Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen

Innenpolitik Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen

arno
arno
Mitglied

Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen
geschrieben von arno
Hallo,

oft wurde ja bereits hier im ST-Forum erwähnt, daß
sich die Marktwirtschaft weiter entwickeln wird.
Nur keiner wußte genau, wohin sich die Marktwirtschaft
entwickeln wird.
Jetzt haben wir es über die Medien schriftlich:
Gemäß CDU Parteivize Roland Koch wird nach dem Bankensektor
auch eine Teilverstaatlichung von Unternehmen nicht mehr
ausgeschlossen!
Die Regierungsparteien greifen demnächst massiv in das Markt-
und Wettbewerbsgeschehen ein.
Nachbesserungen am zu schnell zusammengeschusterten Finanzpaket
stehen auch noch aus!
Eine Entwicklung des Lohnsektors und der Renten wurde durch die
große Koalition bereits gestoppt!
Die so hochgelobte Marktwirtschaft scheint am Ende zu sein.

Kann eine staatlich gelenkte Planwirtschaft schneller und
besser auf Krisen reagieren?


Viele Grüße
--
arno
eliza50
eliza50
Mitglied

Re: Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen
geschrieben von eliza50
als Antwort auf arno vom 10.01.2009, 20:05:35

NEIN
--

eliza50
Re: Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 10.01.2009, 20:05:35
@arno,
"Die so hochgelobte Marktwirtschaft scheint am Ende zu sein.
Kann eine staatlich gelenkte Planwirtschaft schneller und
besser auf Krisen reagieren?"


Die staatlich gelenkte Planwirtschaft hat in allen "Funktionsgebieten" bei jahrzehntelangen "Experimenten" ihre Unfähigkeit bewiesen. Mit dem Ergebnis, dass sie am Ende ist.

Lies deinen Link richtig und du wirst feststellen, dass es nicht Absicht ist, DIE Wirtschaft zu verstaatlichen, sondern angeschlagenen Unternehmen in AUSNAHMEFÄLLEN zu helfen, die Krise besser zu überleben, was übrigens auch von den Gewrkschaften gewollt wäre und "honoriert" werden würde( Lohnabschlüsse).

Siehe dein Link:
"Parteivize Roland Koch sagte, zur Rettung angeschlagener Unternehmen sei man in Ausnahmefällen auch zu einem Einstieg des Staates bereit. Kapitalbeteiligungen sollten aber die Ausnahme bleiben."

Ich glaube, du würdest staatliche Planwirtschaft ala DDR - und das war noch die beste in den 70 "Versuchsjahren" - nicht haben wollen.
Die Krisenabhängigkeit der sozialistischen Planwirtschaft war enorm. Die schlimmsten Krisen waren Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter.
--
klaus

Anzeige

arno
arno
Mitglied

Re: Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.01.2009, 11:51:23
Hallo, klaus,

ich habe doch gar nichts von einer staatliche Planwirtschaft ala
DDR geschrieben.
Unsere Regierung bestimmt über die Gesetze, wie die Wirt-
schaft funktionieren soll. Die Wirtschaft funktioniert aber nicht so,
wie die Regierung es wünscht. Weil die Regierung aber nicht weiß,
woran das liegt und welche Gesetze wie geändert werden müssen, sollen
Unternehmen nach dem Willen der Union teilverstaatlicht werden.
Dadurch hat die Regierung über die Gesetzeslage hinaus einen
zusätzlichen direkten Einfluß auf die Unternehmen. Im Endeffekt
führt ein solches CDU-Vorhaben direkt zu einer Planwirtschaft.

