Internationale Politik ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!

hafel
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Re: ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!
geschrieben von hafel
als Antwort auf hafel vom 05.11.2008, 12:39:12
Ich habe heute die Schlussrede von Mc Cain gehört und könen wir eine Menge vom Demokratieverständnis der Amerikaner lernen. Er sagte klar und offen, dass er verloren hat und forderte seine Anhänger auf, nun zum Wohle Amerikas den neuen Präsidenten Obama voll zu unterstützen.

Nach unseren Bundes- und Landeswahlen höre ich von ALLEN Parteien nur, dass sie alle gewonnen haben. Bei uns gibt es keine Verlierer. Und dem Gegner zu unterstützen, zum Wohle des Volkes und des Landes würde man einem Parteirausschmiss provozieren.

Wunderbares Amerika.

hafel
Mitglied_facb5a0
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Re: ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf baerliner vom 05.11.2008, 19:05:54
Die europäischen Börsen lagen schon lange vor Eröffnug der Wall Street im Minus und die Experten geben wenig auf die Meinung amerikanischer Wähler, sondern achten mehr auf die Wirtschaftslage eines Landes und welches Programm der Präsident aufgelegt hat und das sieht bei Obama so aus, dass die hohe Verschuldung der USA zunimmt, wenn er seine Vorstellungen verwirklicht.
--
frank
ehemaligesMitglied57
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Re: ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!
geschrieben von ehemaligesMitglied57
als Antwort auf Karl vom 05.11.2008, 07:26:03
Auch ich hatte überwiegend positive vibrations beim Bekanntwerden des Wahlergebnisses.
Nicht nur im Sinne von: alles andere als Bush ist gut für die Welt, sondern auch, hier kommt einer, der könnte einen Plan haben...
Was mich andererseits stört, ist, dass es in den Medien nun wieder nur EIN Thema tagein tagaus, landauf landab gibt: USA und nur USA. Auch die "Guten" dort müssen wohl wiedermal den Eindruck gewinnen, dass sie der Nabel der Welt sind. Das Zentrum jeglichen Interesses.
Wenn am Tag der Bundestagswahl in Deutschland ein Reisebus in Los Angeles in Flammen aufgegangen wäre, und 20 amerikanische Pensionäre ums Leben gekommen wären: ich wüsste genau, wie die Nachrichtensendungen dort aussehen würden ... die Bundestagswahl wäre sicher das Letzte, über was berichtete worden wäre.

@ schorsch

Ich freue mich ehrlich über Obamas Wahlsieg, und den avisierten Wechsel in den USA.
Gleichzeitig bin ich Deiner Meinung, dass Obama so gut wie tot ist. Eine Frage der Zeit.
--
gerald

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silhouette
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Re: ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 05.11.2008, 20:15:12
Völlig deiner Meinung. Außer diesem "uff, das wäre ja mal gut gegangen" kann ich bei mir keine großen Gefühle entdecken. Was mir nicht gefällt, ist diese ganze übertriebene Euphorie. Kein Mensch kann das leisten, was an außenpolitischem Müll zu beseitigen und an überfälligen innerpolitischen Verbesserungen notwendig wären. Er kann die bisherigen Fehler abstellen, vielleicht, und er kann mal anfangen, ein wenig von ihren Folgen auszubügeln.

Ein bisschen mehr Nüchternheit wäre angebracht, sonst wird es eine böse Ernüchterung geben. Oder soll es schon wieder, wie bei Spitzensportlern, los gehen mit "Hosianna" und gleich danach "Kreuziget ihn"?

Das französische Fernsehen war viel maßvoller und realistischer.
--
silhouette
eleonore
eleonore
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Re: ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaligesMitglied57 vom 05.11.2008, 20:15:12
ich finde ein wenig makaber, dass der mann noch nichtmal in sein amt eingeführt ist, und schon sein tod prophezeit wird.

silhouette,

diese *euphorie*, wie du es nennst, war überall zu spüren.
8 jahre bush mief, schurkenstaaten gerede,bescheurte kriege und idiotische schuldenmacherei.......die leute hatten und haben den kanal voll.
sicher, obama kann in 4 jahren nicht den ganzen müll, was in 8 jahren bush angesammelt ist, wegräumen.
man kann nur ehrlich hoffen, er macht sein job gut, und wird nochmal gewählt.
--
eleonore
Medea
Medea
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Re: ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!
geschrieben von Medea
als Antwort auf silhouette vom 05.11.2008, 21:04:41
Hier kann ich mich einklinken.
Obama wird ja geradezu als Heilsbringer hochkatapultiert und was an Hoffnungen in ihn gesetzt wird, ist einfach nicht zu leisten und wie schnell kann die Stimmung umschlagen, sollte er in der Pakistanfrage
Fehler machen. Auch Obama wird ein Machtpolitiker (mit Macht ausgestatteter Politiker) sein, und dennoch die Erfahrung machen,
das er auch nur mit Wasser kochen kann. Euphorie kann sehr schnell vergehen - vorsichtige Skepsis ist immer angebracht.

