Innenpolitik Die Pressefreiheit

Bias
Bias
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Die Pressefreiheit
geschrieben von Bias

Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung wird durch Artikel 5 GG gewährleistet. Sie ist beschränkt durch allgemeine Gesetze, findet ihre Grenzen in der Jugendgefährdung und der Ehrverletzung.

Nun gibt es hier im Forum immer wieder mal Hinweise darauf, welche Presseorgane seriös sind (welche es sich für Wahrheitssuchende lohnt zu lesen) und welche eben nicht.
Ich meine erkannt zu haben, dass im Rückblick einmal diese Information einer Zeitung die Wirklichkeit besser abgebildet hat. Mal jene einer anderen.
Nicht nur Zeitungen, sondern auch andere Medien sind auf Einkünfte angewiesen, wollen verkauft werden. Sie suchen sich ihren Kundenkreis, transportieren daran ausgerichtet neben einer Nachricht auch Meinung.

Zu meiner (fast täglichen) Lektüre gehört u. a. bekanntlich die NZZ.
Wenn ich daraus zitiere, glaube, ich mittlerweile im Voraus sagen zu können, wer sich wenig später  – völlig unabhängig vom Zitierten – im ST wie dazu äußert.
Eine Art von vorweggenommener Zensur, eine Art Vorurteil, in manchen Köpfen, ist hin und wieder mein erster Gedanke dazu (der zweite: nimms hin, ist nun mal so).

Hier ist Gelegenheit, die Probe aufs Exempel zu machen.*
Hans Hermann Tiedje schreibt heute einen Kommentar mit dem Obertitel „Schuld und Sühne in Berlin“, der wiederum von einem Leser so kommentiert wird: „Und das lesen Sie nur in der NZZ… Allein dieser Kommentar lohnt das Abo.“
Geschmacksache und eine Frage des Lesespektrums, meine ich dazu.
* https://www.nzz.ch/meinung/steinmeier-und-merkel-niemand-ist-schuld-am-russland-fiasko-ld.1692523

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Die Pressefreiheit
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Bias vom 14.07.2022, 09:17:22

Schmunzelnd nahm ich die Überschrift zur Kenntnis.

Zur Thematik des Beitrags von Hans Hermann Tiedje mag ich aus dem Stehgreif nicht ausführlich Stellung beziehen, da gäbe es einiges in den Blick zu nehmen.
Spontan würde ich sagen: Ich persönlich habe die meisten Bedenken bei der heutigen Außenpolitik.

Mareike

Tina03
Tina03
Mitglied

RE: Die Pressefreiheit
geschrieben von Tina03
als Antwort auf Bias vom 14.07.2022, 09:17:22
"Nicht nur Zeitungen, sondern auch andere Medien sind auf Einkommen angewiesen, wollen verkauft werden, transportieren folgerichtig daran ausgerichtet neben einer Nachricht Meinung und suchen sich ihren Kundenkreis. "

Das ist legitim, d. h. nicht von vornherein ein Grund, die Seriosität eines Mediums in Frage zu stellen.

Wichtig ist es jedoch, sich dieses Umstands bei der Bewertung der Inhalte stets bewussst zu sein. Daher betrachte ich eine gewisse Skepsis diesbezüglich - soweit bekannt, unter Berücksichtigung der Klientel, die das Medium vor allem anspricht - bei jedem Nachrichtenmedium für angebracht. 

Das Gleiche gilt übrigens im Hinblick auf die Einschätzung der Glaubwürdigkeit von Produktwerbung.

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Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
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RE: Die Pressefreiheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied

gut beobachtet -  ich lehne mich schon einmal zurück im gemütlichen Ohrensessel, knabbere Cantuccini und trinke Cafe Frappe und warte auf den Gegenangriff :-)

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Die Pressefreiheit
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.07.2022, 10:00:36

Vielleicht etwas zu offensichtlich 😅 provozierend?

Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: Die Pressefreiheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 14.07.2022, 10:09:20

Naja, normalerweise ist der Frappe ja friedlich, aber wehe, wenn er losgelassen.. er mag es nicht, wenn er zu warm wird :-)


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Karl
Karl
Administrator

RE: Die Pressefreiheit
geschrieben von Karl
als Antwort auf Bias vom 14.07.2022, 09:17:22

@Bias,


die Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Sucht man nach dem Stellenwert der Pressefreiheit in einem Land, lohnt ein Blick auf die Vielfalt der Meinungen. Gibt es sie oder gibt es sie nicht?

Ich empfinde es so bei uns in Deutschland (übrigens auch im ST): Es gibt die Vielfalt, die auch zu mannigfaltigen Widersprüchen führt, die man austragen darf, aber auch aushalten können muss.

Blicke ich in manch andere Länder sehe ich diese Vielfalt weniger deutlich oder irre ich mich?

Karl

P.S.: Vielfalt der Meinungen deckt persönliche Beleidigungen nicht ab. Wer z. B. hier im ST deren Löschung als Zensur bezeichnet, irrt.

Lorena
Lorena
Mitglied

RE: Die Pressefreiheit
geschrieben von Lorena
als Antwort auf Bias vom 14.07.2022, 09:17:22

Danke für den Link, Bias.
Eine super Zusammenfassung und Bericht über das ganze Politik-Geschehen bisher.
Auch sehr einfacher Schreibstil, für jeden verständlich, auch für die, die sich nicht in allem politisch hervorragend auskennen und nach den Zusammenhängen noch suchen.
Bin während des Lesens nicht müde geworden, ganz im Gegenteil......

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Gruß Lorena 
Bias
Bias
Mitglied

RE: Die Pressefreiheit
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 14.07.2022, 10:17:46

Wie in anderen Ländern mit der Pressefreiheit umgegangen wird, weiß ich nicht, Karl.
Die NZZ aus der Schweiz – ab und zu auch die "Weltwoche" – sind diesbezüglich sicher nicht geeignet, dazu eine gültige Aussage zu treffen.
Insofern beschränkt sich mein Blick auf die Berichterstattung und Kommentierung deutscher Medien.

Was Vielfalt da angeht, habe ich den Eindruck, dass sich die einerseits in Form einer Art von "Zuvielismus" (eine Begrifflichkeit von Ruth Cohn) zur Beliebigkeit,
andererseits – durch wahrnehmbare Selbstbeschränkung der Konsumenten auf bestimmte Informationsquellen – zur Einengung geführt hat.

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Mein Beitrag ist reflexiv betrachtende gedacht, als „so nehme ich es wahr“.
Er enthält willentlich keine Anklage.
Es würde mich freuen, wenn er in der Folge so gelesen und verstanden werden könnte.
 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Die Pressefreiheit
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Bias vom 14.07.2022, 10:53:41

Meine Meinung dazu:
Die Pressefreiheit ist im Grundgesetz garantiert genauso wie die Freiheit der Lehre und Forschung.

In der Praxis sind da wahrhaftig viele Faktoren, die eine optimale Umsetzung dieser Freiheit behindern, allen voran tatsächlich die Finanzierbarkeit.

Die "Selbstbeschränkung" der Konsumenten spielt aus meine Sicht wohl eher in der Onlinewelt eine Rolle, ich würde dies dann eher als Einseitigkeit bezeichnen. Bei den großen öffentlichen Medien TV und Zeitungen finde ich zu vielen Themen nur gleichgeschaltete Berichterstattungen, so als ob alle bei einander abschreiben oder eine vorgegebene Nachricht nicht näher überprüfen, geschweige denn recherchieren.

Gruss
Mareike


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