Innenpolitik Impftheater - Beschäftigungsstrategie gegen Langeweile
Schon die Alten Römer wussten, dass man das Volk beschäftigen musste, da es bei Langeweile und Untätigkeit auf dumme Gedanken kommt.
Nun fallen derzeit Spiele wie Fußball und andere sportliche oder kulturelle Großveranstaltungen mit Publikumsbeteiligung aus allgemein bekannten Gründen aus, dauerndes Fernsehen, ja selbst die ach so geistreichen Talkshows werden zunehmend immer öder - also muss was aufregend Neues her, um die Massen zu unterhalten.
Und da ist nun wirklich das fast perfekte Beschäftigungsprogramm mit hohem Zeitaufwand, viel Frust und immer wieder neuer Hoffnung auf einen Hauptgewinn mit viel Aufwand und ohne Scheu vor finanziellen Kosten erschaffen worden:
Die Impfterminvergabe im Baden-Württemberg! Und glaubt mir, ich weiß, wovon ich schreibe!
Einen Monat lang habe ich täglich mehrfach vergeblich versucht, für meine fast 95-jährige Mutter einen Impftermin zu erhaschen, bis es mir schließlich an einem Freitag Abend nach 20:30 und einem Donnerwetter am Telefon gelungen ist, weitergeleitet zu werden und das ultimative Erfolgserlebnis erlangt zu haben:
Und jetzt wäre ich altersgemäß selbst an der Reihe. Welche große Hoffnung, welche prickelnde Vorfreude, welch spannende Freizeitaktivität sind damit verbunden.
Nun ja, die Panne mit AstraZeneca, das angeblich reichlich vorhanden auf Lager liegt, sei noch verziehen, auch die Überlastung der Anmeldung per Hotline oder Internet und der damit verbundene Terminvergabe-Stopp bis einschließlich 22. März. Neue Hoffnung keimt auf, als gestern Abend nach längerem Warten die bereits vertraute Stimme einer wie immer wortreichen Dame erklingt, die mich nach meinem Begehr fragt - und das, nachdem ich schon das übliche Zahlenspiel mit Taste 1, 2, 1 erfolgreich absolviert hatte. Und nach längeren Erläuterungen verrät sie mir dann endlich das große Geheimnis, dass es nämlich ab heute, Dienstag, 8 Uhr wieder Termine zu buchen gebe. Hoffnungsfroh habe ich mir meinen lautesten Wecker gestellt, um ja nicht zu spät zu kommen, und siehe da:
Ein neues Mysterium tat sich vor meinen noch müden Augen auf:
Jetzt werde ich also wie Tausende impfberechtigter Baden-Württemberger meine Freizeit ab Freitag mit neuen Versuchen, einen Impftermin zu erjagen, verbringen und mich dann wieder vor dem mir drohenden Corona-Blues schützen können. Nur, was mache ich bis dahin?
Und wie sagte schon der altrömische Dichter Horaz seinerzeit so schön: difficile est, satiram non scribere - keine Satire zu schreiben, ist schwierig!
Margit
Warum so pessimistisch?
Wir haben doch eine Menge Impfzentren aufgebaut, mit grossem AUFWAND und einer Unmasse an Bürokratie.
Aber so ist er der "Deutsche", statt sich über die schönen IMpfzentren zu freuen, die in grossen Hallen, abseits von "schuss" und für Alte und Behinderte nur unter größtmöglicher sportlicher Leistung zu erreichen sind, wird gemeckert.
Was brauchen wir Impfstoff wenn Zentren da sind, ist alles eine Frage der Betrachtungsweise.
Noch schöner wäre ja die Hausärzte mitimpfen zu lassen.
Da haben zwar die Alten kurze Wege und bei Behinderten kommt der sogar ins Haus, aber dann würde ja der sportliche Anreiz zur Bewegung und die uneigennützige Hilfe jüngerer Angehöriger oder Nachbarn wegfallen.
Also, meckert nicht und wartet schön und bemüht Euch um Termine, nach optimistischer Schätzung habt Ihr am Jahresende dann vielleicht Ruhe, wie man Ruhe auch auslegt auch auslegt.
Bleibt schön positiv
P80.
Ja ich hatte auch einen großen Aufwand um den Termin für Eheleute zu erhalten
Einen Monat lang habe ich täglich mehrfach vergeblich versucht, für meine fast 95-jährige Mutter einen Impftermin zu erhaschen, bis es mir schließlich an einem Freitag Abend nach 20:30 und einem Donnerwetter am Telefon gelungen ist, weitergeleitet zu werden und das ultimative Erfolgserlebnis erlangt zu haben:
Margit
Für den von dir geschilderten Ablauf habe ich jedoch kein Verständnis, denn Fazit wäre:
"wenn man ordentlich schimpft (Donnerwetter) wird man geimpft"
lupus
Keine Satire zu schreiben, sei schwierig?
Was sagt uns das, Margit?
Nichts Neues unter der Sonne!
Außer in Deinem geschilderten Fall wahrscheinlich das Telephon und der Hinweis auf die Onlinebuchung.
"Die spinnen, die Ausrichter", würden sehr wahrscheinlich die unbeugsamen Dörfler in der Bretagne dazu sagen.
Liebe Margit, da sieht man aber wieder einmal, wie unterschiedlich "Impfterminvergabe" gehandhabt wird.
