Innenpolitik Ergebnisse der Streiks

lupus
lupus
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von lupus
als Antwort auf ingo vom 29.03.2024, 10:20:24

Das verstehe ich nicht so.
Wenn eine Regelung im Gesetz steht und es soll zugelassen werden, dass davon abgewichen werden kann ist das zu veröffentlichen, damit es von allen Betroffenen angewendet werden kann.

So verstehe ich den Rechtsstaat.

Oder meinst du, wenn die Klärung der steuerlichen Behandlung im Gesetz steht? Dann ist natürlich keine Veröffentlichung notwendig. Es könnte ja jeder danach verfahren.

lupus

MarkusXP
MarkusXP
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf schorsch vom 29.03.2024, 08:00:15
 
Ist dir bekannt, dass man in der Schweiz nur sehr selten streikt? Grübel: Wie kann es denn sein, dass die Schweiz eine der florierendsten Wirtschaftslagen und niedrigsten Teuerungen hat?
In der Schweiz gibt es viele Dinge, die weltweit ziemlich einmalig sind! Ich "begreife" die Schweiz auch nicht. Die Schweizer ticken irgendwie anders.

Ich denke, was dort funktioniert, das funktioniert eben dort, wohl auch nur dort. 

Um deine Frage zu beantworten: Ich weiß es nicht!
MarkusXP

 
ingo
ingo
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von ingo
als Antwort auf lupus vom 29.03.2024, 10:38:31

@lupus: Ich habe keine Ahnung, ob der Arbeitgeber die Steuern übernimmt (das wäre eine Regelung, die nirgendwo veröffentlicht werden muss) oder ob es eine gesetzliche Regelung gibt, die ich nicht kenne. Fakt ist, dass Scholz 2023(?) vorgeschlagen hat, dass Arbeitnehmer einen Inflationsausgleich von 3000 € bekommen sollten. Viele Arbeitgeber bezahlen 2000-3000 € steuerfrei. Der Rest ist mir völlig egal. Egal ist mir natürlich nicht, dass es Arbeitnehmer gibt, die nix bekommen....Das war's aber aus meinem "Wissensschatz".


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skys
skys
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von skys

So verstehe ich den Rechtsstaat.
lupus


Ja nu, es kommt zum Glück nicht darauf an, wie der Einzelne den Rechtsstaat versteht, sondern wie er definiert ist und was tatsächlich Sache ist ;-)

Einer Zahlung kannst du unterschiedliche Namen geben, je nach Anlass, betroffenen Parteien, Zeit, sonstigen Umständen usw. Den Rahmen dafür gibt das Gesetz.
Und bzgl. Steuer eben das Steuergesetz.

Aber bzgl. den Streiks:
Ich finde verdi kocht da auch ein eigenes Süppchen.
Immer mehr Streiks, immer mehr Blockaden - sicher, kann man machen.
Aber wie gerechtfertigt sind manche Forderungen wirklich ?
Höhere Löhne kurbeln die Inflation an. Gewonnen ist damit nicht viel.

Stattdessen wäre ein Ausgleich nötig, damit finanziell Schwache gestärkt werden und sie sich bei Tafel & Co nicht auf die Füße treten müssen.
Konzerne und Superreiche würden eine Reichensteuer gut vertragen.
Immerhin gibt es einige davon, genauso wie in Amerika, die inzwischen selbst schon aktiv werden, weil sie sagen, sie sind zu reich und zahlen vergleichsweise viel zu wenig Steuern. *Respekt.

Die Schweizer ticken übrigens nicht nur manchmal wunderlich, sondern auch wunderbar gg
Sie haben höhere Löhne, @MarkusXP - aber sieh dir auch mal die Lebenshaltungskosten an. Das hebt sich auf. Da würden viele hier die Krise bekommen, wenn sie sähen, was dort Lebensmittel kosten g
Streiken hat auch etwas mit Kultur und Zufriedenheit zu tun.
lupus
lupus
Mitglied

RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von lupus
als Antwort auf ingo vom 29.03.2024, 11:21:30

Ok, mich hat es eben erstaunt, dass man das so einfach als Ergebnis einer Streikschlichtung bekannt geben kann.
Die Arbeitnehmer in kleinen Firmen oder Handwerksbetrieben waren ja schon oft oder immer bei Vorteilsregelungen gekniffen.

lupus

olga64
olga64
Mitglied

RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von olga64
als Antwort auf skys vom 29.03.2024, 12:04:08
 

Aber bzgl. den Streiks:
Ich finde verdi kocht da auch ein eigenes Süppchen.
Immer mehr Streiks, immer mehr Blockaden - sicher, kann man machen.
Aber wie gerechtfertigt sind manche Forderungen wirklich ?
Höhere Löhne kurbeln die Inflation an. Gewonnen ist damit nicht viel.

Stattdessen wäre ein Ausgleich nötig, damit finanziell Schwache gestärkt werden und sie sich bei Tafel & Co nicht auf die Füße treten müssen.
Konzerne und Superreiche würden eine Reichensteuer gut vertragen.
Immerhin gibt es einige davon, genauso wie in Amerika, die inzwischen selbst schon aktiv werden, weil sie sagen, sie sind zu reich und zahlen vergleichsweise viel zu wenig Steuern. *Respekt.

