Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Warum Theater-Subventionen?

Innenpolitik Warum Theater-Subventionen?

fritz_the_cat
fritz_the_cat
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Warum Theater-Subventionen?
geschrieben von fritz_the_cat
Nicht, daß ich etwas gegen Theater hätte, aber muß es sein, daß eine elitäre Gruppe, die es sich leisten kann, die nicht billigen Karten für eine Theateraufführung (natürlich durch ihren Lover) anschaffen zu lassen, noch durch den Steurzahler subventionieren zu müssen?
In der rp vom 20. November ist eine Grafik: den Vogel schießt Duisburg ab (nur Sprechtheater, ohne Deutsche Oper am Rhein): Zuschuss pro Besucher: 298 Euro.
Ich meine, wenn jemand sich das Vergnügen leisten will, soll er (sie) dafür auch bezahlen, und zwar aus seiner eigenen Tasche (bzw. aus der Tasche seines Lovers). Der Grund, ins Schauspielhaus zu gehen, ist meistens sowieso nur, um sein neues Collier (bzw. seinen neuen Lover) zu repräsentieren).
Die Arbeit der Darsteller will ich keinesfalls herabwürdigen, aber muß das durch Suventionen durch Steuerzahler geschehen? Träger sind die Kommunen, die allesamt über Geldnot klagen.
olga64
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Re: Warum Theater-Subventionen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf fritz_the_cat vom 21.12.2009, 16:45:53
kann es sein,dass Sie ein bekennender Kunstbanause sind? In Bayern ist es z.B. üblich, dass sog. Theatergemeinden subventioniert werden. Dies ist besonders für ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen sehr wichtig, damit sie in die teuren Münchner Theater überhaupt reinkommen. Ich war z.B. vergangenen Samstag in der Münchner Oper, welche bis zum letzten Platz ausgebucht war und zwar mit vielen älteren Menschen, die beileibe nicht dorthin gehen, um ihren Schmuck auszuführen.
Menschen, die nicht zu den Kunstbanausen zählen, haben dies nicht nötig - sie erfreuen und begeistern sich an der Kunst an sich. Sollten Sie mal versuchen. Olga
fritz_the_cat
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Re: Warum Theater-Subventionen?
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf olga64 vom 21.12.2009, 16:59:58
Man könnte dann auch ein Laientheater besuchen, die sich über jeden Obulus freuen würden. Die Zuschüsse in NRW (sicher auch in Bayern) belaufen sich pro Stadt und Jahr zwischen 12 und 32 Millionen (Ausreißer nach oben und unten habe ich mal außer acht gelassen).

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olga64
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Re: Warum Theater-Subventionen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf fritz_the_cat vom 21.12.2009, 17:04:16
Wenn ich schon in München oder in der Nähe wohne, möchte ich aber kein Laientheater in einem Bauerndorf besuchen müssen, sondern mich an den weltbekannten Interpreten erfreuen können, die gerne in München aufführen.
Als lebenslange Steuerzahlerin erwarte ich dann, dass aus dem Kulturhaushalt hier Subventionen erfolgen.
Und in Bayern ist dies vorbildhaft und wir geniessen es sehr. Übrigens die Opernkarte vom letzten Samstag kostete trotzdem noch 85.-- Euro pro Person - und es war nicht der beste Platz! Olga
josie
josie
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Re: Warum Theater-Subventionen?
geschrieben von josie
als Antwort auf fritz_the_cat vom 21.12.2009, 16:45:53
Ohne Subventionen würden die Theater bzw. die Opernhäuser leer bleiben. Das sind nun mal Zuschussbetriebe und sie dienen auch der Bewahrung unseres Kulturgutes.
Eintrittskarten, die ohnehin schon sehr hoch sind, könnte sich dann wirklich kaum noch jemand leisten.
Die meisten Menschen gehen sicherlich nicht dahin, um ihre Schmuck auszuführen. Natürlich geht es manchen darum zu sehen und gesehen zu werden.
Übrigens sind Schwimmbäder und Museen auch von Subventionen abhängig.

