Innenpolitik Milchprodukte teurer....

@hugo,
wir sollten mal alle nicht gleich so tun, als würden wir nun keine Butter, Milch, Käse mehr kaufen können.
Unsere Butterpreise waren die niedrigsten überhaupt in Europa. Im Gegensatz zu fast allen Lebensmittelpreisen gingen die Preise für Butter und Milch ständig nach unten.
Das war für mich immer unverständlich, da die Milchproduzenten an der Basis immer weniger für ihre Milch bekamen und viele entnevt aufgaben.
In unserer Region- habe mich gestern beim Bauernverband erkundigt- haben in den letzten 6 Jahren über 30% der Betriebe auf "Bio-Diesel-Pflanzen" umgestellt, die Milchproduktion eingestellt und machen heute über 50% mehr Gewinn.
Eine Tendenz- so sagte man mir- die sich in fast allen Regionen zeigte.
Ich kann mich gut erinnern, dass die Butter- und Milchpreise zur Wendezeit etwa den Preisen entsprachen, die uns heute angekündigt werden. An die Preise gleich nach der Wende erinnert man sich als Ostdeutscher besonders gut, weil man sie mit den DDR-Preisen verglich.
Inzwischen sind aber die Löhne und damit fast alle anderen Preise erheblich gestiegen.

Ich halte die Preisanhebungen für richtig, da die extremen Niedrigpreise namentlich für Butter weit unter dem Herstellungspreis lagen.

Wichtig wäre allerdings, dass die Preisanhebung vorrangig den Michbauern zugute kommt.
Ich befürchte allerdings, dass es nicht so sein wird.


P.s. selbstverständlich werde ich mir noch heute etwa 1000 Stück Butter kaufen und im Keller einen 1000-Litertank mit Frischmilch füllen.
Hoffentlich mache ich da nichts falsch.

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klaus

Sicher sind Preissteigerungen immer von Übel. Aber, seht euch doch mal um...
in den Urlaubsgebieten...überall sind die Deutschen massenhaft zu finden, die Hotels
ausgebucht, die Flüge ausgebucht. Die Autobahnen sind proppevoll, Staus überall.
Also, kann es den Deutschen doch nicht allzu schlecht gehen.
Selbst in den entferntesten Gebieten sind IMMER Deutsche anzutreffen.

Ich denke, die Deutschen an sich klagen auf hohem Niveau.

Schlimm wäre es nur, im Falle dieses Themas, wenn das mehr eingenommene Geld wieder
irgendwo versandet.

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karin2

klaus und karin, da der Weltmilchmarkt nur ein Volumen von ca 5 bis 10% der Weltmilchproduktion ausmacht, sind die Verweise darauf sehr weit hergeholt und Ihr müsst nicht alles glauben, was darüber berichtet wird.

produktionsgebundene Exportzuschüsse der EU, für Butter und Trockenmilchpulver, haben vor allem Molkereien, verarbeitende Industrie, Händler und indirekt die stark durchrationalisierten Betriebe der intensiven Massentierhaltung profitiert.
6,1 Millionen Arbeitsplätze im Agrarbereich sind in den letzten20 Jahren in der EU abgebaut worden.

Trotz Milchquote produzierten die Bauern schon jetzt 20% mehr als der Milchbedarf der EU benötigte. Es gab harsche Kritiken und Drohungen, Quotenfeilscherei Quoten handel usw. (Stand von 2006)

Als Polen in die EU kam, hielten die dortigen Großhändler wochenlang die Butter zurück im Vorgriff auf den doppelt so hohen Preis den sie ab 1.Mai 2004 erzielen konnten.

Noch letztes Jahr (oder wars früher ?) drohte der EU-Agrarkommissar:
Entweder die Bauern akzeptieren die Weltmarktorientierung und die damit einhergehende Preissenkung, oder die Milchquote müsste um 20-25 Prozent zurückgeschraubt werden.

Also wer da noch an vernünftige Langzeitplanung oder an die Selbstreinigungskräfte des freien Marktes bei uns glaubt ??

