Innenpolitik Norbert Röttgen raus, Peter Altmeier drin

Ob der Bundeskanzlerin mit ihrer "Wegbeißmethode" eigentlich klar ist, wie dünn die Luft ganz oben ist und keiner mehr unten steht, der die Leiter hält? Beim Höhenrausch hat sich schon manche/r das Genick gebrochen. NRW wurde schon vielen zum politischen Stolperstein ,und durch ihr gnadenloses Verhalten gegenüber ihren Ministern, wenn die aus dem provizierten Tritt geraten, hat sie nun auch den letzten schlafenden Hund geweckt.

Luchs

Langfristig kann es für die Kanzlerin nicht gut gehen, wenn Sie ihr Umfeld leer räumt. Auf die Dauer verbreitet die Kanzlerin kein Wohlgefühl in ihrer Mannschaft … und es wird dann sehr einsam um sie.

War es hier nur ein Entgegenkommen der Schwesterpartei CSU und Seehofer? Er hatte ja mit einem Medientrick Röttgen öffentlich stark kritisiert. Ich finde es im menschlichen Miteinander nicht gerade schön, wenn auf ein am „Boden liegenden“ noch drauf getreten wird. So ähnlich formulierte es auch der Abgeordnete Bosbach. Wo bleibt hier die "Menschlichkeit" der CDU?

Für die Opposition ist die Entlassung Röttgens ein Beleg für die Regierungsunfähigkeit und fordert Neuwahlen. Nur wird die Kanzlerin nicht den gleichen Weg ihres Vorgängers Schröder nehmen, da bin ich mir sehr sicher.
Ich frage mich ernsthaft, wie die Kanzlerin in Ihrer Regierung noch ein gemeinsames Ziel definieren und für die Zukunft eine Vision geben kann.

hafel

Sie hat ja immer noch ihre loyale Girlsgroup , wobei Ursula von der Leyen nur geduldig auf die Gelegenheit wartet, eine Retourkutsche für das Geschacher um das Amt des Bundespräsidenten zu fahren.

An Vize Philipp Rösler wird Angela Merkel sicher festhalten wollen, denn Christian Lindner würde ihr schnell zur Gefahr werden.
Ich meine aber doch, dass die Bundeskanzlerin "angezählt " ist und weitere von ihr provozierte Rochaden im Kabinett wären wohl mit Sicht auf die kommende Wahl das sichere Aus. Ob schon der Startschuss für vorzeitige Neuwahlen fallen wird, bezweifle ich eher, denn noch zehrt Angela Merkel von ihren Beliebtheitsbonus. Möglicherweise ist der ihr aber auch zu Kopf gesteigen, was wiederum Fehler nach sich zieht.

Warten wir mal die nächste Zeit ab. Spekulationen sind sicher nicht das richtige Mittel, um die brennenden Fragen zur Energie-und Umweltpolitik und europ. Finanzkrise in Angriff zu nehmen.

Luchs

@ Karl:

Ich sehe ein Bruchlandung mehr darin, sollte die Regierung "nach Röttgen" eine Energiewende vollziehen.

Wir haben bis heute kein Atomendlager und ist das die "Energiefrage Nummer 1". Ohne sicherem Lager endet jeglicher Atomstrom in einem Desaster, einem Offenbarungseid.

Alle Probleme, wie Trassenfindung etc sind nur halb so schwer zu lösen, wie ein sicheres Endlager. Schon deshalb darf nicht weiter Atomstrom produziert werden.

Hafel

"Langfristig kann es für die Kanzlerin nicht gut gehen, wenn Sie ihr Umfeld leer räumt."

Nun übertreib mal nicht.
Röttgen ist der erste Minister, der von der Kanzlerin in den knapp 7 Jahren entlassen wurde.
Da kennen wir Kanzler, die am laufenden Band Minister entließen.

Fakt ist natürlich, dass durch die Wahlschlappe in NRW die Kanzlerin geschwächt ist und größere Vorhaben ohnehin kaum noch in Gang setzen kann.
UND der überaus schwache und farblose Zauderer Röttgen trägt daran die Hauptschuld (meine Meinung!)

Der Hauptgrund für die Schwäche allerdings ist die Tatsache, dass seit längerer Zeit ( Nicht erst seit NRW-Wahl)die Bundesratsmehrheit weg ist und die Oppositionsparteien "natürlich" gegen alles sind, was eingebracht wird (z.B. aktuell: Die rot-grün geführten Länder haben die Steuersenkungspläne der schwarz-gelben Koalition abgelehnt - Sparen habe Vorrang !/// andererseits fordert die Opposition, dass die Kanzl. mit der Sparpolitik in Europa Schluss macht u.s.w.)
Das wird sich dann nach 2013 wieder ändern. Da kann man die abgelehnten Vorhaben wieder "aufwärmen"- ihnen einen eigenen "Farbanstrich" geben und super finden, was man mal abgelehnt hat - egal, wer dann Bundeskanzler(in) ist.

@ Klaus: "Nun übertreib mal nicht".

Ich denke Klaus, das tue ich nicht, da ich immer versuche "unbeeinflusst" meine Meinung dar zu legen.

Um nur "einige" zu nennen, die alle mal irgendwie "weggebissen" wurden: Kohl, Schäuble, Meyer, Merz, Öttinger, Stoiber, Koch, Wulff.
Die Liste kann bestimmt noch vervollständigt werden, die fielen mir so spondan ein. Das waren alles Kandidaten, die der Kanzlerin irgendwie schädlich werden konnten. Und Röttgen war ja lange ihr "Kronprinz".

Hafel

Offensichtlich kann die Kanzlerin keinen Widerspruch ertragen, das war ja bei den "weggebissenen" Personen schon deutlich! Wenn dann noch ein Wahldebakel hinzukommt und Seehofers Breitseite, so lagen ihre Nerven wohl blank. Das Ganze könnte sich als Merkelsches Eigentor herausstellen. Doro

Der Ausspruch "BEDAUERLICHERWEISE entscheiden die Wähler",
neben anderen Wunderlichkeiten seitens Röttger, hat Viele erschreckt.

Und keine Spur von intelligenter Wendigkeit und Humor,
um das Gesagte zu entschärfen ...

Der Rausschmiss von Röttgen war richtig,
MargArit

Dieser Spruch, und der von Müntefering, der da hieß: " was geht mich nach der Wahl mein dummes Geschwätz von vor der Wahl an ", sind tödlich für die Wahlbeteiligung, denn das waren keine Versprecher, sondern zeigen dem Wähler ganz genau die Einstellung der Politiker zum Wähler! Recht so, daß er weg ist!

Edita

Ja, aber dann sollte man tabula rasa machen und alle rausschmeißen/abwählen, denn dieses Wackelbild geben derzeit nahezu alle Politiker ab. Man sollte nur schon vorher mal auf diverse "Sprüche" hören.

Wenn aber die Kanzlerin nach der Wahl noch von ihrem hervorragenden Umweltminister spricht und angeblich gar nicht darüber nachdenkt, ihn aus dem Amt zu entfernen, und zwei Tage später ihn sang-und klanglos rausschmeißt, dann frage ich mich doch, welche Umgangskultur herrscht in diesem Land bei jenen, die wenigstens ein bisschen Vorbild sein sollten.
Mit etwas mehr Anstand wäre diese Geschichte anderns zu regeln gewesen, so aber fällt ein sehr trübes Licht auf die Bundeskanzlerin, die vor allem eines sehr gut beherrscht: aussitzen! Gut gelernt von Ziehvater Kohl.

Luchs