Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Milchprodukte teurer....

Innenpolitik Milchprodukte teurer....

oldtimerin
oldtimerin
Mitglied

Re: Milchprodukte teurer....
geschrieben von oldtimerin
als Antwort auf mulde1 vom 01.08.2007, 08:01:40

Ich glaube schon, dass es angemessen ist, die Milcherzeuger (wieviele gibts denn noch?) leistungsgerecht zu bezahlen, aber muss der Handel gleich so kräftig draufkalkulieren?
Das finde ich nun schon..... , nun ja.
Leider sind die Leidtragenden jetzt wieder die Verbraucher.
Milch sollte man eigentlich zu den Grundnahrungsmitteln zählen und für "Jedermann" erschwinglich sein.

MfG
oldtimerin
Re: Milchprodukte teurer....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 31.07.2007, 11:05:04
@hugo,
"Klaus, falls Du genaue Preise (leider nur Verbraucherpreise) der letzten 40 Jahre benötigst, ich kann damit komplett aushelfen."

Daran wäre ich sehr interessiert!
Ich schicke dir meine Mailadresse als Privatnachricht.

Vielen Dank im Voraus-
klaus
--
klaus
ursula_j
ursula_j
Mitglied

Re: Milchprodukte teurer....
geschrieben von ursula_j
als Antwort auf oldtimerin vom 01.08.2007, 08:33:09

Ich glaube schon, dass es angemessen ist, die Milcherzeuger (wieviele gibts denn noch?) leistungsgerecht zu bezahlen, aber muss der Handel gleich so kräftig draufkalkulieren?
Das finde ich nun schon..... , nun ja.
Leider sind die Leidtragenden jetzt wieder die Verbraucher.
Milch sollte man eigentlich zu den Grundnahrungsmitteln zählen und für "Jedermann" erschwinglich sein.

MfG
oldtimerin


Wenn ich wüsste, dass es den Erzeugern zugute käme, hätte noch ich Verständnis für die Preiserhöhung.

Dass die Milchprodukte teurer werden, weil die Chinesen so viel kaufen, kann nur ein Scherz sein oder bekommen die Chinesen unsere Milchprodukte umsonst, so dass auf die hier verkauften Produkte so viel drauf geschlagen werden muss?
Der Erlös bleibt für den Handel doch unverändert, egal ob die Milchprodukte in Europa oder Asien verkauft werden.



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dutchweepee
dutchweepee
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aaaaaaaaaaah! Lactose-problem gelöst!
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hugo vom 01.08.2007, 08:24:19
die FAZ konnte mir die nachdenklichen falten von der stirn zaubern und schlüssig erklären, wie die chinesen das mit der milchzucker-unverträglichkeit anstellen.

die gewöhnen sich zuerst an den durchfall und später an die laktose - sind schon harte kerlchen diese chinesen!
hugo
hugo
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Re: Milchprodukte teurer....
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.08.2007, 09:21:22
hallo klaus,

Das mach ich doch gerne.
Die von mir gesammelten handgeschriebenen Haushaltsbücher beinhalten über eine lange Zeit aufgelistete, Einkäufe aller üblichen Waren.

Also was ein Haushalt, eine Familie, in den letzten Jahrzehnten an Ausgaben hatte.

Bis zur Wende sind die Eintragungen fast ausschließlich Handeintragungen und ab der 90 iger Jahre wurden verstärkt Kassenbons und Quittungen eingeklebt.

Ergänzen kann ich eventuell fehlende Waren und Preise (z.B. weil in der Familie kein Säufer oder Raucher wohnte und deshalb in der Auflistung keine Tabakwaren oder Alkohlika auftauchen)) durch die großen, DDR -üblichen Statistischen Jahrbücher. (klein 1968 groß ab 1970)mit fast kompletter Preisübersicht der in der DDR angebotenen Konsumgüter)

Interessant sind auch einige Kataloge der damaligen Warenhäuser Leipzig und Karl-Marx-Stadt
vielleicht sind sie Dir noch bekannt als Konsument und/oder Centrum Versandhaus Kataloge Frühjahr/Sommer oder Herbst/Winter