M.


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baerliner
baerliner
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Re: ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!
geschrieben von baerliner
als Antwort auf idurnnamhcab vom 05.11.2008, 07:40:56
Ja Karl, da kann man Deinen Gedanken und den damit verbundenen Wünschen und Hoffnungen nur beipflichten.

Deine Zeilen sollten dem Präsidenten zugesandt werden.
--
idurnnamhcab


Man könnte auch einfach bei AVAAZ einen an Obama gerichteten Brief unterzeichnen (siehe Linktipp)

--
baerliner
missi
missi
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Re: ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!
geschrieben von missi
als Antwort auf hafel vom 05.11.2008, 20:05:53
Ja Hafel...............W U N D E R B A R E S ...A M E R I K A.

Wollren wir hoffen....es bleibt so.
--
missi
eko
eko
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Re: ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!
geschrieben von eko
als Antwort auf eleonore vom 05.11.2008, 21:32:34
Es ist eine typisch deutsche Eigenschaft, in den Wein der Freude (und der Euphorie!) sofort das Wasser des Pessimismus zu schütten und gleich wieder ein Menetekel an die Wand zu schreiben, was wohl alles passieren wird und was wohl nicht.

Der Frank Plasberg hat heute abend in seiner Sendung "Hart - aber fair" mal den müden Beifall bei einer deutschen Parteiveranstaltung den Freudenausbrüchen der Amerikaner gegenübergestellt. Das war sehr beredt.

Ich bin der Meinung, dass man den Obama erst mal an die Arbeit gehen lassen sollte, ihn aber nicht nach 100 Tagen schon zerreißen wollen, weil er diesen und jenen Erwartungen (noch)nicht entsprochen hat.

Was Busch in 8 Jahren angerichtet hat, lässt sich nicht binnen kurzer Zeit wieder ausgleichen. Und dass Obama nicht alles, was er versprochen hat, wird einhalten können, darauf muss sich die Welt auch einrichten.

Wir Deutsche könnten aus dieser Wahl lernen, dass man auch Niederlagen eingestehen kann, ohne dass dann die Welt untergeht. McCain hat es vorexerziert.

Ich wünsche dem Barrack Obama alles nur erdenklich Gute, er wird es schaffen, davon bin ich überzeugt.
--
eko
miriam
miriam
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Re: ALLES GUTE, MR. PRESIDENT!
geschrieben von miriam
als Antwort auf eko vom 05.11.2008, 23:31:53
Mir persönlich geht es einerseits um das was nun folgen wird (und nicht nur auf der rein politischen Ebene) – natürlich wird man dies nicht nach 100 Tagen feststellen können.

Viel mehr aber berührt mich und stimmt mich auch im positiven Sinne nachdenklich, was in den letzten Tagen schon stattgefunden hat.
Um es in Bildern vielleicht auszudrücken: in den USA die vielen Menschen die in unerwartet hoher Zahl in Richtung der Wahllokale gingen. Oder die Spannung mit der man am Wahltag vor den großen Bildschirmen stand – bzw. in manchen größeren Sälen. Dies alles sprach von einer fast unerwarteten Aufbruchstimmung, genau so auch die Art wie man im Ausland gespannt auf die Ergebnisse wartete.

Was in den USA am 4.Nov. geschah, ging uns eben alle an – wer dabei cool reagierte, hat einige der seltenen Momente des Gefühls einer Gemeinsamkeit verpasst, aber das sind halt ganz persönliche Arten zu reagieren.

Die lähmende Politikmüdigkeit der letzten Jahre war plötzlich wie weggeblasen – damit auch die Indifferenz dessen was sich bei den Nachbarn (ob weit oder fern) politisch oder gesellschaftlich abspielt.
Dies sprach alles von einer Hoffnung die noch besteht, die die schlimme Politik der letzten Jahre nicht völlig auszulöschen vermocht hat – mir scheint das ein sehr wichtiger Punkt zu sein.

Armin Mueller-Stahl sprach heute im SWR über einen historischen Moment und über Barack Obama als eine Lichtfigur. Er drückte seine Hoffnung aus, dass dessen historische Rolle vergleichbar sein wird mit derjenigen die für Südafrika Nelson Mandela gespielt hat.


--
miriam

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