Die Schweizer ticken übrigens nicht nur manchmal wunderlich, sondern auch wunderbar gg
Sie haben höhere Löhne, @MarkusXP - aber sieh dir auch mal die Lebenshaltungskosten an. Das hebt sich auf. Da würden viele hier die Krise bekommen, wenn sie sähen, was dort Lebensmittel kosten g
Streiken hat auch etwas mit Kultur und Zufriedenheit zu tun.
geschrieben von skys
Die letzten Streiks in Deutschland wurden nicht nur von Verdi bestimmt; sondern insbesondere von der Lokführer-Gewerkschaft GDL mit ihrem oft radikalen Vorsitzenden, Herrn Weselsky.
Ein Unding war und ist es natürlich,bereits nach dem ersten Verhandlungstag zu streiken und sich auch nicht bereitzuerklären, neutrale Schlichter einzusetzen, wenn sich abzeichnet, dass die Hauptverhandler keine Möglichkeit finden, sachlich miteinander zu verhandeln.
Aber in diesem Fall war es auch der letzte Streik,den Herr Weselsky führte und da wollte der das nochmals richtig krachen lassen, was ihm streiktechnisch auch gelang - ob im Ergebnis, müssen die Mitglieder der Gewerkschaft entscheiden,die immerhin während des Streiks auch auf ca 20% ihres Lohns verzichten mussten, weil sie aus den Streikkassen bezahlt wurden.

Auch wir haben eine Reichensteuer. Diese beträgt 45% und beginnt ab einem Brutto-Jahreseinkommen von ca 270.000.- Euro. Dazu kommt dann noch eine Kirchensteuer und natürlich die Sozialabgaben. Das sind schon beachtliche Abzüge, wie ich finde.
Wenn dann Erben von Grossvermögen aus der Enkel-Generation nun flehentlich bitte, man möge sie höher besteuern, halte ich das auch für etwas seltsam.
Es gäbe genügend Möglichkeiten, "überschüssiges" Geld denjenigen zugutekommen zu lassen, die es sehr nötig haben (weltweit).
Aber mit diesem Aufruf wird primär gewünscht,dass der SteuerzahlerIn selbst bestimmen möchte, wofür das Geld verwendet wird und das halte ich in einer Solidargemeinschaft für nicht richtig.

Der Vergleich mit der Schweiz "hinkt" ziemlich. Zum einen hat die Schweiz weniger Einwohner als Baden-Württemberg und beschäftigt demzufolge auch weniger Menschen als z.B. Deutschland mit fast 10x so vielen Einwohnern und einer Beschäftigungsquote von ca 45%.
Olga

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Elbling
Elbling
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von Elbling

Was interessiert eigentlich das Ergebnis des Streiks - nichts, denn die Züge werden dadurch nicht besser, nicht pünktlicher. Und so mancher Zug fällt nun nicht wegen Streik aus - sondern wegen Baumaßnahmen, wegen defekter Lok, wegen fehlendem Personal....
Naja, Mitarbeiter könnte mehr Lohn schon anlocken, aber wir haben in Deutschland sowieso ein Fachkräfteproblem und welcher Influenzer will schon Zug fahren..?

Und noch was finde ich eher bedenklich - wenn alle Löhne steigen werden die Preise für Lebensmittel und Miete und Dienstleistungen auch bald steigen und der Lokführer hat am Ende des Monates auch nicht mehr im Geldbeutel.... (Nennt sich sowas nicht Inflation..?)

olga64
olga64
Mitglied

RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 29.03.2024, 13:56:26

Interessant, Elbling.
Bedeutet das - frei interpretiert - dass Sie sowohl für die Abschaffung der Gewerkschaften (die ja zuständig sind für Streiks ihrer Mitglieder) sind und natürlich auch das im Grundgesetz verankerte Streikrecht?Achtung: in diesem Fall wäre eine Zweidrittel-Mehrheit in Bundestag und -rat erforderlich, um hier Änderungen zu erzielen.
Und sollte das klappen, entscheiden künftig nur noch Unternehmer,deren Chefs und Aktionäre, wie die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen gestaltet werden? Olga
 

Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von Elbling
als Antwort auf olga64 vom 29.03.2024, 16:51:43

Wie kommen sie denn darauf..? Aber so manche "Posse" von Streik hat schon was von Erpressung - es werden auch Bereiche betroffen die eigentlich die Grundlage des Betriebes und deren Beschäftigten sind. Wenn ein Autobauer streikt werden keine Autos fertig, aber wennn die GDL meint sie "müsse mal richtig überziehen" trifft es nicht nur Reisende, es trifft auch uns alle - weil dadurch die Wirtschaft komplett ausfallen kann.

Streikrecht ja, aber es muß geregelt sein.

aixois
aixois
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 29.03.2024, 12:59:15
Diese beträgt 45% und beginnt ab einem Brutto-Jahreseinkommen von ca 270.000.- Euro. ... Das sind schon beachtliche Abzüge, wie ich finde.
Beachtlich finde ich, wenn eine alleinerziehende Mutter , die nicht weiss, wie sie bis ultimo mit ihrem 'Einkommen' hinkommen soll, 19 % an den Staat abgeben soll, wenn sie Windeln für ihren Säugling kauft, für die "Frühstückswachteleier" aber nur 7 %.

Beachtlich finde ich auch, dass eine(r) die(r) knapp 270 000 Euro Einkommen hat, dafür nur knapp 25 % (Durchschnittssteuersatz  über alle Progressionsstufen hinweg; 42 % ist ja nur der Grenzsteuersatz )  an den Staat abführen soll, d.h. 3/4 , gut 200 000 Euro beim Einkommensbezieher verbleiben.

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