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Innenpolitik Die Frau vom Checkpoint Charlie

oldtimerin
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Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von oldtimerin
als Antwort auf ursula_j vom 03.10.2007, 08:31:48

Erinnerungen

Ich fuhr 1989 erstmalig in die ehemalige
DDR und zwar, waren wir mit dem Auto unterwegs nach Sachsen.
In der Nähe von Hof fuhren wir ab von der Autobahn.
Dann übers Vogtland. Allerdings suchten wir da teilweise vergebens die Autobahn nach Dresden.
War noch nicht gebaut.
Könnt ihr euch noch daran erinnern.
Leitplanken? sah ich keine.
Wir fuhren unter mehreren Brücken hindurch.(?) Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie die Landschaft und auch die Dörfer ausgesehen haben.
Ich weiss, jeder hatte Arbeit, durfte den Beruf erlernen, den er für sich geeignet hielt. Jeder hatte auch Arbeit.
Ich liess mir erzählen, wär nicht regenmässig zur Arbeit erschien, wurde dann irgendwann mal " zur Arbeit " gebracht.
Ich war bei einer Familie untergebracht,sie sicher mit dem Regime "verstanden" war.
Sie wohnten in "ihrem" eigenen Haus. Am Abend hatten wir in einem Gemeinschaftshaus eine Diskusion, da waren wir uns in unseren Themen nicht immer einig. Machte aber nichts. Wir wurden trotzdem Freunde.

Auf der Heimfahrt, die für mich der reinste Albtraum war, diskutierten wir und versuchten, alle unsere Eindrücke zu verarbeiten.
Ist uns das gelungen?
In meinem Gedächtnis sehe ich das alles heute noch.

Dass die Zustände heute so sind, wie wir sie täglich erleben, ist für mich auch sehr bedauerlich.
Aber sind "nur" wir im Westen daran schuld??
Ich denke an die anderen Ostblockstaaten.
Wie gehts den Menschen heute dort?
Wo sind Ihre Aussenhandelsbeziehungen geblieben?
So ganz langsam kommen sie mit dem "Westen" in Schwung.
Ich denke, an der Zusammenarbeit könnte auch der Aufschwung gelingen.

Dann würde ich mir sehr wünschen, dass es keine neuen und alten Bundesländer und auch keine Ossis und Wessis mehr geben würde.
Wir schaffen das doch, oder?

Wenn wir soweit sind, dann reisen wir
wie vor dem 2. Weltkrieg, wieder nach
Dresden/Sachsen, wo die schönen ......................... ).
Dessau, Magdeburg Chemniz Plauen, alle diese Städte kenne ich in Deutschland.
============
Zum Schluss noch ein Gedanke von mir.
Ich wünsche mir wirklich blühende Landschaften in ganz Deutschland.
und wieder VOLLBESCHÄFTIGUNG .

Morgengedanken
von

Olti



ursula_j
ursula_j
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von ursula_j
als Antwort auf eko vom 03.10.2007, 08:58:20
Zitat von urula_j:

"Das stimmt so nicht. Der Ostblock stand den DDR Bürgern offen und wurde auch von vielen genutzt. So eingesperrt wie es hier dar gestellt wird, waren sie nicht."

Ach ja? Tatsächlich?

Wie ist es dann zu erklären, dass so viele Menschen ihr Leben riskierten, um aus diesem "Arbeiter- und Bauernparadies" herauszukommen, wenn es doch dort so angenehm zu leben war?

geschrieben von eko


Eko, es ging nicht darum raus zu kommen, das wäre möglich gewesen, denn es hätte sicherlich genug Länder gegeben, wo sie hätten hin gekonnt.
Sie wollten in den Westen. Deswegen haben sie ihr Leben aus Spiel gesetzt.

Ich habe es schon mal erwähnt, dass ich viele Verwandte und Bekannte in der DDR hatte und bei keinem das Gefühl, dass sie unglücklich waren, weil sie in der DDR lebten.