Was für die DDR Zeit besonders typisch ist, sind die über viele Jahre unveränderten Preise der allermeisten Artikel, bis auf einige saisonale Änderungen z.B Frühkartoffeln Obst Gemüse usw.

ps da hab ich gerade einen Satz aus einer sehr inhaltsreichen und interessanten Fleißarbeit "Illustrierte Konsumgeschichte der DDR von Anette Kaminski" gefunden

Im Juni 1958 konnte
für die letzten Waren die Rationierung ab-
geschafft werden. Das halbe Pfund Butter ko-
stete nun nur noch 2,50 Mark, eine Bock-
wurst 80 Pfennig und ein Brötchen 5 Pfen-
nige – Preise, die sich bis zum Ende der
DDR nicht mehr ändern sollten und von der
SED als große soziale Errungenschaften ge-
feiert und nicht angetastet wurden

Du findest dies über Google wenn Du "Illustrierte der DDR" eingibst, es ist aber als pdf Datei ausgeführt und als html weniger geeignet

Falls Du irgendeinen Preis oder Preise von bestimmten Waren(Handelsüblich Haushaltsgebräuchlichbenötigst -(keine Luxusartikel wie PKW, Boote, Genex/ Delikat/Exquisit-Artikel) will ich Dir gerne aushelfen.

hugo
Re: Milchprodukte teurer....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 01.08.2007, 23:37:50
@hugo,
danke für deine Bemühungen.
Viele der Verbraucherpreise der Grundnahrungsmittel habe ich noch in der Erinnerung. Interessant aber ist, dass man bei Google keine zusammenhängenden Preislisten findet, obwohl die Zusammenstellung nicht schwierig wäre, weil die Grundnahrungsmittel-Preise über Jahre konstant waren.
Mal schauen, wie die Preise am Rhein sind - da mache ich jetzt 10 Tage Urlaub.

--
klaus

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Milchprodukte teurer....
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.08.2007, 11:27:03
vielleicht ist die Nachfrage nach solchen Preislisten ja auch nicht allzu groß in der heutigen Zeit.

Da kommt es wohl mehr auf die Aussagen an die man damit machen will.
Mal um die DDR zu loben weil sie so standhaft Grundnahrungsmitteltiefdauerpreise durchhielt
oder um die DDR-Preispolitik zu kritisieren, das diese Subventionspolitik mit zu den kritischen Zuständen der DDR Wirtschaft führen musste usw...

Ich denke das die Statistischen Jahrbücher (ich bekam Sie anfänglich, da ich auch die gesamten -frei verfügbaren- DDR Gesetzblätter kaufte und sammelte) später gab es diese Jahrbücher auf Bestellung. Herausgeber: Statistische Zentralverwaltung für Statistik Staatsverlag Berlin

Das Vorwort bezog sich zumeist auf einen Parteitag und wurde vom Ministerrat gezeichnet.
gedruckt in Köthen ,Leipzig und Gotha
das Ding kostete mich jeweils 25,- Mark

leider hab ich die Gesetzblattsammlung nicht mehr, die ist jetzt in der Zentral-, und Landesbibliothek in Berlin einzusehen und sicher auch im Bundesarchiv unter Amtsdruckschriften der DDR. http://www.bundesarchiv.de/index.html
--
wenn Du den Rhein entlang schipperst oder radelst oder sonstwie gehst fährst, rutschst,,,
hab mal ein Auge auf so glänzende Stellen im Fluss. Es könnte etwas vom Rheingold sein, kannst uns ja einen Ring oder ein anderes Schmuckstück von Siegfried oder der Krimhild mitbringen. *g*

