Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?

Innenpolitik Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?

Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf ade54 vom 14.11.2014, 12:26:16
Lbe Annegret,

danke für die Info!
Der Satz gefällt mir auch.

hzl Gerd
Tina1
Tina1
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Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von Tina1
Ich bin der Meinung das jeder Mensch das Recht haben sollte entscheiden zu können wann und wie er sterben möchte. Nur er allein kann das auch beurteilen. Kein anderer Mensch sollte das Recht haben darüber zu urteilen und es verbieten wollen.

Woher will man denn wissen das die Bedenken die hier manche äußern auf diesen Menschen zutreffen? Das sollte man allein dem Menschen überlassen welche Gründe er für seine Entscheidung hat. Ich bin der Meinung das all die Bedenken die man da vor bringt um Gesetze dafür zu verhindern, können nicht passieren denn wie schon gesagt es ist allein die persönliche Entscheidung des einzelnen Menschen und das wird mit Ärzten besprochen und das mit mehreren.
Man könnte m. E. sogar mit einem Gesetz das wo man Bedenken hat vollkommen ausschließen. Man würde damit z.B. verhindern können das der Mensch die Entscheidung nicht zu früh fällt, weil er dafür in die Schweiz fahren muss u. dazu noch in der Lage sein muss.
Ich bin der Meinung man kann sich durchaus gegen Sterbehilfe aussprechen, aber man sollte sich nicht dahingehend stark machen es anderen verbieten zu wollen.

Keiner weiß wie sein Ende mal aussehen wird, deshalb ist es in meinen Augen auch etwas vermessen jetzt in einem Zustand wo das alles noch nicht präsent ist wissen zu wollen wie man dann entscheiden würde. Wenn man Sterbehilfe befürwortet ist das noch lange nicht ein "das mal in Anspruch nehmen". Aber nur der Gedanke man könnte es in Anspruch nehmen wenn man das Leben nur noch qualvoll empfindet, beruhigt ungemein u es nimmt große Angst vorallem auch für die Zeit vor dem Sterben.

Wie man sich in der letzten Phase des Lebens entscheidet das wird immer den Umständen entsprechend ausfallen.
Statistiken belegen das nur ein ganz kleiner Teil der für Sterbehilfe ist sie auch in Anspruch nimmt.

De Tatsache das es viel zu wenige Hospize gibt u auch nicht für alle Diagnosen von Sterbenden in Frage kommt bedeutet das den wenigsten in der Form geholfen werden kann. Ich habe in den letzten 2 Jahren zwei sehr enge Familienmitglieder beim Krankheitsverlauf und dann beim Sterben begleitet und habe daher Erfahrung wie die Zeit vor dem Sterben u. dann das Sterben im Hospiz und außerhalb abläuft.

Man darf auch nicht vergessen, das es für viele Menschen schon lange vor dem Einweisen in ein Hospiz oder in ein Pflegeheim kein lebenswertes Leben mehr ist. Das der Mensch lange unerträgliche Schmerzen aushalten muss, das er kaum noch was essen kann, das seine Schwäche ihn hilflos macht kaum noch Kraft hat zu sprechen, das er sich einfach nur "Hundeelend" fühlt, es nicht mehr aushaltbar ist. Mit und ohne "Chemo". Zum Schluss war es dann noch ein verhungern u dann ein verdursten.
Ich habe erlebt das das alles bei vollem Bewusstsein passiert ist. Das alles können auch keine Angehörige dem Menschen abnehmen. Also der Mensch muss sterben, auch wenn er nicht allein ist.

Der ganze Abbruch der Therapie, das geben von "Morphine" in der allerletzten Phase zielt doch zum Ende auch nur darauf hin das das Leben nicht mehr erhalten werden soll.

Warum soll man als Mensch ab einen gewissen Zeitpunkt nicht den Wunsch haben dürfen das sich alles ersparen zu wollen?
Das sind meine Gedanken zu dem Thema.
Tina
ade54
ade54
Mitglied

Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von ade54
Hallo Tina,
ich kann mich deiner Meinung nur anschließen. Und ich bin außerdem der Meinung, dass zusätzlich die Palliativmedizin und die Hospizarbeit ausgeweitet werden müßte.

LG Annegret

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Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von Gerdd
als Antwort auf Tina1 vom 15.11.2014, 10:24:00
Tina, Annegret,

ich denke auch so, nur:
Es ist heute noch ein Problem mit den Ärzten. Obwohl ein Teil dazu bereit wäre uns im Ernstfall - in unserem Sinne - zu helfen, hat dieser Teil - soweit ich lese - große Probleme mit seiner "Gewerkschaft" bzw. seiner Standesvertretung und natürlich mit Teilen der Politik (es drohen Prozesse, evtl zukünftig).