Das Opernhaus Zürich finanziert sich ohne Subventionen, z.B. durch Sponsoren. Die findet man aber hier bei uns nicht. Aber die Eintrittspreise sind dort auch enorm hoch.

Josie
fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

Re: Warum Theater-Subventionen?
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf josie vom 21.12.2009, 17:10:55
Ohne Subventionen würden die Theater bzw. die Opernhäuser leer bleiben.
....
Übrigens sind Schwimmbäder und Museen auch von Subventionen abhängig.
Josie

Hallo josie,
das sehe ich wie bei den Autos. Wenn sie sich nicht selbst bezahlen, taugen sie nichts. Ich kann mich noch an alte Zeiten erinnern, wo der Intendant seine, und nur seine Ideen verwirklichen wollte, und das Resultat dann nicht Kulturgut war, sondern Ramsch. Auch dafür braucht man Zuschauer.
Schwimmbäder und Museen sind für alle da, die Eintrittspreise betragen auch nicht 85 Euro, sondern sind für die Allgemeinheit da.

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benny
benny
Mitglied

Re: Warum Theater-Subventionen?
geschrieben von benny
als Antwort auf josie vom 21.12.2009, 17:10:55
Mir stellt sich die Frage wozu Subventionen nötig sind.
Die Eintrittspreise sind wahrlich nicht von schlechten Eltern.
Sind die Gagen zu hoch der Künstler oder warum kann sich das nicht selbst tragen?
fragt sich
benny
olga64
olga64
Mitglied

Re: Warum Theater-Subventionen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf fritz_the_cat vom 21.12.2009, 17:18:47
Wenn jemand Blechkisten (Autos) mit Theater vergleicht, ist dies schon sehr dürftig!
Ins Schwimmbad geht "man" wohl auch öfters als ins Theater. Und Museen - zumindest bei uns in München -werden teilweise noch von der Industrie gesponsert.
Aber es ist, wie es ist: jemand ohne jegliche kulturelle Interessen hat kein Verständnis dafür. Er weiss halt leider auch nicht, wie schön und nachklingend es ist, eine gute oder auch kontroverse Theater- oder Opernaufführung gesehen oder miterlebt zu haben. Für mich sind dies schon arme Menschen (nicht unbedingt monetär gemeint). Olga
josie
josie
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Re: Warum Theater-Subventionen?
geschrieben von josie
als Antwort auf benny vom 21.12.2009, 17:19:52
Nehmen wir zum Beispiel ein Opernhaus. Da steckt ein Riesenapparat von Angestellten dahinter. Das fängt an mit Maskenbildner, Elektriker, Beleuchtungsleute, Tontechniker, Schneiderei, Tischler u.u.u. Auch das Orchester besteht aus Berufsmusikern, die weiß Gott keinüppiges Gehalt beziehen. Das ist alles nicht durch höhre Preise zu bezahlen. Die müßten dann schon bei ca. 500€ liegen und wer kann das bezahlen? Ich nicht, aber ich möchte trotzdem einige Male im Jahr in die Oper gehen. Eine DVD ist mir zu wenig und kein Ersatz für einen Live-Opernbesuch.
Wir alle müssen mit unseren Steuern Dinge finanzieren, die wir nicht möchten.

Gruß
Josie

rello
rello
Mitglied

Re: Warum Theater-Subventionen?
geschrieben von rello
als Antwort auf olga64 vom 21.12.2009, 16:59:58
Da reihe ich mich doch gleich in die Reihe der Kulturbanausen ein.

Wer gerne ins Theater gehen will, sollte auch die Kosten tragen und nicht auf Subventionen hoffen.
Es existieren genügend Spielstätten, die ohne staatliche Hilfe auskommen.

Wer meint den "Lodengrün" sehen zu müssen, kann ja nach Bayreuth fahren, dort gibt es die private Bayreuther Festspiele GmbH oder nach New York zur Metropolitan Opera Company, auch eine private Angelegenheit.

rello

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