Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wer soll in Peking die fahne tragen?

Innenpolitik Wer soll in Peking die fahne tragen?

Re: Wer soll in Peking die fahne tragen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 07.08.2008, 13:02:59
@eko,
hatte ich mir schon durchgelesen und Hugos Reaktion kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen.
Kein Kommentar !
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klaus
libelle
libelle
Mitglied

Re: Wer soll in Peking die fahne tragen?
geschrieben von libelle
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2008, 15:38:23
noch einmal möchte ich Euch bitten, meinen Beitrag vom 05.08.(er ist sehr kurz!) und vorallem den Link zur D.Nowitzki Stiftung anzuklicken,
denn darum geht es doch wohl in diesem Thread

Mulde, Du wirst daraus entnehmen können, dass dieser symphatische, junge Mann das viele Geld durchaus nicht nur für eigene Zwecke verwendet.

Im übrigen kommt er recht häufig hier nach Würzburg und trainiert mit Schülerinnen/Schülern hiesiger Schulen.



libelle
hugo
hugo
Mitglied

Re: Wer soll in Peking die fahne tragen?
geschrieben von hugo
als Antwort auf stange vom 07.08.2008, 15:23:44
hallo stange,, oh ja, was werden wir mal wieder für viereckige Augen haben vom Vielen Gucken,,,einen Fernseher hab ich mir schon mal mittels Vorabsprache mit meiner "Regierung für die nächsten Wochen gesichert *g*

Schön, das diese Zeitversetzung auch mal was Gutes mit sich bringt.

Schon im Vorfeld der Sportberichterstattung gabs ne Unmenge Randnotizen Umfelddokumentationen, Berichterstattungen politischer wirtschaftlicher und sonstiger Thematik,,,das hat schon was, wann erfährt man soo viel Interessantes über und von und aus China,,
--
hugo

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eko
eko
Mitglied

Re: Wer soll in Peking die fahne tragen?
geschrieben von eko
als Antwort auf libelle vom 07.08.2008, 17:36:10
@ libelle,

danke, dass Du uns noch einmal auf die HP von Dirk Nowitzki hingewiesen hast. Wer diese HP sich angesehen hat und dann immer noch negativ über diesen Mann herzieht, dem ist nicht mehr zu helfen.

Das Herumgeeiere verschiedener Sportverbände, u.a. der Schützen, wegen des Fahnetragens wirkt auf mich wie Kindergarten. Das sind doch alles nur Eifersüchteleien.

Ich jedenfalls werde mir morgen die Eröffnungsveranstaltung nicht entgehen lassen und mich daran erfreuen, was die Chinesen da alles aufbieten.

Dass in China beileibe nicht alles in bester Butter ist, wissen wir ja alle, aber mit einem Boykott der Olympischen Spiele würden wir dem chinesischen Volk keinen Gefallen tun. Dieses Riesenreich ( Deutschland ist noch nicht einmal so groß wie die sechstgrößte!! Provinz Chinas.) kann nicht von heute auf morgen eine Demokratie nach westlichem Vorbild werden. Das wird ein langer Prozess werden. Aber das, was sich bis heute schon in China verändert hat, kann auch nicht mehr zurückgedreht werden. Europäer und auch Amerikaner können diesen Entwicklungsprozess nicht nach ihren Vorstellungen steuern oder beschleunigen. Ich finde es richtig, dass China die Olympischen Spiele ausrichtet.
--
eko
stange
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Re: Wer soll in Peking die fahne tragen?
geschrieben von stange
als Antwort auf eko vom 07.08.2008, 18:36:29
Bei dem Begriff Demokratie gehen wir immer davon aus, dass die westliche Demokratie der Weisheit letzter Schluss ist. Was ist aber, wenn die Menschen in Asien, z.B. China oder Lateinamerika oder der Orient einen anderen Demokratiebegriff in sich tragen. Ist es nicht einfacher zu sagen, man achtet des Volkes Willen und die Menschenwürde eines Jeden. Wenn dazu die nationalen Gesetze dieses ebenso respektieren, muss es nicht die kopierte Demokratie sein wie wir sie verstehen. Ich bin der Auffassung, dass es auch nationale Besonderheiten gibt, die beachtet werden sollten.
--
stange
eko
eko
Mitglied

Re: Wer soll in Peking die fahne tragen?
geschrieben von eko
als Antwort auf stange vom 07.08.2008, 19:18:03
@ stange,

da gebe ich Dir vollkommen Recht. Chinas Demokratie, sollte sie jemals kommen, wird niemals dasselbe sein wie das, was wir uns in Europa darunter vorstellen.

Genauso wenig können wir "Menschenrechte" nach westlichem Maßstab einfordern. Die Asiaten und in diesem Fall die Chinesen haben da völlig andere Vorstellungen.

Deshalb sind alle Reden, die bei uns geschwungen werden, Fensterreden.
--
eko

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silhouette
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Mitglied

Re: Wer soll in Peking die fahne tragen?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf eko vom 07.08.2008, 20:45:09
Nicht einverstanden, eko.
Die Grundrechte, nämlich

- Schutz der Menschenwürde,
- freie Entfaltung der Persönlichkeit, Freiheit und Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit,
- informationelle Selbstbestimmung,
- Gleichheit
- Glaubens- und Gewissensfreiheit,
- Meinungsfreiheit, Freiheit von Kunst und Wissenschaft,
- Versammlungsfreiheit,
- Brief- und Postgeheimnis,
- Freizügigkeit,
- Unverletzlichkeit der Wohnung,

usw. usw., um nur die wichtigsten Grundrechte zu nennen, die in Art. 1-19 GG benannt werden, sind unteilbar. Keine Staatsgröße, keine Tradition, keine Geschichte, keine materiellen Voraussetzungen sind ein Grund, sie zu beschneiden.

