Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Frau vom Checkpoint Charlie

Innenpolitik Die Frau vom Checkpoint Charlie

hafel
hafel
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 02.10.2007, 13:31:30
@gerald: okay, das ist eben Deine Meinung, der ich nur sehr bedingt (in Wirklichkeit gar nicht) folgen kann. Es liest sich an, als hast Du vom ehemaligen DDR-System wenig Ahnung. Lassen wir es dabei.
--
hafel
Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 02.10.2007, 11:01:07
@gerald,
du hast Recht ! Der Film kann sich natürlich nicht 100%-ig an die tatsächlichen Vorgänge halten.
Dabei fiel mir auf, dass die anschließende Dokumentation zeigte, dass die tatsächlichen Vorgänge noch ein Zahn schärfer waren.
--
klaus
Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 02.10.2007, 11:01:07


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gila
gila
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von gila
als Antwort auf hafel vom 01.10.2007, 18:07:50
Zitat @Tobias:......Aber noch etwas: Was verlangen denn unser Ostdeuteschen Schwestern und Brüder noch ? Sehen sie nicht selbst , dass mehr nicht geht ??????.......
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Es scheint wohl so zu bleiben, dass immer den Tätern mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird als den Opfern. Auch bei den Zwangsarbeitern im dritten Reich hat man gewartet bis fast alle tot waren.


Das stimmt so nicht, hafel.
Ich war im Landgericht München I beschäftigt. Dort gab es bis Mitte der 80-er Jahre (wenn nicht länger) eine Kammer, die sich ausschließlich
mit Wiedergutmachung von KZ-Häftlingen usw. beschäftigt hat.
Und glaub mir, da gab es viel zu tun - viele Akten, die auch durchgearbeitet wurden, und alle Kläger bekamen Hilfe.

--
hafel

--
herzlichst
gila
gila
gila
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von gila
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 02.10.2007, 13:31:30
gerald,
ich empfinde es als unmöglich, daß man ein Land nicht verlassen konnte, wenn man wollte. Da liegt die Schuld mit Sicherheit nicht an der Frau, sondern an dem Regime, in dem sie leben mußten, obwohl sie nicht wollten. Die Kinder wurden durch das DDR-Regime gefährdet, nicht durch die Mutter. Das ist doch ganz eindeutig. Mir graust, wenn ich daran denke, daß die Menschen dort wirklich ständig überwacht wurden, daß sogar enge Freunde von der Stasi "gezwungen" wurden, ihr Wissen preiszugeben. Da hilft doch alles Drumherumgerede nichts - .
Den Film fand ich übrigens gut, Frau Ferres hat mir gut gefallen - sie spielte sehr glaubwürdig.
--
gila
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 02.10.2007, 13:31:30
@gerald

ich habe selten jemand so sachlich und klug über solch ein sentimentales thema schreiben sehn. ich unterschreibe deine beiden letzten beiträge voll und ganz.

ich hatte spätestens von dem moment an, als ich zum offizier ernannt wurde, ständig mit den stasi-klopsen zu tun. später als student und mitglied des Neuen Forum stand ich sogar auf der abschuß-liste und das kurz vor der diplom-verteidigung. ...die hab ich nur geschafft, weil der betrieb (in dem mein projekt bereits lief) voll und ganz hinter mir stand.

ich habe diese dummen, fantasielosen bürokraten von der stasi hassen gelernt. später haben wir vom "runden tisch" die stasi-gebäude leer geräumt und ich hatte nur noch mitleid mit diesen flachzangen, die in kleine hellgrüne büros eingepfercht wurden, um von ihren mitbürgern nur das schlechteste zu erwarten. aber man darf nie vergessen, daß das nur 50.000 von 17.000.000 DDR-bürgern gewesen sind.

die allermeisten waren gute und fleißige menschen, die kluge und starke kinder groß ziehen wollten - nix weiter!

