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Innenpolitik Die Mär von den Aufstockern

Carlos_Philbin
Carlos_Philbin
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Die Mär von den Aufstockern
geschrieben von Carlos_Philbin
Es wird ja gerne von fähigen(?) (winkt zu arno ) linken Politikern argumentiert, dass es 1,3 Millionen Erwerbstätige gibt, die so wenig verdienen, dass sie zusätzlich Hartz IV benötigen.
Und diese Zahl wäre auch das Hauptargument für die Einführung eines Mindestlohns.

Wenn man sich aber diese Aussage näher anschaut, wie es das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung regelmäßig macht, dann tauchen folgende Informationen auf:

Nur 20 Prozent der Aufstocker arbeiten Vollzeit, also mindestens 35 Stunden pro Woche. 55 Prozent arbeiten sogar weniger als 15 Stunden. „Alles in allem zeigt sich, dass ein geringer Lohnsatz nur für einen Teil der Aufstocker generell ein Hindernis beim Verlassen der Bedürftigkeit darstellt.“

* Oft scheitert ein Vollzeit-Job an der Kinderbetreuung. So sagten nur 3 Prozent der alleinerziehenden Mütter, die Hartz-IV-Behörde habe ihnen im Be­ra­tungsgespräch eine Betreuungsmöglichkeit angeboten.
* Paare mit Kindern sind meist deshalb Aufstocker, weil einer der Partner nicht einmal einen Teilzeit-Job findet. Doch hier lautet der Befund: „46 Prozent haben keine Ausbildung und jeder Fünfte keinen Schulabschluss.“ Zudem ist „die Selbsteinschätzung des Ge­sundheitszustands sehr negativ“ – was die Forscher „vor allem angesichts des geringen Altersdurchschnitts von rund 35 Jahren“ bedenklich finden.
* Von den Singles aus der Aufstocker-Statistik arbeiten besonders wenige Vollzeit: nur jeder achte. Von den übrigen kümmern sich 37 Prozent „nicht aktiv um eine Ausweitung ihrer Beschäftigung“. Auch hier sei oft „eine schwerwiegende gesundheitliche Einschränkung“ das Problem.

http://www.aktiv-online.info/Home/tabid/36/ArticleID/658/Default.aspx

Scheint ein nettes Märchen zu sein, mit dem die fähigen linken Politiker da hausieren gehen.
arno
arno
Mitglied

Re: Die Mär von den Aufstockern
geschrieben von arno
als Antwort auf Carlos_Philbin vom 12.02.2010, 12:40:47
Hallo,Carlos_Philbin,

warum verdrehst Du hier die Tatsachen?

Die Bundesanstalt für Arbeit veröffentlicht
Statistiken zur Arbeitswelt und diese werden auch
von den Politikern der Linken interpretiert.

Was ist daran so verwerflich?

Viele Grüße
arno
Carlos_Philbin
Carlos_Philbin
Mitglied

Re: Die Mär von den Aufstockern
geschrieben von Carlos_Philbin
als Antwort auf arno vom 12.02.2010, 12:58:17
Hallo,Carlos_Philbin,

warum verdrehst Du hier die Tatsachen?

Die Bundesanstalt für Arbeit veröffentlicht
Statistiken zur Arbeitswelt und diese werden auch
von den Politikern der Linken interpretiert.

Was ist daran so verwerflich?

Viele Grüße
arno
geschrieben von arno

Welche Tatsachen sind da verdreht worden?

Was du "interpretieren" nennst, sieht für mich nach einer bewußten Lüge aus, da die BA auch die ergänzenden Informationen über Aufstocker lieferte.
Mit dem Verbreiten von Halbwahrheiten versuchen linke Politiker aufzuhetzen um daraus profitieren zu können.

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ingo
ingo
Mitglied

Re: Die Mär von den Aufstockern
geschrieben von ingo
als Antwort auf Carlos_Philbin vom 12.02.2010, 12:40:47
Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe
Carlos_Philbin
Carlos_Philbin
Mitglied

Re: Die Mär von den Aufstockern
geschrieben von Carlos_Philbin
als Antwort auf ingo vom 12.02.2010, 14:04:17
Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe
geschrieben von kreuzkampus


Wobei hier ja noch eine höhere Stufe dieser "Kunst" betrieben wird.
Die Statistik mit den 1,3 Millionen Vollzeittätigen, die aufstocken müssen, gibt es nämlich nirgends.
Trotzdem ziehen die fähigen linken Politiker mit dieser Zahl durchs Land um für einen Mindestlohn zu werben.
Eine Frechheit zu verlangen, dass jemand, der vielleicht nur 5 oder 10 Stunden in der Woche arbeitet, dafür von den Arbeitgebern noch so fürstlich entlohnt werden soll, dass er davon bequem leben kann.
Das ist genau dieser anstrengungslose Wohlstand, den Westerwelle ansprach.

