Innenpolitik Deutschtümelei

Mitglied_6d29e9d
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RE: Deutschtümelei
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 17.04.2021, 11:59:09
Eingedenk dessen, dass der bei Fein- und Schöngeistern gleichermaßen geschätzte Khalil Gibran einst schrieb, im Widerspruch äußere sich eine mindere Art von Intelligenz, widerspreche ich all dem, was bisher zum Thema geschrieben worden ist nicht. Erlaube mir lediglich hier noch einmal einzukopieren was Stein des Anstoßes war
Dass sich dies ändern wird, steht für mich außer Frage, denn der Macht des Realen kann auf Dauer nicht widerstanden werden. Zudem sorgt die unaufhaltsame Durchmischung der Weltbevölkerung dafür, dass langsam aber sicher ethnische Grenzen verschwimmen werden.
Karl
geschrieben von karl
Meine Befürchtung ist, Karl, dass gleichermaßen mit den ethnischen Grenzen ethische Grenzen verschoben werden.
Doch das wird dann eher etwas sein, womit sich künftige Generationen real zu beschäftigen haben werden;  nicht mein, nicht unser Problem mehr - oder?
Gemessen an der Überlegung mit welchen Plakaten und Texten Konzerte hier in Deutschland kultursensibel und Identitäten berücksichtigend beworben werden dürfen, scheint mir das perspektivisch zu ganz anderen, noch weniger wünschenswerten Auseinandersetzungen führen.


So richtig erschließen sich mir einige darauffolgende Beiträge dazu nicht, ich vermute jedoch, dass sich die jeweiligen Schreiberinnen und Schreiber etwas dabei gedacht haben werden.
Abgesehen davon halte meine Überlegung - nennen wir sie These, weil das mehr hermacht - für evident, für unmittelbar einsichtig, konnte mir bislang nicht vorstellen, dass ihr ernsthaft widersprochen werden könnte.
Ich habe in dieser Hinsicht dazu gelernt und damit soll es für mich dann auch gut sein.

 
geschrieben von Bias

meine unmassgebliche Meinung aufgrund von gemachter Beobachtungen und Dokumentationen - ich glaube nicht an das, was Karl da schreibt. Die Durchmischung der Weltbevölkerung wird nicht zur Beseitigung des Rassismus führen, auch wenn die Ethnien sich immer mehr vermischen.  Man muss sich nur Brasilien oder Suriname als noch besseres Beispiel ansehen. In Suriname leben Afrikaner, Kariben, Asiaten aus allen Ländern, wobei die Inder einen besonders hohen Anteil darstellen, Europäer bzw Weisse und verschiedene Menschen  diverser indigener Stämme - und ein buntes Gemisch aus all dem. Aber in der Jobvergabe, in den Wohnlagen und vor allem auch in der Partnerwahl bzw der Akzeptanz der Partner ihrer Kinder und auch in den Schulen ist das Problem der Ethnienzugehörigkeit allgegenwärtig, Ist die Familie vorwiegend afrikanischer Abstammung und eines der Kinder will jemanden heiraten der eher weiss oder Asiat ist, sind Familienstreiterei und Probleme vorprogrammiert. Die Maroons (Nachkommen der afrikanischen Sklaven) machen ca 22% aus und es ist die Gruppe, die am meisten benachteiligt wird in Suriname. Das Gesetz verbietet zwar Diskriminierung aufgrund der Rasse oder der ethnischen Zugehörigkeit, und offiziell gibt es angeblich keine derartigen Diskriminierungsbeschwerden eingereicht. Jedoch sind die Maroons in den Bereichen Bildung, Beschäftigung und staatliche Dienstleistungen im Allgemeinen weiterhin benachteiligt. Die meisten Maroons lebten im Landesinneren, wo eine begrenzte Infrastruktur den Zugang zu Bildungs- und Berufschancen sowie zu Gesundheits- und Sozialdiensten einschränkte. Einige Formen der Diskriminierung, von denen indigene Indianer betroffen waren, erstreckten sich auch auf Maroons.
Bei Konflikten, Streitereien oder Schlägereien steht die ethnische Herkunft fast immer im Vordergrund oder ist der Auslöser -  leider, Ein kleines Land, so viele Völker und ...so viel Streit, trotzdem sie sich uimmer mehr durchmischen oder gerade weil?

