Internationale Politik Afganistan und seine Armee!
Das fatale Signal für die afghanischen Soldaten war das von Trump ausgehandelte Abkommen mit den Taliban in Doha, an der die amtierende afghanische Regierung gar nicht teilgenommen hat. In diesem Abkommen hat Trump den Abzug der US-Amerikaner den Taliban zugesichert, ohne große Bedingungen zu stellen (die Taliban sollten so lange nur Ruhe geben). Damit hat Trump die Taliban als de-facto Regierung anerkannt.
Damit war der afghanischen Armee doch klar, wem die US-Amerikaner die Macht überantwortet hatten und dass die amtierende Regierung abgeschrieben war.
Warum hätten die Soldaten ihr Leben für eine bereits verlorene Sache auf das Spiel setzen sollen? Ihnen jetzt aus dem heimischen Sessel Feigheit vorzuwerfen, ist ..., nun was wohl?
Karl
Mir fehlt bei deinen Überlegungen die Betrachtung dessen, was "afghanische Regierung" überhaupt meint! Wolltest du damit zum Ausdruck bringen, diese korrupten Eliten wären einen Deut besser als die Taliban?
@Moira,
der Westen hat vor 20 Jahren eine Regierung in Afghanistan mit demokratischem Mäntelchen installiert. Wenn nun Trump in Doha nicht mit dieser Regierung, sondern mit den Taliban einen Rückzug aushandelt, dann ist doch klar, wer hier wen verraten hat - oder?
Karl
Wer mag, sollte mal Emran Feroz zuhören, er ist nur einer von vielen anderen, die Fakten transportieren...
Was ist in Afghanistan schiefgelaufen, Emran Feroz?
Unabhängig was man von Trump hält, könnte es doch durchaus so gewesen sein, dass er wusste mit wem er "verhandeln" muss!!
Darüber hinaus, hätte es nochmal 20 Jahre mehr an westlicher Besatzung in Afghanistan sein können, das vermeintlich "demokratische Mäntelchen" wäre in seiner Struktur nicht stabiler geworden.
Das eine Armee von 300000 Mann fast gleichgeschaltet denkt und auf Basis der weltpolitischen Ereignissen handelt ist mir unwahrscheinlich.
( Damit war der afghanischen Armee doch klar ....?)
lupus
@lupus, was darf man sich unter der afghanischen Armee vorstellen? Ein zusammengewürfelter Haufen von Tagelöhnern und Bauern etwa, welche, sogar verständlicherweise nach dem Motto agieren, wess Brot ich ess?!
Das ist keine Armee, ich vergleiche es mit dem früheren Wilden Westen, ein Horde wild gewordenen Banditen haben ein Land besetzt und behaupten das Gesetz sind wir und wir dürfen alles,
gruß wastl
Ich habe erst vor kurzem, ich glaube es war der Presseclub?, von einer Afghanin gehört, dass es sich bei dieser Zahl 300000 Mann um eine fiktive Zahl handelt. Laut ihrer Aussage besteht die afghanische Armee aus 50000 Mann.
Bruny
Nun da kenne ich mich doch nicht so genau aus wie ihr. Ich habe die Zahl auch nur gelesen und kann nicht beurteilen ob die von uns jahrelang ausgebildeten Männer ein Haufen Tagelöhner waren.
lupus
Tagelöhner und Bauern schrieb ich... Dürfte eigentlich vorstellbar sein, dass eine Rekrutierung eigentlich keine Schwierigkeit darstellt in einem Land, voll von Armut!! Und in einer entscheidenden Situation sind diese jahrelang ausgebildeten Männer, resp. die afghanische Armee implodiert... Alles für die Katz oder so ähnlich!