übrigens, der Rhein steht an den nächsten Wochenenden in Flammen, falls Du in der Nähe von Köln -Bonn bist, dann mach mal Mittagsschläfchen damit du nachts dafür fit bist *g*

ach soo um aufs Thema zurückzukommen, bestell Dir mal ein Kölsch und ein Glas Milch und dann stell (vielleicht erst nach dem 7ten Kölsch) mal Vergleiche an über den Fettgehalt, den Schäumungsgrad, die Preise deren Geschmacklosigkeit und die zunehmende Freundlichkeit der dortigen Einheimischen in Abhängigkeit vom zunehmendem Genuss von Federweißen,,,*g*


hugo
Re: Milchprodukte teurer....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 02.08.2007, 17:24:51
@hugo,
danke für die tollen Hinweise.
Rhein in Flammen habe ich gleich im ersten Pensionistenjahr gesehen. War schon immer scharf drauf- der Termin lag aber immer während der Schulzeit und da gabs logischerweise kein Pardon.
In den statist. Jahrbüchern habe ich viel geblättert, musste sie auch nicht kaufen, da sie unserer Schule zugeschickt wurden.
Bin eigentlich kein Weintrinker, werde aber die Rheinländer nicht brüskieren und mich meiner Frau anschließen und den einheimischen Weißwein trinken.


--
klaus
eleonore
eleonore
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schokohasen auf kredit?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.08.2007, 18:10:33
ich hab mich jetzt ein wenig schlau gemacht, milchtechnisch.

lange zeit wurde milch in eu ein überfluß produziert, folge butterberge und milchseen.
1984 wurde die sogenannte "milchquote" eingeführt, diesen irrsinn zu stoppen.
diese vorschrift hat heute noch gültigkeit.
dass heisst: bauer heinzi werden jeden tag nur 822 liter milch von molkerei abgenommen, egal ob er 10 oder 566 kühe hat.

was natürlich seine kälber zugute kommt, die statt magermilchpulver in wasser aufgelöst,richtigen, mamakuhwarmen milch bekommen.

die milchnachfrage weltweit ist von 30 milliarden liter auf 543 gestiegen.
in china ist milch, (dünschiss hin oder her) der absolute *hip* getränk.

die eu milchquote soll aber erst 2015 fallen, also können die europäer es nicht überbrücken.

die supermärkte sind jetzt die gelackmeierten, da die jeweils nur 3 monatsverträge bekommen vom handel und molkereien, die jetzt auslaufen.
die neue verträge sind dementsrpechend höher, was preis angeht.
die milchindustrie verband (miv) prognostiziert eine preiserhöhung bis zu 40% für quark, eis, sahnebonbons, schokolade usw.

alle denken, die bauern werden jetzt reich............pustekuchen.
die molkereien zahlten anfang juni 30 cent pro liter milch, das sind 3 cent mehr als vorigen jahr, das ist nichtmal kostendeckend.

ah ja, zur zeit werden die preise für osterhasen aus schoko ausgehandelt für 2008, und die hasen werden luxuriös.
jedenfalls was ihre preis angeht.


--
eleonore
hugo
hugo
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Re: schokohasen auf kredit?
geschrieben von hugo
als Antwort auf eleonore vom 03.08.2007, 08:03:43
na eleonore dann nix wie schnell eine Ziege beschafft, im Tiergarten um die Ecke angepflockt und dann kräftig gemolken.

Leider steh ich nicht so auf Ziegenmilch, aber ein Liter Trinkmilch geht in unserem Haushalt fast täglich drauf, aber nicht vordergründig um die Bauern zu stützen.

Einige Bauern -besonders in Stadt nähe- betreiben Hofverkauf oder so ähnlich.

Wenn die nicht so unbescheiden wären und mit einem Preis zufrieden wären der zwischen ihren sonstigen Erzeugerreisen und den Einzelhandelspreisen liegen würde. Dann hätten sie oft noch über 50% mehr als beim Großhandel, hätten reichlich Kunden und der Umsatz würde stimmen.

Aber nein, mit 50% sind sie nicht zufrieden, es muss fast gleich der Einzelhandelspreis sein und wenns geht -da ja mit Frische und Echtheit und Bio und Öko getrommelt wird- noch weit darüber.

das gleiche Problem hab ich mit den hiesigen Fischern. Die bekommen für ein Kilogramm Heringe von den Dänischen Großabnehmern oft weniger als 50 Cent, wenn die treuen Kunden aber zum Direktverkauf kommen dann werden diese mit dem fünffachem Preis abgezockt,,

Ich kann die Bauern und die jammernden Fischer manchmal gar nicht bedauern.
hugo

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