Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium

Innenpolitik Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium

senhora
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Re: Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium
geschrieben von senhora
als Antwort auf telramund vom 28.05.2007, 13:30:01
Entweder wurden die Ergebnisse der internationalen Studien nicht gelesen oder nicht verstanden. Wir sind ja nun schon in mehreren Studien quasi durchgefallen, welche Beweise brauchen wir denn noch, um zu verstehen, dass in unserem Schulsystem etwas geändert werden muss. Andere Länder praktizieren Schulbildung doch schon länger effektiver und erfolgreicher als wir. Und ich glaube nicht, dass die Erziehungsleistung der deutschen Eltern sich so wesentlich von denen in anderen Ländern unterscheidet. Aber vielleicht liegt es an der Kleinkinderbetreuung, die in den anderen Ländern schon lange viel weiter ist. Zweigliedriges Schulsystem und Kleinkinderbetreuung, dann haben auch die Kinder sozial schwacher Schichten bessere Chancen.
Zuwanderung gibt auch in anderen Ländern.

--
senhora
telramund
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Re: Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium
geschrieben von telramund
als Antwort auf senhora vom 28.05.2007, 15:11:45
Nun, es müssen ja oft die nordischen Länder, insbesondere Finnland, als Alibi herhalten, wenn es um die besseren PISA-Ergebnisse und um die Rechtfertigung der Ganztagsschulen geht.

Objektiverweise muß dann auch gesagt werden, daß diese "harmonischen" Länder einen Ausländeranteil von nur 0,x% haben, wobei selbst dieser Anteil sich noch aus "kulturnahen" Fremden rektrutiert. Und dann vergleiche man diese Situation einfach einmal mit derjenigen in unseren Hauptschulen, die sich in einem der sozialen Brennpunkte unserer Großstädte befinden. Ein Gang dorthin könnte für manchen zuweilen sehr lehrreich sein.

Ferner ist ja bekannt, zu welch hohem Preis das nordische "Schulparadies" zu haben ist! Die Einrichtung zur Ganztagsbetreuung sind äußerst kostspielig und würden in dem bei uns erforderliche Umfang von unseren Länderhaushalten nicht zu tragen sein.

Wer hier ausschließlich den schwarzen Peter bei dem deutschen Schulsystem sieht, sollte Roß und Reiter nennen und darlegen, welche Änderungen nach seiner Auffassung notwendig wären. Und dabei möchte ich vor allem vor einer umfassenden Gleichmacherei warnen, die letztlich nur zu Lasten unserer dringend benötigten Begabten gehen dürfte.

Wir müssen immer im Auge behalten, daß es unterschiedliche Intelligenz, Begabung und praktische Befähigung gibt. Es kann nicht jeder ins Gymnasium und studieren und der eher handwerklich und praktisch Begabte ist dem Intellektuellen in anderen Dingen überlegen.

Ein riesiges Problem ist allerdings, daß es in unserem High-Tech-Land immer weniger Arbeitsplätze gibt, die nur eine niedere oder gar keine Qualifikation erfordern.

Wer ferner davon überzeugt ist, es müßten noch mehr Gelder in unser Schulwesen fließen, der darf sich darüber Gedanken machen, woher diese Mittel in einem Staate kommen sollen, der mit ca. 1,5 Bio. bei weiter steigender Tendenz hochverschuldet ist.
--
telramund
kagula
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Re: Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium
geschrieben von kagula
als Antwort auf eko vom 27.05.2007, 22:55:26
Ja eko, ich gebe dir in einigen Dingen recht, aber "Einheitsbrei"? - wenn ich mir deine Altersangaben betrachte bist du ( und ich ) zu einer Zeit in die Schule gegangen in der alle "gleichgeschaltet" waren, ein anderes Wort für Einheitsbrei.
Warum die heutigen Schulen einen so schlechten Ruf haben kann ich nicht beurteilen, aber die Umgebung in unserer Zeit war eine andere - Fernsehen, Computer und dergleichen gab es nicht, wir hatten keine so starken Ablenkungen wie die Schüler der heutigen Zeit. Sollten auch solche Dinge die Pisa-Studie beeinflussen?
--
kagula