Demokratie ist die logische praktische Umsetzung dieser Forderungen. Die Strukturen, mit denen Demokratie praktiziert wird, z.B. die verschiedenen Ebenen der Volksvertretung und Regierungsgewalt, hängen freilich von Staatsgröße, Traditionen, Infrastrukturen usw. ab. Das ist aber auch schon die einzige Einschränkung, die ich gelten lasse.

Wenn wir anfangen, gegenüber anderen Staaten "großzügig" zu sein, dürfen wir uns auch nicht beschweren, wenn uns scheibchenweise in unsere eigenen Grundrechte von regelungswütigen Ministern "reingepfuscht" wird.
--
silhouette
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Wer soll in Peking die fahne tragen?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf eko vom 07.08.2008, 20:45:09
Ich erinnere an Japan. Japan hatte doch auch eine von den westlichen Traditionen total abweichende. Das galt so bis zum Kriegsende. Da merkten die meisten Japaner, dass das, was ihnen der Tenno (Kaiser) und seine Sippe abverlangte, absolut nicht sakrosankt war. Und seither hat sich Japan in den meisten Belangen den westlichen angepasst.

Das wird auch in China noch kommen. Nur wird es dort ein paar Jahre länger gehen. Und es wird wohl wieder eine Revolution dazu brauchen. Der so genannte Kommunismus, oder das was die chinesische Spitze darunter versteht, war vor Jahrzehnten der erste Schritt zur Demokratie. Leider gibt es unter den Chinesen noch viel zu viele, die vom gegenwärtigen System der Unterdrückung profitieren.


--
schorsch
Re: Wer soll in Peking die fahne tragen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 07.08.2008, 22:40:02
@sihouette,
hört sich alles ganz logisch an, was du über GG 1-19 schreibst.
Ich bin mir aber sicher, dass die Auslegung für europäische Verhältnisse schwer verständlich sein wird und dass China noch einige Zeit benötigen wird, diese durchzusetzen. Und auch dann werden wir wieder vergleichen, den Zeigefinger erheben, ohne China je gesehen zu haben, zu kennen.
Schon die Fernsehaufnahmen zu den olympischen Spielen zeigen, wie groß das Unverständnis der Korrespondenten für chinesische Besonderheiten ist.
Man mockiert sich doch nahezu über alles, was man so sieht.
Die Sicherheitsmaßnahmen zu den olymp. Spielen werden als völlig überzogen bezeichnet - gleichzeitig zeigt man die Auswirkungen von Anschlägen, die in China sehr häufig sind.
Die Freundlichkeit der olympischen Hilfkräfte wird als aufgesetzt und übertrieben bezeichnet.
Man ist entsetzt darüber, dass Chinesen nicht zum Interview bereit sind, weil die natürlich genau wissen, dass man sie nicht zu den olympischen Spielen befragt, sondern fast ausschließlich zu Tibet ...
Man macht sich darüber lustig, dass Hilfskräfte im Gleichschritt zu ihrer Einsatzstätte marschieren, man vergleicht die Wohnverhältnisse mit europäischem Standard .......

Ich weiß nicht, ob all diese Korrespondenten, darüber nachgedacht haben, dass China mehr als 1.300.000.000 Einwohner hat. Das wäre 16 X das einwohnerstärkste Land Europas - Deutschland.
Ich glaube auch nicht, dass die Korrespondenten sich genauer mit der völlig anderen Geschichte Chinas beschäftigt haben und sich überlegt haben, was es heißt, 1,3 Milliarden Menschen zu ernähren, die 55 unterschiedlichen nationalen Minderheiten, vielen Religionen zufriedenzustellen.
Die Entwicklung Chinas in den letzeten 15-20 Jahren zeigt doch eine deutliche positive Richtung.


--
klaus
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Wer soll in Peking die fahne tragen?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.08.2008, 09:35:06

Hallo Klaus,erfreulich, dass ich dir mal absolut zustimmen kann, ebenso wie andern, die zumindest mal versuchen,ihren Blick nach China zu erweitern.

Wer - wie ich z.B.- sehr oft in China war, auch in entfernteren Dörfern unter den Einheimischen gewohnt, Freundschaften geschlossen und den tagtäglichen Kleinkampf um alles sowie die Gelassenheit der Bevölkerung kennengelernt hat, auch die Entwicklung der letzten 2 Jahrzehnte mit offenen Augen erlebt hat, bekommt ein anderes Bild von China.

Dass China in 10 Jahren völlig anders aussehen wird, dürfte jedem klar sein, der die letzten 30 Jahre mitverfolgt hat. Allein das Umweltproblem in den Griff zu bekommen, dürfte ein absoluter Gewaltakt werden, den China zu stemmen hat und das dazu auch Hilfe von aussen benötigt.
Der Parallellauf , Wohlstand und Umweltschutz, ist kaum zu lösen, ohne Beschneidung vieler Rechte des einzenen Chinesen. Heute schon wird mit 700 000 Toten gerechnet- als Folge der Umweltverschmutzung. Der Wohlstandsmüll droht das Land zu ersticken.

Bevor wir mit erhobenem Zeigefinger nach China blicken, erinnere ich an das Riesenheer von Verhungerten, die - noch vor dem nur bei uns umstrittenen Mao - jährlich unbeachtet durch die Medien rauschte und mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen wurde. Wo blieben da die weltweiten Proteste?

Der Leistung und der enormen Opfer dieses Volkes gebührt Anerkennung und nicht immer nur Suchen nach Punkten, die unbestritten verbesserungsbedürftig sind.
Mit einer Demokratie-Vorstellung wie der unseren allerdings ist ein 1,3 Milliarden-Volk kaum zu regieren. Das sind Illusionen.

luchsi35

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