Eigentlich gut, dass durch das aktuelle Urteil des BVG auf breiter Front näher auf die Zahlen bei Hartz IV geschaut wird. Dadurch wird der linken Propaganda Wind aus den Segeln genommen.

Quelle für die Statistiken der BA:

http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/detail/l.html

Und hier noch Informationen und der gesetzliche Auftrag des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), das auch Datenlieferant für die BA ist:

http://www.iab.de/de/ueberblick/gesetzlicher-auftrag.aspx
arno
arno
Mitglied

Re: Die Mär von den Aufstockern
geschrieben von arno
als Antwort auf Carlos_Philbin vom 12.02.2010, 15:02:59
Hallo, Carlos_Philbin,

garaniert oder ist HartzIV nicht eine Art von Mindestlohn?

Zumindest soll er die Existenz der Ausgeliederten sichern!

Wer über Zeitarbeitsfirmen beschäftigt ist, bekommt etwas mehr als
HartzIV, also etwas mehr als den Mindestlohn.

Also, den Mindestlohn brauchen wir nicht mehr, denn wir haben ihn bereits!


Viele Grüße
arno

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Carlos_Philbin
Carlos_Philbin
Mitglied

Re: Die Mär von den Aufstockern
geschrieben von Carlos_Philbin
als Antwort auf arno vom 12.02.2010, 15:37:57
Es geht doch darum, dass hier vehement soziale Brandstiftung von den Linken betrieben wird.
Da wird mit falschen Zahlen hantiert, damit die Arbeitgeber ja schlecht genug in der Öffentlichkeit dastehen.
Und auf der anderen Seite schreien sie nach Jobs.
Nur wachsen diese Jobs nicht auf sozialistischen Bäumen.

Oder anders gesagt, dieses totalitäre System mit den sozialistischen Bäumen ist lediglich der Wunschtraum einer Minderheit.
Und das ist gut so.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Die Mär von den Aufstockern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Carlos_Philbin vom 12.02.2010, 12:40:47
Scheint ein nettes Märchen zu sein, mit dem die fähigen linken Politiker da hausieren gehen.

Wieso von Die Linken? Festhalten wollen wir erst einmal, das eine meiner Lieblingszeitungen schreibt: "Insgesamt hatten 2009 dem Bericht zufolge im Jahresdurchschnitt etwa 6,5 Millionen Menschen Anspruch auf Hartz IV." Hmmmm. Das bedeutet, das 6,5 Mio Menschen ein reales Einkommen besaßen, welches nicht dem Minimalwarenkorb entspricht und die vom Staat zusätzliche Hilfe benötigen. Jetzt lese ich in der Untereinander-Abschreibepresse folgende Überschriften:
BILD : In diesen Branchen lohnt sich Arbeit nicht mehr!
Welt-Online : Diese Jobs bringen weniger Geld als Hartz IV
Münchner Merkur : Diese Jobs bringen weniger Geld als Hartz IV
Hamburger Abendblatt : Diese Jobs bringen weniger Geld als Hartz IV
Spiegel-Online: Einkommen auf Hartz-IV-Niveau - Arbeiten für ein Almosen

Haben die jetzt alle die Parolen der Linken abgeschrieben (kennst du deren Parolen überhaupt?) oder doch eher von einem Artikel aus der FAZ mit dem Titel "Ein schmaler Grad zwischen Arbeit und HartzIV" dessen Wahrheitsgehalt in BILDBlog überprüft und nachgerechnet wurde? Dort wird dies Fazit gezogen:
Selbst Finanzexperte, Historiker, Außenminister Guido Westerwelle plappert die Zahlen der "FAZ" nach, wie man in einem Gastbeitrag auf welt.de nachlesen kann:
Wer kellnert, verheiratet ist und zwei Kinder hat, bekommt im Schnitt 109 Euro weniger im Monat, als wenn er oder sie Hartz IV bezöge. Diese Leichtfertigkeit im Umgang mit dem Leistungsgedanken besorgt mich zutiefst.