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gila
gila
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von gila
als Antwort auf dutchweepee vom 03.10.2007, 01:33:55
dutch,
und keiner von den vielen anderen durfte da Land verlassen, geschweige denn nur daran denken - bzw. mal seine Meinung sagen.
--
sagt
gila

P.S.:
Ich werde das Gefühl nicht los, daß Du DDR-sentimental bist in irgend einer Weise. Ich kann das ebenso wenig nachvollziehen, wie die Meinungen und Aussagen der "Übriggebliebenen" vom 3. Reich, die auch immer noch was Positives daran finden konnten. Die gingen halt damals alle mit Scheuklappen durchs Leben
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf gila vom 03.10.2007, 01:46:28
@gila

ich glorifiziere die DDR nicht. ich bin in der DDR satt aufgewachsen, hatte alle bildungs-chancen (die ich auch genutzt habe), lernte meine freiheiten (trampen durch den balkan) auszuleben und die verbote zum umschiffen (auf der bühne alles zu singen was ich will). mein spielzeug war genauso bunt, wie das der kinder im westen zu dieser zeit - nur eure kaugummies haben besser geschmeckt und hatten bilder drin (die wie eine zweite wärung in meiner kindheit waren).

ich will die DDR überhaupt nicht zurück, aber da ich alle beide systeme hautnah miterlebt habe, maße ich mir an zu behaupten, daß die bundesrepublik ein gerüttelt maß sozialismus vertragen könnte.

P.S.: den vergleich mit dem dritten reich überdenk bitte nochmal. die faschisten haben in ihren vernichtungslagern 7 mio juden und werweisswieviele andere menschen getötet. willst du das mit den 150 mauertoten aufwiegen?
ursula_j
ursula_j
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von ursula_j
als Antwort auf gila vom 03.10.2007, 01:46:28
dutch,
und keiner von den vielen anderen durfte da Land verlassen, geschweige denn nur daran denken - bzw. mal seine Meinung sagen.
--
sagt
gila

geschrieben von gila


Das stimmt so nicht. Der Ostblock stand den DDR Bürgern offen und wurde auch von vielen genutzt. So eingesperrt wie es hier dar gestellt wird, waren sie nicht.

--
ursula_j
eko
eko
Mitglied

Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von eko
als Antwort auf ursula_j vom 03.10.2007, 08:31:48
Zitat von urula_j:

"Das stimmt so nicht. Der Ostblock stand den DDR Bürgern offen und wurde auch von vielen genutzt. So eingesperrt wie es hier dar gestellt wird, waren sie nicht."

Ach ja? Tatsächlich?

Wie ist es dann zu erklären, dass so viele Menschen ihr Leben riskierten, um aus diesem "Arbeiter- und Bauernparadies" herauszukommen, wenn es doch dort so angenehm zu leben war?

Ich kann nur den Kopf schütteln darüber, wie hier versucht wird, diesen Staat und seine Machenschaften schönzureden. Was soll damit bezweckt werden? Ist der "Ostblock", wohin die DDR-Bürger angeblich reisen durften, der Nabel der Welt gewesen? Und wenn ja, warum durfte dann niemand in die übrige Welt reisen?

Ich habe mir den Film nicht angeschaut. Filme sind meistens weit von der Realität entfernt. Insofern hat er mich nicht interessiert. Aber ich habe mir angeschaut, was diese drei Frauen, um die es in diesem Film geht, real zu berichten wussten. Egal, ob die Mutter nun blauäugig war oder nicht, als sie versuchte, aus der DDR herauszukommen: Die Tatsache, dass sie daran gehindert und dann ins Gefängnis gesteckt wurde, ist doch allein schon ein Skandal.

Da kann dutch noch so blumig von seinem Leben in der DDR berichten, an diesem Skandal ändert das auch nichts. Es ist einfach bedenklich, wie hier die DDR schöngeredet und verharmlost wird.
--
eko

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