Ich habe eine Tante, sie wird jetzt 89 und lebt in Berlin. Sie hat ganz "einfach" einen Brief mit vielen Unterlagen und einen Impftermin bekommen. Alles ohne großes Ärgernis...und das in Berlin... wer hätte das gedacht. Sie ist bereits mit Astra Zeneca geimpft, alles ohne Nebenwirkungen und bekommt dann noch die zweite Dosis.
Es geht auch anderes !
Kristine
Ihr seid nicht allein 😉
Auch bei uns läuft es ähnlich schleppend ab.
Laut Impfverordnung sollen auch bis zu 2 Direktkontakte ( z.Bsp. Ehepartner, pflegende Angehörige etc.), unabhängig von der Gruppenzugehörigkeit, mit geimpft werden.
Dies wird in Viersen generell abgelehnt.
In den Gruppen wird laut Verordnung zusätzlich nach Vor-bzw. Grunderkrankung) differenziert, bei der Terminvergabe wird aber diesbezüglich nicht nachgefragt.
Seit Januar haben wir versucht für ein Ehepaar ( 85 / 72 ), beide Schwerbehindert, einen gemeinsamen Termin zu bekommen.
Keine Chance.
@lupus,
ich habe hier meine persönliche Erfahrung geschildert. Die Telefon-Dame am besagtem Freitag Abend sagte mir, ich hätte am Nachmittag anrufen müssen, da hätte sie Termine gehabt. Nun, da ich das Gerücht vernommen hatte, am Freitag gäbe es neuen Impfstoff und somit die Chance auf einen Termin, hatte ich an besagtem Nachmittag im Stundentakt vergeblich versucht, telefonisch und über die Onlinebuchung einen solche zu erhalten. Jedesmal wurde mir versichert, es gäbe keinen Impfstoff. Am Abend startete ich dann nach 20:30 Uhr einen letzten Versuch.
Ich war zugegebenermaßen über die Auskunft der Dame empört und habe dies auch deutlich gemacht, da ich mich nicht gern für dumm verkaufen lasse. Und siehe da, sie hat mich darauf weitergeleitet und ich hatte die Wahl zwischen mehreren Terminen für meine Mutter.
Allerdings ohne Erfahrung mit der Hotline wäre ich gescheitert. Der Trick war nämlich, die gesamte Ansage mit drücken Sie die 1 usw. durchlaufen zu lassen ohne etwas zu drücken oder zu sagen, bis das Rufzeichen ertönt.
Ohne meine Empörung hätte mich besagte Dame nicht weitergeleitet.
Margit
och, da bist DU nicht alleine - die in Niedersachsen sind noch lahmer -
und das will was heissen.
Bis hier alle *durch* sind, wird es Ende des Jahres sein.
Bis dahin ist wohl nicht Winterschlaf, sondern Dauerschlaf angesagt. ❗️
Liebe @margit: Lassen wir Dein 95-ährige Mutter bitte außen vor; das ist ein eigenes Thema. Aber der Unterschied zwischen Dir und mir ist, dass ich nie die Hotline angerufen habe, weil mir klar war, dass das nur Stress bereiten würde; und Stress in diesen Zeiten ist Gift. Meine Tochter hat mich am Samstag über Internet angemeldet, ich habe die Bestätigung bekommen und warte jetzt auf meinen ersten Termin. Das war's! Du änderst mit Drängelei und Unmut rein gar nichts! Ich werde im März oder April drankommen. Das habe ich schon im Februar gesagt; und dies Einsicht hat meine Nerven geschont. Und diese Gelassenheit wünsche ich Dir auch.
Bei all den negativen Berichten bekomme ich fast ein schlechtes Gewissen weil ich keinerlei
Probleme hatte.
Da ich nicht den "Astra" Impfstoff wollte, hab ich, als er am 15.3. gesperrt wurde, kurz entschlossen in
der gleichen Nacht eine Oneline Buchung versucht und die klappte.
Mein Wunschtermin Freitag den 19.3 mittags (weil ich dann nicht Bus fahren mußte), wurde bestätigt
und der 2.Termin wurde anschließend sofort mitgeteilt.
Sämtliche notwendigen Unterlagen konnten ausgedruckt werden, den Anamnesebogen hab ich
als Sicherheit von meiner Hausärztin am 16.3. ausfüllen lassen.
Sehr gut organisiert war auch der Tag des Impftermins im Congresszentrum in der Innenstadt.
Freiwillige Helfer auf dem großen Parkplatz, ebenso freiwillige Helfer innen im weitläufigen Inneren.
20 "Schalter" zur Annahme der Unterlagen und Hinweis auf den für mich zuständigen Impfplatz.
10 Impfkabinen für "BioNTech / Pfizner" Impflinge, davor Sitzplätze mit Sicherheitsabstand und Helfer.
Mein Termin war 12:12 Uhr, 12:15 kam ich dran. Ärtzliche Aufklärung nicht erforderlich, für
Fragen aber offen z.B. kann ein komplett Geimpfter Viren übertragen? Nach heutigem Stand ja.
Etwas Furcht hatte ich als Allergiker, normale Grippeimpfungen nach Zwischenfall damals nicht
mehr gegeben, es verlief alles gut und ohne Beschwerden.
Auswirkungen der Impfung bis jetzt abegschwächte übliche.
Ich wünsche allen von Herzen ebenso gut Erfahrungen wie ich sie hatte
Gruß Xalli