Innenpolitik Vergiss die Integration, warum.??
Das ist so ein Henne-Ei Problem.Da könnte man sich fragen warum ist es so ....
Frag mal einen Jugendlichen mit türkischen Wuzeln ob er Deutscher ist. In der Regel erhältst du dann in etwa so eine Antwort:
“Ey bist du blöd odder was. Isch bin Türke. Willst du misch beleidigen.“
Mit etwas Glück kommt noch sowas:“Osmane, weißt du, wir erobern euch. Osmanisches Reich...“
Jeder sollte seine Position kennen und dementsprechend als erster die Hand reichen.
Wurden sie vielleicht schon als Kind ausgegrenzt und fühlten sich dadurch nicht wirklich zugehörig?
Dazu fällt mir folgendes ein.
In der Schule meiner Tochter waren auch Kinder türkischer Eltern, die hier in Deutschland geboren sind.
Einige davon waren in der Grundschule und später in der weiterführenden Schule in der gleichen Klasse wie meine Tochter.
Wenn die Kinder etwas anstellten und gefragt wurde wer das war, hieß es, das war Malte, Rene, Tobias, Patrik ... usw.
War eins diese Kinder dabei, dann hieß es nur, der Türke. Einen Namen hatten sie nicht.
So wurden die Kinder bereits in jungen Jahren ausgegrenzt.
Daß sie sich dann nicht wirklich zugehörig fühlen, braucht einem nicht zu wundern.
Es setzt sich dann fort.
Einen Jungen hatte ich nicht aus den Augen verloren.
Er war gut in der Schule, machte einen guten Realschulabschluß. Danach lernte er Kraftfahrzeug Feinmechaniker (oder so etwas in dieser Richtung).
Später machte er sich selbständig und eröffnete eine Autowaschanlage. An den Wänden in seinem Büro sieht man viele Zertifikate von speziellen Weiterqualifikationen.
Der Betrieb läuft sehr gut, inzwischen hat er mehrere Angestellte.
Er leistet gute Arbeit und wird anerkannt.
Trotzdem wird sein Name oder der Name seiner Firma nicht genannt wenn gefragt wird, wo bringst du dein Auto hin.
Es heißt immer noch "zum Türken".
Ist von seinen Kindern die Rede, wird auch oft "die Kinder vom Türken" gesagt.
Das ist im Prinzip schon eine Ausgrenzung im Alltag.
Ab welcher Generation ist jemand eigentlich "Deutscher"?
Monja.
Freddy, was soll denn im Ruhrpott passiert sein. Ich selbst lebe *hier* mittendrin und weiß von unzähligen ehemaligen polnischen Zechenarbeitern, dass sie nach Schließung derselben gerne in Deutschland geblieben sind. Ihre Wurzeln mußten nie durchtrennt werden, sie verstanden es nämlich schon frühzeitig genug, sich hier zu integrieren und haben nie vergessen, beste Beziehungen zu den damals Daheimgebliebenen zu pflegen.
Freddy, und erzähle bitte nicht, dass nur der studierte Türke in der Lage ist, sich unseren *Geflogenheiten* anzupassen.
Ich plege gute Kontakte zu völlig *normalen* Türken - und auch die Kopftuch tragenden Frauen mag ich sehr.
Heide
Kann ich dir sagen: Ich lebe in Mecklenburg/Vorpommern. Seit Jahrhunderten ist das hier so, das du erst in 4. Generation - hast du was ganz besonderes, z.Bsp. in der Feuerwehr geleistet - auch schon in der 2. Generation als "..aus dem Ort..." bezeichnet wirst. Bis dato bist du nur ein "zugezogener"....
Ab welcher Generation ist jemand eigentlich "Deutscher"?
Monja.
Meine Familie ist bereits seit 1699 im Ort nachweislich ansässig...
Im Grunde gibt es das gleiche Phänomen auch umgekehrt:
Mein Enkel besucht eine Realschule - Migrantenanteil 90%.
Dort ist der große Blonde, Blauäugiger, der Deutsche. Mal scherzhaft, mal abwertend, je nach Situation.
Der große Blonde kann mitlerweile gut einschätzen, wie es gemeint ist.
Er wurde eine zeitlang von einem Jungen ständig beleidigt: "Du Nazi, du Hurensohn."
Seit einiger Zeit sind die Beiden nun befreundet. Es hat sich herausgestellt, dass der Grund für die Beschimpfungen Eifersucht war. Der besagte Junge hat sich geärgert, weil er gerne ähnliche Klamotten tragen möchte wie "der Deutsche".
Ab wann ist man Deutsche-r?
Ich werde auch immer wieder gefragt: "Sind sie Niederländerin?"
Ich antworte freundlich: "Gebürtige Niederländerin und in den Niederlanden aufgewachsen."
Im Pass ist die deutsche Staatangehörigkeit vermerkt. Das interessiert aber nicht, danach wird auch nicht gefragt.
Um in DE akzeptiert zu sein, braucht es einiges: U a: Gute Sprachkenntnisse und ein Wissen darüber, was man besser nicht sagt ...
Hallo Mareike,
ich glaube Dir nicht, was Du hier von Dir gibst. Warum sollte schon ein Schuljunge Dein Enkelkind als Nazi oder gar Hurensohn bezeichnen. Pfui... Und wenn doch, dann würde ich mit allen Mitteln unterbinden, dass die Jungs heute befreundet sind.
H
Oh Heide, dann könnte er dort mit keinem befreundet sein, denn dieses Vokabular ist dort auf dem Schulhof Usus. Das sind geläufige Schimpfwörter, die von den Kids kaum noch hinterfragt werden.
Hallo Mareike,Liebe @heide, ich muß der @Mareike mal beistehen. Vorurteile sind der Ausdruck von nicht wissen. Die Jungs hatten zum Teil diese Vorurteile - sie haben aber etwas sehr positives geschafft - sie haben diese in Freundschaft verwandelt. Geht es denn noch besser..?
ich glaube Dir nicht, was Du hier von Dir gibst. Warum sollte schon ein Schuljunge Dein Enkelkind als Nazi oder gar Hurensohn bezeichnen. Pfui... Und wenn doch, dann würde ich mit allen Mitteln unterbinden, dass die Jungs heute befreundet sind.
H
Ja, genau so sehe ich es! 
Es ist häufig nur als unreflektierte Jugendsprache zu werten.
Natürlich durchaus gespeist aus einem "Wissen", wie man am besten "beleidigen" kann.
Schon der Begriff "Beleidigen" war früher für den Enkel kein Thema.
Nur höre ich Sätze wie: "Der hat meine Mutter beleidigt. Dann habe ich seinen Vater beleidigt."
Das Thema wird immer wieder diskutiert werden, bis eine Einsicht entsteht. Eine Einsicht weswegen es die AfD gibt.
Das Thema wird immer wieder diskutiert werden, bis eine Einsicht entsteht. Eine Einsicht weswegen es die AfD gibt.
Welche Einsicht meinst Du?
Einsicht, Verständnis für die zunehmende Zahl von Rechtsextremen, die Jagden und Hetze auf Flüchtlinge, die Brandanschläge auf ihre Unterkünfte etc. (wie Marina in ihrem Post erwähnte)?
Würdest Du Deine zwei Sätze bitte näher erläutern, damit es zu keinem Mißverständnis führt.
Monja.