Aber: Das Bundeskartellamt will die angekündigten Erhöhungen der Milchpreise beobachten - ein konkretes Vorgehen der Behörde sei allerdings derzeit nicht geplant, sagte eine Sprecherin. da kann einem das Lachen im Halse,,,

Milchbäuerin Nopper sieht sogar: "tatsächlich klimatische Gründe für den hohen Milchpreis"

Ich fass es nicht, ihr lieben Bäuerlein und Großhändler, ,, aber ich weiß, Jammern gehört zum Handwerk und die deutschen Bauern (übrigens die französischen auch) waren schon immer nicht schlecht darin, Immer knapp am Hungertuch vorbeischlitternd, erbettelten sie sich Milliardenbeihilfen vom Staat und den Steuerzahlern und,,sie zahlen es jetzt mit harter Münze (aus den Taschen der Konsumenten) in die eigene Tasche zurück

Klaus, falls Du genaue Preise (leider nur Verbraucherpreise) der letzten 40 Jahre benötigst, ich kann damit komplett aushelfen.

siehe auch: (Dürre, Fluten, Chinas Durst - wieso Milch so teuer wird
Von Susanne Amann )Spiegel Online

oder: (ak - analyse & kritik -
zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 424 / 18.3.1999)


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hugo

dass sowas von heute auf morgen geschieht....ohne jede Vorwarnung....Wie lautet mein Spruch an solchen Stellen? Ein Idiot, der böses dabei denkt...Ich denke aber, dass wir in den nächsten Wochen noch die wahren Gründe für die Erhöhungen erfahren werden. Wenn nicht, ist unsere "Presse" ihr Geld nicht wert.
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kreuzkampus

was ich bei der ganzen "china-kauft-uns-leer-problematik" nach wie vor nicht verstehe: was passiert mit der lactose?

wird der milchzucker vor dem export nach asien extrahiert, oder laufen die dort alle mit durchfall rum?

ich erinnere mich an die vietnamesischen "waffenbrüder" bei der NVA. wenn die irgendein (kuh)milchprodukt zu sich genommen hatten, kamen die nicht mehr vom locus runter.

Denk an fermentierte Milchprodukte, dutchweepee!

Allerdings sehe ich darüber hinaus einen unerhörten Absatzmarkt für die Pharmaindustrie - Lactasetablettchen als Beipack zum Milchpakerl.)

Und für die Molkereien einen gigantischen Absatzmarkt für lactosefreie Milch, die sich bei uns nur zögerlich absetzen läßt.


mart

wohl dem, der Ziegenmilch trinkt und daraus seine eigene Butter schlägt )

Aber zu dem Thema an sich: Da bewundere ich die Briten: DIE würden radikal 1 Woche streiken und keine Milchprodukte kaufen - ist dort alles schon passiert und die preise waren ganz schnell wieder unten. Aber zu solchen Aktionen fehlt in Deutschland leider die Solidarität
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angelottchen

ich war gestern unterwegs in diverse *einkaufscenter*, allerdings nicht wegen milch oder butter.
hätte ich sowieso keins bekommen, butter war überall ausverkauft.
:o)

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eleonore

Bedenkt !
auch Väterchen Staat verdient gewaltig daran!
Die Mehrwertsteuer wird ja auch von neuen Preisen
erhoben!
Die Prozente bleiben gleich aber der Wert steigt mit!
mulde

also das die Milch knapp sei, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Erstens wird durch Brüssel mächtig auf die Erzeugermenge gedrückt, das sie nicht zu groß wird (das könnte man ruck zuck ändern)

Zweitens werden immer noch Flächen stillgelegt und Prämie dafür gezahlt.
Auch das könnte man ruck zuck ändern

Drittens hatten wir dieses Jahr ausnahmsweise mal kaum große langanhaltende Trockenheit. Es gibt also Viehfutter en Mass in Deutschland (bei Mais, Rüben und Kartoffeln rechne ich mit guter Ente und wenn die Hackfrüchte gut gedeihen dann trifft das auch fürs Viehfutter zu)

China das Milliardenreich stieg selbst zum drittgrößten Produzenten von Molkereiprodukten nach den USA und Indien auf, überholte schon Russland und Pakistan, wenn das so weitergeht überschwemmen uns die Chinesen bald mit diesen Produkten.

Also sehe ich auf Dauer keinen Grund (außer das ich tatsächlich den Bauern ihre 5 Cent zusätzlich pro Liter gönne) die Preise in solchem Sprung hoch zutreiben.

Der Verbrauch wird in Deutschland sicherlich etwas nachlassen. Das in China derzeit für deutsche Milchbauern ein lohnender Preis erzielt werden kann, glaube ich nicht.

Der Aufwand diese Milch zu Trockenmilch zu verarbeiten dann der Transport,,,oh da fällt mir auf, vielleicht bezahlen WIR ja mit den höheren Preisen genau diese zusätzlichen Transportkosten und die hiesige Produktion und der Export wird somit auf unserem Buckel angekurbelt zum Wohle der Molkereien und der Großhändler. Die chinesischen Bauern werdens uns "danken" wenn dadurch deren Erzeugerpreise fallen und sie ebenfalls die Benachteiligten sind.*g*




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hugo