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kagula
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Re: Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium
geschrieben von kagula
als Antwort auf eko vom 27.05.2007, 22:55:26
Ja eko, ich gebe dir in einigen Dingen recht, aber "Einheitsbrei"? - wenn ich mir deine Altersangaben betrachte bist du ( und ich ) zu einer Zeit in die Schule gegangen in der alle "gleichgeschaltet" waren, ein anderes Wort für Einheitsbrei.
Warum die heutigen Schulen einen so schlechten Ruf haben kann ich nicht beurteilen, aber die Umgebung in unserer Zeit war eine andere - Fernsehen, Computer und dergleichen gab es nicht, wir hatten keine so starken Ablenkungen wie die Schüler der heutigen Zeit. Sollten auch solche Dinge die Pisa-Studie beeinflussen?
--
kagula
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Re: Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium
geschrieben von kagula
als Antwort auf eko vom 27.05.2007, 22:55:26
Ja eko, ich gebe dir in einigen Dingen recht, aber "Einheitsbrei"? - wenn ich mir deine Altersangaben betrachte bist du ( und ich ) zu einer Zeit in die Schule gegangen in der alle "gleichgeschaltet" waren, ein anderes Wort für Einheitsbrei.
Warum die heutigen Schulen einen so schlechten Ruf haben kann ich nicht beurteilen, aber die Umgebung in unserer Zeit war eine andere - Fernsehen, Computer und dergleichen gab es nicht, wir hatten keine so starken Ablenkungen wie die Schüler der heutigen Zeit. Sollten auch solche Dinge die Pisa-Studie beeinflussen?
--
kagula
Re: Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf telramund vom 28.05.2007, 16:02:34
@plautus, tetramund,
das Schulsystem in Deutschland, das Abschneiden bei PISA ... sind Diskussionspunkte, bei denen scheinbar alle sonst so unterschiedlichen politischen Richtungen in irgendeiner Weise zusammenkommen. Das ist zumindest nach "PISA" möglich.
So hat "plautus" Recht, wenn er schreibt:
" das desinteressierte schüler????
schlecht augebildete lehramtsinhaber,unbrauchbare programme,und kontrolle aler orten zum einen!
zum anderen die sehr geschickten bemühungen der medien-
industrie, ihre konsumscheisse in den köpfen von kindern und jugendlichen tief zu verklammern!
und ferner sogenannte,,eltern,, denen ihre kinder nur noch
lästige betriebsunfälle sind, wovor man seine ruhe haben will." ... leider an der Tagesordnung sind.
Die hier genannten Merkmale sind in den letzten Jahren immer mehr in Erscheinung getreten und bestimmen das Klima an den Schulen, die wir als Hauptschulen, vielen Gesamtschulen, einigen Realschulen kennen.

Es hat aber auch "tetramund" Recht, wenn er schreibt:
"Es sind einmal die Folgen unserer multikulturellen Zuwanderungspraxis, die dazu führen, daß ein großer Teil der Schüler, riesige sprachliche Defizite aufweist. Kein einziges Einwanderungsland stellt seine Landessprache so in den Hintergrund wie Deutschland."..."Die Schule eignet sich nicht als Reperaturbetrieb für gesellschaftliche und erzieherische Fehlentwicklungen. Und auch nicht zur Lösung von Fehlentwicklungen in der Zuwanderungs- und Familiennachzugspolitik."

Allerdings gibt es viele andere Punkte, die genannt werden müssen, wenn die Schulmisere beschrieben wird. Ich will hier nur einige Dinge nennen, die ich aus eigener Erfahrung(Lehrer an der DDR-Schule und Schule im geeinten Deutschland)kennengelernt habe.
-- Die Lehrerausbildung wurde in beiden Teilen Deutschlands, aber besonders in der BRD, im Laufe der Jahre immer mehr vernachlässigt, was sowohl für die fachliche, als auch methodische Ausbildung gilt. Hinzu kommt, dass Lehrerstudenten oftmals das Lehrerstudium als letzte Chance sahen, überhaupt ein Studium abschließen zu können, nachdem sie bei anderen Studiengängen abgelehnt wurden oder scheiterten(teilweise über 45%). Interesse für den Lehrerberuf lag oft überhaupt nicht vor.

-- Der Status des Lehrers wurde im Laufe der Jahre immer mehr demontiert. Der Lehrer wurde zum "Pfahl, am dem sich jede Sau schubberte".(Ausspruch eines ehem. Bildungsministers.)Alle wussten über den richtigen Bildungsweg besser Bescheid, als die Lehrer. Gleichzeitig veränderte sich die Besoldung der Lehrer schlechter, als die ähnlicher "akademischer Berufe".

--In der BRD wurden einige wesentliche Fächer in den Lehrplänen immer mehr vernachlässigt, wie z.B. alle mathemat.-naturwiss. Fächer, was besonders von den Verantwortlichen für techn. Berufe jahrelang lautstark bemängelt wurde.
Hier lag der Vorteil der DDR-Schule, die großen Wert auf diesen Bereich legte, sich allerdings "auszeichnete" in der Vernachlässigung der Fremdsprachen(allgemeine Unfähigkeit der Schüler beim Gebrauch von Fremdsprachen)und in der ideologischen Überfrachtung der Bildung, bis Teile des klassischen humanistischen Zweiges dauerhaft geschädigt wurden.

