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Innenpolitik Der Landwirtschaftsminister wird aktiv

olga64
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RE: Der Landwirtschaftsminister wird aktiv
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 31.12.2021, 16:10:24

Die stärkste Macht sind auch hier nicht die PolitikerInnen oder die ProduzentInnen, sondern die Konsumenten mit ihrer Entscheidung, was sie wie oft und in welchen Mengen kaufen.
Und da gibt es leider eine Mehrheit ,die sich als tierlieb und ökobewusst selbst beurteilt, dann aber beim Discounter im Handeln völlig konträr agiert.
Ich glaube auch nicht, dass notorische 'Raucher sich durch abschreckende Bildchen vom Rauchen abschrecken lassen; demzufolge denke ich auch nicht ,dass dies bei Billighackfleisch klappen würde. Die VErpackung wird vermutlich rasch entfernt und in den Müll geworfen, ohne,dass man einen Blick darauf verschwendet (bzw. wird der Preis vor Einkauf geprüft).
Wenn man das aber möchte, warum dann nicht Bier-, Wein- und Schnapsflaschen ebenfalls mit Bildchen von stark beeinträchtigten Alkoholikern versehen? Olga

aixois
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RE: Der Landwirtschaftsminister wird aktiv
geschrieben von aixois
als Antwort auf BerndHeinrich vom 31.12.2021, 13:04:46
Ich persönlich warte mal ab! Bis ich belastbares (z,B. Gesetzentwürfe) habe.
Eine sehr gute Idee !

Vielleicht fällt dann im Laufe der Zeit dem einen oder der anderen auf, dass da gar soooo viele Gesetzentwürfe aus Berlin nicht kommen werden, ganz einfach deshalb, weil Deutschland Mitglied in der EU ist und die Agrar- bzw. Handels/Wettbewerbspolitik in alleiniger bzw. (Agrar) 'geteilter' Zuständigkeit der EU liegt.

Und dort werden die hier aufgeworfenen Fragen, Forderungen seit Jahren mit mehr oder weniger großem Erfolg (in der Regel - angesichts der mächtigen Agrarlobbyintressen - eher weniger) bereits behandelt.
Was die Umsetzung und die Beachtung im Agraralltag der GAP- und EU-Rechtsvorschriften angeht, so hängt das natürlich von den Einzelstaaten ab (und ihrem Kontrollwillen bzw. beschränkten Kontrollpersonal)  und ist von Land zu Land unterschiedlich, ebenso wie ihre Auswirkungen.

Z.B. Tierhaltungssysteme (auch Traditionen) unterscheiden sich zwischen den Ländern und
sogar regional innerhalb der einzelnen Mitgliedsstaaten oft erheblich.
Und da es einen freien Markt gibt,  kann nicht einfach ein Mitgliedsstaat eigene Standards aufstellen und an der Grenze ausländische Erzeugnisse einfach zurückschicken, wenn sie solchen Anforderungen nicht entsprechen.

Da ist eben wieder mal der Verbraucher gefragt, nicht die Politik, denn sie hat von der Mehrheit der Konsumenten ja nichts zu befürchten (Hauptsache billig - Wähler), und wird sich hüten, sich mit den verschachtelten Lobbyvereinigungen in die Wolle zu kriegen. Bringt nur Ärger, wenig Wählerstimmen. Da gibt es wichtigeres zu tun, aber vielleicht findet Cem Özdemir ja einen neuen Dreh ... und Freunde in seinem Ministerium (das bisher eher 'Bauernverband' - affin war, man kennt sich in der Branche ...)...

Ich habe heute mein Weihnachtsgeschenk erhalten (per Postbote, direkt von der Plantage aus Spanien)  : Mandarinen direkt vom Erzeuger (über eine der vielen Direktvermarktungsinitiativen) - garantiert ungespritzt, Demeter kontrolliert usw.

Über "crowd farming" :  " Natürlich, direkt, nicht immer perfekt! Hier bestellst du echte Lebensmittel von ehrlichen Bauern. Ohne Umwege.  so lautet der Slogan.