Es kommt also wirklich auch auf die Politik an!
hzl Gerd
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ade54 vom 15.11.2014, 12:54:25
Hallo Tina,
ich kann mich deiner Meinung nur anschließen. Und ich bin außerdem der Meinung, dass zusätzlich die Palliativmedizin und die Hospizarbeit ausgeweitet werden müßte.
LG Annegret

Hallo Annegret,
natürlich muss die Hospizarbeit u. Palliativmedizin ausgeweitet werden, denn das ist eine enorme Verbesserung für die Versorgung
für Menschen die nicht mehr behandelbar sind. Ich habe mit dem Hospiz
sehr gute Erfahrung gemacht u. es klärt sich damit vieles von selbst.
Tina
Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von Gerdd
Bewußtloser Zustand?

Ich habe gerade bei Karls Vortrag über das Bewußtsein gelernt:
"Schaltkreise für Sehen, Hören, Sprechen und Handeln sind fürs Bewußtsein nicht notwendig."

D.h. doch im Umkehrschluß, wenn ich ohne Bewußtsein bin, könnte ich Hören, evtl. Sehen, aber nicht Sprechen, nicht Handeln?

Das möchte ich am Ende meines Lebens nicht "erleben", deswegen hatte ich bei meinem ersten Statement auch geschrieben "bei Bedarf" würde ich Sterbehilfe begrüßen.

Jetzt tauchen bei mir Fragen auf:
Können Ärzte diesen Zustand erfassen?
Können Ärzte erfassen in welchem Schlafzustand ich bin?
Können Ärzte einen "traumlosen" Schlaf diagnostizieren in dem ich z.B. kein Bewußtsein mehr hätte?
Oder können sie mich in einen traumlosen Schlaf versetzen?

Das sind zunächst mal meine Fragen.
Gerd

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 15.11.2014, 10:24:00
I
Ich bin der Meinung das jeder Mensch das Recht haben sollte entscheiden zu können wann und wie er sterben möchte. Nur er allein kann das auch beurteilen.
.
geschrieben von tina


Aber Tina - dieses Recht hat doch jeder - jeder kann sich zu jedem Zeitpunkt umbringen und auch die Todesart selbst wählen. DA passieren ja auch grausame Dinge, wenn z.B. Kinder ihr erhängtes Elternteil finden und damit den Rest ihres Lebens nicht mehr fertigwerden.
Wer sollte denn im Nachhinein SElbstmörder, bei denen es geklappt hat, juristisch belangen?
Es geht ja um die,die dazu nicht mehr in der Lage sind: z.B. wenn jemand gelähmt ist und nicht mehr den Becker Gift selbst zubereiten und schlucken kann, ganz zu schweigen von härteren Arten des Suizides, wie z.B. ERhängen, sich vor den Zug werfen usw. und Hilfe dabei benötigt. Sei es nun aus dem Verwandtenkreis oder von einem Arzt seines Vertrauens - also dem assistierten Suizid. Hier muss Rechtsklarheit geschaffen werden,damit sich diese Helfer nicht strafbar machen - der Suizidale, bei dem es geklappt hat, wird auch hier nicht mehr belangt werden können. Olga
Gerdd
Gerdd
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Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von Gerdd
Ich habe unter Parteipapieren (es gibt im Internet 4-5 Papiere zum Thema) folgende Aufstellung gefunden:



Gerd
olga64
olga64
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Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Gerdd vom 17.11.2014, 18:52:43
Ein ganz komplizierter Punkt in Sachen Sterbehilfe dürften die Demenzkranken sein, die ja aufgrund der gestiegenen Lebenszeit immer mehr werden.
Deshalb in ich so dagegen,dass es Sterbehilfe-Vereine gibt - für die ja Frau Künast allein sehr kämpft - die gegen Bezahlung den "Wunschtod" gewähren.
Zu leicht könnte es dann passieren, dass ein alter, dementer Mensch unter Vorspiegelung falscher Tatsachen (z.B. der Familien, die auf ein Erbe warten) getötet wird, obwohl der Mensch selbst keine Ahnung hat, was hier mit ihm passiert, geschweige denn, irgendein Mitspracherecht.
ES ist ein sehr kompliziertes Thema und ich wünsche unseren Politikern, dass diese sich mit der Gesetzesformulierung viel Zeit lassen, um - so weit dies überhaupt möglich ist - klug zu entscheiden. Olga
ehemaligesMitglied23
ehemaligesMitglied23
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Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von ehemaligesMitglied23
als Antwort auf olga64 vom 18.11.2014, 17:09:23
Genau das ist auch eine meiner Befürchtungen. Wer will sicher sein, was ein verwirrter Mensch wirklich möchte.

Auch gibt es gerade bei den Menschen, die im Alter arm sind und die wissen, dass ihre Kinder hohe Zuzahlungen leisten müssen , viele, die aus Angst ihnen zur Last zu fallen , sich mit solch einem Schritt einverstanden erklären, obwohl sie selbst eigentlich gerne leben möchten.

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