschungsmafia.de" über Falter geschrieben wurde.

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