Ob aber die Preise 'massentauglich' sind ? (Wen's der Kilopreis interessiert : quelle)

Jedenfalls: etwas über den deutschen Tellerrand schauen kann  gelegentlich  recht informativ sein.

aixois
Übrigens:  Bis auf eine, waren alle meine Mandarinen 'perfekt'  😋

 
MarkusXP
MarkusXP
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RE: Der Landwirtschaftsminister wird aktiv
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 31.12.2021, 16:28:16


Ich glaube auch nicht, dass notorische 'Raucher sich durch abschreckende Bildchen vom Rauchen abschrecken lassen; demzufolge denke ich auch nicht ,dass dies bei Billighackfleisch klappen würde. Die Verpackung wird vermutlich rasch entfernt und in den Müll geworfen, ohne dass man einen Blick darauf verschwendet (bzw. wird der Preis vor Einkauf geprüft).
Wenn man das aber möchte, warum dann nicht Bier-, Wein- und Schnapsflaschen ebenfalls mit Bildchen von stark beeinträchtigten Alkoholikern versehen? Olga
Paracelsus hat ja schon 16 JH festgestellt, dass die Menge / Dosis das Gift macht! Ich denke, bei allen Produkten, die mit Sucht zusammenhängen, sind solche Bildchen sinnlos! Wer möchte schon auf seiner gelegentlichen Flasche Rotkäppchensekt ein Bild von einer Leberzirrhose im letzten Stadium sehen ...

Die Frage ist: gehört übertriebener Fleischkonsum nun in die Reihe von Rauchern und Alkoholikern? Ich denke das ist nicht der Fall!

Aber ich bin nicht naiv! Was du sagst ist ja richtig! 
MarkusXP

 

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Bias
Bias
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RE: Der Landwirtschaftsminister wird aktiv
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.12.2021, 14:01:48
. . . . .
Übrigens @Freddy hat es schon geschrieben im Moment steigen die Preise für alles und auch da trifft es die Gesellschaft unterschiedlich. Also wo ist da die  Gerechtigkeit? 
Sag ich doch - trifft unterschiedlich; immer gleichermaßen von unten stetig nach oben
Wenn nichts mehr zuverlässig sein sollte - das is'es!

Was die "Realität" angeht; na ja, die wird beobachtbar serviert und derzeit noch mehr oder weniger bereitwillig als irgendwie unabänderlich hingenommen.
lupus
lupus
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RE: Der Landwirtschaftsminister wird aktiv
geschrieben von lupus

An der immer betonten Verantwortung des Konsumenten zeigt sich die allgemeine Hilflosigkeit gegenüber den Marktwirkungen in diesem , zugegeben erfolgreichen, Wirtschaftssystem.
Auch die gehäuften Aufforderungen zum Drehen an einer Steuer- oder auch Preisschraube entstehen auf dieser Basis.
lupus
 
olga64
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RE: Der Landwirtschaftsminister wird aktiv
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 31.12.2021, 16:51:53

Rauchen und Alkoholismus gehört sicher in die Bereiche der Süchte.
Aber es gibt auch Fresssüchtige; unter denen dürften nach meiner Einschätzung weniger Veganer und/oder Vegetarier zu finden sein.

Aber ich habe noch eine Idee: der Konsum von Zigaretten wurde vermutlich reduziert, weil sie regelmässig teurer werden (hier funktioniert die Lenkungswirkung Geldbeutel), aber auch, weil die Gelegenheiten, wo jemand rauchen konnte und durfte, immer weniger wurden.
Wie wäre es mit "Nicht-Fleischer-Restaurants", also mehr Lokale, wo es nur fleischlose Gerichte gibt?
Wäre natürlich ein Risiko für die Inhaber, weil sie schon im Vorfeld ihre potentielle Kundschaft aussortieren (meine ich auch gar nicht so sehr ernst, für den Fall, dass sich hier kurzfristig Wut-Kommentare aufbauen sollten). Olga


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