Um einen Überblick zur Bevölkerung des Landes zu geben (lt Wikipedia)

Die Bevölkerung besteht nach dem Ergebnis der 8. Volkszählung im Jahre 2012 aus 541.638 Personen:

  • 37,4 % (202.500 Personen) afrikanischer Herkunft – die sich in zwei Gruppen aufteilen:
    • 21,7 % (117.567 Personen) rechnen sich zur Gruppe der Maroons, niederländisch Marrons. Sie sind Nachkommen von vor 1863 geflüchteten Sklaven. Der surinamische Regenwald bot ihnen ein perfektes Versteck, und es entstanden Stammesverbände, in denen sich noch heute viele Elemente der westafrikanischen Kultur, Sprache und Religion wiederfinden. Die beiden größten Gruppen sind die Ndyuka und Saramaccaner,
    • 15,7 % (84.933 Personen) bezeichnen sich als Kreolen, Nachkommen ehemals aus Afrika verschleppter Sklaven, die nicht ins Landesinnere geflüchtet waren. Nach der Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1863 und dem Ablauf der darauf folgenden zehnjährigen Arbeitspflicht haben sie sich auf den Plantagen und vor allem in der Hauptstadt Paramaribo niedergelassen und sich dort teilweise mit anderen Bevölkerungsgruppen vermischt,
  • 27,4 % (148.443 Personen) indischer Herkunft – die sog. Hindustanen,
  • 13,7 % (73.975 Personen) sind Javaner,
  • 13,4 % (72.340 Personen) zählen sich zur gemischten Gruppe,
  • 7,6 % (40.985 Personen) zählen sich anderen Gruppen zugehörig, wie beispielsweise: Chinesen, Arabern (syrische Christen, Palästinenser und Libanesen), Europäern und indigenen Völkern,
  • 0,6 % (3.395 Personen) unbekannt.
hobbyradler
hobbyradler
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RE: Deutschtümelei
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Bias vom 17.04.2021, 12:17:37
Sorry, Radler - mir fällt bei noch so viel gutem Willen auch heute nichts Geeigneteres dazu ein.
Schreibs meiner mangelnden Phantasie und Vorstellungskraft zu und komm gut durchs Wochenende.
geschrieben von Bias
 
Ich bin doch schon froh das du meinen Beitrag zur Kenntnis nimmst und mich nicht nochmals total am Boden zerstörst.

Aber brennend interessiert hätte mich gestern eine Antwort schon.

Welche unaussprechlichen Befürchtungen kann man wohl haben wenn sie so pauschal in den Raum gestellt werden - ist wohl mein Problem.

 
Bias
Bias
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RE: Deutschtümelei
geschrieben von Bias
als Antwort auf lupus vom 17.04.2021, 12:23:49
Auch hier kann ich zugeben dass mir der Name Khalil Gibran  nichts sagt, aber dir ist vielleicht
Tschingis Aitmatow auch nicht sehr geläufig.
lupus
Du scheinst eben weder ein Fein- noch ein Schöngeist zu sein, Isegrim.

Was den Tschingis angeht - der ist mir gar nicht geläufig. Hat der denn auch etwas gesagt, was Du dem Thema angemessen zitieren möchtest?

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Mitglied_6d29e9d
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RE: Deutschtümelei
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 17.04.2021, 12:32:09

hüstel ... hat er .. :-)

Einem Esel ist nicht zu beweisen, dass er ein Esel ist.
https://gutezitate.com/autor/tschingis-aitmatow

Bias
Bias
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RE: Deutschtümelei
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2021, 12:39:17
hüstel ... hat er .. :-)
Einem Esel ist nicht zu beweisen, dass er ein Esel ist.
https://gutezitate.com/autor/tschingis-aitmatow
geschrieben von Woschi2
 
Danke, Woschi ich habe überlegt wie sich "Evidenz" einsichtig illustrieren ließe.
Ich vermute, der Mann hat noch das generische Maskulinum verwandt und meine - das triffts!
Mitglied_6d29e9d
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RE: Deutschtümelei
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 17.04.2021, 12:42:46

so langsam komme ich deinem achtersinnigen Humor auf die Spur :-)


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hobbyradler
hobbyradler
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RE: Deutschtümelei
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2021, 12:39:17
Ist nicht sein nachfolgendes Zitat besser in diesem thread verwendbar?

Es ist leicht, Nationalismus zu entfachen, aber sehr schwer, ihn wieder unter Kontrolle zu bringen.
 
Ciao
Hobbyradler
lupus
lupus
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RE: Deutschtümelei
geschrieben von lupus
als Antwort auf Bias vom 17.04.2021, 12:32:09

Nun dich scheint die Weltliteratur wohl auch nicht zu interessieren.
Es wär mir zu mühevoll aus den Erzählungen und Romanen von Aitmatow, das meiste seiner Werke besitze ich, angeberisch etwas passendes herauszusuchen.
lupus
 
wandersmann
wandersmann
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RE: Deutschtümelei
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf lupus vom 17.04.2021, 12:51:32

@ lupus

meine Ansicht wifd Dich zwar nicht interessieren, aber schön der Verweis auf Aitmatow im Kontext von Weltliteratur. Aitmatow - immer wieder lesenswert.

RE: Deutschtümelei
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Eigenartig ist so manches.....

TEXTE

 


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