Diese Leichtfertigkeit im Umgang mit Fakten besorgt uns zutiefst.

Mich übrigens auch und dann kommst du noch mit deinem Absurdum:
Nur 20 Prozent der Aufstocker arbeiten Vollzeit, also mindestens 35 Stunden pro Woche. 55 Prozent arbeiten sogar weniger als 15 Stunden. „Alles in allem zeigt sich, dass ein geringer Lohnsatz nur für einen Teil der Aufstocker generell ein Hindernis beim Verlassen der Bedürftigkeit darstellt.“

AFAIK verlangen die linken Politiker in ihren Parolen einen Arbeitsplatz für jeden inkl. einem Mindestlohn. Wenn du damit angefangen hättest, wäre die Diskussion wohl in die richtige Richtung gegangen. Aber so... hast du es dir selber zuzuschreiben.

Carlos_Philbin
Carlos_Philbin
Mitglied

Re: Die Mär von den Aufstockern
geschrieben von Carlos_Philbin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.02.2010, 17:03:26
Scheint ein nettes Märchen zu sein, mit dem die fähigen linken Politiker da hausieren gehen.

Wieso von Die Linken?

Nicht nur von linken Politikern.
Das macht ja die Tragweite dieser Mär noch schlimmer.
Mich übrigens auch und dann kommst du noch mit deinem Absurdum:
Nur 20 Prozent der Aufstocker arbeiten Vollzeit, also mindestens 35 Stunden pro Woche. 55 Prozent arbeiten sogar weniger als 15 Stunden. „Alles in allem zeigt sich, dass ein geringer Lohnsatz nur für einen Teil der Aufstocker generell ein Hindernis beim Verlassen der Bedürftigkeit darstellt.“


Was ist daran ein Absurdum?
Das sind die Daten des IAB!
Hast du Quellen, die andere Zahlen liefern?
Wenn geht lass dabei aber bitte deine Lieblingszeitung außen vor.

AFAIK verlangen die linken Politiker in ihren Parolen einen Arbeitsplatz für jeden inkl. einem Mindestlohn. Wenn du damit angefangen hättest, wäre die Diskussion wohl in die richtige Richtung gegangen. Aber so... hast du es dir selber zuzuschreiben.

Danke, dass du mir vorschreiben willst, welche Diskussionen ich anfangen soll.
Aber ich weiß auch so, dass es dem linken Lager nicht recht ist, wenn man sich ihre Aussagen näher anschaut.
Gerade gestern hat sich ein Herr Beck im TV noch darüber echauffiert dass es 1,3 Millionen Erwerbstätige gibt, die von ihrem Lohn nicht leben könnten.
Eine souveräne Frau von der Leyen hat dann die Halbwahrheit des Herrn Beck, mit der diese linke Politiker soziale Brandstiftung betreibt, um die fehlende Wahrheit ergänzt.
Siehe Daten des IAB und die Statistiken der BA.
arno
arno
Mitglied

Re: Die Mär von den Aufstockern
geschrieben von arno
als Antwort auf Carlos_Philbin vom 12.02.2010, 16:30:52
Hallo, Carlos_Philbin,

für Menschen, die trotz regulärer Arbeit Hartz IV als
Ergänzung benötigen, wurde der Ausdruck "Aufstocker" geprägt.
Aufstocker gibt es nicht nur bei lohnabhängig Beschäftigten,
sondern auch bei Selbstständigen!


Wie steht es denn mit den Selbstständigen, die durch ihre
Arbeit zu wenig verdienen, um davon leben zu können,
ALG II als Ergänzung zu ihrem Einkommen beantragen dürfen.
Es handelt sich um eine Sozialleistung, bei der alle Einkünfte
angerechnet werden!
Als maßgebliches Einkommen zählt bei Selbstständigen der
Gewinn im Sinne des Einkommensteuergesetzes, d.h. die
Einnahmen des Betriebs abzüglich der Ausgaben.

Zu den Betriebsausgaben zählt alles, was das Finanzamt
auch anerkennt. Auch der Weg von der Wohnung zum Arbeitsplatz.
Als Selbstständiger mit Hartz IV Bezug kann man nicht
zu artfremden Jobs oder 1-Euro-Jobs gezwungen werden

Was sagen denn die Linken zu diesem Thema?

Viele Grüße
arno

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