Was wäre eigentlich mit Deutschland passiert, wenn die DDR keine Mauer gebaut hätte und alle in den tollen Westen abgehauen wären? Ob die UdSSR da lange zugeschaut hätte?
--
ursula_j
hugo
hugo
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von hugo
als Antwort auf eko vom 03.10.2007, 08:58:20
es ist einfach bedenklich wie hier versucht wird, Beiträge bzw Inhalte von Beiträgen auf den Kopf zu stellen.

Da reden Leute die keinen blassen Schimmer vom Leben in der DDR haben (und sich auch leider streng in üblicher überheblicher Manier dagegen wehren ihr Wissen darüber zu erweitern) von den negativen Seiten die es nachweislich auch gab und die niemand abstreitet und tun so als ob es NUR Negatives gab und Nur über Negatives berichtet werden darf.
Jeder der auch nur den Hauch oder den Schimmer einiger -die DDR Zeiten- nicht nur als Schurken staat definierendes Gebilde verbreitet, wird sofort aufgeklatscht.

und nun mal ein paar Worte zu der Meinung von gila (und an viele Andere die ähnlich argumentieren):"ich empfinde es als unmöglich, daß man ein Land nicht verlassen konnte, wenn man wollte."

dazu mal meine Frage: Was tust Du, was Tun wir Deutschen, was denkst Du, was denken wir Deutschen, wenn wir von Jemanden Hören, Lesen Sehen, der nicht sein Land verlassen kann/ darf und oder der nicht in ein anderes Land seiner Wahl kann/darf ???
Ich will Euch mal sagen was ich denke: Wir Deutschen scheren uns einen Dreck um die Befindlichkeiten Anderer Menschen und das war auch zu DDR Zeiten so.

Nur ab und zu etwas aufgerüttelt durch die Westmedien mit ihren überzogenen einseitigen Berichten voller Halbwahrheiten, Wahrheiten und einem Lügengemisch wurden Einzelschiksale von fluchtwilligen DDR Bürgern in Hochglanzbeiträgen hochstilisiert und -so kommts mir vor- genau so denkt der Normalo Bürger auch heute noch,,,er kann und will sich nicht von seiner Bildmeinung trennen.

Nee da werden sogar solchen Leuten wie dem Dutch, die ein recht reales Bild der Vergangenheit zeichnen, nicht nur nostalgische Züge ( das wär ja noch zu verkraften) sondern fast Scheuklappen angedichtet.

ursula und oldtimerin,,danke für eure -etwas aus dem Rahmen fallenden aber wohltuenden, Beiträge.

--
hugo

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angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf hugo vom 03.10.2007, 09:51:42
....kleines Bonmot am Rande zu der Ausstrahlung des Filmes ...
am Ende und vor der Ausstrahlung der folgenden Diskussion zu dem Thema wurde ein Programmhinweis der ARD gesendet ... dabei wurde auf den heute laufenden TV-Film "Heimweh nach drüben" mit Wolfgang Stumph hingewiesen. Lt Inhaltsbeschreibungf spielt er da "den «glücklichen DDR-Bürger» Stephan Busemann, der in die Mühlen der Ost-West-Diplomatie gerät, als man ihn fälschlicherweise des Landesverrats beschuldigt und wieder in den Osten will.". Na, wenn das keine Sensibilität ist ...
--
angelottchen
Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 03.10.2007, 01:33:55
@gerald

ich habe diese dummen, fantasielosen bürokraten von der stasi hassen gelernt. später haben wir vom "runden tisch" die stasi-gebäude leer geräumt und ich hatte nur noch mitleid mit diesen flachzangen, die in kleine hellgrüne büros eingepfercht wurden, um von ihren mitbürgern nur das schlechteste zu erwarten. aber man darf nie vergessen, daß das nur 50.000 von 17.000.000 DDR-bürgern gewesen sind.

die allermeisten waren gute und fleißige menschen, die kluge und starke kinder groß ziehen wollten - nix weiter!


