Internationale Politik Am Beispiel Griechenlands

carlos1
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Re: Am Beispiel Griechenlands
geschrieben von carlos1
als Antwort auf rolf † vom 24.06.2012, 12:26:12
Am Beispiel Griechenlands... "kann man vieles zeigen, was auch für Deutschland zutrifft.
Auch unser Staat, also wir, kann die Schulden nicht mehr zurückzahlen." rolf


es íst nicht erforderlich. dass alle Schulden zurückbezahlt werden müssen. Sie müssen aber rollierend (mit Zins und Tilgung) bedient werden. In einer leistungsfähigen Wirtschaft ist das der Normalfall (s. Adams Beitrag).

Der Zusammenhang von Sparen und Investitionen ist sehr wichtig. Ohne Kapital (= getane Arbeit) kann nicht investiert werden. gram hat mit Nachdruck diesen Sachverhalt betont, womit er richtig liegt. Das ist in der Natur so und seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte. Die Bauern wissen seitdem es Landwirtschaft gibt, dass Saatgut zurückgelegt werden muss, um im kommenden Jahr wieder zu ernten. Saatgut ist Kapital. Wer das Saatgut aufisst, ging in früheren Zeiten zugrunde. Dies Wissen ist in der modernen Welt abhanden gekommen. Hungersnöte waren im Mittelalter in Europa normal.

In den USA lag die Sparquote sehr niedrig. Die USA liehen sich das Geld im Ausland. So wurde China einer der Hauptgläubiger der USA, in dem sie amerikanische Treasuries kauften. Ihre Verschuldung ist wesentlich höher als die der Eurozone.

Jede Wirtschaft, auch eine Planwirtschaft, muss Kapital (Geldkapital oder Sachkapital) bereitstellen für Investitionen, für die Modernisierung und Produktivitätssteigerung. Auskunft über die Herkunft des Kapitlas erhält man in einer eher marktwirtschaftlich orientierten Wirtschaft durch die Sparquote. Sie liegt in Dtld seit langem hoch (meist über 10%), was gut ist. Dieses Sparkapital kann investiert werden, was auch geschieht. Deshalb u. a: sind die Kapitalsammelstellen (Banken) wichtig. Sie verwalten das Geld der Sparer. Die Banken tragen auch die Verantwortung für die Vergabe von Krediten. Sie haben die Bonität der Schuldner zu prüfen, denn es ist nicht ihr Geld, das sie verleihen.

Die unqualifizierten Angriffe auf die so genannte Sparpolitik, mit der Dtld die peripheren Staaten kujoniert, sind nicht gut. Wir selber sparen auch nicht, geben mehr aus als durch Sparen zur Verfügung steht. Greichenlands Lage wird erst dann hoffnungslos, wenn es so weitermacht wie bisher. Das Land darf sich nicht auf Dauer von ausländischen Zuschüssen abhängig machen.




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