--Die fast vollständige Abkehr vom Leistungsprinzip, von Leistungsstandards, auch von Leistungsvergleichen unter Schülern gleicher Jahrgangsstufen in bestimmten Kernfächern, wie Mathematik, Deutsch,Sprache, Naturwissenschaften halte ich für besonders negativ. Das Wort LEISTUNG wurde zum Horrorbegriff erklärt und gesellschaftlich unmöglich gemacht.Dabei "zeichneten" sich einige Parteien besonders aus.
In den Medien wurde der Begriff "Leistungsdruck" als das größte Übel der Gesellschaft hingestellt, obwohl die Älteren unter uns den höheren Leistungsdruck auch ohne Schäden überstanden haben.
Besonders in den nördlichen Bundesländern wurde damit der Grundstein für den PISA-Schock gelegt.
...
Das ließe sich natürlich seitenlang fortsetzen - geht aber nicht und wäre am Ende ohnehin wieder unvollständig.







--
klaus

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tobias
tobias
Mitglied

Re: Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium
geschrieben von tobias
als Antwort auf telramund vom 28.05.2007, 16:02:34
Es ist hier jeden aufgefallen, dass du telramund deine ausländerfeindliche Haltung wo es nur geht, an den Mann bringst. Dabei sind dir auch Mittel recht , das Schulsystem in Finnland nur deshalb so hoch anzusehen, weil nach deiner Einlassung dieser Ausländeranteil in Finnland nicht zu berücksichtigen ist. Deine Aussage ist falsch !!

Statistik aus Finnland :
Der Ausländeranteil von derzeit 1,9% (2002) ist im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten sehr gering. Es ist vielmehr der rasche und stetige Anstieg des Ausländeranteils seit den 1990er Jahren (1990: 0,5%), der zu zahlreichen Reformen in der Migrations- und Integrationspolitik führte.

Leider liegt mir nur eine Statistik von 2002, vor aber die Prozentzahl hat sich mittlerweile weit über 3 % geschoben. ( Nach Auskunft einer finnischen Bekannten von uns )

tobias

--
tobias
Re: Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf tobias vom 28.05.2007, 18:44:57
@tobias,
was eigentlich ist an der Aussage :"Es sind einmal die Folgen unserer multikulturellen Zuwanderungspraxis, die dazu führen, daß ein großer Teil der Schüler, riesige sprachliche Defizite aufweist. Kein einziges Einwanderungsland stellt seine Landessprache so in den Hintergrund wie Deutschland."
so unheimlich ausländerfeindlich ?
Hier zeigt sich nur ein gravierender Fehler in der Integrationspolitik, die ja- wie wir wissen- in allen Bundesländern jetzt endlich zu einigen positiven Verbesserungen geführt hat.

Oder bist du der Meinung, dass fehlende Sprachkenntnisse sich positiv auf die Leistungen der ausl. Mitbürger in den Schulen führen?

Zusatz: Mit einer Ausländerquote von 1,8 % und einer Zahl von rund 90.000 ausländischen Mitbürgern steht Finnland, gemessen an der Zahl der Ausländer, an letzter Stelle der EU-Mitgliedstaaten.

Deutschland hat 6.700.000 Ausländ. Mitbürger - das sind 8,45%.
Ist wohl doch ein deutlicher Unterschied.
Was eigentlich soll die Polemik!
--
klaus
Re: Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.05.2007, 18:53:44
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Re: Schule :Grund-Hauptschle ,Realschule ,Gymasium
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf tobias vom 28.05.2007, 18:44:57
@tobias,
Zusatz:
Nur zwei Prozent der finnischen Bevölkerung( Zahlen von 2005- wie die aus Deutschland), und zwar ausschließlich im geographischen Südgürtel des Landes, sind Ausländer. Für diese Kinder besteht Kindergartenpflicht, damit sie die Sprache bei Schuleintritt richtig beherrschen. Es gibt in finnischen Schulen keine Kinder, die nicht richtig Finnisch können.

Ist doch toll- da müssen wir auch hinkommen, was allerdings viel schwieriger ist, da die Nationalitäten der "finn. Ausländer" erheblich einheitlicher sind.
Der Antei der Familien, die die Landessprache NICHT lernen wollen, ist in Finnland sehr gering. Auch da gibt es einen Unterschied zu Deutschland.

Das alles muss doch wenigstens berücksichtigt werden und der Hinweis darauf ist doch nicht gleich ausländerfeindlich.
--
klaus
--
klaus

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