Das waren die Bewacher von KZ's auch, was nicht heißen soll, dass ich es gleichsetzen würde. Ich empfehle dir, die Gedanken über "Die Banalität des Bösen" von Hanna Arendt nachzulesen (steht im Buch "Eichmann in Jerusalem).
--
marina
Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 03.10.2007, 09:51:42
Hugo schrieb:
Ich will Euch mal sagen was ich denke: Wir Deutschen scheren uns einen Dreck um die Befindlichkeiten Anderer Menschen und das war auch zu DDR Zeiten so.


Da denkst du eben etwas falsches, du vergisst dass viele Westdeutsche Verwandte in der DDR hatten und sehr wohl von denen erzählt bekamen bei Besuchen was abgeht.
Und die wollten ausreisen und durften nicht, das war uns im Westen überhaupt nicht egal, so habe ich deine Worte verstanden!! Was sonst wo passierte, war für mich und da hast du Recht, nicht so interessant hatten wir doch zuhause genug zu tun!! )
Aber wem juckt es schon ............. es ist abgewickelt!!!
Gruß Claude

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 03.10.2007, 09:51:42
Um die Diskussionsrunde mal wieder auf das eigentliche Thema zu bringen:
In meinem Beitrag wollte ich zunächst den Film refelektieren lassen und der Wirklichkeit gegenüber stellen. Es ging hier NICHT darum, zu bezweifeln, dass die DDR für ihre Bürger auch lebenswerte Nieschen hatte. Es ist im Prinzip eine "Wertefrage" was einem wichtig ist. Es ist einfach dummes Zeugs, wenn "ursula_j" bezweifelt, dass die DDR Bürger eingesperrt waren. Das waren sie nun mal. Meine Verwandten konnten mich nur besuchen (wenn überhaupt), wenn sie als Pfand ihre Kinder in der DDR zurück gelassen haben. So an meinem 50ten Geburtstag und an meiner Silberhochzeit. Meine Verwandten hatten nie die ernsthafte Absicht die DDR gänzlich zu verlassen, sie wollten aber frei reisen. Das konnten sie nicht!!!!
Auch die freie Rede war eingeengt. Es war für mich immer ein sehr blödes Gefühl, wenn ich etwas kritisches in der DDR sagen wollte, dass sich die ganze Gespächsrunde erst einmal umsah, ob Fremde in der Nähe stehen.
Mich haben diese Einengungen der Freiheit schon als Jugendlicher gestört und ich habe noch vor dem Mauerbau die DDR verlassen. Jeder hat in seinem Bereich abgewogen, welche Werte ihn wichtig waren. Es gab ja auch Bindungen zu Betrieb und Freunden, die einem wichtig und erträglich waren. Ich habe bei meinen Besuchen auch einige Lebensbereiche in der DDR als sehr gut empfunden. Das steht doch gar nicht in Frage.

Wem jedoch die Freiheit ein sehr hohes Gut ist, der Rede-Reise- und Lesefreiheit braucht, der muss sich einfach in so einem Staat eingesperrt fühlen, alles andere wäre gelogen.
--
hafel
Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 03.10.2007, 02:13:57
@dutchweepee,
Tatsache ist doch, dass die DDR ein Staat war, der von Verboten lebte und ohne diese Verbote nicht hätte existieren können.
Wenn ein System- eine Regierung- seinen Bewohnern wichtige Freiheiten nicht erlauben "kann", weil sie die Konkurrenz der umliegenden Staaten fürchtet, ist etwas faul an diesem System.
Wenn dann dieser Staat den Bewohnern erklärt, dass diese Verbote zu ihrem eigenen Schutz sind, ist das auch noch besonders heimtückisch und bösartig.
Zu diesen verbotenen Freiheiten gehörten nicht nur die Reisefreiheit und freie Wahl des Wohnsitzes, freie Wahlen ..., sondern auch
"Gedanken- und Gewissensfreiheit, Versammlungs-, Organisations- und Informationsfreiheit"(unterschrieben von Honeker in Helsinki).
Es ist doch auch Tatsache, dass in allen Staaten des "Sozialistischen Lagers" und das ohne Ausnahme- diese Freiheiten den Menschen vorenthalten wurden.