Viele Grüße
--
arno
hugo
hugo
Mitglied

Re: Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen
geschrieben von hugo
als Antwort auf arno vom 11.01.2009, 20:06:44
nun wird der Teufel der Planwirtschaft kurzerhand mal zwischendurch zum Messias,,

Es gibt sowieso keine freie Marktwirtschaft, abgesehen davon das wichtige Staatsinteressengebiete Militär, Innere Sicherheit, Erziehung,,,,in hoheitlicher Verantwortung bleiben bietet uns Brüssel eine noch nie da gewesene Planwirtschaft .
Was da alles reglementiert wird, diktiert wird, angewiesen, gefördert, behindert, geboten, verboten wird,,,

.B: Möbel, Schuhe, Bäder, Toiletten, Kleidung, Reinigungsprodukte - nichts soll mehr ohne den Umweltsegen Brüssels auf den europäischen Markt kommen. "Ökodiktatur" nennt es die Süddeutsche Zeitung

Löhne, Steuern, Abgaben, Gebühren,,,,immer und überall hängt der Staat mit drin und das ist z.T auch gut so,,,

nun bräuchten wir wohl nur noch unterscheiden zwischen sozialer oder staatlicher Planwirtschaft,,aber auch da werden wir nicht auf einen Nenner kommen,,

manche sagen soviel Staat wie nötig, aber soviel Freiheit wie möglich und irgendwo dazwischen liegt wohl die Wahrheit.

in dem Moment wo der Staat in große Not gerät, na sagen wir mal als Beispiel Israel, dann wird er automatisch die Zügel anziehen, die Freizügigkeit drosseln und mittels Vorgaben und Planung auf jegliche Produktion Einfluss nehmen müssen..

das ist dann der besondere,akute Ausnahmezustand, den normalen Ausnahmezustand haben wir wohl latent ohne es wahrhaben zu wollen,,der Gesetzgeber, wie arno richtig bemerkt, macht die Vorgaben für die Planung bzw für die dann noch übrig bleibenden Lücken für die freie Marktwirtschaft,,,aber die hat nun auch wieder ihre eigenen Gesetze (Maximalprofit, Wettbewerber vom Markt drängen usw. ) in welche der Staat notfalls und oft ohne Not, aber auf Wunsch der Lobbyisten- eingreift.




--
hugo
Re: Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 11.01.2009, 20:06:44
@arno,
"ich habe doch gar nichts von einer staatliche Planwirtschaft ala
DDR geschrieben."


Du hast aber folgendes geschrieben: "Kann eine staatlich gelenkte Planwirtschaft schneller und besser auf Krisen reagieren?"
Das habe ich bewusst versucht mit DER staatlichen Planwirtschaft zu beantworten, die ich kannte.

Staatlich gelenkte Planwirtschaft ist für mich gleichbedeutend mit sozialistischer Planwirtschaft und die habe ich im Gegensatz zu dir über viele Jahre erlebt.
Andere Formen einer staatlich gelenkten Planwirtschaft wären auch nur in Diktaturen oder in der Kriegswirtschaft denkbar und sie hat es ja auch gegeben.
Das Ergebnis war aber immer gleich.

Staatliche- sogar überstaatliche- Eingriffe in eine freie Marktwirtschaft gab es immer schon ( siehe auch Beitrag von Hugo)und wird es weiter geben.
Die Frage ist doch nur, wie stark staatliche Eingriffe sein dürfen - und an welcher Stelle bringen staatliche Eingriffe Erfolge.
Ich habe den Eindruck, dass niemand so genau weiß, wo die Grenzen eines staatlichen Eingriffs gesetzt werden müssen, da Krisensituationen Sondersituationen sind.
Das alles hat aber mit staatlicher Planwirtschaft wenig zu tun.

"Im Endeffekt
führt ein solches CDU-Vorhaben direkt zu einer Planwirtschaft."

Arno - ich glaube, wir müssten uns erst darüber klar werden, was Planwirtschaft ist.
Für mich ist Planwirtschaft(stark vereinfacht), wenn alle Wirtschaftsprozesse bis ins Detail von einer zentralen Stelle geplant werden.


