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Innenpolitik Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"

clara
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Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"
geschrieben von clara
Noch ein Geheimplan? Der Spiegel will davon wissen, die Umweltministerin bestreitet es. Danach sollen der Staat, sprich die Steuerzahler, den Energiekonzernen die Kosten für den Abriss der Meiler und die Lagerung des Atommülls abnehmen, und dazu eine öffentlich-rechtliche Stifung gründen.
Ganz schön praktisch! Versuchen kann man's ja mal, meinen die Konzerne. Ich bin allerdings derselben Meinung wie "mein" schleswig-holsteinischer Energieminister Robert Habeck, der gegenüber DPA sagte: „Die volle Kostenverantwortung liegt bei der Industrie. „Die Industrie hat sich an der Atomenergie eine goldene Nase verdient - nun der Gesellschaft die Kosten für die Entsorgung aufbürden zu wollen, ist schäbig." Oder gibt es wirklich uneigennützige Gründe für diese Forderung der Konzerne?

Clara
ehemaligesMitglied46
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Re: Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"
geschrieben von ehemaligesMitglied46
als Antwort auf clara vom 13.05.2014, 15:02:55
Zitat: "Oder gibt es wirklich uneigennützige Gründe für diese Forderung der Konzerne?" Zitat Ende

Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, würde mein gesamtes Weltbild über den Haufen werfen.

Ich empfinde das als eine unglaubliche Dreistigkeit!
nostalgie
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Re: Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf clara vom 13.05.2014, 15:02:55
Oder irgendwie logische Folgerung?

Wir wollen kein Atom mehr? Dann müssen wir zahlen für erneuerbare Energie.
Wir wollen keine Atom mehr? Dann müssen wir zahlen für den Rückbau der bisherigen A-Werke.

Es liegt doch in unserer Hand. Oder doch nicht?

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ehemaligesMitglied46
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Re: Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"
geschrieben von ehemaligesMitglied46
als Antwort auf nostalgie vom 13.05.2014, 15:15:49
Diese Logik erschließt sich mir nicht.
In "unserer Hand" ist nie etwas gelegen.
Crimmscher
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Re: Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf ehemaligesMitglied46 vom 13.05.2014, 15:20:25
Die Kostenfrage wird zur Erpressung des Staates.
So einfach ist das nun mal.
Die Politik hat den Ausstieg in Szene gesetzt, nun kommt die Rückkopplung der mächtigen Konzerne.

Crimmscher
ehemaligesMitglied46
ehemaligesMitglied46
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Re: Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"
geschrieben von ehemaligesMitglied46
als Antwort auf Crimmscher vom 13.05.2014, 15:44:06
Das ist doch Usus bei uns:

Die Konzerne sahnen ab, die Unkosten trägt der Steuerzahler und die Politik schweigt.

Wenn ich nur an die sog. Privatisierungen denke....

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olga64
olga64
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Re: Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"
geschrieben von olga64
als Antwort auf Crimmscher vom 13.05.2014, 15:44:06
So einfach ist es leider nicht. DA die Energiekonzerne mit Prozessen drohen (Vattenfall führt diesen bereits in den USA, wo bekanntlich sehr viel höhere Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden können) kommt hier einiges auf die BRD zu. Es sollte dann sachlich und juristisch abgewogen werden, was den Steuerzahler billiger kommt. Entweder die Rückführung der Atomgeschäfte in eine staatliche Stiftung oder die hohen Regressleistungen durch den Staat. Olga
Crimmscher
Crimmscher
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Re: Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf olga64 vom 13.05.2014, 16:51:58
Das wird um vieles teurer als die Beseitigung der Altlasten des Uran-Abbaus in der ehemaligen DDR.

Und es wird Jahrzehnte in Anspruch nehmen.

Hinzu kommt noch, dass die Länder interdisziplinär in eine konzertierte Aktion "Entsorgung" eingebunden werden müssen.

Crimmscher
olga64
olga64
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Re: Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"
geschrieben von olga64
als Antwort auf Crimmscher vom 13.05.2014, 17:05:30
.....und noch keiner weiss, wie das entsorgt werden kann und soll. Wieder undichte Fässer in alte Salzstöcke vergraben,dürfte ja auch nicht zielführend sein. Hier schliefen sie bisher alle - auch die Grünen mit dem grossen Gestus und der "Atom-Nein-Danke" - Flagge. Olga
Re: Energiekonzerne fordern Verstaatlichung des "Atomgeschäfts"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied46 vom 13.05.2014, 15:20:25
"In "unserer Hand" ist nie etwas gelegen."
geschrieben von Candy


Eigentlich schon.

Ohne "unsere" Proteste gegen die Kernkraftwerke hätte es den Atomausstieg zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegeben.
Nostalgie hat schon Recht.
Es ist doch klar, dass eine Verkürzung der Laufzeit die Rücklagen der Atomindustrie für Abriss und Entsorgung ( bisher etwa 30 Mrd. €)nicht mehr anwachsen werden.
Ich glaube, dass es irgendwie zu einem Kompromiss kommen wird, zumal auch noch die Klagen der Atomindustrie in Milliardenhöhe beim europ. Gerichtshof anliegen.
Der Drang zum Ausstieg hat in Europa in den letzten Jahren wieder abgenommen und der Ausgang beim Gerichtshofn ist völlig offen.

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