Die DDR hatte den Sozialismus auf ihre Fahnen geschrieben und eine Diktatur installiert, die viele Freiheiten und Menschenrechte ignorierte und bei der Durchsetzung ihrer Ziele zu teilweise verbrecherischen Maßnahmen griff. Ich glaube, dass ist unumstritten.

Natürlich hat die große Mehrheit der DDR-Bürger so gelebt, wie du geschrieben hast - "in der DDR satt aufgewachsen, hatte alle bildungs-chancen...lernte ... freiheiten auszuleben und die verbote zum umschiffen..."

Die Frage, die sich für mich ergibt, ist, wie sieht denn eigentlich "ein gerüttelt maß sozialismus" aus, den du dir wünscht ? Ist es nicht nur ein theoretischer Wunschtraum, der immer, wenn er praktiziert werden sollte zu einer Diktatur wurde.



--
klaus
uki
uki
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von uki
als Antwort auf ursula_j vom 03.10.2007, 09:31:05
Ich habe es schon mal erwähnt, dass ich viele Verwandte und Bekannte in der DDR hatte und bei keinem das Gefühl, dass sie unglücklich waren, weil sie in der DDR lebten.

Was wäre eigentlich mit Deutschland passiert, wenn die DDR keine Mauer gebaut hätte und alle in den tollen Westen abgehauen wären? Ob die UdSSR da lange zugeschaut hätte?
--
ursula_j
geschrieben von ursula j


Ursula, wie erklärst du dir den Widerspruch in deinen Sätzen, den erkenne ich, denn ich verstehe dich so, dass du der Meinung bist, die Menschen in der DDR, jedenfalls alle die du kanntest, waren nicht unglücklich, weil sie in der DDR lebten.

Andererseits siehst du sehr wohl die Gefahr, dass viele, zu viele aus der DDR, ohne Mauer in den Westen gezogen wären. Warum hätten sie das tun sollen, wenn sie zufrieden in der DDR waren? (deiner Meinung nach)

Natürlich glaube auch ich, dass nicht alle unglücklich waren. Das ist doch eigentlich klar.
--------------------
Dann hatte ich irgendwo hier gelesen, dass es aufhören müsste, von den alten und neuen Bundesländern, von Ost und Westdeutschl. u.s.w. zu reden, sondern diese einfach beim Namen zu nennen.
Meine ich in einem Gespräch aber alle fünf (neuen Bundesländer), soll ich die alle aufzählen?
Ich sehe gerade in dem Wunsch danach, etwas Unnatürliches, nicht Verarbeitetes, Verkrampftes. Es ist nun mal die Geschichte Deutschlands. Die Teilung und auch die Wiedervereinigung. Dazu gehören nun mal die alten und neuen Bundesländer der BRD. Es kommt meiner Meinung auf das Gesprächsthema an, ob ich von Mecklenburg Vorpommern oder von den neuen Bundesländern oder von der ehemaligen DDR spreche.
Eine differenziertere Ausdrucksweise bei Gesprächen über Deutschland sind ok, aber keine Verkrampfung. Meine Auffassung.

Ich hoffe, für alle Deutschen ist der heutige Tag ein Grund zum Feiern. (mehr oder weniger)

Lieben Gruß
uki


niederrhein
niederrhein
Mitglied

Keine Anmerkung zum Film ....
geschrieben von niederrhein
als Antwort auf hafel vom 30.09.2007, 22:51:03
Keine Anmerkung zum Film.