--
klaus

Anzeige

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.01.2009, 09:14:00
Nein, das weiß Arno ganz gewiß nicht und er haut wieder mal alles durcheinander.
Eine planwirtschaft gibt es immer und überall.
Jedes Unternehmen, macht pläne über pläne, aber nur für sich und im rahmen seiner tatsächlichen und zielführenden stellung im markt.
Wenn nun der staat anteile an einzelnen unternehmen erwirbt, kann er eventuell auch einfluß auf die betrieblichen ziele und abläufe nehmen und die betriebliche planung beeinflussen, aber nur für den betrieb im gesamtkonzert der branche.
Staatliche planwirtschaft, an die Arno denkt und die er anscheinend wünscht, setzt auch staatliches eigentum an fast der gesamten volkswirtschaft und staatliche verfügungsgewalt am nichtstaatlichen sektor voraus.
Das hatten wir schon mal mit traurigem erfolg.
Der staat kann und soll rahmenbedingungen für die wirtschaft festlegen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Das das im zeitalter der globalisierung immer komplizierter wird, ist nicht zu vermeiden.

--
gram
hugo
hugo
Mitglied

Re: Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.01.2009, 09:14:00
klaus, ich denke nicht das der Radieschenanbau, die Schnürsenkelproduktion, die Fußmattenherstellung für den Golf usw staatlich koordiniert geplant und gelenkt werden müssen,,da sind wir uns wohl relativ einig.

Bei solchen Stichpunkten wie Bahn, Auobahnen, Strassen, Post, Wasserstrassen, Energie, Trinkwasserversorgung, Telekom, Kernkrafwerke, Endlagerung da sollten wir doch die Augen offen halten in wieweit da was zu machen ist und wo sich der Staat zumindest ein Mitspracherecht oder Stopprechte vorbehält.

aber das wär im Einzelfall zu klären und,,,ich würde auf langjährige Erfahrungswerte unserer Nachbarländer nicht verzichten,,die haben ähnliche Probleme...
die Ösis diskutieren auch gerade ihre Post,,in Grund und Boden *g*


--
hugo
arno
arno
Mitglied

Re: Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen
geschrieben von arno
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 12.01.2009, 09:29:52
Hallo, gram,

ich denke an keine staatliche Planwirtschaft, wie Du mir unterstellst.
Außerdem hat eine staatliche Planwirtschaft für mich nicht den üblen
Beigeschmack des Versagens. Das kann so sein, muß es aber nicht.

Jede staatliche Planwirtschaft hat als Ziel eine ökonomische Zweckerfüllung.

Ich persönlich bin für eine Verstaatlichung aller Unternehmen, die Hugo
aufgezählt hat: Bahn, Auobahnen, Strassen, Post, Wasserstrassen, Energie,
Trinkwasserversorgung, Telekom, Kernkrafwerke, Endlagerung.
Diese Unternehmen sind die Säulen der Versorgungssicherheit und der
Sicherheit der menschlichen Organisation und die gehören in die Hand des
Staates!

Viele Grüße
--
arno
Re: Union will notfalls auch Unternehmen teilverstaatlichen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 12.01.2009, 09:40:00
@hugo,
"Bahn, Auobahnen, Strassen, Post, Wasserstrassen, Energie, Trinkwasserversorgung, Telekom, Kernkrafwerke, Endlagerung da sollten wir doch die Augen offen halten in wieweit da was zu machen ist und wo sich der Staat zumindest ein Mitspracherecht oder Stopprechte vorbehält."

Ich denke mal, dass bei deinen Beispielen das Mitspracherecht vorhanden ist, aber im Laufe der letzten 10-15 Jahre in einigen Fällen aus Kostengründen eingeschränkt wurde( Privatisierung...).
Das sollte jetzt überdacht werden.


Hübsch - deine Beispiele für nichtzuplanende Dinge ("Radieschenanbau, die Schnürsenkelproduktion, die Fußmattenherstellung").
Da sind wir uns absolut einig.
Ich habe in meinem Besitz noch einen alten Warenbereitstellungsplan(WBPA1) aus dem Jahre 1972 der Abteilung Handel und Versorgung unserer Stadt.
Das ist ein riesiges Formularpaket der zentralen Plankommission und hier wurden tatsächlich zentral u.a. auch alle deine Produkte geplant. Aber auch z.B. folgendes: Petersilienwurzeln, Särge, Eheringe, BH's, Glühweingläser... Es gibt praktisch nichts, was dort nicht steht.





--
klaus

Anzeige