Denn ich habe weder diesen gesehen noch glaube ich an die Authentizität solcher Filme, denn sie werden letztlich zur Unterhaltung gedreht und gehorchen somit ihren eigenen Gestaltungsgesetzen (bezüglich Personal, Story, Verlauf des Geschehens etc.). (Was natürlich nicht heißt, daß sie nicht Menschen berühren und bewegen können und durchaus eine Art von Aufklärungsarbeit leisten können.)


Aber eine methodologische Anmerkung.

(1) Es sei ein grundsätzlicher Zweifel an der totalen Authentizität des Erlebten angebracht. Denn offenbar erlebt jeder – je nach gesellschaftlichen Standpunkt, seiner persönlichen Situation, nach dem Grad der Betroffenheit, nach Wahrnehmungsvermögen, Wissen und Kenntnisse etc. – ein Geschehen unterschiedlich. Ohne umfassende Reflexion nimmt doch jeder in der Regel nur einen Aspekt wahr und legt offenbar keinen Wert darauf, andere Aspekte kennenzulernen.

Gerade die bloße, persönliche Erinnerung verleitet oft zum Konstruktivismus der (eigenen) Vergangenheit; solche Menschen sagen nicht die Unwahrheit, sondern geben nur ihre Wahrheit wieder. (Man kennt diesen Vorgang etwa bei der Erinnerung innerhalb einer Familie an ein gemeinsames Ereignis, das eben häufig jeder anders erlebt hat.)
Diese persönliche Wahrheit berücksichtigt in der Regel nur das Selbsterlebte und –erfahrene, konstruiert aber öfters eine Wirklichkeit und Wahrheit, die sich nur begrenzt mit der historischen Wirklichkeit und Wahrheit deckt und/oder sogar Erfundenes mit dem Erlebten vermischt.


(2) Die Realität der ehemaligen DDR wird offenbar sehr unterschiedlich wahrgenommen, was sich vor allem in den unterschiedlichen moralischen Verdikten äußert. (Nicht nur bei diesem Thema ist man immer wieder erstaunt, mit wie wenig oder gar keinem Wissen und/oder oft nur aus dem Bauch heraus moralische Urteile getroffen werden.)
Wobei zwei Hauptaspekte auffallen: Von einer/der Einigkeit kann man offenbar – angesichts der Beiträge hier – wohl noch nicht reden. (Siehe auch den Beitrag O Einigkeit, o Vaterland .../ Aktuelle Themen); dann aber auch die Frage nach den politischen Mythen (Siehe den Beitrag Nicht nur in Zusammenhang mit dem 3. Oktober - Die Frage nach den politischen Mythen/ Aktuelle Themen) ... die sich wohl auch jeder persönlich bildet bzw. man gängige Mythen übernimmt.

Wenn ich – wohlbemerkt jenseits des 7. Jahrzehnts – zurückschaue und mich versuche zu erinnern, so muß ich gestehen, daß ich eigentlich alles erst hinterher – nach Jahren und Jahrzehnten – halb-wegs umfassend(er) in seinen Zusammenhängen (Ursache, Anlaß, Verlauf, Folgen etc.), verstanden habe. Die unmittelbare Betroffenheit, die eigene Erfahrung etc. reichen eben nicht aus, um das Ganze umfassend zu verstehen und historisch korrekt zu beurteilen. Natürlich hat der einzelne das Recht auf seine Sicht und sein Urteil ... aber man sollte dann wissen, daß dies eben nur eine (mitunter sehr subjektive und begrenzte oder nicht zutreffende) Wahrheit der Dinge ist.

Es ist relativ häufig so, daß man nach der Lektüre einer ganzen Beitragskette mehr über die Diskutanten direkt oder indirekt erfährt und/oder erschließen kann als über die Sache selbst ...

Die Bertha
vom Niederrhein

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